Erstes Projekt: .strandberg* EGS

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#1

Beitrag von crackout » 11.04.2015, 11:20

Hi,

nach langem Hin und Her entschloss ich mich nun dazu, mir eine eigene Gitarre bauen. Nachdem ich allerdings ein "if it's worth doing, it's worth overdoing"-Typ Mensch bin, wird gleich direkt ins Nonplusultra-Segment eingestiegen. Ich will nicht mit etwas Leichtem beginnen, nur um dann am Ende zu denken: "Hätte ich doch nur...". Also lieber gleich in die Vollen und das Wunschdesign verwirklichen. Zuerst hatte für die Form eine Mischung aus LP und SG im Kopf, schwenkte aber dann komplett zum EGS Design über.

Ola Strandberg bietet die Bodyshape auf seiner Website als PDF an (ohne Maße allerdings), welche ich dann im CAD nachempfunden habe, um ein Gefühl für die Dimensionen zu erhalten.

Das fertige Design drucke ich dann aus und klebe es auf Karton für einen ersten RL-Eindruck von dem Ganzen. Auf dem Bild sieht man links das aktuelle Design (EGS) und rechts meinen ersten Entwurf (LPSG-Hybrid).

Bild


Eine gerenderte Vorschau der fertigen Gitarre:

Bild

Body: Sumpfesche
Top: Nussbaum
Neck: Ahorn mit 2 Nussbaumstreifen, geschraubt
Griffbrett: Ebenholz
Bridge, Tuner, String Lock: .strandberg* EGS


Das Holz ist bereits bei mir eingetrudelt, bevor ich jetzt aber den ganzen anderem Krempel orderere, hätte ich noch ein paar Fragen:

* Wie genau ist die TrussRod zu platzieren? Aktuell liegt der Beginn der TR exakt auf dem Nullbund. Sollte die Mitte der TR auf dem 12. Bund zum Liegen kommen?

* Welche Oberfräse soll es sein? Ich würde sagen 100-150€ sollten ausreichen. Es wird sicherlich nicht die letzte Gitarre, aber es muss jetzt nicht das Superprofigerät werden. Ist die Bosch POF1400 zu empfehlen?
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#2

Beitrag von sunrisebrasil » 11.04.2015, 11:42

Hey Willkommen und viel Erfolg bei deinem Projekt!
Ich finde, es kann nicht schaden, sich gleich zu Beginn eine Herausforderung zu geben, insofern Glückwunsch zu Deiner Projektwah!

Als Trossrod empfehle ich stark einen Double action two way Trussrod. Kannst Du überall für ca 10 Euronen kaufen. da Ergibt sich die richtige Lage nahezu von selbst.
Ansonsten schau mal im Nachbarforum in meinem Threat zur Santana rein,
(Siehe hier: http://www.gearbuilder.de/fn/viewtopic. ... a&start=25 ).
Da habe ich mir auch auf Seite 2 ganz unten zur TR Position Gedanken gemacht und Anregungen bekommen, müsste Dir helfen, ist aber ganz einfach.
Zur Oberfräse:
Die Bosch müsste eigentlich in Ordnung sein. Wichtig wäre mir, beim Fräsmaschinenkauf, dass Du 3 Futterweiten montieren kannst: 12mm , 8mm und (!) 1/4 Zoll, dann hast Du eine höhere Flexibilität beim Fräserkauf.
Ein weiteres wichtiges Kriterium: wie ist die Sicht auf den Fräser beim Fräsen, ist da alles zugebaut oder kann man einsehen? Ich habe die Bosch nicht, kann dies also nicht bewerten.

Grüße
Markus

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#3

Beitrag von hatta » 11.04.2015, 11:57

Ich kann dir die trend oberfräse um ca 120 euronen nur wärmstens empfehlen!
Semiprofi qualität!

Und wenn man sich eines tages eine stationäre fräsvorrichtung wünscht, kauft man sich den wabeco bohr und fräsständer dazu.
Den motor der trend fräse kann man herrausnehmen und dann in den bohrständer einsetzen und das mit nur wehnigen handgriffen.

Gruß und viel spaß beim bau
Harry
Gruß
Harald

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#4

Beitrag von Nebelsberger » 11.04.2015, 13:06

Ich kann meinen Vorrednern im Prinzip nur zustimmen was die Oberfräse angeht. Ich selbst nutze ein ähnliches Modell allerdings von Kress. Ich würde mir jedoch heute eher ein Modell mit Tiefenfeineinstellung wünschen. Ich habe viel gutes über Fräsen von Triton gehört das Einstiegsmodell kostet ca 170 Euro.

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#5

Beitrag von Walterson » 11.04.2015, 22:47

crackout hat geschrieben:* Wie genau ist die TrussRod zu platzieren? Aktuell liegt der Beginn der TR exakt auf dem Nullbund. Sollte die Mitte der TR auf dem 12. Bund zum Liegen kommen?
Achte vor allem auf die Rückseite des Halses, bei mir sind sie Spannstäbe meist weiter zur Kopfplatte verschoben, da Du mit den zwei Wege-Stäben sonst u.U. Probleme mit der Dicke des Halses am ersten/zweiten Bund bekommst.

Der Anfang des Stabes liegt ~11-12mm tief im Hals, Griffbrett von 6mm dazu bist Du schon bei 18mm, dann sollten noch mind. 3-4mm Holz stehen bleiben und schon sind es 22mm Halsdicke im Bereich des 0.-1. Bundes.
crackout hat geschrieben:* Welche Oberfräse soll es sein? Ich würde sagen 100-150€ sollten ausreichen. Es wird sicherlich nicht die letzte Gitarre, aber es muss jetzt nicht das Superprofigerät werden. Ist die Bosch POF1400 zu empfehlen?
Mit der POF1400 habe ich mittlerweile 18 Gitarren gebaut und die läuft noch wie am ersten Tag...
VG
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#6

Beitrag von Meik » 12.04.2015, 00:03

Ich hab die Pof auch kann aber keine Empfehlung geben.., leider. Dann lieber die Makita

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#7

Beitrag von kehrdesign » 12.04.2015, 00:44

Das mit der Fräse ist anscheinend so, wie mit den Autos; das, welches man selber fährt, ist natürlich das beste. ;)

Als Erstausstattung würde ich 'ne Fräse mit 43 mm-Spannhals empfehlen, wie die Kress, die POF 500AE oder die POF600AE. Obwohl ich schon länger eine 1400er POF besitze, habe ich mir kürzlich noch 'ne POF600 (die Blaue im grünen Kleid) aus der Bucht zugelegt; die ist einfach schön handlich, trotz der geringeren Leistung erstaunlich durchzugsstark und universeller einsetzbar. Einen Abstrich gibt's für die fehlende Feinzustellung.

Empfehlenswert ist 'ne 8 mm Spannzange, die man sich aber für 10-20 EUR zukaufen kann - sicher kein Problem, wenn man die kleine Bosch günstig (ab 40 EUR) in der Bucht bekommt. Im Handel gibt's die nicht mehr, Ersatzteile wären aber (wenn auch eher unnötig) kein Problem.

Die Kress ist natürlich in dieser Klasse das Spitzenmodell, allerdings auch unverhältnismäßig teurer. Von irgendwelchen (Baumarkt-)Exoten rate ich bei einer solch hochtourigen, nicht ganz ungefährlichen Maschine dringend ab. Sicherlich gibt es auch noch etliche andere, gute Maschinen. Wobei letztendlich natürlich auch das Budget ne Rolle spielt, ob man sich in der (zumindest preislichen) Profiliga bedient.

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#8

Beitrag von crackout » 12.04.2015, 01:28

Walterson hat geschrieben:Achte vor allem auf die Rückseite des Halses, bei mir sind sie Spannstäbe meist weiter zur Kopfplatte verschoben, da Du mit den zwei Wege-Stäben sonst u.U. Probleme mit der Dicke des Halses am ersten/zweiten Bund bekommst.

Der Anfang des Stabes liegt ~11-12mm tief im Hals, Griffbrett von 6mm dazu bist Du schon bei 18mm, dann sollten noch mind. 3-4mm Holz stehen bleiben und schon sind es 22mm Halsdicke im Bereich des 0.-1. Bundes.
Also die TR benötigt einen 9mm tiefen Kanal. Der Hals ist beim 1. Bund etwa 15mm dick (ohne 6mm Fretboard). Passt doch, oder nicht? :oops:
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#9

Beitrag von kehrdesign » 12.04.2015, 11:22

crackout hat geschrieben:...
Also die TR benötigt einen 9mm tiefen Kanal. Der Hals ist beim 1. Bund etwa 15mm dick (ohne 6mm Fretboard). Passt doch, oder nicht? :oops:
Du wirst den Kanal einige Zehntel tiefer fräsen müssen, sonst bekommst Du Probleme beim Aufleimen des Fretboard. Aber selbst 5 mm Restmaterial an der schwächsten Stelle reicht eigentlich. Für mich liegt die Schmerzgrenze bei 4 mm. Allerdings brauchen die TRs, die bisher verbaut habe, einen mindestens 10 mm tiefen Kanal und im Bereich der Mutter nochmal eine Erweiterung. Letzteres sind von der Entsprechung her sicher die von Walterson genannten 11 ... 12 mm.

Wenn dein TR knapper ausfällt, hast Du einen Vorteil. Achte aber darauf, dass die Schweißstellen auch ordentlich fest sind, da hat's schon ab und an Pfusch gegeben! Schmerzlich, wenn der Defekt erst nach dem Einbau eintritt.

Die TR-Position in der Länge wird im wesentlichen von der Zugänglichkeit der Mutter bestimmt - der Schlüssel muss halt reinpassen. Ach ja, die Mitte des TR auf dem 12. Bund kann nicht hinhauen, da müsste ja der TR die Länge der gesamten Mensur haben. Üblicherweise endet er im Bereich um den 20. ... 21. Bund. Bei meiner ersten, eigenen Konstruktion würde ich jedenfalls erstmal den Längsschnitt der gesamten Gitarre in Originalgröße zeichnen, ... auch hinsichtlich eines ev. nötigen Halswinkels. Die paar Striche sind schnell gemacht (egal ob mit oder ohne CAD) und beantworten etliche Fragen und zwar rechtzeitig.

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#10

Beitrag von crackout » 12.04.2015, 14:11

kehrdesign hat geschrieben:Du wirst den Kanal einige Zehntel tiefer fräsen müssen, sonst bekommst Du Probleme beim Aufleimen des Fretboard. Aber selbst 5 mm Restmaterial an der schwächsten Stelle reicht eigentlich. Für mich liegt die Schmerzgrenze bei 4 mm. Allerdings brauchen die TRs, die bisher verbaut habe, einen mindestens 10 mm tiefen Kanal und im Bereich der Mutter nochmal eine Erweiterung. Letzteres sind von der Entsprechung her sicher die von Walterson genannten 11 ... 12 mm.
Ich hatte als Halsstab einen 440x6x9 von Rall im Auge (Art.-Nr. 06010038). Habt ihr vielleicht eine konkrete Empfehlung für einen guten Halsstab?
Ach ja, die Mitte des TR auf dem 12. Bund kann nicht hinhauen, da müsste ja der TR die Länge der gesamten Mensur haben.
Nur, wenn die TR auf Höhe des Sattels beginnt. Aktuell tut sie das, woraus sich die Lage der Mitte natürlich ergibt. Die Frage richtete sich an den Fall, dass dies nicht so ist, eben weil die Mitte auf dem 12. Bund liegen soll.
Bei meiner ersten, eigenen Konstruktion würde ich jedenfalls erstmal den Längsschnitt der gesamten Gitarre in Originalgröße zeichnen, ... auch hinsichtlich eines ev. nötigen Halswinkels.
In Sachen Halswinkel war mein Plan den Hals entsprechend so weit herausstehen zu lassen (bzw. die Bridge entsprechend im Body zu versenken), dass ich keinen Winkel benötige. Das sollte mit der eh schon sehr flachen EGS-Brücke ohne Weiteres machbar sein.
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#11

Beitrag von Simon » 12.04.2015, 15:47

Der Stab ist super, den kannst ohne Probleme verbauen; habe schon 17 Gitarren und Bässe damit ausgestattet; der hält super!! :)
Bei mir fängt der TR immer am Griffbrettanfang an; aber ich baue meine Hälse auch nicht soooo dünn....

Der Kanal ist 9mm tief; außer am Bereich der Mutter, da hat der Kanal (schätze ich) 10mm Tiefe

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#12

Beitrag von kehrdesign » 12.04.2015, 16:03

crackout hat geschrieben: ... Habt ihr vielleicht eine konkrete Empfehlung für einen guten Halsstab?
Bei denen, die ich bisher hatte, sahen die Schweißstellen alle nicht besonders vertrauenserweckend aus; ich habe generell vorm Einbau nochmal nachgearbeitet.
crackout hat geschrieben:... eben weil die (TR-)Mitte auf dem 12. Bund liegen soll ...
(think) Der Hals verbiegt sich üblicherweise am stärksten im Bereich zwischen Halsfuß und Head. Das kann der Trussrod nur korrigieren, wenn er auch in diesem Bereich wirksam ist. Und das kann er wiederum nur, wenn er auch dort positioniert ist. Wenn die Mitte des 440 mm-TR beim 12. Bund liegt, reicht er nach oben nur etwa bis Bund 3 oder 4, nach unten ragt er jedoch etliche cm über den Fretboard-Bereich hinaus. Ist das tatsächlich deine Absicht? :shock: Und wie stellst du dir den Zugang zur Stellmutter vor? :?
crackout hat geschrieben:... In Sachen Halswinkel war mein Plan den Hals entsprechend so weit herausstehen zu lassen (bzw. die Bridge entsprechend im Body zu versenken), dass ich keinen Winkel benötige. ...

(think) Klar, das ist auch 'ne Möglichkeit. ;)

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#13

Beitrag von crackout » 12.04.2015, 16:41

filzkopf hat geschrieben:Der Stab ist super, den kannst ohne Probleme verbauen; habe schon 17 Gitarren und Bässe damit ausgestattet; der hält super!! :)
Na, das klingt doch vielversprechend. :D
kehrdesign hat geschrieben:Ist das tatsächlich deine Absicht? :shock: Und wie stellst du dir den Zugang zur Stellmutter vor? :?
Designbedingt geht der Kanal nicht komplett durch sondern wird von außen angebohrt.

Bild

Mit einem entsprechend langen Inbus würde das daher schon funktionieren. Aber nein, war nicht meine Absicht, ich hab's lediglich als Option ausschließen wollen. Daher die Frage. :)
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#14

Beitrag von crackout » 13.04.2015, 16:52

Ein paar Fragen hätte ich noch bezüglich der Bünde.

Nachdem es ein Nullbund-Hals wird, dachte ich daran, Edelstahl-Bünde zu verwenden. Ist das sinnvoll oder ist Neusilber mit 18% Nickelanteil hier die bessere Wahl? Oder soll ich lediglich für den 0-Bund Edelstahl verwenden?

Ich nehme auch an, dass extraharte Bünde besondere Anforderungen an eine Bundfeile stellen. Hat jemand diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?

Generell scheint es auch keine einhellige Meinung bzgl. der Höhe des Nullbundes zu geben. Viele sind jedoch der Meinung, dass jener nicht höher sein muss als die anderen.

Fragen über Fragen. :D
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#15

Beitrag von Gerhard » 14.04.2015, 23:20

Edelstahl ist eine gute Wahl für den Nullbund. Die anderen Bünde können auch normal Neusilber sein, ganz wie du willst. Edelstahl ist härter und macht mehr Arbeit beim Abrichten, verrunden und polieren.

Die Sache mit der Höhe des Nullbundes: Ein Gitarrensattel wird normalerweise auch nicht genau auf die Höhe des 1. Bundes gefeilt, sondern eine Spur höher gelassen. Das hat zwei Vorteile. a) kann sich die Saite über die Jahre noch ein bisschen in den Sattel eingraben, ohne dass dieser ersetzt werden muss. und b) hat der Spieler so auch in den tiefen Lagen einen Gegendruck der Saite, das Spielgefühl ist übers gesamte Griffbrett gleichmäßiger. Das ist natürlich nur wichtig, wenn man auch regelmäßig das ganze Griffbrett nutzt.
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#16

Beitrag von crackout » 15.04.2015, 06:46

Ich habe bisher eher die Erfahrung gemacht, dass sich insbesondere Noten im ersten Bund anders spielen, eben weil man die Saite wegen der höheren Nut weiter herunterdrücken muss. Dadurch ändert sich auch die Spannung in der Saite und damit die Intonation.

Edelstahl hat gestern Abend den Zuschlag bekommen. :D

Jetzt ist mir noch etwas Anderes eingefallen: Die EGS Brücke besteht aus 6 einzelnen zylindrischen Tunern, die auf einer Führungsplatte montiert sind.

Bild

Diese Führungsplatten will ich 2mm im Top versenken. Breite der Nut ist jeweils 8mm, der Radius an der Verrundung 4mm. Es kann also super mit einem 8mm Nutfräser erledigt werden. Meine Idee war abgerichtete MDF-Stückchen kollinear zu den Nutkanten auf das Top aufzukleben und als Schablone für einen Bündigfräser zu nehmen. Ich finde nur keinen Bündigfräser mit 8mm Durchmesser. Wie gehe ich hier am Besten vor? Führt sich ein Nutfräser ohne Lager an so einer geraden Schablone auch?
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#17

Beitrag von Walterson » 15.04.2015, 07:17

crackout hat geschrieben:Also die TR benötigt einen 9mm tiefen Kanal. Der Hals ist beim 1. Bund etwa 15mm dick (ohne 6mm Fretboard). Passt doch, oder nicht? :oops:
Der Trussrod von Andreas Rall hat am Kopf, also beim Verstellmechanismuss, eine Einbautiefe von knapp 12mm.
crackout hat geschrieben:Ich habe bisher eher die Erfahrung gemacht, dass sich insbesondere Noten im ersten Bund anders spielen, eben weil man die Saite wegen der höheren Nut weiter herunterdrücken muss. Dadurch ändert sich auch die Spannung in der Saite und damit die Intonation.
Dann ist der Sattel nicht tief genug gefeilt. Ein ordentlich gemachter Sattel unterscheidet sich in der Bespielbarkeit nicht von einem Nullbund.
crackout hat geschrieben:Diese Führungsplatten will ich 2mm im Top versenken.
Welchen Griffbrettradius planst Du? Unendlich? Dann könnte das gehen. Planst Du eine Wölbung reicht ganz schnell der Verstellbereich der Brücken in der Höhe nicht mehr aus, um dem Radius des Griffbrettes zu folgen. Die Brücken sollen sich nur ~1mm in der Höhe verstellen lassen. Du musst sie also unterschiedlich tief in den Korpus einlassen und so den Radius des Griffbrettes nachbilden. Siehe:

http://guitarworks.thestrandbergs.com/w ... de-2.1.pdf

Das ist einer der Gründe, warum ich mich gegen die Strandberg Hardware entschieden und die Tuner von ABM genommen habe....
VG
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#18

Beitrag von crackout » 15.04.2015, 07:48

Wenn ich die Absenkung zwischen dem Mittelpunkt und dem Rand des 12'' Radius für ein Spacing für 52.5mm berechne, komme ich auf ca 1.1mm. Das kann ich durch die Einstellschraube der Brücke erreichen.
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#19

Beitrag von Walterson » 15.04.2015, 08:03

crackout hat geschrieben:Wenn ich die Absenkung zwischen dem Mittelpunkt und dem Rand des 12'' Radius für ein Spacing für 52.5mm berechne, komme ich auf ca 1.1mm. Das kann ich durch die Einstellschraube der Brücke erreichen.
Jaha, in der Theorie und wenn alles 100%ig passt....

Halsfräsung 0,5mm zu tief oder zu flach, minimaler Winkel im Halsfuß, Hals ein µ zu dünn/dick, -> Du hast keine Chance das über die Brücke auszugleichen. Die (gewollte) leichte Wölbung des Halses musst Du dann auch berücksichtigen. Ich drück Dir die Daumen.
VG
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#20

Beitrag von crackout » 15.04.2015, 08:41

Kurz nochmal überprüft: Beim EGS-System kann man im Bereich von 2mm justieren. Der Saitenreiter ist eine Art Madenschraube, die in das Brückengehäuse geschraubt ist, daher denke ich, dass Ola mit der Angabe einfach sichergehen will. Nutzt man Teflonband (hätte ich eh gemacht), ist die Schraube auch bei maximaler Herausstellung (also 2mm) fest.

Hoffen wir mal, dass alles glatt geht. :D
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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#21

Beitrag von Poldi » 15.04.2015, 09:05

Zu den Fräsern: Du kannst auch einen 8mm Metallfräser mit einem 8mm Schaft nehmen.
Ich mache das auch meist so. Wenn die Schablone nicht aus Pappe ist dann hält die das auch aus.

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#22

Beitrag von crackout » 15.04.2015, 09:12

Wunderbar. :)
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#23

Beitrag von capricky » 15.04.2015, 09:17

Poldi hat geschrieben:Zu den Fräsern: Du kannst auch einen 8mm Metallfräser mit einem 8mm Schaft nehmen.

Genau..., aber mit niedrigster Drehzahl der Oberfräse, sonst wird es dem Fräser zu warm und er gibt Rauchzeichen 8)

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Re: Erstes Projekt: .strandberg* EGS

#24

Beitrag von Haddock » 15.04.2015, 09:29

Guten Morgen,

am besten Du baust Dir eine Jig so wie hier, Bild 2&3 , so das Dir die Oberfräse nicht entwischen kann. Ist auch mit einem 8mm Fräser ohne Anlaufring gefräst.

Gruss
Urs

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#25

Beitrag von crackout » 11.08.2015, 00:13

Und bitte:

Bild

Bild

Auf den Tag genau 4 Monate in der Mache. Für mein erstes Werk nicht übel. :D

Endgewicht liegt bei 2.35kg. Dagegen wirkt meine SG wir eine LP. ^^

Jetzt muss ich mir noch ein Custom Case dafür bauen.
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