Dimensionierung Hals

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Re: Dimensionierung Hals

#26

Beitrag von Trollo » 09.12.2014, 17:44

Du sprichst immer von der elektrischen Wiedergabekurve. Ich gehe jetzt mal - ohne
alles haarklein gelesen zu haben - davon aus, dass Du da mit einer Erregerspule dran
gehst. Mit diesem Vorgehen ignorierst Du allerdings vollends den Kammfilter, den die
Kombination aus Saite und Pickup bildet. (Stichwort Schwingungsknoten- und Bäuche,
bzw. sogar konstruktive und destruktive Interferenz beim Humbucker). Insbesondere
in der Halsposition macht das sehr viel aus. Insofern ist Deine elektrische Wiedergabe-
kurve ohnehin nur bedingt aussagekräftig, und mich wundert überhaupt nicht, dass
der parallele Humbucker komplett anders klingt als der SingleCoil.
Capricky hatte das auch weiter oben schon'mal angesprochen:
capricky hat geschrieben:parallel geschaltete Standard Humbucker nach PAF Art klingen immer dünn und taugen nicht wirklich als Singlecoil Simulanten. Sie sind ausgangsspannungsärmer als Singlecoils und haben eine Frequenzlücke, deren halbe Wellenlänge dem Abstand der Polreihen des Pickups entspricht.
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Re: Dimensionierung Hals

#27

Beitrag von hansg » 09.12.2014, 18:44

Was auch noch zu bedenken ist sind die Pickup-Positionen.
Die sind bei einer Strat und der MW nicht identisch.
Das wirkt sich auch noch etwas auf den Klang aus.
mw st.jpg
Gruss
Hans

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Re: Dimensionierung Hals

#28

Beitrag von kehrdesign » 09.12.2014, 21:48

Was hier schon mehrfach gesagt wurde, kann ich wie folgt bestätigen:
Bei meiner Evo Special habe ich einen Rockinger PAF in Neckposition und einen selbstgewickelten, etwas kräftigeren PAF in Bridgeposition, die ich beide zwischen Reihe* und parallel* umschalten konnte. Die Parallelschaltung* brachte wirklich sehr wenig Druck, beide PUs klangen vom Spektrum her breit aber auch einfach wie leise gedreht. Ein BassCut (1 nf in Reihe) blieb hier bezeichnenderweise fast wirkungslos.
*: Reihen- und Parallelschaltung bezieht sich jeweils auf die beiden Spulen eines HBs.

Darum habe ich die Schaltung auf Splitting statt parallel umgeändert. Jetzt liefern die gesplitteten PUs einfach einen höherfrequenten Klang als in Reihe aber wesentlich definierteren Klang als parallel. Der Unterschied zwischen den beiden parallel geschalteten HBs zueinander ist abgesehen vom Lautstärkeverlust im Vergleich mit dem Splitting eines PUs eher marginal.

@MiLe: Und das bestätigt mir genau das, was in Deinem Soundfile zu hören ist. Warum Du keinen SC einbaust, wenn Du SC-Klang haben willst, ist mir nicht verständlich. Gegen das ev. Brummen gibt's auch "Noiseless SCs".

btw: Allerdings wie echte SCs klingen auch die gesplitteten HBs nicht.

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Re: Dimensionierung Hals

#29

Beitrag von jhg » 09.12.2014, 22:07

MiLe hat geschrieben: @ frizzle: Danke für den Hinweis, werde mal schrauben und sehen, was passiert. Den Punkt hatte ich in Bezug aufs Klangbild noch nicht wirklich auf dem Radar.
Du machst Witze - du wolltest den Hals dünner machen um den Sound zu verändert aber drehst nicht mal an den Pickups? Vielleicht solltest du auch noch mal die Feineinstellung der Polepieces probieren um deinem Klangideal näher zu kommen.

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Re: Dimensionierung Hals

#30

Beitrag von capricky » 09.12.2014, 22:19

capricky hat geschrieben:
Das wundert mich überhaupt nicht, denn parallel geschaltete Standard Humbucker nach PAF Art klingen immer dünn und taugen nicht wirklich als Singlecoil Simulanten. Sie sind ausgangsspannungsärmer als Singlecoils und haben eine Frequenzlücke, deren halbe Wellenlänge dem Abstand der Polreihen des Pickups entspricht.
Nur um es klarzustellen,die Frequenzlücke gibt es natürlich auch bei dem reihengeschalteten Humbucker!

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Re: Dimensionierung Hals

#31

Beitrag von MiLe » 10.12.2014, 13:11

jhg hat geschrieben:Du machst Witze - du wolltest den Hals dünner machen um den Sound zu verändert aber drehst nicht mal an den Pickups? Vielleicht solltest du auch noch mal die Feineinstellung der Polepieces probieren um deinem Klangideal näher zu kommen.
Naja - ist ja nicht so, daß ich noch nie an diesen Schrauben gedreht hätte. Dabei hatte ich nur noch nie eine Änderung des Klangbildes (übertragenes Frequenzspektrum) festgestellt sondern immer nur eine Änderung des Ausgangspegels - entweder über alle Saiten (Höheneinstellung Pickup) bzw. einer einzelnen Saite (Polepieces). Deswegen hatte ich diesen Punkt im Bezug auf den "Sound" nicht mehr auf dem Radar.

Wie gesagt, ich habe den Hals/Kopfplatte/Volute extra fett gemacht weil ich davon ausging, daß dies dem Klang zuträglich ist.
Nachteile: Gewöhnungsbedürftige Bespielbarkeit, tendenziell höhere Kopflastigkeit und Schwierigkeiten, einen minimalen Frontbow einzustellen. Wenn also der Prügel klanglich keine nennenswerte Vorteile bringt, und danach sieht es für mich bisher aus, warum dann die Nachteile in Kauf nehmen?

Natürlich ist mir klar, daß auch bei Verwendung eines lupenreinen SC nicht der Klang einer echten Strat entstehen wird, dazu sind zu viele Faktoren unterschiedlich: Mensur, Brücke, PU-Position........
@ kehrdesign: Ich hätte halt gerne am PU-Wahlschalter zusätzlich zum HB-Sound eine Annäherung an den SC-Sound. ;)

Die Frage ist, wie? Capricky und viele andere behaupten, daß ein paralleler HB eher dünn und ausdruckslos klingt. Zumindest der SD SH2 und der SH4 machen aber im gesplitteten Betrieb auch keine wesentlich bessere Figur. Am Steg kann ich mit dem SH4 ganz gut leben, aber der SH2 am Hals ist nicht mein Ding, weder gesplittet, noch seriell, noch parallel. Hättet Ihr da eine Empfehlung für einen Pickup (HB-Bauform wegen der Fräsung), der sowohl im seriellen Betrieb als auch gesplittet eine gute Figur macht? Oder wäre es sinnvoll, 2 Singlecoils zu einem HB zu verheiraten - passt das überhaupt von den Maßen?
Bei z.B. einem Pärchen Fender Vintage Noiseless könnte die Idee doch charmant sein, oder habe ich da einen Denkfehler?

Die Sache mit dem Hals schlage ich mir in klanglicher Hinsicht mal aus dem Kopf, dünner wird er trotzdem - wegen Bespielbarkeit und Halskrümmung ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Dimensionierung Hals

#32

Beitrag von capricky » 10.12.2014, 14:33

MiLe hat geschrieben: Capricky und viele andere behaupten, daß ein paralleler HB eher dünn und ausdruckslos klingt. Zumindest der SD SH2 und der SH4 machen aber im gesplitteten Betrieb auch keine wesentlich bessere Figur.
Bei mir gibt es da keine Differenzierung, Humbucker parallel und split sind Notlösungen zur Simulation von singlecoil sound und so klingen die dann auch, sehr mäßig. Auch die P-Rails von Seymour Duncan sind da nicht der Hit. Die Verschaltung von Einzelspulen von Hals- und Steghumbucker (in Reihe) kann aber durchaus mal gefallen. Das klingt nicht unbedingt anders als parallelgeschaltete Reihenhumbucker ( :D ), ist aber lautstärkemässig etwa auf dem gleichen Pegel wie ein einzelner Humbucker. Ein Vorteil, weil am Amp nun gaintechnisch nichts kompensiert werden müsste.

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Re: Dimensionierung Hals

#33

Beitrag von Trollo » 10.12.2014, 15:59

Also ich persönlich find' den gesplitteten SH2 am Hals ja ziemlich
lecker. Natürlich klingt das Teil da eher dünn, aber für die Sounds,
die ich gerne aus einer Gitte raushole, ist das optimal. Hat natürlich
überhaupt nichts mit "fettem Sound" zu tun.

Hmmtja, es soll ja sogar Leute geben, die bauen einen SC am Steg
und einen (überdies unsplitbaren) HB am Hals ein, während ich das
genau anders'rum machen würde. Aber da kommt's halt wirklich auf
den reinen Geschmack an, bzw. auf die Musik, die man mit seinem
Instrument spielen möchte. Insofern wird's da ohnehin ganz ganz
schwierig, Dir diesbezüglich eine Kaufempfehlung zu geben...
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Re: Dimensionierung Hals

#34

Beitrag von helferlain » 10.12.2014, 16:38

Zunächst zum Klangbeispiel: Die MP3 enthält für mich keine Überraschungen oder Fehler. Es klingt genau so wie man es von einem SC und einem H/parallel erwarten kann.
MiLe hat geschrieben:...Capricky und viele andere behaupten, daß ein paralleler HB eher dünn und ausdruckslos klingt. Zumindest der SD SH2 und der SH4 machen aber im gesplitteten Betrieb auch keine wesentlich bessere Figur. ...
Einen Humbucker, der gesplittet so richtig nah an einen Singlecoil rankommt gibts noch nicht. Das Magnetfeld der 2. Spule lässt sich nun mal nicht abschalten.

Was es durchaus gibt sind Humbucker, die im Splitbetrieb durchaus einen eigene Charakter haben. Also nicht ausdruckslos, aber auch nicht Singlecoil. Obs gefällt ist dann aber eine Frage des persönlichen Geschmackes.

Z.B. habe ich eine HH Gitarre mit der Kombination Diamrzio X2N (Steg) und Breed/DP166 (Hals) ausgerüstet. Beides sehr heiße PUs und auch beide für den Einsatz am Steg gedacht. Der X2N ist erstaunlich transparent. Beide haben genug Pegel, so dass beim Dreh am Lautstärkepoti trotz Höhenklau immer noch genug Signal im gesamten Frequenzspektrum übrig bleibt. Das beschriebene Gefühl "dass da was fehlt" stellt sich hier nicht ein. Und das Beste: Der gesplittete Sound gefällt mir ebenfalls sehr.

Für die freien Tage über den Jahreswechsel habe ich auch bei diesem Projekt eine Aufnahmesession geplant. Falls du solange warten kannst/willst... ;)
Grüße, helferlain
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford

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Re: Dimensionierung Hals

#35

Beitrag von lazy » 10.12.2014, 17:08

MiLe hat geschrieben: Oder wäre es sinnvoll, 2 Singlecoils zu einem HB zu verheiraten - passt das überhaupt von den Maßen?
Vielleicht ist der was für Dich.

http://www.ebay.de/itm/Warman-Black-G-r ... 1431328933

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Re: Dimensionierung Hals

#36

Beitrag von MiLe » 10.12.2014, 17:19

lazy hat geschrieben:
MiLe hat geschrieben: Oder wäre es sinnvoll, 2 Singlecoils zu einem HB zu verheiraten - passt das überhaupt von den Maßen?
Vielleicht ist der was für Dich.

http://www.ebay.de/itm/Warman-Black-G-r ... 1431328933

Schlingel Keul und HB (im SC Format) als Humbucker.

witzig, über ein ähnliches Exemplar bin ich heute mittag bei der ML-Factory gestolpert, wo ja auch der Strat-Bausatz herkam.
http://www.gitarre-bestellen.de/product ... bi-BK.html
Muss mal die Screenshots genauer durcharbeiten um zu sehen, welche Aussagekraft die haben, aber das könnte tatsächlich eine Lösung für mein "Problem" sein. Der Klingen-HB ist mit ca. 16 KO für den Hals schon extrem heiß, aber dazu habe ich ja noch einen kompensierten Volumen-Regler ;)
Müsste auch mal sehen, wie ich das Teil + Steg-HB sinnvoll mit dem Megaswitch verbastelt bekomme - für so was gibts wohl keine Standard-Verdrahtungsvorschläge.....
Liebe Grüße,
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Re: Dimensionierung Hals

#37

Beitrag von kehrdesign » 10.12.2014, 17:37

MiLe hat geschrieben: @ kehrdesign: Ich hätte halt gerne am PU-Wahlschalter zusätzlich zum HB-Sound eine Annäherung an den SC-Sound. ;)
Dann verbaue am Neck auch einen SC ... und Platz für einen HB im SC-Format bleibt dann auch noch.

Zur Platzfrage:
Es gibt SCs ohne die seitliche Lasche für die Kabelführung zB. die Lace Sensor SCs in verschiedenen Ausführungen, die dazu noch brummgebremst (noiseless) sind. Die sind zwar nicht ganz so grell wie einige SCs, ich selber mag die aber sehr. Einen solchen PU kannst Du bspw. neben einem Rockinger Blade Screamer o. ä. montieren.
Hier hast aber die o. erwähnte, seitliche Kabelführungslasche, die man aber mit etwas Vorsicht und einem Minimum an Geschick auch abtrennen kann. Was bleibt sind vier Einstell-Schrauben (statt zwei beim HB), die irgendwie im HB-Rahmen untergebracht werden müssen (Eigenbau) und die Fräsung, die möglicherweise etwas nach den Ecken zu erweitert werden muss. Umschalten zwischen Neck-HB und Neck-SC kannst Du dann mir einem einfachen Schalter, Du kannst aber möglicherweise auch einen Switch mit weiteren Funktionen verwenden.

Alternativ gibt es die oben erwähnten Lace Sensor PUs auch als Doppel-PU im HB-Format, d.h. es sind zwei Lace PUs auf einer HB-artigen Grundplatte montiert. Die beiden SCs könnstest Du wahlweise alleine als SC oder gemeinsam in Reihe als HB schalten. Ob einer der beiden SCs hb-mäßig reversed ist (also die Anschlüsse und die Polarität der Magneten vertauscht sind), ist bei diesen brummgebremsten SCs eher unwesentlich.
Einen Wermutstropfen gibt's dabei allerdings; diese PUs sind wenn überhaupt noch fast nur in U.S.A. zu bekommen. In der Bucht nach "Lace Sensor" suchen offenbart meist brauchbare Angebote aus Amerika.

Alle anderen Varianten, die mir zu Deinem Problem noch einfallen, wären mehr oder weniger faule Kompromisse.
lazy hat geschrieben: Vielleicht ist der was für Dich.
http://www.ebay.de/itm/Warman-Black-G-r ... 1431328933
Na also, ist doch ne brauchbare Lösung auch nur von übern kleinen Teich.

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Re: Dimensionierung Hals

#38

Beitrag von capricky » 10.12.2014, 18:19

MiLe hat geschrieben:... Oder wäre es sinnvoll, 2 Singlecoils zu einem HB zu verheiraten - passt das überhaupt von den Maßen?
Jede moderne Strat macht das mit dem mittleren Tonabnehmer (rw/rp), in den Zwischenstellungen sind die Spulen also parallel zu einem Humbucker geschaltet. Das klingt dann eher spitz bis glasig aber nie warm, ist aber dennoch beliebt, nur nicht für Zerrsounds. In Reihe geschaltet mag das dann ganz ordentlich klingen, passt aber größenmäßig nicht in eine Humbuckerfräsung.
MiLe hat geschrieben:Bei z.B. einem Pärchen Fender Vintage Noiseless könnte die Idee doch charmant sein, oder habe ich da einen Denkfehler?
Fender Vintage noiseless sind schon Humbucker in Singlecoilgröße, aber man kann auch zwei Humbucker in Reihe schalten, wie das dann klingen wird... ein Versuch mit ungewissem Ausgang (think)

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Re: Dimensionierung Hals

#39

Beitrag von MiLe » 12.12.2014, 22:31

neue Erkenntnisse:

Trotz meiner absoluten Überzeugung, daß die Verdrahtung der Klampfe nach Plan ist, habe ich heute nochmal alles durchgemessen und probiert, was mir einfiel. Die Messkurven ließen jedenfalls den Mangel an Wärme unerklärt, denn die sind mustergültig. Keine Spur von Serien-Kondensatoren, vertauschten Phasen oder ähnliches. DC-Widerstände, Kapazitäten, Induktivitäten...alles im erwarteten Bereich.
Beim Analyzer-Durchgang der einzelnen Saiten fiel mir dann auf (den Ohren vorher auch, aber wer glaubt schon meinen Ohren), daß die tiefen Saiten signifikant leiser sind als die hohen. So schräg kann man keinen Pickup stellen, daß das ausgeglichen wird.

Der Magnetometer brachte eine mögliche Erklärung: Bei den verstellbaren Polepieces (Schrauben) ist das Magnetfeld der einzelnen Pole ja noch halbwegs gleichmäßig um die -14 mT. Bei den festen Polepieces sieht das ganz anders aus, nämlich von der hohen bis zur tiefen e-Saite 24,1 - 12,8 - 14,8 - 12,2 - 1,3 - 2,3 mT :shock:
Sobald also beide Spulen im Spiel sind (das sind sie bei meiner Beschaltung immer), gibt es da wohl keine halbwegs harmonische Addition beider Spulen sondern ein wildes Durcheinander. Bevor das nicht geklärt ist, brauche ich mir um eventuelle Hals-Dimensionen tatsächlich keinen Kopf zu machen. Für mich sieht das momentan so aus, als wäre der PU im Ar*** sei es durch einen völlig verhunzten Magneten oder aber daß der sich mechanisch von den Polkernen entfernt hat. (think)
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Re: Dimensionierung Hals

#40

Beitrag von jhg » 12.12.2014, 22:40

Und wir dachten schon, der Hals sei viel zu dick ... (whistle) 8) :roll:

Hast du nicht einen anderen PU zum testen ....

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Re: Dimensionierung Hals

#41

Beitrag von Trollo » 12.12.2014, 22:41

Du hast ein Magnetometer? :shock: Ich staune...
Muss man auch erst'mal drauf kommen...

Dreh' den Pickup doch testweise einfach mal um.
Dann müsste der Ton ja eigentlich wärmer als die
wärmste Odlgruam werden. ;)
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Re: Dimensionierung Hals

#42

Beitrag von MiLe » 12.12.2014, 22:48

jhg hat geschrieben:Und wir dachten schon, der Hals sei viel zu dick ... (whistle) 8) :roll:
Isser auch :D , aber nicht mehr lange :badgrin:

Provisorisch habe ich andere PUs schon getestet, aber noch nicht eingebaut sondern nur aufgesetzt. Ist schon etwas anderes.
Mir graust's schon vor dem Austausch, denn 10 Drähte von 2 PUs an Megaswitch + Piezo + Preamp + C-Switch im Elektrofach - ich habe keine Ahnung, wie ich das vor einem Jahr hinbekommen habe..... Die Lesebrille hat da wohl auch noch besser gepasst.
Muss mich in den Drahtverhau erst mal wieder einarbeiten, bevor ich da noch größere Schäden anrichte.....
Liebe Grüße,
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Re: Dimensionierung Hals

#43

Beitrag von MiLe » 13.12.2014, 00:03

Mist - der Prototypen-Pickup von Lemme, der sich so interessant gemessen hat, passt aufgrund des Verguss-Gehäuses nicht in meine PU-Fräsungen. Dabei hätte er sich am Hals ganz gut machen können.

Was passendes ist nicht da, aber noch 'n defekter SD SH4, aus dessen einer Spule ich dann die Geberspule für die Pickup-Messungen gebastelt hatte. Der Keramik-Balkenmagnet da drinne passt ganz genau an die Stelle des Alnico im SH2, ist aber erheblich stärker: Statt vorher roundabout +/- 14 mT sind es nun +/-42 mT
Der alte Magnet (scheinbar Alnico) misst sich tatsächlich mehr als merkwürdig, die Anzeige springt je nach Messstelle wild in der Gegend herum. Dabei reicht z-T 1mm Verschiebung der Messsonde, um von 0 auf 14 mT zu kommen. Bug oder Feature?????
Anfangs ist mir eine Bassarmut des SH2 nicht aufgefallen, sondern erst in letzter Zeit. Ich gehe somit erst mal davon aus, daß der Pickup anfangs OK war und inerhalb eines Jahres selektiv extrem nachgelassen hat. Keine Ahnung, wie so etwas zustande kommen kann, jedenfalls wurde er sicher nicht extrem erhitzt noch hat er harte Schläge abbekommen noch kam er mit anderen starken Magneten in Kontakt. Er hat ja seinen Einbauplatz in der Gitte nicht verlassen.
Mechanisch war der SH2 völlig in Ordnung. Die Spulen sind ja mit je 2 Messingschrauben an der Baseplate befestigt und das ganze ordentlich verwachst. Eine Veränderung im Abstand Magnet-Polepieces ist somit auszuschließen, es liegt definitiv am Megnet selbst.

Klanglich hat sich durch die Operation jedenfalls eine Menge getan. Die tiefen Saiten sind wieder da, der Pegel passt nun auch besser zum SH4 am Steg. Ob's reicht, können meine Ohren aber heute nicht mehr beurteilen.
Liebe Grüße,
Michael

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