Vom Bootsbau inspiriert

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

Moderatoren: clonewood, wasduwolle

Benutzeravatar
Magfire
Zargenbieger
Beiträge: 1438
Registriert: 27.09.2011, 22:26
Wohnort: Raum Hannover
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 47 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#26

Beitrag von Magfire » 18.09.2014, 23:21

Moin,
schöner Ansatz, gefällt mir! :)
Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass je nach Spielposition, Körperbau und Korpusgröße (also von der Gitarre ;) ) die obere Kante des "Hecks" ganz schön in den Arm drücken könnte.
Ein einfacher Entwurf aus Sperrholz könnte da aber alle Unklarheiten beseitigen.

Viele Grüße,
Philip

Benutzeravatar
Haddock
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5149
Registriert: 11.12.2012, 13:15
Wohnort: Schweiz
Hat sich bedankt: 603 Mal
Danksagung erhalten: 446 Mal
Kontaktdaten:

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#27

Beitrag von Haddock » 19.09.2014, 07:03

Guten Morgen Bird,

das ist ein richtig fetter Entwurf! Bin gespannt wie das hier weiter geht.

Gruss
Urs

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#28

Beitrag von capricky » 19.09.2014, 09:13

Magfire hat geschrieben: Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass je nach Spielposition, Körperbau und Korpusgröße (also von der Gitarre ;) ) die obere Kante des "Hecks" ganz schön in den Arm drücken könnte.

Das scheint ja bei einer Les Paul, da ist die Kante durch die "Depression" noch zusätzlich geschärft, auch niemanden zu stören (mich schon!).

capricky

MarcoMUC
Halsbauer
Beiträge: 303
Registriert: 06.03.2012, 21:20
Wohnort: Wörth b. Erding
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#29

Beitrag von MarcoMUC » 19.09.2014, 09:25

Juuungs... schaut Euch das Foto vom Boot auf der Seite vorher an... seht ihr die Wöbungen von Rumpf und Deck, und wie "kantenlos" beide ineinander übergehen? (dance a) Zugegeben, das könnte bei einem vergleichsweise kleinen Git-Korpus eine Design-Herausforderung werden. Wenn es jedoch gelänge, störte nicht mal ein verchromtes Messing-Binding.

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#30

Beitrag von Titan-Jan » 19.09.2014, 09:26

Also bei mir um die Ecke ist ja der Bootsbau Martin (legendär hier am Bodensee): http://www.martin-yachten.de/yachtbau/motoryachten.html

Wenn ich da mal hin soll, um was konkretes für dich zu erfragen, mache ich das gerne ;)

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#31

Beitrag von the bird » 19.09.2014, 09:36

@ Philip: da hast Du Recht, eigentlich sollte die obere Kante des Hecks wieder nach innen gehen, so wie beim Boot eben.
Statt des Aufbaus mit Spanten überlege ich auch, die Seitenwände massiv aus schräg stehenden Mahagonieklötzen aufzubauen und dann die Form herauszuarbeiten. Das könnte einfacher sein als Leisten in mehrere Richtungen verdreht zu biegen.

@ Jan: Danke für das Angebot. Der Bodensee ist auch nicht so weit von mir aus. Evtl. sollte ich da mal selber hinfahren. Da könnten wir uns vielleicht mal treffen.

Mal schauen. Erstmal aber auch Danke für die viele positive Resonanz (denn auf die Resonanz kommt es bei Gitarren ja an :D )

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#32

Beitrag von capricky » 19.09.2014, 09:39

the bird hat geschrieben:(denn auf die Resonanz kommt es bei Gitarren ja an :D )
Ja, aber es ist genaugenommen Zwangsresonanz. Freiwillig macht die Gitarre das nicht! :badgrin:

capricky ;)

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#33

Beitrag von Titan-Jan » 19.09.2014, 09:40

Können uns gerne treffen, würde mich sehr freuen! Musst mir nur genug Vorlauf geben ;)

Das schräge Heck... Ich fände fast, dass das ein Muss ist, bei genauerem Überlegen!

Ist auf jeden Fall eine seeeeeehr spannende Idee zu einer Themen-Gitarre, die sonst meistens eher gekünstelt und gezwungen wirken (finde ich).

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#34

Beitrag von the bird » 19.09.2014, 09:43

@ Jan: vielleicht könnte man denen eine Limited Edition andrehen, dann könnte man "Martin" draufschreiben 8)
(Ne, war nur n Scherz)

Benutzeravatar
Izou
Zargenbieger
Beiträge: 1112
Registriert: 15.09.2010, 09:40
Wohnort: Schweiz, am Zürisee
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#35

Beitrag von Izou » 19.09.2014, 10:12

Gefällt mir ausgesprochen gut. Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss
Marcel (der mit dem Bootsbauer in der Nähe ;-) )
Gruss Marcel

"You Can'T Fix Stupid, not Even with Duct Tape!"

MarcoMUC
Halsbauer
Beiträge: 303
Registriert: 06.03.2012, 21:20
Wohnort: Wörth b. Erding
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#36

Beitrag von MarcoMUC » 19.09.2014, 10:13

Kenne einen Bootsbauer/restaurator am Bodensee, in dessen Werkstatt (als die noch bei München stand) habe ich meine ersten Gitarren gebaut - wenn ihr einen Kontakt mit offenem Ohr für Gittenbau braucht, gebt Bescheid.

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#37

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 17:08

the bird hat geschrieben:Mal so auf die schnelle ein kleiner Entwurf der Decke. Nichts endgültiges.
Vielleicht als Intarsien auf einer durchgehenden Decke, aber etwas profiliert um dem Deck-Charakter näher zu kommen.
Mit den Zargen und dem Boden muss ich noch etwas nachdenken.
Das Finish steht auf jeden Fall fest: Bootslack :D

Bis jetzt ist alles sowieso nur im Ideenstadium – mal schauen.
Bootsdeck.jpg


Also von Bootslack rate ich dir dringend ab- der wird nie richtig hart (ist sehr weich und zäh- sol ler ja auch- am Boot!), lässt sich nicht polieren und fühlt sich immer klebrig an! Er glänzt dafür aber sehr schön.......Ich habe das auf einer Gitarre schon probiert, habe dann alles mit der Heisluftpistole wieder runtergeholt- das möchte ich dir ersparen....

LG

Mario

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#38

Beitrag von capricky » 19.09.2014, 17:57

riegips0815 hat geschrieben: Also von Bootslack rate ich dir dringend ab- der wird nie richtig hart (ist sehr weich und zäh- sol ler ja auch- am Boot!), lässt sich nicht polieren und fühlt sich immer klebrig an! Er glänzt dafür aber sehr schön.......Ich habe das auf einer Gitarre schon probiert, habe dann alles mit der Heisluftpistole wieder runtergeholt- das möchte ich dir ersparen....

LG

Mario
Ich habe es ja weiter oben im thread schon erwähnt - Bootslack ist nicht gleich Bootslack. Solange es kein 2K Typ ist (2 Komponenten), ist er ungeeignet!
Das haben viele Bassisten in den 70/80er Jahren letzten Jahrhunderts erfahren, die ihren Jazz Bass nach dem Lesen der deutschen Übersetzung eines Interviews mit Jaco Pastorius Zahnlos... ähh bundlos gemacht haben und das Griffbrett nach dem Schlißen der Bundschlitze mit "Bootslack" versiegelt haben. Hier in Deutschland wird unter Bootslack aber in der Regel der ölbasierende Lack gemeint, nicht wie in den Staaten der dort übliche Epoxidharzlack. Letzterer ist hier eher als "Yachtlack" unterwegs, wie ich in meinem Farbenfachgeschäft (Prosol) sehe.

capricky

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#39

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 18:25

Da hast Du natürlich Recht, ich wollte nur nicht so ins Detail gehen weil die Beschaffung ja schon wieder ne Geschichte für sich ist.

LG

Mario

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#40

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 18:34

capricky hat geschrieben:
liz hat geschrieben:Wenn du noch Fender draufschreibst wäre das ja eine tolle Zweideutigkeit!
"Riva" würde ich angemessener finden.

Tolle Idee, die Bootgitarre! (clap3)
... und eine gute Gelegenheit Edelholzreste zu verwerten.

capricky

Ich zeig mal meine Resteverwertung bei einer Bootsgitarre. Du nimmst 30 Jahre altes Mahagoni für Body und Hals- als Einteiler, das spart schon mal das Griffbrett. Bei mir wars die " Baby Bootlegger"- ein kleines Rennboot aus den 20igern- nur Mahagoni und Messing, Mahagoni und Messing, Mahag..... - hab ich vor 2 Jahren als Tele gebaut ( Fred steht im Nachbarforum)- einfach nur geil.....
Hier sind Bilder...

LG
mario
Dateianhänge
baby bootlegger 2.jpg
baby bootlegger 1.jpg

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#41

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 18:35

capricky hat geschrieben:
liz hat geschrieben:Wenn du noch Fender draufschreibst wäre das ja eine tolle Zweideutigkeit!
"Riva" würde ich angemessener finden.

Tolle Idee, die Bootgitarre! (clap3)
... und eine gute Gelegenheit Edelholzreste zu verwerten.

capricky

und Bilder...
Dateianhänge
Bootlegger 003.JPG
Bootlegger 001.JPG

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#42

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 18:46

noch Bilder
Dateianhänge
Bootlegger 015.JPG
Bootlegger 014.JPG
Bootlegger 012.JPG
Bootlegger 011.JPG
Bootlegger 010.JPG
Bootlegger 009.JPG
Bootlegger 008.JPG
Bootlegger 007.JPG
Bootlegger 006.JPG
Bootlegger 004.JPG

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#43

Beitrag von the bird » 19.09.2014, 20:57

@ Mario: WOW!

riegips0815
Neues Mitglied
Beiträge: 30
Registriert: 16.12.2013, 17:06
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#44

Beitrag von riegips0815 » 19.09.2014, 21:17

Danke Bird,
soll ja nur zur Inspiration anregen- ich habe das Mahagoni mit dem Messing gewählt- ich fand diese Kombi einfach genial....

LG

Mario

Benutzeravatar
pl-guitars
Halsbauer
Beiträge: 496
Registriert: 23.04.2010, 17:02
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#45

Beitrag von pl-guitars » 20.09.2014, 10:05

capricky hat geschrieben:
riegips0815 hat geschrieben: Also von Bootslack rate ich dir dringend ab- der wird nie richtig hart (ist sehr weich und zäh- sol ler ja auch- am Boot!), lässt sich nicht polieren und fühlt sich immer klebrig an! Er glänzt dafür aber sehr schön.......Ich habe das auf einer Gitarre schon probiert, habe dann alles mit der Heisluftpistole wieder runtergeholt- das möchte ich dir ersparen....

LG

Mario
Ich habe es ja weiter oben im thread schon erwähnt - Bootslack ist nicht gleich Bootslack. Solange es kein 2K Typ ist (2 Komponenten), ist er ungeeignet!
Das haben viele Bassisten in den 70/80er Jahren letzten Jahrhunderts erfahren, die ihren Jazz Bass nach dem Lesen der deutschen Übersetzung eines Interviews mit Jaco Pastorius Zahnlos... ähh bundlos gemacht haben und das Griffbrett nach dem Schlißen der Bundschlitze mit "Bootslack" versiegelt haben. Hier in Deutschland wird unter Bootslack aber in der Regel der ölbasierende Lack gemeint, nicht wie in den Staaten der dort übliche Epoxidharzlack. Letzterer ist hier eher als "Yachtlack" unterwegs, wie ich in meinem Farbenfachgeschäft (Prosol) sehe.

capricky

Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit auch 1k Lack zu verwenden, den sog. 'Bootslack klar' von Epifanes. Der ist ölbasiert und härtet auch ganz ordentlich aus. Man kann das Ganze aber auch noch verbessern, indem man einen passenden Härter in einer größeren als der vom Hersteller empfohlenen Menge verwendet. Damit bringt man Harze mit ein, die den Lack deutlich besser härten lassen. Es macht den Lack zu einem 'short oil Varnish', mir fällt gerade kein passender deutscher Begriff dazu ein. Tru-Oil wäre ein kommerzielles Beispiel. (Allerdings weniger glänzend). Den sog. Yachtlack (also auch das Ausgangsprodukt) nennen die Amis 'long oil Varnish'.
So eine Lackierung wird von vielen Mandolinenbauern und auch Akustikern verwendet (Collings Bourgeois).....ich könnte es mirt aber auch auf einer E-Gitarre vorstellen. Die Kombination mit dem hier erwähnten Mahagoni ist optisch jedenfalls super. Ich habe auch schon eine Mahagoni-Akustik damit lackiert, das sieht super aus. Großes 'Leider' bei der Sache: mittlerweile ist der Lack extrem teuer geworden, das verdirbt etwas den Spass an der Sache.

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#46

Beitrag von the bird » 20.09.2014, 15:32

Es muss natürlich kein Bootslack sein. Würde halt passen. Aber eine normale Lackierung geht auch.
Bei Bootslack hatte ich an diesen gedacht: http://www.letonkinois.com habe aber keine Erfahrung damit.
Meine letzte Gitarre habe ich einfach mit Acryllack aus der Sprühdose lackiert und ein ziemlich gutes Ergebnis erzielt.
Davor habe ich immer nur Öl oder Wachs verwendet z.B. Danish Oil (das ist auf Basis von Tungöl), auch mit gutem Ergebnis.
Es kommt schlußendlich darauf an was von der Haptik am besten zum Bootscharakter passt. Bei einem Öl-Finish kann ich mir vorstellen, das es zwar gut aussieht aber eben der lackierte Eindruck fehlt den eine Bootsoberfläche hat. Eine Hochglanzlackierung wäre aber zu viel des Guten. Irgendwas dazwischen könnte es treffen. Ich muss wohl mal ein paar Boote "in die Hand nehmen" um ein Gefühl dafür zu bekommen was richtig wirkt.

Ansonsten versuche ich gerade herauszubekommen welche Art der Fertigung zielführend ist.
Im Moment geht bei mir der Trend dahin, die Seitenwände doch massiv aus, im Winkel von 45° verleimten Mahagonistreifen aufzubauen und dann auf die richtige Stärke zu bringen. Ebenso Decke und Boden in einer Stärke von ca. 1cm zu fertigen und dann die gewölbten Oberflächen wieder herauszuarbeiten. Das ist eine Arbeitsweise, die ich kenne und für die ich auch Werkzeugtechnisch einigermaßen ausgerüstet bin.

Die Alternative wäre wirklich wie im Bootsbau vorzugehen, ein Gerüst zu bauen und das dann zu beplanken. Das geht bei einer reinen Bootsform sicherlich recht gut nur gibt es bei einer Gitarre eben nach innen und nach außen gewölbte Flächen und deutlich engere Radien als bei einem Boot. Wenn ich die Leisten im Winkel von etwa 45° aufbringe wären viele sowohl nach innen als auch nach außen gewölbt, müssten aber trotzdem noch zueinander passen und eine einheitliche Oberfläche bilden. Ob das funktioniert? Wenn man bedenkt, das auch Boote nach Aufbringung der Planken noch kalfatert werden müssen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kalfatern

Den optischen Effekt des kalfaterten Rumpfes würde ich beim massiven Aufbau der Wände durch dünne dunkle Trennfurniere zwischen den Mahagonistreifen imitieren.

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#47

Beitrag von the bird » 03.11.2014, 16:10

So, es geht in die nächste Runde.
Gerade bin ich dabei das Holz zu besorgen. Passende Leisten aus Mahagoni für die Zargen und den Boden habe ich gefunden, ein Restposten Fußbodenleisten. Die Trennfurniere habe ich auch schon im Auge.
Was mir noch fehlt sind Teak-Leisten für die Decke (das Deck). Die scheinen aber so richtig teuer zu sein.

Was für ein Holz gäbe es denn als Alternative zu Teak?

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#48

Beitrag von the bird » 19.06.2016, 18:10

Was soll man bei dem Wetter anderes machen als ein Boot zu bauen.

Nach eineinhalb Jahren gehts weiter. Zwischenzeitlich habe ich den ursprünglichen Entwurf mehrmals abgeändert und habe sogar mit den Vorbereitungen angefangen und Boden und die Deckenteile gemacht. Ursprünglich sollte es ja eine Art Semiakustik werden. Irgendwann war ich dann bei einer Jaguar inspirierten Form, aber im Prinzip habe ich solche Instrumente schon da, es sollte also doch was neues werden, was auch musikalisch neue Möglichkeiten eröffnet. Als großer Freund experimentaler Klänge habe ich mich daher für eine Lapsteel entschieden.
Lapsteel_01.jpg
So sieht der erste Entwurf aus, der aber sicherlich noch etwas überarbeitet wird (die Kopfplatte soll noch eleganter werden und der "Korpus etwas schnittiger). Die prinzipielle Bootsform bleibt aber erhalten, besonders das abgeschrägte Heck. Als "Deck" habe ich schon Esche und Nussbaum verleimt, der Boden besteht aus Mahagoni und Nussbaum.
Als Besonderheit kommt zusätzlich ein Delay rein, das sich dann direkt während des Spielens bedienen lässt. Auch Tone und Volume will ich direkt erreichen können.

Benutzeravatar
the bird
Halsbauer
Beiträge: 385
Registriert: 01.07.2014, 08:11
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#49

Beitrag von the bird » 01.07.2016, 18:18

Mittlerweile habe ich eine 1:1 Zeichnung gemacht. Hals und Korpusseiten werden schichtweise aus Mahagonileisten mit Trennfurnieren aus Ahorn aufgebaut. Die Seitenansicht zeigt den schichtweisen Aufbau. Die grüne Linie zeigt den Boden, er wir etwas kleiner und nach hinten versetzt um dem Korpus die Bootsform zu geben, vor allem aber wegen dem schrägen Heck.
riverboat_Zeichnung.jpg
Das Griffbrett und die ersten Schichten des Halses sind schon verleimt, die Fretlines sind aus Ahornfurnier
Hals mit Griffbrett.jpg
Boden (Mahagoni und Nussbaum) und die beiden Deckteile (Esche und Nussbaum) sind als Rohlinge auch schon fertig
Boden_Decke.jpg

Benutzeravatar
Haddock
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5149
Registriert: 11.12.2012, 13:15
Wohnort: Schweiz
Hat sich bedankt: 603 Mal
Danksagung erhalten: 446 Mal
Kontaktdaten:

Re: Vom Bootsbau inspiriert

#50

Beitrag von Haddock » 01.07.2016, 19:32

Hallo,

Das schaut jetzt schon super aus!

Gruss
Urs

Antworten

Zurück zu „E-Gitarre“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 52 Gäste