Optimale Breite der Bundschlitze

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Bilineata
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Optimale Breite der Bundschlitze

#1

Beitrag von Bilineata » 06.08.2014, 10:50

Hallo,

ich möchte Dunlop-Bunddraht (6105 bzw. 6110) für Maplenecks verbauen, dessen Steg mit einer Breite von 0,53 bzw 0,51 mm angegeben ist.

Ich habe ein neues Kreissägeblatt, das mit 0,6 mm Schlitzbreite angegeben ist. Der nach den ersten Probeschnitten in ein Restholz versuchsweise eingesetzte Bunddraht (0,53 mm) sitzt bei manchen Schnitten recht locker, bei anderen ganz OK (experimentiere hier noch, bin also diesbzgl. noch unschlüssig).

Daher die Frage:
- Ist 0,6 mm vielleicht schon zu breit für den angegebenen Draht?
- Ich habe schon einige Mal den Tipp gelesen, eine Handsäge mittels Schleifstein einige Hundert mm dünner zu feilen. Geht das nur bei den geschränkten Handsägen oder auch bei einem Kreissägeblatt (sieht erst mal un- bzw. kaum geschränkt aus). Vielleicht reicht es ja für 3/100 mm, den Schleifstein kurz seitlich ans sich drehende Sägeblatt zu drücken, habe da aber höllischen Respekt vor ...

danke für Tipps und Rat

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deezyre
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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#2

Beitrag von deezyre » 06.08.2014, 11:07

Bilineata hat geschrieben:... eine Handsäge mittels Schleifstein einige Hundert mm dünner zu feilen...

Wow, wo gibts denn Sägeblätter in mehreren hundert Milimeter Stärke? :D

Scherz beiseite, wenn's bei 'nem 0,6er Sägeblatt manchmal locker und manchmal OK sitzt, scheint das "durch die Säge schieben" selbst nicht ganz einwandfrei zu sein. Kann's sein, dass dein Anschlag Spiel hat oder Du beim Durchschieben wackelst?

Allein ist ein 0,6er Blatt durchaus geeignet, die Bundschlitze für den Dunlop-Draht zu sägen. Da muss auch nichts dünner geschliffen werden (wenn das Blatt auch wirklich die 0,6 mm hat und nicht dicker ist UND ungeschränkt ist).

Solange die Bunddrähte im Schlitz nicht rumschlackern, die Dinger einen Tick kleiner als GB-Radius vorgebogen sind und Du sie mit Sekundenkleber einklebst, sollte nichts schief gehen.

Cheers,
Martin

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#3

Beitrag von Bilineata » 08.08.2014, 08:37

und Du sie mit Sekundenkleber einklebst, sollte nichts schief gehen.
Das Einkleben wollte ich eigentlich vermeiden ...

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capricky
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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#4

Beitrag von capricky » 08.08.2014, 09:30

Bilineata hat geschrieben:
und Du sie mit Sekundenkleber einklebst, sollte nichts schief gehen.
Das Einkleben wollte ich eigentlich vermeiden ...
Das ist auch löblich und richtig so. Kein Massenhersteller dieser Welt klebt Standardbunddrähte ein. Es wird einfach nur ein passender Schlitz zum verwendeten Bunddraht gesägt und der Draht eingepresst. Das wird doch ein "Handwerker" wohl auch noch hinbekommen. Nur Dilletanten und Pfuscher müssen kleben. ...und zu Reparaturzwecken, wie Neubundierungen z.B. ist es natürlich auch "erlaubt". Es ist aber kein Vergnügen eingeklebte Bunddrähte aus dem Griffbrett polken zu müssen. Barfrets, also der früher übliche Bunddraht mit rechteckigem Querschnitt wurde eingeklebt, mit Knochenleim. Der "klebt" zwar nicht besonders Metall auf Holz, half den Barfrets aber ihre Position wackelfrei zu sichern, da machte das also Sinn.

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#5

Beitrag von capricky » 08.08.2014, 10:58

Bilineata hat geschrieben: - Ist 0,6 mm vielleicht schon zu breit für den angegebenen Draht?
- Ich habe schon einige Mal den Tipp gelesen, eine Handsäge mittels Schleifstein einige Hundert mm dünner zu feilen. Geht das nur bei den geschränkten Handsägen oder auch bei einem Kreissägeblatt (sieht erst mal un- bzw. kaum geschränkt aus). Vielleicht reicht es ja für 3/100 mm, den Schleifstein kurz seitlich ans sich drehende Sägeblatt zu drücken, habe da aber höllischen Respekt vor ...
..."man" könnte ja auch mal auf die eigentliche Frage eingehen... :roll:

Also...0,6mm und ungeschränkt klingt für mich erstmal nach Metallsägeblatt und HSS (Hochleistungsschnellstahl, high speed steel). Die "Schnelligkeit" ist nicht so das Problem ;) , eher die Härte. Welchen Durchmesser hat denn das Blatt, kannst Du es mit einer Aufnahme in die Standbohrmaschine spannen? Es muss ja nicht das ganze Blatt ausgedünnt werden, eine Tiefe von 3mm im Bereich der Zähne reicht ja. Mit einem eingespannten Schleifstein, Diamantschleifer oder ähnlichem und etwas Geduld, bekommt man das hin, auch ohne Spezialmaschinen.

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#6

Beitrag von Bilineata » 08.08.2014, 14:23

Schon mal vielen Dank für alle Antworten bisher.

Sollte denn nun 0,6 mm eigentlich OK sein oder zu weit? Mir schien nach gründlicher Recherche, dass z.B. für 0,53 mm ein 0,58 mm Blatt als optimal gilt, jetzt ist nur halt der 0,51er Bunddraht geringfügig schmaler und das Blatt etwas dicker, sind die 0,09 mm Differenz dann noch OK oder zuviel?

Ich vermute auch, dass ich bei den "lockeren" Probeschnitten nicht 100% sauber gesägt habe (war zwar mit Führung rechtwinklig zum Blatt, aber habe ich das Holzstück nur gegen den Anschlag mit den Händen festgehalten, so dass ein leichtes seitliches Wackeln denkbar ist. Ich werde vielleicht heute mal einen Schlitz in den Hals sägen, wobei dieser dann mittels "Kerbenlineal" am Anschlag auch gegen seitliches Verrutschen fixiert ist.

Das Sägeblatt - es ist übrigens das von Andreas Rall - hat 180 mm Durchmesser. Mit dem 30mm-Aufnahmeloch wird ein Einspannen in die Bohrmaschine etwas umständlich, aber vielleicht nicht unmöglich.

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#7

Beitrag von capricky » 08.08.2014, 14:46

Ich habe eben mal mein (Kreis-)Sägeblatt nachgemessen, das hat auch eine Dicke von 0,6mm (bei einem Scheibendurchmesser von 3cm) und ich habe keine Probleme und muss nachkleben. Mit der Handsäge habe ich bei harten Hölzern teilweise ein 0,7mm Blatt genommen. Deine Kombination Bunddraht - Sägeblatt muss passen. Sieh das mal nicht so "katholisch" mit den Maßen, da kann man zwar am Bunddraht 0,53mm messen, aber der Steg ist etwas wellenförmig, mit dem Messschieber kann man das aber nicht kompensieren. Dafür misst man aber zwischen den Noppen/Widerhaken 0,85 - 0,9mm, das muss schließlich auch noch in den "0,6mm Schlitz", das passt schon so!

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#8

Beitrag von Bilineata » 08.08.2014, 20:19

So, habe jetzt die Bundschlitze in den Hals gesägt. Ich habe sichergestellt, dass der Hals keinerlei seitliches Spiel hat und bin dann einmal "zügig" über das Kreissägeblatt gegangen (also nicht rüber und wieder zurück, wie ich es mal in einem Youtube-Video gesehen habe), und in der Tat scheinen die Bünde optimal zu passen (Anfang des Tangs geht ohne Widerstand rein, aber ich kann nicht nur mit den Fingern den ganzen Tang reindrücken). Dauer: nur wenige Minuten :)

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#9

Beitrag von deezyre » 18.08.2014, 16:33

capricky hat geschrieben:.... Nur Dilletanten und Pfuscher müssen kleben...
... zwischen "kleben müssen" und "Bundstäbchen mit Sekundenkleber sichern" liegt durchaus ein Unterschied, der aber mal ganz sicher nicht durch Dilettanz und Pfuscherei begründet ist.... Deine Wortwahl war hier hoffentlich etwas unüberlegt? :)

Cheers,
Martin

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Re: Optimale Breite der Bundschlitze

#10

Beitrag von capricky » 18.08.2014, 17:00

deezyre hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:.... Nur Dilletanten und Pfuscher müssen kleben...
... zwischen "kleben müssen" und "Bundstäbchen mit Sekundenkleber sichern" liegt durchaus ein Unterschied, der aber mal ganz sicher nicht durch Dilettanz und Pfuscherei begründet ist.... Deine Wortwahl war hier hoffentlich etwas unüberlegt? :)

Cheers,
Martin
Also ich stehe schon zu meiner Wortwahl, manches muss man eben etwas deutlicher sagen.
Auch steht obiges Zitat aus dem "Quellpost" dort in einem Kontext, den bitte ich mal nicht zu übersehen.

capricky

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