Gitarrenbau - Anfänger - Diverse Fragen

[Izou]

Da muss ich Capricky recht geben. Wenn du nur die eine Gitarre bauen willst, ist der ganze Aufwand zu gross. Wenn du dir aber sagst, ich will da wirklich was bei lernen, dann vergiss deine Ambitionen gleich mit so was anzufangen, und beginn ganz einfach. Du wirst a. mehr Freude an der Gitte haben, weil selbst gebaut, und b. lernst du sehr viel über Holz und wie man es verarbeiten sollte, oder wie besser nicht. Und für alle anderen Fragen gibt es den Meister mit Hut.

Gruss
Marcel

[kehrdesign]

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Ich habe nämlich den Plan eine Gitarre bestmöglich original nachzubauen, vor allem mit dem Ziel mit viel Zeit und Willen eine gleichzusetzende Qualität in Sachen Klang und Verarbeitung zu erreichen. (Ich weiß klingt seltsam, aber das ist mein Reiz.)
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Bei meiner ausgewählten Gitarre hab ich Gott sei Dank viele Informationen über Materialwahl, PU, Bridge, Tuner.. Die Sache ist aber dass es von der Form eine Les Paul ist, aber mit einem Neck-Through-Body. Und leider finde ich dazu nicht viel Informationen wie man das am besten realisieren kann.
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Habe das gerade entdeckt - drei Anmerkungen dazu:

Die Kombination NT und Pauladecke ist so selten, dass Du keine ernstzunehmende Anleitung dafür finden wirst, und sie ist so anspruchsvoll, dass Du so ne Portion konstruktive Vorausschau und handwerkliches Geschick (auch jenseits der rechten Winkel) mitbringen müsstest und deshalb ne Anleitung unnötig wäre.
Mache eine ordentliche, aussagekräftige Technische Zeichnung dafür und durchdenke dabei Stück für Stück die Herstellbarkeit der einzelnen Formelemente. Wenn Dir das gelingt, hast Du ne reelle Chance.
Ein früherer Arbeitskollege (seines Zeichens Hauptkonstrukteur eines Motoradwerkes) sagte mal: „Alles was sich zeichnen lässt, lässt sich auch herstellen“.

Rammstein klingt nicht durch diese Gitarre nach Rammstein.

Wenn es andere, für mich nicht nachvollziehbare Gründe für das Ebenbild genau dieser Gitarre gibt, ist der mit Abstand zielführendste Weg der von capricky vorgeschlagene - kaufen. Billiger wird ein Original-Nachbau auch nicht, alleine schon weil es beim einem Versuch nicht bleiben wird ohne beim Ergebnis Kompromisse einzugehen.

[dhaefi]

Hi Stein,

da hast du dir schon ein spezielles Instrument ausgesucht. Die erste von mir gebaute Gitarre war auch eine Les-Paul, das hat fast 2 Jahre gedauert und perfekt ist diese absolut nicht. Materialkosten von ca. 600€ kamen damals zusammen.
Dazu natürlich noch einige 100€ für benötigtes Werkzeug (Fräser, Schleifmittel, usw.) kam wohl etwa auf 1000€

Bei deinem Instrument gibts es einige Punkte die das Vorhaben nicht gerade einfach machen:
- durchgehender Hals (Halsholz muss dicker sein als der Body, kriegt ja noch einen Winkel)
- Arched-Top (Deckenwölbung) - das fand ich schon noch schwierig
- es gibt keine 1:1 Pläne
- Die Lackierung dürfte einige Probeversuche benötigen

ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist und dich nicht demotivieren. Wenn du bauen willst dann tu es, es ist grossartig!
Dir sollte einfach bewusst sein, dass das Ergebnis möglicherweise nicht deinen Erwartungen entspricht.

Eine wichtige Frage noch: wie alt bist du? Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass im laufe der Zeit der Musikgeschmack (oder auch Gitarrengeschmack, von Les Paul zu Strat) wechselt. Wenn du dir so ein Instrument baust und sehr viel Zeit darin investierst um danach nach einigen Jahren zu merken, dass dir das Instrument optisch nicht mehr so gefällt wäre das sehr schade. Dann lieber etwas bauen, dass nicht so extravagant ist und dir möglicherweise länger Freude macht

Meine Vorschläge wären (in dieser Reihenfolge):
1. bau dir eine einfachere Gitarre (z.B. Telecaster ohne Deckenwölbung mit Schraubhals) die kannst du ja z.B. auch schon so lackieren wie deine Traumgitarre. Wenn du Gefallen am bauen findest und es gut geht, kannst du dir als 2. oder 3. Gitarre immernoch deine absolute Traumgitarre bauen.

2. bau dir als erste Gitarre deine Traumgitarre, sei dir aber Bewusst, dass du viel Zeit und vorallem Lehrgeld investieren musst

3. schau, dass du dir die Gitarre kaufen kannst (Wie Capricky geschrieben hat )

liebe Grüsse,
Daniel

[Stein um Stein]

Mohoin!

@Capricky: 2.8k sind halt für eine einzelne Gitarre imho schon etwas sehr teuer. Denke mal, wenn man da über Zeit etwas baut und immer wieder investiert ist das schoneneder für den Geldbeutel als auf einmal 3k zu investieren.

@Izou: Jau, es ist ja nicht nur dass ich die Gitarre will, mich interessiert ja auch der Prozess dahinter, sonst wär ich ja nicht unbedingt hier. :P

@kehrdesign: Decke hätte ich, vermutlich, gerade deshalb eh ausgelassen. Genauso wie die Zargen. Hehe, ja, Rammstein klingt nach Rammstein weil es eben Rammstein ist. Die Gitarre ist aber trotzdem ein Teil davon. Aber darüber wollen wir jetzt keine Diskussion starten. :P

@dhaefi: Jau, mit diesem Betrag rechne ich prinzipiell auch. Wie oben bereits gegnannt wird die Decke und die Zarge wohl eh ausfallen. Bin aktuell noch recht jung, 20 baldige Jahre.
Aber ich weiß nicht, Strato fand ich noch nie ansprechend. :P Sich erst einmal an einer anderen Gitarre zu probieren wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Aber selbst da wird es dann eine LP mit nem verleimten Hals, alles andere ist für mich einfach absolut unerotisch.

Grüße!

[Izou]

@Izou: Jau, es ist ja nicht nur dass ich die Gitarre will, mich interessiert ja auch der Prozess dahinter, sonst wär ich ja nicht unbedingt hier. :P
Grüße!

Guter Entschluss kann ich absolut nachvollziehen. Nicht vergessen, aller Anfang ist schwer und vergiss die Ausgaben nicht.

Gruss
Marcel

[kehrdesign]

@Izou: Jau, es ist ja nicht nur dass ich die Gitarre will, mich interessiert ja auch der Prozess dahinter, sonst wär ich ja nicht unbedingt hier. :P

...ist sehr lobenswert. Andererseits ist die Realität gnadenlos und bei falscher Einschätzung der Voraussetzungen hinterher der Frust ebenso.

Ich möchte Dir auch nicht die Butter vom Brot nehmen, würde Dir dennoch raten (wie bereits vorgeschlagen) fürs erste Dich an etwas weniger Anspruchsvollem zu versuchen und dann Dein ursprüngliches Vorhaben neu zu ordnen. Der vermeintliche Mehraufwand an Zeit und Material ist angesichts der weiter verwendbaren Werkzeuge, etc. und insbesondere der gewonnenen Erfahrung nicht wirklich ein Mehraufwand. Du wärest sicher der erste Hobby-Gitarrenbauer, der nach Fertigstellung seines ersten Eigenbauinstruments seine Ansprüche erfüllt sähe.

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@dhaefi: Jau, mit diesem Betrag rechne ich prinzipiell auch. ...

Wenn es sich nicht gerade um ein gnadenlos überteuertes Kultinstrument handelt, ist nach meiner Erfahrung der Eigenbau keinesfalls kostengünstiger, es sei denn eine nahezu vollständige Werkstatt mit Spezialwerkzeugen steht schon zur Verfügung. Für meine sämtlichen für den Gitarrenbau anfallenden Kosten habe ich ein spezielles Konto und deshalb eine sehr genaue Übersicht über die tatsächlich angefallenen Ausgaben. Ihr glaubt nicht, was sich da trotz wohlüberlegter Einkäufe so anhäuft.

[Simon]

Wenn du bei einem durchgehenden Hals die Decke und die Zargen weglässt…. dann bleibt ja nur noch der Hals über????

[Stein um Stein]

@Izou: Hehe, ja, da muss man ein Auge drauf haben. Aber ja, aller Anfang ist schwer.

@kehrdesign: Danke! Wie gesagt, wenn, dann würde es zumindest ne LP mit geleimtem Hals werden, aber ob man das nun auch wieder mal als "weitaus einfacher" definieren kann..
Und das mit der Investition sehe ich ja auch so, wenn ich mal Werkzeug habe, dann kann ich das immer wieder verwenden und daraus noch mehr schaffe, habe Erfahrung.. Steht für mich persönlich eben in einer besseren Relation als eine einzelne Gitarre die man sich fertig kauft.
Nun, ob man die RZK-II als überteuertes Kultinstrument bezeichnen kann sei dahingestellt, aber man zahlt sicherlich gut Geld für den Namen RZK. Die Signature-Modelle waren ja noch nie so enorm günstig.

@filzkopf: Wenn man die Decke und die Zargen weglässt hast Du doch bei einem Neck-Through immer noch die Flügel..?

[Simon]

Achso…. ich hätte die Flügel als Zargen bezeichnet!!

Meine Meinung ist: machs, lass dir viel Zeit, lese dich gut in die Materie ein (ich glaub der dreizehnbass hat hier ne Gitarre mit gewölbter Decke und Neck Trough gebaut) und überdenke jeden Schritt viele Male, dann kannst du es schaffen!!!!!

[kehrdesign]

@kehrdesign: Danke! Wie gesagt, wenn, dann würde es zumindest ne LP mit geleimtem Hals werden, aber ob man das nun auch wieder mal als "weitaus einfacher" definieren kann. ...

... Du kannst dann Body und Hals getrennt voneinander herstellen, das ist für ne Einzelanfertigung ein gewaltiger Vorteil.
Ja sicher, ganz "harmlos" ist ne Paula mit Tenon-Halsverbindung dennoch nicht, aber es gibt ne Menge an hilfreichen Bauplänen und geposteten Erfahrungen dazu.

Viel Spaß und frohes Schaffen

[dhaefi]

Aber ich weiß nicht, Strato fand ich noch nie ansprechend. :P Sich erst einmal an einer anderen Gitarre zu probieren wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Aber selbst da wird es dann eine LP mit nem verleimten Hals, alles andere ist für mich einfach absolut unerotisch.

Das ist ja auch ok, Geschmack ist verschieden

LP oder auch LP-Junior (noch einfacher) sollten auch als Anfänger machbar sein und wenn du nicht 1A-Top-Tonholz und Custom-Tonabnehmer verbaust kannst du die Materialkosten auch tief halten.

Gruss,
Daniel

[Stein um Stein]

Moihoinsens, danke für die Antworten!

@filzkopf: Mal schauen, bin da nach wie vor im Zwiespalt. Der Kauf der Gitarre geht ohnehin nicht da ich Linkshänder bin. Also entweder wird es direkt die Gitarre oder eine einfache LP..

@kehrdesign: Das stimmt wohl!

@dhaefi: Naja, wenn ich eh eine andere baue wird es einfaches Tonholz. Tonabnehmer dann auch nichts allzubesonders. Einfache EMGS und fertig wars.

Grüße!

[deezyre]

... Ihr glaubt nicht, was sich da trotz wohlüberlegter Einkäufe so anhäuft.

Oh doch - zumindest bei mir bis dato locker der Gegenwert eines VW Polo - nicht mit Top-Ausstattung, aber fabrikneu