Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Telespargel
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Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#1

Beitrag von Telespargel » 25.03.2014, 21:12

Moinsen Gemeinde der Gitarrenbaukunst :D

Ich frage mich schon länger ob ich bei meiner Kopfplatte irgendetwas falsch gemacht habe...
Zur Theorie: Ich habe mich an die Methode aus dem Kochbuch gehalten, bei meiner Halskantel einen Winkel von 10° abgetragen, mit einer Kreissäge zersägt und die Schnittstelle anschließend eben gehobelt. Dann mit Säge und Hobel das Kopfplattenstück auf etwa 1,5 cm runter gehobelt und anschließend angeleimt.
Raus kam sowas.... :?
2014-03-08 13.41.29.jpg
Wenn ich das jetzt mit euren Projekten vergleiche sehe ich, dass das angeleimte Stück den größten Teil eurer gewinkelten Kopfplatten ausmacht und nicht wie bei mir nur so einen schlappen Zentimeter. Klar, die Winkel sind bei euch (minimal) größer, aber macht das so einen großen Unterschied? Mache ich etwas falsch? (think)
Könntet ihr mir vielleicht auch noch alternative/bessere (materialsparende) Methoden nennen?!

Danke schonmal im voraus

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#2

Beitrag von wasduwolle » 25.03.2014, 22:20

Hi,
die Sache ist die:
Man kann es so machen, wie du oder eben im Halsbereich anschäften.
Optisch finde ich deine Lösung besser, mechanisch ist die im Halsbereich angeschäftete besser:
Wenn du dir die Holzfasern im Halsübergang anschaust, sind die bei Dir sehr kurz, das macht den Hals dort bruchempfindlich, besonders bei Mahagoniarten. Bei z.B Ahorn ist das mMn nicht problematisch.
Eigentlich dachte ich, im Kochbuch ist die Problematik sogar beschrieben

Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#3

Beitrag von MarcoMUC » 25.03.2014, 22:24

Kann es auf dem Handy nur schwer erkennen - aber kann es sein, dass Du die Kopfplatte lediglich 'verlängerst', statt die Kopfplatte mit einer Schäftung gegenüber dem Hals abzuwinkeln??

VG
Marco

Edit: ah wasduwolle war schneller

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#4

Beitrag von Poldi » 26.03.2014, 05:24

Man kan das so oder so machen.
Ich schäfte lieber so, das man den Schnitt am Hals sieht.
Das sieht mMn eleganter aus als dieser Strich mitten auf der Kopfplatte.
Ansonsten, siehe wasduwolle

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#5

Beitrag von Walterson » 26.03.2014, 09:17

Es geht beides. Vorteil der von Dir angewandten Methode: Der Halsrohling kann deutlich kürzer sein.

Wenn man so vorgeht, wie ich hier, sieht man hinterher auch keine Nähte an der Kopfplatte:
1.jpg
2.jpg
3.jpg
4.jpg
So wird die Schäftung auch noch von den Seiter her stabilisiert.

Die fertige Kopfplatte mit Furnier auf Vorder- und Rückseite:
5.jpg
6.jpg
VG
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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#6

Beitrag von dreizehnbass » 26.03.2014, 18:45

Deine Fuge ist doch recht weit vom "Kragen" entfernt.
Ich gehe davon aus, dass deine Halskantel recht dick war, als du sie 10 Grad abgesät hattest.
Bei einer Gitarre hoble ich den Rohling auf 18mm Dicke und säge ihn dann ab.

Das abgesägte Stück ist mit 18mm immer noch zu dick und du kannst es auf 14mm Hobeln wann dann noch 2mm Furnier drauf kommen.
Zu dicke Kopfplatten wirken meiner Meinung nach nicht elegant sondern plump. Aber das ist Geschmacksache.
Die schrägen Flächen werden dann wieder gemeinsam gehobelt (dazu befestige ich das abgesägte Stück am Hals mit Zwinge oder anderem).
Wenn alles eben und gerade ist kann der Anschäfter verleimt werden. (Prüfe die Ebenen mit Haarlineal und Parallelleiste)

Diese Schäftung nennt man dann "spanische Schäftung"

Bei der "Koreanischen Schäftung" hat man die Fuge am Hals. Die Fuge bilded dann eine halbe Ellipse.
Wegen der Unterbrechung des Faserverlaufes sieht man die recht stark. Ist halt wieder Geschmackssache.

Eine dritte Möglichkeit ist der V-Joint. Eine sehr komplizierte und schwieig herszustellende Verbindung, will man die Fugen fast unsichtbar gestalten. Der halbverdeckte V-Joint ist dabei der schwierigste. Dabei muss diese Verbindung gar nicht besser halten als die vorher genannten.

lg
d

Edit: Geschäftete Hälse sind immer belastbarer als ein aus dem Vollen gefräster oder gesägter Hals. (Siehe Kopfbrüche bei diversen Gitarren - will hier keine Namen nennen :)
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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#7

Beitrag von Herr Dalbergia » 26.03.2014, 20:30

Ich hoffe die schwarze linie welche man da sieht ist ein bleistiftstrich und nicht die fuge.....cheers, alex

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#8

Beitrag von Telespargel » 26.03.2014, 20:53

Herr Dalbergia hat geschrieben:
Ich hoffe die schwarze linie welche man da sieht ist ein bleistiftstrich und nicht die fuge.....cheers, alex
Ne das schwarze Strichlein ist leider kein Beistift... :?
Die Fuge ist zum Ende hin einen knappen Fingernagel breit. Es wird aber nur ein kleiner Teil der Fuge bei der fertigen Kopfplatte zu sehen sein.
Wäre das mit der Fuge ein großes Probelm? Da wo sie beginnt breiter zu werden wird spät die oberste Mechanik sitzen.

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#9

Beitrag von Herr Dalbergia » 26.03.2014, 21:43

ich würds lieber nochmal neu und richtig machenm fugen sollten schon passen...

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#10

Beitrag von clonewood » 26.03.2014, 22:50

Herr Dalbergia hat geschrieben:ich würds lieber nochmal neu und richtig machenm fugen sollten schon passen...
das sehe ich auch so....

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#11

Beitrag von Telespargel » 27.03.2014, 20:47

Danke erstmal für die vielen Antworten :)
Herr Dalbergia hat geschrieben:
ich würds lieber nochmal neu und richtig machenm fugen sollten schon passen...

Okay, wie sollte ich das Problem am besten angehen (think)
Heißluftfön und Gewalt oder gibt es noch andere Methoden bei Titebond (kann man den vieleicht mit Chemiekalien :badgrin: anlösen oder so?)

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Re: Abgewinkelte Kopfplatte, aber WIE?

#12

Beitrag von dreizehnbass » 27.03.2014, 22:40

Sägen und nochmals hobeln ;)
oder mit Wärme und Öffnungsmesser (dünnes Buttermesser). Aber die Leimfläche ist doch recht groß.
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