Gitarre aus Acryl

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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drebes
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Gitarre aus Acryl

#1

Beitrag von drebes » 13.01.2011, 09:28

Hya,
In meinem anderen Thread fing das Thema ja an.
Wie baue ich eine Gitarre aus Acrylglas.

BigHerb hat's vorgemacht :-)
Jetzt natürlich die Frage:
WIE ?

Kannst Du ein wenig darüber berichten?

THX
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Re: Gitarre aus Acryl

#2

Beitrag von bigherb » 13.01.2011, 18:12

Hi drebes
Längere Geschichte und deshalb fangen wir heute mal ganz vorn an.
Zielsetzung war eine durchsichtige Plexiglas Gitarre. In den 70er´n (das war meine Zeit) sah man den einen oder anderen "Wilden" bei Ilja Richters Disco mit diesen Actionklampfen.
Da ich in unserer Feinmechanik eine dicke Platte dieses schweren Materials seit Jahren rumstehen wußte habe ich mal gefragt, ob ich davon etwas abhaben könnte, was dann auch möglich war.
Nun erklärte mir der Spezi dort, dass es verschiedene Sorten Acrymaterials gäbe. Er hat mir damals auch erklärt wie die genaue Bezeichnung lautet. Hab ich allerdings vergessen. Wenn Bedarf besteht kann ich ihn aber fragen, er ist noch nicht in Rente.
Die Unterschiede liegen besonders in der Bearbeitungsbereitschaft des Materials. Es sind auch keine Lufteinschlüsse drin und es lässt sich sehr gut spahnend bearbeiten (z.B. Stichsäge, schleifen ect)
Von Rockinger glaube ich habe ich einen uralten Schnittmusterbogen (ähnlich der Schnittmusterbögen aus den "Burdamoden" zum Selbernähen) in diesem Fall für die Korpusse ...äh, Korpen....Korpera...ach ejal, für die verschiedenen Außenformen der bekannten Äxte.
Mit einem Zackenrädler (aus dem Schneiderhandwerkzeug meiner verstorbenen Frau Mutter) wurde dann einfach die SG Außenkontur auf den Rohling übertragen und anschließend mittels Stichsäge ausgeschnitten. Das mache ich auch mit Holz so. Man fährt einfach das Zackenrad der Linie nach und die kleinen Spitzen übertragen durch das Papier die Linie aufs Material.
So für heute soll es reichen. Morgen gehts dann weiter.
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Acrylplatte nach dem Zuschnitt.JPG

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Re: Gitarre aus Acryl

#3

Beitrag von Beef Bonanza » 13.01.2011, 18:51

Hab auch schonmal drüber nachgedacht wie man das am besten macht. Ich bin gespannt.
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Re: Gitarre aus Acryl

#4

Beitrag von bigherb » 14.01.2011, 13:48

und schon gehts weiter.
nachdem ich mir mehrere 1:1 Kopien der "Schnittmusterbögen" angefertigt habe schnitt ich die Kontur der SG letztendlich komplett aus um besser damit arbeiten zu können. Die Shapings sind mit dieser Black & Decker Powerfeile ausgeführt worden. Dazu habe ich ein Band mit der gröbsten Körnung (40er) verwendet. Das Acryl lässt sich wie bereits erwähnt sehr gut bearbeiten ohne zu schmieren.
Danach wurde für den Hals die Korpusfläche gemittelt um eine genaue Flucht der Halsmittelline anzuzeichnen. An einem Stück Hartholz probierte ich die Schablone der Halstaschenfräsung. Die Schablonen für derartige Fräsungen fertige ich aus Bodenlaminatmaterial. Das ist meist etwa 7mm Stark und für das Kugellager des Anlauffräsers ganz ideal.
Zur damaligen Zeit hatte ich nur meine uralte Boschfräse mit 6mm Spannfutter. Hier hilft nur die step by step Methode. Genau anzeichnen, Vorbohren mittels Forstnerbohrer und in mehreren Schritten tiefer fräsen. Die Halsfräsung finde ich als die am penibelsten durchzuführende Fräsung. Deshalb mache ich diese so früh wie möglich. Wenn das richtig mißlingt habe ich in den Rest nicht zu viel Zeit gesteckt.
ich finde übrigens die Schraubhals SGs als optisch weitaus ansprechender als die eingeleimten, deren Hals immer so vorn angepappt wirkt....
ich hatte damals auch mit einem Plexi Hals spekuliert aber diese Idee schnell verworfen. Zu Anfang während der Planung und der ersten Arbeits-Schritte am Korpus war mir das unmögliche Gewicht dieser Klampfe noch nicht so richtig bewußt. Währe der Hals nicht aus Holz....auweier. Das Teil wiegt jetzt schon so über 6 Kilo..... (whistle)
Weiter gehts dann morgen....
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Acryl SG nach Zuschnitt.JPG
Acrylplatte vor dem Zuschnitt.JPG
gefraeste Halstasche (kl. Fotodatei).jpg

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Re: Gitarre aus Acryl

#5

Beitrag von drebes » 14.01.2011, 14:00

Ja, das Gewicht dürfte heftig werden.
Welche Materialstärke hattest Du denn zur Verfügung?
Das ist aber kein Thema - ich wiege ja selbst genug ;-)
Ernsthaft - das soll ja ein Schaustück, ein Proof of Concept werden, das gewiss nicht häufig gespielt wird. Daher ist das Gewicht nicht so wichtig wie bei einer dauergenutzten Gitarre.
Ich habe aktuell eher Bedenken, ob das Acrylglas dem Saitenzug standhält.
Idealerweise wäre ja der Hals ohne Stab - wenn's nicht anders geht muss aber eben doch einer rein.
Die Kosten haben mich auch etwas umgehauen. Ich muss unbedingt eine günstige Quelle für 40mm Acryl finden. Im Baumarkt werde ich arm wenn ich daraus eine Gitarre bauen will :-(
Warte gespannt auf weiteres ;-)
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Re: Gitarre aus Acryl

#6

Beitrag von Beef Bonanza » 14.01.2011, 15:33

Evonik ist ein guter Lieferant für Acrylglas. Aber billig wird das sicherlich nicht.
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Re: Gitarre aus Acryl

#7

Beitrag von drebes » 14.01.2011, 20:21

Nun Evonik / Röhm hätte ich ja quasi vor der Haustüre.
Nur glaube ich nicht, dass es dort einen Werkverkauf oder sowas gibt :-(
Ich werde mal anrufen, rechne aber damit, dass ich einen Zwischenhändler suchen muss.
Ich sehe da auf dem Werksgelände auch immer nur Grossplatten liegen (so etwa 2x4m)
Das wäre deutlich oversized ;-)
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Re: Gitarre aus Acryl

#8

Beitrag von bigherb » 14.01.2011, 21:00

Das Material was mir zur Verfügung stand ist etwa 32mm stark. Somit ideal für eine SG. Hier mal ein Foto vom Bau der Humbuckerschablone und das frisch gefräste E-Fach.
Dateianhänge
Schablonenversuch Pickupöffnung.JPG
Elektrikfach mit Deckel..JPG

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Re: Gitarre aus Acryl

#9

Beitrag von irgendwer » 15.01.2011, 00:37

drebes hat geschrieben:Nun Evonik / Röhm hätte ich ja quasi vor der Haustüre.
Nur glaube ich nicht, dass es dort einen Werkverkauf oder sowas gibt :-(
Hatten bei uns in der Nähe mal nen Vertriebsstützpunkt von Cadillac - Plastik.
Was die da im Verschnitt gesammelt hatten reichte von der Grösse sicher gut für so ne Gitarre.

Einfach mal nachfragen, die Grösse fällt für die vielleicht schon als Verschnitt an und geht günstig her.

Gruss, Max

P.S:
http://www.plexiglas-shop.com/DE/de/ple ... zfx~p.html
Kostenpunkt bei 35mm wohl irgendwas um die 100€...
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Gitarre aus Acryl

#10

Beitrag von bigherb » 15.01.2011, 09:45

Weiter gehts.....
Nachdem alle Fräsungen durchgeführt waren konnte die Elektroplanung in die Tat umgesetzt werden. Es sollte eine Pickupbestückung mit P90 im Humbuckerformat am Hals und ein kräftiger "Bräter" für die Stegposition hergestellt werden. Der P90 sollte zusätzlich noch eine Anzapfung (Coil Tap) bekommen.
Daten: 10000Windg. 8 Kilo-Ohm 0,063 Draht, Anzapfung bei 4000 Windg. Zuschaltbar mittels Miniswitch
Der Stegvertreter
12,5 Kilo-Ohm, 2x 8000 Windg. 0,063Draht. Anzapfung bei 4000Windg/3,3Kiloohm. Zuschaltbar mittels Mini-Switch.

Aus Kunststoffresten fertigte ich die Spulenkörper und bemühte anschließend meine Wickelmaschine.
Dateianhänge
Single Coil Acrylgitarre 2.JPG
Reglerfeld Acrylgitarre (kl. Fotodatei).jpg

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Re: Gitarre aus Acryl

#11

Beitrag von drebes » 15.01.2011, 14:27

Nur mal so als Einwurf:
Nicht nur Art und Umfang des Materials - auch die Arbeitsweise schaut hier sehr professionell aus.
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Re: Gitarre aus Acryl

#12

Beitrag von Stef » 15.01.2011, 14:53

Meine erste Gitarre war auch aus Acrylglas. Keine Sorge wegen dem Saitenzug, das Zeugs ist stabiler als Holz. Halt dich an Herbs Empfehlungen was die Dicke angeht. Auf keinen Fall mehr als seine 32mm. Meine hat 35mm und ist trotz kleinen Korpus zu schwer geworden. Dein Argument mit dem "nicht oft Spielen" finde ich hinfällig. Wenn man ne funktionierende Gitarre bauen möchte, warum die von vornerein so bauen, dass man schon weiß, dass sie nicht angenehm zu spielen sein wird? Mal ehrlich, schlau ist das doch nicht.
Ich würde dir 30mm-32mm Acryl empfehlen. Meine Quelle von damals müsste ich bei Interesse nochmal raussuchen. Der Preis war aber mit ca. 100 EUR ok; die Firma rechnet(e) IMO nach Volumen ab, also wenn du von meinen 35mm auf 30mm runter gehst wirds allein schonmal billiger. Wenn man bedenkt, dass ein Acrylglaskorpus bei vorsichtiger Baubehandlung gleichzeitig Korpus, Decke und Finish in einem ist, sind 100 EUR nicht teurer als ein durchschnittlicher Holzkorpus mit Decke & Finish.
Hier ist mein Bauthread von damals, allerdings seh ich keine Bilder mehr...
http://www.gearbuilder.de/forum/m-1119218870/s-0/
Ein paar Pics gibts noch hier:
http://www.stud.uni-stuttgart.de/studwe ... CT0868.JPG
http://www.stud.uni-stuttgart.de/studwe ... CT0869.JPG
http://www.stud.uni-stuttgart.de/studwe ... CT0874.JPG
http://www.stud.uni-stuttgart.de/studwe ... CT0875.JPG
Übrigens war ich fauler als Herb, hab mir den Korpus von nem Kumpel CNC Fräsen lassen.
Ein kleiner Tipp zur Bearbeitung: Verwende zum Befestigen von Hardware, etc. keine Holzschrauben, sondern schneid Gewinde ins Acryl und dreh Metallschrauben rein. Geht viel besser!

Achja, das Ergebnis ist übrigens keine reine Showgitarre. Das Ding klingt geil!
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Re: Gitarre aus Acryl

#13

Beitrag von drebes » 15.01.2011, 17:09

Jo denn,
Mal völlig unsortiert meine bisherigen Erkenntnisse dazu:

auf die Angebote zum Thema Acrylglas warte ich noch - mal sehen was die Händler so wollen.
Weitere Pläne die sich so ergeben haben:
Der Hals wird definitiv aus Acrylglas. Die Bundstäbe werden mit Acrylkleber oder Kunstharz eingeklebt, vielleicht auch eingeschmolzen.
Der Hals soll im Winkel von 3 -3,5° am Korpus angeschraubt werden.
Der Kopf wird dann nochmal leicht abgewinkelt.
Über die Kopfform und die Anordnung der Mechaniken bin ich mir noch nicht im Klaren. Vielleicht wird sie auch headless wenn mich der Teufel reitet. Dabei überlege ich aber kein 'echtes' Headless-set zu verwenden, sondern die Mechaniken im Korpus zu verbauen oder eigene hezustellen. (Wer schenkt mir eine kleine Uhrmacher-Drehbank?)
Sie soll zwei Humbuckers bekommen, die ich selbst herstellen möchte.
Das Wickeln der PUs habe ich vor auf der Drechselbank zu machen.
Die Taschen für die PUs und die Elektrik werden poliert bis sie wieder klar sind und mit Leitsilber ausgemalt. Das steigert dann auch den Wert der Gitarre schonmal um das Doppelte ;-) Wenn ich es günstig bekommen kann überlege ich sie auch zu vergolden. Der Verbrauch an Goldfolie läge dabei unter einem halben Gramm, könnte bezahlbar sein.
Die oberen Deckel der Humbucker sollen auch aus Plexi sein und von hinten lackiert werden, je nach Farbe der Hardware.
Die Kabelkanäle , aber auch der Kanal für den Trussrod (damit er nicht rumscheppert) werden, nachdem drin ist was rein soll, mit Silikon vergossen.
Dafür wird allerdings das medizinische 2K-Silikon verwendet, da es aktiv vernetzt und dabei keine Essigsäure absondert sehe ich das als verträglich für das Acrylglas an.
Probleme wegen des Saitenzugs sehe ich am Hals, und evtl am Kopf.
Im Hals wird daher ein Trussrod von hinten verbaut (Alu, U-Form, 11x10mm) Dieser wird vorher in der Farbe der Hardware lackiert.
Als Markierungen am Hals überlege ich entweder seitliche LED-Leisten als Finish zu verbauen, die dann vom Trussrod-Kanal aus gefräste Mattstellen beleuchten, oder aber auch vom Kanal aus gefräste Vertiefungen mit blau gefärbtem Silikon zu füllen.
Ich weiss nicht ob das Licht nicht zu ablenkend wäre.
Zum Wickeln der PUs sollte ich mir Draht der Stärke 0,063mm besorgen.
Auf einen PU gehören etwa 10000 Wicklungen.

Zum Bearbeiten von Acrylglas wurde mir schon gesagt:
Alle Vorschübe, Zustellungen, Drehgeschwindigkeiten moderat, aber nicht zu langsam halten.
Die Werkzeuge müssen einen schabenden Schneidwinkel haben.
Bohrungen mit Öl kühlen um ein klares Bild zu behalten.
Fräser mit Spiritus kühlen um Mikrorisse zu vermeiden.
Gewinde metrisch schneiden oder Gewindebuchsen einkleben.
Zum Glätten Vorschleifen, dann Lackpolitur verwenden und dann mit Nitroverdünnung polieren.

Hab ich was vergessen?

Jetzt freue ich mich auf das Material, damit ich anfangen kann :-)
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Re: Gitarre aus Acryl

#14

Beitrag von bigherb » 15.01.2011, 17:40

bedenke bitte für den Hals an den Kopfwinkel. Wenn eine abgewinkelte Kopfplatte für dich in deiner Planung wichtig ist muß der Kantel für den Hals deutlich dicker als 32mm sein. Hier nochmal ein anderes Foto der "Gläsernen"
Dateianhänge
Fast fertig2.jpg

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Re: Gitarre aus Acryl

#15

Beitrag von drebes » 15.01.2011, 18:31

Ich dachte daran die Biegung nicht zu fräsen, sondern zu biegen.
Dann müsste ich auch mit den 32mm gut hinkommen.
Acrylglas ist ja thermisch sehr schön zu bearbeiten.
Hierfür kommt ein Heizstrahler für Wickeltische zum Einsatz ;-)
Darauf kommt ein Stück Holz, das einen etwa 40mm starken Spalt hat um das Material an einer definierten Stelle zu erhitzen, und dann wird der Hals an der gewünschten Stelle beidseitig je etwa 10min auf etwa 70°erhitzt.
Damit sollte man den Kopf einfach abbiegen können. Nach dem Erkalten hat das Material die vorherige Festigkeit.
Zum Abkühlen fertige ich vorher eine Form, die den Winkel hält und dafür sorgt, dass keine seitliche Verwindung reinkommt.
-> Tante Google sagt: Die Form bespannt man zuvor mit einem glatten Stoff, damit sich keine ungewollten Muster eindrücken.
Das böte natürlich den Umkehrschluss an , auf genau diese Weise für gewollte Muster als Schmuck für den Kopf zu sorgen :-)
Als Reperaturmassnahme schlägt Tante Google auch vor, Acrylglas über mehrere Tage in Nitroverdünnung aufzulösen bis sich eine mehr oder weniger viskose Masse gebildet hat. Damit kann man dann Löcher und Absplitterungen behandeln. Das Material festigt sich wenn sich die Verdünnung verflüchtigt, erreicht aber nicht die Ausgangsfestigkeit.
Das sollte dann aber dennoch ausreichen um Verzierungen anzubringen.

Ideen habe ich viele - jetzt frage ich mich nur noch ob ich die auch zur Umsetzung bringe :-)
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Re: Gitarre aus Acryl

#16

Beitrag von bigherb » 15.01.2011, 22:32

Von unserem Mechaniker im Betrieb weiß ich wie gut sich dieses Acrylmaterial thermisch unterstützt biegen lässt. Er fertigt öfter mal Abdeckungen an. Allerdings sind das Hauben von vieleicht 4-5mm Stärke. 32mm....pffff,.....aber warum soll man das nicht auch biegen können ? Einen Versuch wäre es wert.

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Re: Gitarre aus Acryl

#17

Beitrag von Simon » 16.01.2011, 15:12

Ich würd die Kabelkanäle nicht mit Silikon vergießen; was tun wenn ein Pu mal kaputt geht oder du an der Elektronik was ändern willst?

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Re: Gitarre aus Acryl

#18

Beitrag von drebes » 17.01.2011, 13:49

Hi, ich dachte daran die Kanäle zu vergiessen, weil es dann, bei wasserklarem Silikon, so ausschaut, als sei da gar kein Kanal ;-)
Ich hätte dann direkt 8-adrige Telefonkabel verbaut.
Damit wären selbst beim Bruch einer Ader immer noch genug Adern übrig.
Da ich mittlerweile daran denke schwarze Hardware zu nehmen (ich schwanke noch) könnte ich dann aber auch den Kanal einfach schwärzen.
Vom vergolden musste ich mich mittlerweile leider verabschieden :-(
Nicht wegen der Kosten (um 20 Euro) sondern weil das Gold mit einem roten Klebstoff aufgebracht wird.
Von hinten schauts dann also besch.... eiden aus :-(

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Re: Gitarre aus Acryl

#19

Beitrag von Beef Bonanza » 17.01.2011, 20:57

Ich denke der Lichtbrechungsfaktor von wasserklarem Silikon und Acryl sind nicht die gleichen. Also wird es immer mehr oder weniger zu sehen sein dass da Kanäle gefräst wurden.
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Re: Gitarre aus Acryl

#20

Beitrag von Stef » 17.01.2011, 21:16

Also ich hab ja bestimmt keine Ahnung von vergolden, aber im Fernsehen haben die mal so nen nackten Griechen vergoldet und dazu wurde einfach Blattgold mit nem Pinsel auf den Marmor festgetupft. Das Blattgold sei so fein, dass es ich in die mikroskopischen Unebenheiten hake und ohne Kleber halte, hieß es.
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Re: Gitarre aus Acryl

#21

Beitrag von Datzi » 17.01.2011, 21:19

Neben, dass man einen unterschied der Kunststoffe erkennen würden, hat jeder Gitarrist eine Abneigung gegen etwas, dass man unter Umständen nicht mehr reparieren kann. Wie wäre es wenn du dir stattdessen Tonabnehmer aus Acryl einbaust? Würde sicher nicht schlecht aussehen.

PS: Wenn du den Kanal schon verschießen willst, dann würde ICH einen Kontrast benutzten, rot, grün, schwarz, usw....
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Re: Gitarre aus Acryl

#22

Beitrag von irgendwer » 18.01.2011, 07:52

drebes hat geschrieben: Nicht wegen der Kosten (um 20 Euro) sondern weil das Gold mit einem roten Klebstoff aufgebracht wird.
Das ist nur eine Art zu vergolden, Bindemittel gibt es viele.
Früher hat man wohl auch Eiweiss hergenommen.

Falls das immer noch ernsthaft von Interesse ist, kann ich meine Schwester fragen, die ist Kirchenmalerin.
Für die ist das vergolden mit Blattgold Alltagsgeschäft.

Gruss, Max
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Re: Gitarre aus Acryl

#23

Beitrag von drebes » 18.01.2011, 10:02

Ja, das ist durchaus noch von Interesse :-)
Einfacher kann man einen Showeffekt nicht hinbekommen.
Wenn das mit dem vergolden funktioniert lösen sich auch gleich die anderen Probleme.
Die Hardware wird dann goldfarben und ich muss nicht weiter nach schwarzen Frets suchen.
Bleibt noch offen, ob die Vergoldung ausreicht um die PUs und die Elektrik sauber abzuschirmen.
Die PU-Deckel sollten dann auch goldfarben werden (Plexi, von hinten lackiert) aber nactürlich ohne den Abschirmungseffekt :-)

Auf Stein hält das bestimmt ohne Kleber gut. Auf Holz auch. Aber auf Plexi?
Ich denke, das ist zu glatt um eine feste Verbindung einzugehen.

Nebenbei - ich weiss jetzt auch zumindest einen Grund, warum bisher keine Hälse aus Acrly gemacht wurden.
Der Rohling für den Hals wird fast ebenso teuer wie der Rohling für den Body :-(
( Body 110€, Hals 78€ )

Da habe ich noch Überzeugungsarbeit bei meiner Frau zu leisten ...
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Re: Gitarre aus Acryl

#24

Beitrag von frankpaush » 23.02.2011, 16:19

01-complete-front.jpg
...wow, das Projekt mit dem Acrylhals würde mich auch sehr reizen, wobei mir ein schlichter Strathals vorschweben würde. das würde meine bisher mit einem (wirklich schönen Fender-Japan-)Holzhals versehene Strat noch perfektionieren ..... würdest du auch eine Kleinserie in Erwägung ziehen ? (Bundierung überfordert mich vermutlich doch etwas ...)

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Re: Gitarre aus Acryl

#25

Beitrag von drebes » 23.02.2011, 18:59

Naja, da das Material allein erstmal über 200 Euro kostet habe ich das Thema weit hintan gestellt.
Da müssen erstmal die Fichtegitarren fertig sein, bevor ich mich daran versuche das Plexiglas zu verwurschteln.
Das ist schlicht zu Teuer für Trial and Error :-(
Wenn es noch zeit hat - ich denke so ab 2012 wage ich mich in diese Richtung.

VG
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