Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

Welche Software hilft mir beim Planen?
Womit kann ich den Abstand der Bundstäbchen berechnen?
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pl-guitars
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Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#1

Beitrag von pl-guitars » 08.11.2015, 01:29

Ich habe gerade damit angefangen selbst Tonabnehmer zu wickeln und da ich eher rechenfaul und eine ziemliche Zahlenniete bin, habe ich mir schnell eine Exceltabelle zusammengebastelt mit der man Widerstandswerte und Wicklungszahlen berechnen kann.

Das ganze basiert auf Eingaben von gegebenen Werten wie z.B. Bobbinumfang (nachmessen) oder Widerstandswerten (Vom Drahthersteller).
Sollten die Widerstandswerte eines Drahtes von den vorgegebenen (hier übernommen für AWG42-AWG44 von Sauter) abweichen, können diese direkt in das Feld rechts oben eingegeben werden. Um diesen Wert bei den Berechnungen für Widerstand und Wicklung auszuwählen muss man einfach in das entsprechende Feld klicken und aus dem Dropdown-Menü den passenden Wert aussuchen.

Vielleicht kann das mal jemand testen, einfach um zu sehen ob keine gröberen (Rechen-)fehler drin sind.
Bei meinen ersten Tests scheinen die Werte jedenfalls realistisch zu sein.
Bildschirmfoto 2015-11-08 um 01.18.57.png
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pickupberechnungen.xlsx
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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#2

Beitrag von pl-guitars » 08.11.2015, 01:35

Hier noch die Version im .xls Format.
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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#3

Beitrag von capricky » 08.11.2015, 10:05

Da hast Du Dir so viel Arbeit gemacht und ich frage jetzt: wozu braucht man das? :cry:
Pickups nach Widerstandsvorgabe wickeln zu wollen ist nicht sinnvoll. Die Windungszahl allein macht die Ausgangsspannung.
Da ist es viel praktischer ein tool/sheet zu haben, daß bei gegebenen Bobbin-/Spulenabmessungen und Drahtdurchmessern ermittelt, wieviel Windungen darauf passen, das gibt es bspw. fürTrafos. Allerdings ist gerade bei so dünnen Drähten, die dann auch noch "handgeführt" auf Spulen gewickelt werden, eine große Toleranz in der resultierenden Windungszahl zu erwarten. Es reicht ein Zählwerk an der Wickelmaschine und zum Schluß ein Ohmmeter, um den Pickup auf einen plausiblen Widerstandswert zu testen.

Noch ne Anmerkung: Kupfer hat einen Temperaturkoeffizienten von 0,4Ω/°K, das heißt +/-10° Temperaturdifferenz machen aus einer 10KΩ Wicklung bei 25°C 9,6KΩ bei 15°C und 10,4KΩ bei 35°C, das sollte man berücksichtigen, wenn ein Pickup zu unterschiedlichen (Jahres)Zeiten gemessen wird und sich "unerklärliche" Widerstandsschwankungen darstellen.

Edith hat noch ein praktisches Beispiel: den populären Pup Duncan Distorsion gibt es für 6, 7 und 8-Saiter, Widerstände in der Reihenfolge rund 16, 19 und 22KΩ . Die Wicklungszahl ist konstant geblieben, der Draht musste länger werden und damit der Widerstand. Sie "klingen" immer noch gleich.

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#4

Beitrag von pl-guitars » 08.11.2015, 11:07

capricky hat geschrieben:Da hast Du Dir so viel Arbeit gemacht und ich frage jetzt: wozu braucht man das? :cry:

Na ja, ich habs vielleicht etwas ungenau formuliert...
ich arbeite ab und an mit Excel, da war das verpacken von zwei Gleichungen relativ schnell erledigt, wie gesagt, ich bin ziemlich faul, da kann ich von jetzt an einfach mit verschiedenen Zahlen rumprobieren ohne jedes Mal neu anfangen zu rechnen.

Einziger Sinn und Zweck der Sache ist es für mich mal einen groben Überblick zu bekommen wenn ich mich daran mache was zu wickeln. Wenn ich beispielsweise mich an einem vorhandenen Pickup orientieren will von dem ich Drahtstärke und Widerstandswert kenne (Gibt's z.B. oft bei Bareknucke), damit ich ungefähr weiß wo ich da mit meinen Wicklungen bei bekannter Spulengröße hin komme. Gemessen wird am Schluss natürlich auch.

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#5

Beitrag von Grim_Reaper » 12.11.2015, 11:57

Noch ne Anmerkung: Kupfer hat einen Temperaturkoeffizienten von 0,4Ω/°K, das heißt +/-10° Temperaturdifferenz machen aus einer 10KΩ Wicklung bei 25°C 9,6KΩ bei 15°C und 10,4KΩ bei 35°C, das sollte man berücksichtigen, wenn ein Pickup zu unterschiedlichen (Jahres)Zeiten gemessen wird und sich "unerklärliche" Widerstandsschwankungen darstellen.
Ich wage es ja kaum einen Hinweis zu geben.
Der elektrische Widerstand von Kupfer steigt mit zunehmender Temperatur.
D.h. die hier angegebenen Werte müssten korrigiert werden.

Für die Berechnung des Temperaturabhängigen Widerstandes würde ich folgende Formel heranziehen
R,T,akt = R,20 * (1 + alphaR * (Takt -20°C)) wobei alphaR bei Kupferlackdraht meisten so bei 0,0039 1/K bzw. 1/°C liegt.
Darauf folgt auch, dass der Einfluss geringer ist. Bsp.: R20 = 10k -> R25 = 10,195k

Grüße

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#6

Beitrag von capricky » 12.11.2015, 13:11

Ich kann da irgendwie nicht folgen... 1Grad Temperaturänderung bewirken bei Kupferleitern 0,4% (von mir aus auch 0,391%) Widerstandsänderung. Je nach Quelle wird der Temperaturkoeffizient von Kupfer im Temperaturbereich zwischen 0 und 50°C oder 20 -50°C als linear betrachtet, das heißt also rund 4% Widerstandsänderung bei 10° Temperaturänderung. 10KΩ +/- 4% = plus oder minus 400Ω.... das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch so.

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#7

Beitrag von helferlain » 12.11.2015, 13:26

Ihr habe beide recht / das gleiche festgestellt:
capricky hat geschrieben:... 10KΩ bei 25°C ... 10,4KΩ bei 35°C
10°C (oder K) Differenz = 0,4 KOhm
Grim_Reaper hat geschrieben: Bsp.: R20 = 10k -> R25 = 10,195k

5°C (oder K) Differenz = 0,195 KOhm ~ (rund) 0,2 KOhm
das entspricht ebenfalls 0,4 KOhm pro 10K Temperaturdifferenz
Grüße, helferlain
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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#8

Beitrag von capricky » 12.11.2015, 13:34

Wir "streiten" hier um 0,009% oder was? :shock:

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#9

Beitrag von Grim_Reaper » 12.11.2015, 13:43

Sorry, sorry, mea culpa,

ich hatte mich verlesen. :roll: (whistle)

Mal davon abgesehen macht eine theoretische Betrachtung einer Tonabnehmerspule bei händischer Wicklung
eigentlich nur wenig Sinn.
Wenn dann müsste man sich auch eher die Induktivität ansehen.
Diese ergibt wieder mit der der elektrischen Frequenz einen frequenzabhängigen Widerstand X = L * 2 * π * f

Hier wäre noch etwas Literatur bzgl. Induktivitätsberechnung. Brandneu von 1916.
http://www.g3ynh.info/zdocs/refs/NBS/Sci169noerr.pdf

Die Frage ist aber auch dann, was man mit diesem Wert anstellt.
Ich denke, dass man mit Trial and Error und Erfahrung hier evtl. schneller weiter kommt.

Grüße und noch mal sorry Capricky

Edith: Klugscheißmodus aus!

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#10

Beitrag von capricky » 12.11.2015, 14:07

Für solche Sachen habe ich natürlich immer eine Geschichte "aus dem Leben" auf Lager (allerdings sehe bei dieser nicht ganz so gut aus :cry: ). Vor 3 Wochen habe ich dringend einen "lauten" Pickup gebraucht. Also ebay Kleinanzeigen - nicht weit weg "wohnte" ein Seymour Duncan SH6. Angerufen, hingefahren Multimeter mitgenommen (man sollte vorsichtig sein), das Teil durchgemessen - plausible Werte - gekauft (halber Preis). Nich gut, ich wurde doppelt betuppt, vom Verkäufer und von meinem Multimeter (ein 400,-€ Teil) :cry:
Der Pickup hatte Windungsschluss, statt 8kΩ hat eine Spule nur 4kΩ :evil: Die Lackisolierung ist also irgendwo unterwegs beschädigt und zwei Drähte haben Kontakt.
Jetzt war meine Hoffnung durch Erwärmung ein bißchen "Bewegung" in die Drahtlagen zu bekommen, mit Hoffnung auf Besserung, ich habe also den Pickup mit der Heißluftpistole "vorsichtig" angewärmt, so dass das Wachs gerade flüssig wurde, ~ 55 - 60°C. Geholfen hat es nicht, aber ich war doch überrascht von den deutlichen Änderungen der Widerstandswerte mit der Temperatur. Deshalb hatte ich mir das Thema mit dem Temperaturkoeffizienten gerade nochmal reingezogen... ;)

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#11

Beitrag von hatta » 12.11.2015, 15:55

Also baust du in Zukunft eine Pickup Heizung für Mettler ein? Sozusagen dann kein Heavy sondern Hot Metall :badgrin:
Gruß
Harald

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#12

Beitrag von capricky » 12.11.2015, 20:08

hatta hat geschrieben:Also baust du in Zukunft eine Pickup Heizung für Mettler ein? Sozusagen dann kein Heavy sondern Hot Metall :badgrin:
Nee, nich Heizung... eine Kühlung muss da rein, damit der Pup heiß wird, am besten Trockeneis! Dann sinkt der Widerstand und er gibt mehr Strom.
Mensch, ick jeb mir hier sone Mühe und ihr vasteht einfach ma janüscht.... :cry:

capricky ;)

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#13

Beitrag von aljosha » 12.11.2015, 20:30

Nee, nich Heizung... eine Kühlung muss da rein, damit der Pup heiß wird, am besten Trockeneis! Dann sinkt der Widerstand und er gibt mehr Strom.
Mensch, ick jeb mir hier sone Mühe und ihr vasteht einfach ma janüscht.... :cry:
des waer aber ehr was fuer Steampunk, wenns da dann aus allen Loechern "Dampft" :)

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Re: Excel-Sheet zur Berechnung von Pickupwerten

#14

Beitrag von hatta » 13.11.2015, 11:09

capricky hat geschrieben:
hatta hat geschrieben:Also baust du in Zukunft eine Pickup Heizung für Mettler ein? Sozusagen dann kein Heavy sondern Hot Metall :badgrin:
Nee, nich Heizung... eine Kühlung muss da rein, damit der Pup heiß wird, am besten Trockeneis! Dann sinkt der Widerstand und er gibt mehr Strom.
Mensch, ick jeb mir hier sone Mühe und ihr vasteht einfach ma janüscht.... :cry:

capricky ;)
Himmlherrgottnoamol.... oftern muäs i mi sackrisch entschuldign ba dir, hö...
Ham hon i olles a weag folsche varstöndn (whistle)

kurz übersetzt: Sorry, habs falsch verstanden... und mein Hirn war mal wieder auf Trockeneis :lol:
Gruß
Harald

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