Bindingfräsvorrichtung

[pl-guitars]

Eines der schwierigsten Dinge beim Akustikbau ist für mich das Bindingfräsen.
Mit dem Bau dieses Jigs hat sich das ganze sehr vereinfacht.

Gesehen hab es ich zuerst in einem Posting vom Gitarrenmacher und dann auch in diversen Ami Foren.
Funktioniert super und ist ganz fix und günstig gebaut.

Material:
Reste von Tischlerplatte, MDF oder MPX,
2 Schubladenführungen
1 Umlenkrolle für Seil o.ä.
1 variables Gegengewicht

Das ganze komplett: (hier noch ohne Gegengewicht)

Die Fräse ist vertikal parallel mit Schubladenauszügen geführt:
Über eine Umlenkrolle hängt auf der Rückseite ein Gegengewicht.
Meins ist ein Einmachglas, so kann ich über die Menge der eingefüllten Schrauben
den Auflagedruck einstellen.

Das Auflager für den Korpus sollte relativ nahe am Fräser sein, so machen sich Höhenunterschiede
die z.B. aus der Korpuswölbung oder -Verjüngung entstehen nicht bemerkbar.
Dieses hier ist aus Holz und zeigt schon Abnutzungsspuren, deshalb wird es vor dem nächsten Einsatz gegen einen flachen Ring aus Kunstoff (aus einem Schneidbrett o.ä.) getauscht.

Zum Schluss noch die Gitarrenhalterung: ein Brett in Korpusform mit 4 oder mehr verstellbaren Halterungen.
Wichtig ist, dass der Korpus darin parallel zum Boden bzw. Fräser ausgerichtet wird.

[Seaman]

Ich wollt mir schon lang so was bauen... wenns jetzt nicht klappt

Mit ein bisschen umbau könnte man ein kleines Rädchen als Auflage für den Korpus nehmen. (Nur so als Idee)

[gitarrenmacher]

Hi,
super, dass ich dich inspirieren konnte.
Wie kommst du mit dem Kantenfräser klar?
Ich muss dringend aufrüsten, weil ich immer noch so´n Billigding á la BONUS angebaut habe.
Schwer, läuft ungesung laut, und die Justiererei ist was für jemanden den ganz schlimme Sachen gemacht hat. Echte Strafarbeit

Ansonsten kann ich die Vorrichtung nur empfehlen. Ohne sie geht gar nicht.
Munterbleiben
Christian

[clonewood]

Ohne sie geht gar nicht

jaein......zumindest für die Decke ist es möglich sich einen Negativdish unter eine Oberfräse zu schrauben....funktioniert wunderbar....den fräst man sich, oder man hohlt sich die Form aus einem mit Schleifpapier bestückten Deckendish)

Vorteil man spart sich die Justiererei (Ebene einstellen)

für den Boden wie auf den Bildern zu sehen, ist es natürlich nicht so geeignet (wegen dem konischen Zargenverlauf.....geht aber trotzdem)

für mich ist es die Kombination die effektives Arbeiten ausmacht...

Boden: eine Bindingfräsvorrichtung
Decke: ein entsprechender Oberfräsenuntersatz

[pl-guitars]

Ja, die Kantenfräse ist super. Sehr stabil und gut einzustellen wie ich finde.
Vor kurzem gabs die bei Axminster übrigens zu nem sehr guten Kurs...

[clonewood]

ergänzend hier eine Zeichnung für einen Oberfräsenunterbau um Bindingkanäle zu fräsen....

[pl-guitars]

Ich kram das hier noch mal vor,
gerade hab ich in einem Lakewood Video auf der Webseite der Akustikzeitschrift eine Variante der Vorrichtung gesehen (Parallelogramm), tolle Sache, besonders die Gitarrenhalterung finde ich ziemlich gut....

...

[capricky]

Arrrghhh!
Wir hatten kürzlich einen neuen "Bindingthread" viewtopic.php?f=42&t=974 und ich alter Ignorant hatte diesen thread hier mit Deinem beispielhaftem Jig und Bildern völlig vergessen! Tschuldigung dafür

capricky

[pl-guitars]

Halb so wild...
Ich glaube Lex hatte diesen hier ja im angesprochenen Thread verlinkt, mit beiden zusammen haben wir dann jetzt die komplette Übersicht!

[Simon]

Ich muss leider den Thread nochmals ausgraben, denn ich bin zur Zeit dabei auch eine Bindingfräsvorrichtung wie pl-guitars zu bauen und verstehe eine Sache nicht. Und zwar geht es um das Gegengewicht. Dessen Sinn ist mir nicht ganz klar.
Würde es nicht ohne dieses auch gehen? Denn ich will ja das Die Fräse auf der Gitarre aufliegt oder? Stelle ich nun das Gewicht so ein, dass der Druck auf die Decke/ den Boden nicht zu groß ist?
Vielen Dank!

Edith hat gerade bemerkt das das Stewmac Teil (http://www.stewmac.com/shop/Tools/Speci ... eo#details) ja auch ohne Gegengewischt funktionert!
Achja, ich muss die Gitarre später so auf der Halterung platzieren, dass die Zargen im Rechten Winkel zum Tisch, auf welchem meine Vorrichtung steht, sind oder?

[aljosha]

hy,
ich wollt den Fred grad auch ausgraben

was mir Kopfzerbrechen bereitet ist, wenn das Back nicht gradlinig ist, also in der Seitenansicht einen Knick macht
wie fräst man das dann mit so nem jig??
muss man ja mehrmals umstellen, oder?
der Knick ist ja ne Kurve

danke
mfg

[maxinferno]

hy,
was mir Kopfzerbrechen bereitet ist, wenn das Back nicht gradlinig ist, also in der Seitenansicht einen Knick macht
wie fräst man das dann mit so nem jig??
muss man ja mehrmals umstellen, oder?
der Knick ist ja ne Kurve

danke
mfg

hi mfg,
das ist gerade der Vorteil dieser Vorrichtung.
Deine Frästiefe stellst du fest ein, die bleibt also immer gleich.Die Fräse samt beweglichen Schlitten läuft, mit Hilfe eines Aussenrings am Schlitten, am Rand des Bodens entlang.
Gruss

Max

P.S.: mfg ist aber nicht dein Vorname,oder?

[aljosha]

hy,

ist mir soweit schon klar
hab gestern auch noch bemerkt dass die meisten Gitarren auch die Rückseite Geradlinig haben
aber zB L-00s haben das nicht
wenn ich da den Boden fräse, bin ich irgendwann in der Luft über dem Boden...
auf der (schlechten) Skizze ist erkennbar was ich meine (hoffentlich)
gibt es da ne Jig-erweiterung oder sowas?

danke

PS: mfg ist mein Zweitname

lg
aljosha

[Simon]

Hey aljosha.
Ich denke die Platte mit der Fräse ist ja nicht fest montiert und will aufgrund der Schwerkraft nach unten. Du fräst also einfach dem Boden entlang und am Knick sinkt die Fräse autmoatisch tiefer. Die Bindingstärke müsste also gleich bleiben oder?
Deshalb hab ich mich eben gefragt wozu man dann ein Gegengewicht benötigt.
Das sieht man mMn sehr gut beim Stewmac- Video (kommt mir zumindest so vor )

[aljosha]

also so wie ichs verstanden hab, ist die Fräse fix, mit etwas druck aufs Top
desshalb Gegengewicht oder Feder, um den Druck "einzustellen"

aber alle stellen zum Fräsen die Fräskante parallel zum Untergrund...
das ginge dann ja nur bedingt, und danach muss man umstellen
wenn der Fräser einer nicht parallelen Kante entlanggeführt würde wär meiner (momentanen) Logik nach der Kanal danach anders

das Kreuz sind der Fräser und der Tiefenanschlag, grün die Fräskante, und rot die Frästiefen

lg

[pl-guitars]

Ich glaube ich ahne was du meinst....

Also, Die Fräse fährt tatsächlich der Höhe des Bodens nach...deshalb die Schubladenauszüge.
Das mit dem Gegengewicht ist wirklich nur dazu da, den Auflagedruck etwas feiner einstellen zu können, es würde sicher auch ohne gehen, könnte bei einer schweren Fräse problematisch werden...die Idee habe ich übrigens vom Gitarrenmacher.

Die Frästiefe wird um so gleichmäßiger, je kleiner der Auflagepunkt auf dem Korpus ist.
ich habe mir dazu einen Holzring um den Fräser angebracht.

[Simon]

Ok ich verstehe; aber wenn die Frästiefe vom Auflagepunkt abhängig ist wäre ja ein sehr kleiner Auflagepunkt optimal oder?
Ist dann nicht der Holzring zu groß?
Ich überlege gerade was man alternativ verwenden könnte; eventuell eine abgerundete Spitze? Dann wäre die Auflagefläche nur ein Punkt?!

[pl-guitars]

Jein...

kleinerer Ring ist besser, eine Spitze würde dir schöne Rillen ins Top fräsen

Meiner könnte noch etwas kleiner sein, aber aus der Werkstatt kann ich berichten: es funktioniert, es sind ja auch keine extremen Gefälle oder Knicke in der Wölbung.

Ich hab schon öfter die Variante mit kleinem Kunststoffring gesehen, bei den Amis als Doughnut bekannt....
Man könnte sich sowas aus einem Schneidbrett aus der Küche fertigen, ich hatte damals aber keins über....

[Simon]

Ja eh klar, daran hab ich natürlich ned gedacht;
Ja dann wird beim Bau das Ikea- Schneidebrett meiner Freundin dran glauben müssen!
Woraus hast du übrigens den Abstandhalter zu den Zargen zum Einstellen der Fräsbreite gemacht?
Würd doch auf möglich sein solch einen Bindingfräser zu benützen oder http://www.stewmac.com/shop/Tools/Speci ... t_Set.html ? Dann würde man sich diese Halterung sparen.

[pl-guitars]

Der Anschlag war bei meiner Fräse dabei....ich hab allerdings auch schon überlegt mir den Fräsersatz zu kaufen, allerdings ist man damit etwas eingeschränkter bez. der Fräsbreiten.
Einen offenbar guten Satz gibt's bei Andreas Rall, siehe Archtop-Fred vom Bassmann....

[12stringbassman]

Einen offenbar guten Satz gibt's bei Andreas Rall, siehe Archtop-Fred vom Bassmann....

Der ist aber auch wirklich gut Nicht billig, aber preiswert.

[Alex]

In der absoluten Gewissheit jetzt eine bloede Frage zu stellen (aber wer nicht fragt bleibt dumm!):
Warum kann man nicht den Fraeser vom Andreas in eine Tischfraese einbauen und die Gitarre oben und unten rumfuehren? Wozu der ganze aufbau? Sorry, aber ich checks nicht....
Danke
Alex

[clonewood]

In der absoluten Gewissheit jetzt eine bloede Frage zu stellen (aber wer nicht fragt bleibt dumm!):
Warum kann man nicht den Fraeser vom Andreas in eine Tischfraese einbauen und die Gitarre oben und unten rumfuehren? Wozu der ganze aufbau? Sorry, aber ich checks nicht....
Danke
Alex

Stichworte: Deckenwölbung...Bodenwölbung....konischer Verlauf der Zargen....

[madbiker]

Frage ich mich auch. Meiner Meinung nach muß es gehen, warum nicht? Vermutlich haben hier aber sehr wenige einen Frästisch. Wobei ein Frästisch meiner Meinung nach genauso schnell gebaut ist wie diese Vorrichtung.

Gruß Joe

[Alex]

ich seh schon ich muss mich mit dem akustik Bau mal beschaeftigen...meine Westerngitarre ist unten und oben platt ...da muesse tes dann gehen, oder?
Gruesse
Alex