Herstellung von Fräs-Schablonen

Schablonen und Hilfskonstruktionen

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Alex
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Herstellung von Fräs-Schablonen

#1

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 07:57

Hallo Zusammen
Ich bin mir nicht sicher, ob es in Schablonen nicht besser aufgehoben waere, aber hier passt es auch dazu.
Mir ist voellig klar, wie man eine positiv Schablone baut, aber wie kann ich einie negativ Schablone bauen, also z.B eine Aussparung fuers Elektronikfach, die dem Deckel genau entspricht (ich hab das bis jetzt mit anzeichnen und Stichsaege realisiert, aber genau wird das ja nie perfect)...gibt es da keinen Trick?
Danke
Alex

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Lex Luthier †
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Re: Herstellung von Schablonen

#2

Beitrag von Lex Luthier † » 14.09.2010, 08:48

Hallo

ich habe das Thema mal verschoben, für den Fall das noch mehr fragen kommen ...

Ich verstehe nicht ganz wie Du positive und negative Schablone differenzierst, Innenform-Aussenform, ?
ist aber glaube ich nicht soo wichtig, denn ich weiß auch so was Du wissen willst :)

Ich stelle Schablonen alle nach einem Schema-"F" her und das geht so

zuerst drucke ich mir die 1:1 Zeichnung aus und sorge dafür das ich ein x/y Koordinatenkreuz mit einzeichne, das ist eigentlich immer die Mittellinie und die "Mensurlinie", also die Linie für den Steg. Diese beiden Linien helfen beim ausrichten der Schablonen, denn es soll ja alles an die richtige Stelle

Den Ausdruck "kleistere" ich auf 10mm Sperrholz

Alles was später einmal gefräst werden soll muss komplett ausgesägt werden

Die Aussparungen werden zuerst gebohrt sodaß man mit einem Sägeblatt "reinkommt", dann ausgesägt und geschliffen

Die Stichsäge ist dafür aber zu grob, das stimmt, damit wird es nicht genau und macht vermutlich Ausrisse, man muss eine Handlaubsäge oder Dekupiersäge benutzen, Ich habe schon eine Weile ein billige Dekupiersäge von Einhell, die mir großartige Dienste leistet :)

Zum Schleifen beklebe ich mir eine schmale Spachtel, ein Stück abgeschnittenen Besenstiel und noch ein dünnerer Röhrchen,z.B. bei PU-Rundungen usw - 80er Schleifpapier geht ganz gut am Sperrholz

Man muss sich also schon etwas ran tasten an die perfekte Endform, aber Sperrholz ist im Vergleich zum Hartholz später ja wirklich ein "Klacks"

Im Fall des E-Fach Deckels könnte man sicherheitshalber auch zuerst den Deckel herstellen, und den auf das Schablonenmaterial ausrichten, anzeichnen und dann aussägen - die Passform lässt sich so besser erarbeiten als durch Nachkorrektur am Deckel für die Fräsung

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Alex
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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#3

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 10:58

Hi Lex
Danke fuer die Antwort
Ich dachte vll dass es einen Trick gibt. Z.B um eine Fraesschablone herzustellen, hat der Roukongas erst aus Akryl eine duenne Schablone der Gitarre gemacht, uns mit dieser samt Pinrouter, eine richtige Fraesschablone... es waere halt toll wenn man z.B den Deckel einfach kopieren koennte um im idealfall eine gleitpassung zu haben...hmmm...was kostet denn die Dekupiersaege? :-)
Gruesse
Alex

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#4

Beitrag von Lex Luthier † » 14.09.2010, 12:44

Ganorin hat geschrieben:e... es waere halt toll wenn man z.B den Deckel einfach kopieren koennte um im idealfall eine gleitpassung zu haben...
ja stimmt , hab dazu aber keine Idee, gibt denn das Ruakongas Video nicht mehr darüber her ?

Meine Dekupiersäge ist von EInhell und in der Bauart so wie diese .eBay

Für den Preis kann man echt nicht meckern, ich habe kein anderes Werkzeug derart häufig im Einsatz, nicht einmal die Fräse :) denn ich säge mangels Bandsäge sogar mal eine Korpus damit aus, seit meine Stichsäge auch hinüber ist (think) das sollte man nicht unbedingt immer tun, man merkt dann schon sehr wie das belastet ...

wünschenswert ist das man einfach Sägeblätter dafür bekommt, die reißen doch auch schon eigentlich immer bevor sie stumpf sind, und nicht selten, - das man ggf Laubsägeblätter einspannen kann, das ist bei meiner z.B eine sehr fummelige Geduldssache und wenn man sich das leisten kann wäre eine Geschwindigkeitsverstellung auch super, z.B um auch einmal ein Blech zu sägen, das geht nur ganz langsam ... Pickguardmaterial säge ich ja auch sowieso immer damit ...
EInhell 5.JPG

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#5

Beitrag von 12stringbassman » 14.09.2010, 13:39

Ganorin hat geschrieben:... es waere halt toll wenn man z.B den Deckel einfach kopieren koennte um im idealfall eine gleitpassung zu haben..
Wie wäre es mit einer Kopierhülse bzw. deren zwei bzw. Kopierhülse plus Adapter-Ring?

Du fräst eine Schablone, indem Du mit der Kopierhülse außen am Deckel entlang in ein Stück Sperrholz fräst. Dann überträgst Du die Kontur dieser Schablone mit einer größeren Hülse bzw. mit Adapterring auf den Korpus, indem Du mit der Hülse die Schablone von innen abfährst.

Der Durchmesser der zweiten Hülse bzw. das Adapterringes errrechnet sich so:

d1 = Durchmesser Fräser
d2 = Durchmesser Hülse klein
d3 = Durchmesser Hülse groß

Abstand Deckel - Schablone a = d1 /2 + d2 /2 = (d1 + d2)/2
Abstand Schablone - E-Fach b = a + d1 /2 = (d1 + d2)/2 + d1 /2 = d1 + d2 /2
d3 = 2*b = 2*(d1 + d2 /2) = 2*d1 + d2

Bespiel Fräser 6mm, Hülse 10mm ergibt Adapterring mit 2*6mm + 10mm = 22mm

Wenn alles sauber zentriert und rund ist und nix wackelt kannst Du so richtige Presspassungen machen, d.h. der Deckel gleitet mit einem sanften Stöhnen in die Fräsung ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#6

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 16:40

genial! das probier ich beizeiten mal! (auch wenn ich die Formel erst nachrechnen muss :-)

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#7

Beitrag von Yiti » 14.09.2010, 16:43

Hallo,
Im alten GearBd-Forum beschreibt >Mikael< die "sich ergänzende" Methode. Das Bild ist leider in Nirvana verschwunden
Das Top habe ich mit der Technik des komplementären Fräsens gefugt. Dazu braucht man drei aufeinander abgestimmten Fräser und drei Schablonen. Ist halt schwierig schriftlich zu erläutern, vielleicht hilft diese französische Skizze mit den entsprechenden Fräsen

Mit dem Suchbegriff "fraisage complémentaire" im Google kommt man der Sache näher
vorläufig ohne Kommentar:
http://img45.xooimage.com/views/9/0/d/o ... de7dc.jpg/
lg Yiti

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#8

Beitrag von 12stringbassman » 14.09.2010, 18:19

Ganorin hat geschrieben:(auch wenn ich die Formel erst nachrechnen muss :-)
....die von mir selbstverständlich ohne Gewähr und unter Ausschluss jeglicher Haftung, Irrtümer vorbehalten hier veröffentlicht wird. ;)

Im Kochbuch ist diese oder eine ähnliche Methode auch erläutert.
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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#9

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 18:27

Hi Hiasl
oiso im Kochbuch hob is ned g'fundn, oba dei forml, I moan oiweis, haut hi...
Hochdeutsch: Hiasl hat recht :-)

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#10

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 20:00

ok ich bin zu bloed
Ich wollte so machen wie in http://www.youtube.com/watch?v=HQG078149CI 3:06 bekomms aber nicht hin
...damit kann man sicher verlaesslich einen fraeskanal definieren, der nach innen 100% definiert ist, denn ueber die Vorlage kann man ja nicht hinein, aber ich bekomms damit nicht hin nicht 100% nicht nach aussen zu driften...den Fraeser (Pin) 100% immer an der Vorlage zu halten gelingt mir nicht...demzufolge brauche ich es gar nicht weiter zu probieren, denn fuer mein Vorhaben wird ja nach Hiasl die AUssenkante uebertragen...

Bin ich ungeschickt oder hab ich was falsch gemacht?
Gruesse
Alex

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#11

Beitrag von BonBenE » 14.09.2010, 20:06

Also wenn das Driften das Problem ist, dann fräs doch von der anderen Seite...Von einer zieht der Fräser nach außen und von der anderen zieht er nach innen... wenn dich das dann nicht stört sollte es doch gehen; oder hab ich was grundlegend nicht verstanden?
||:After the rain comes sun, after the sun comes rain again :||

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#12

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 20:59

Hi BonBenE
Wenn ich einen Batteriefachdeckel kopieren will, kan n ich doch nur von aussen den Deckelabfahren...oder sehe ich jetzt was falsch?

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#13

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 21:06

Vielleicht modifiziere ich meine Frage:
Wie schafft es Juha in dem verlinkten video ab 3:06, so nah am Werkstueck zu bleiben und wirklich nur einen Kanal als Template zufraesen, ohne einmal nach aussen wegzulaufen...liegt es nur an der Fraesrichtung?
Gruesse
Alex

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#14

Beitrag von Herr Dalbergia » 14.09.2010, 21:12

Ja

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#15

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 21:13

na dann geh ich doch mal kurz in den Keller :-)))

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Re: Herstellung von Fräs-Schablonen

#16

Beitrag von Alex » 14.09.2010, 21:47

so, geht tatsaechlich :-)

eine presspassung bekomme ich damit dennoch nicht hin, an manchen stellen sieht man schon leichte unterschiede, das waere mit der Dekupiersaege sicher genausogut gegangen, ich denke das wird mein Weg der Wahl...
Danke Euch
Alex

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