Bindingkanal-Routing-Jig für Akustikgitarren
Verfasst: 18.05.2015, 13:24
Servus Zsamm,
da ich grad noch auf Bastelmaterial warte, hab ich die Zeit genutzt und mir ein Jig zum Fräsen der Binding- und Purflingkanäle für die beiden im Entstehen begriffenen Parlor's zusammenzusägen und -schrauben.
Die Vorlage dazu stammt aus den Büchern von Gore/Gilet.
Für das Parallelogramm wurden ordinäre Messingscharniere aus'm Baumarkt verwendet. Die Dinger haben einzeln wenig Spiel, alle 4 im Parallelogramm montiert zusammengenommen schon etwas mehr. War da etwas skeptisch zu Beginn - aber die empfohlenen Plastikscharniere konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben und da die Schneidkräfte den Fräser ins/ans Werkstück ziehen rappelt oder vibriert da tatsächlich nichts.
Etwas abenteuerlich war die Beschaffung und Fertigung des Auflagerings aus Teflon. Das Stangenmaterial kostet in entsprechendem Durchmesser (60 mm) ein kleines Vermögen. Konnte aber ein ca. 15 cm langes Reststück recht günstig in der Bucht schiessen. Nächste Herausforderung war, dem Ding ohne Drehbank die passende Form zu geben. Also improvisiert:
Ein Stück in halbwegs Zieldicke auf der Kreissäge abgesägt, ein Loch mit Durchmesser einer rumliegenden M8-Gewindestange so mittig wie möglich gebohrt und dann den Ring mit zwei Muttern auf eben jener Gewindestange (passend abgelängt) fixiert. So konne ich das Ganze in die waagerecht auf dem Bohrständer montierten Bohrmaschine spannen und voilá - Drechselbank fertig.
Mittels Auflageklotz fürs Drechseleisen in passender Höhe und einem Stemmeisen kann man dann recht problemlos den ob nie perfekt mittiger Bohrung eiernden Durchmesser geradeziehen als auch den Radius auf der Unterseite aufbringen. Dann noch die Bohrung entsprechend Fräserdurchmesser erweitert und das Thema war auch gegessen.
Der Fräsmotor selbst wurde mittels einer im CNC-Zubehör erhältlichen Spannhalsaufnahme ans Parallelogramm gespaxt. Die Aufnahme hat die dazu erforderlichen Gewindelöcher schon drin.
Da mein Fräsmotor schon ein ordentliches Gewicht hat (ca. 1,7 kg), habe ich noch die auf dem Bild zu sehenden zwei Federn montiert. Die stammen übrigens von einer alten Schreibtischlampe und hatten witzigerweise die passende Spannkraft - niedrig genug, um das Parallelogramm nicht nach oben zu ziehen und ausreichend, um das Auflagegewicht spürbar zu reduzieren.
Alles in Allem waren die Kosten überschaubar.
Spannhalsaufnahme: 20 € plus Versand
Teflon-Stangenmaterial: gute 15 € für ein Reststück
Scharniere: ca. 8 € für 4 Stück
Sperrholz/Schrauben
Cheers,
Martin
da ich grad noch auf Bastelmaterial warte, hab ich die Zeit genutzt und mir ein Jig zum Fräsen der Binding- und Purflingkanäle für die beiden im Entstehen begriffenen Parlor's zusammenzusägen und -schrauben.
Die Vorlage dazu stammt aus den Büchern von Gore/Gilet.
Für das Parallelogramm wurden ordinäre Messingscharniere aus'm Baumarkt verwendet. Die Dinger haben einzeln wenig Spiel, alle 4 im Parallelogramm montiert zusammengenommen schon etwas mehr. War da etwas skeptisch zu Beginn - aber die empfohlenen Plastikscharniere konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben und da die Schneidkräfte den Fräser ins/ans Werkstück ziehen rappelt oder vibriert da tatsächlich nichts.
Etwas abenteuerlich war die Beschaffung und Fertigung des Auflagerings aus Teflon. Das Stangenmaterial kostet in entsprechendem Durchmesser (60 mm) ein kleines Vermögen. Konnte aber ein ca. 15 cm langes Reststück recht günstig in der Bucht schiessen. Nächste Herausforderung war, dem Ding ohne Drehbank die passende Form zu geben. Also improvisiert:
Ein Stück in halbwegs Zieldicke auf der Kreissäge abgesägt, ein Loch mit Durchmesser einer rumliegenden M8-Gewindestange so mittig wie möglich gebohrt und dann den Ring mit zwei Muttern auf eben jener Gewindestange (passend abgelängt) fixiert. So konne ich das Ganze in die waagerecht auf dem Bohrständer montierten Bohrmaschine spannen und voilá - Drechselbank fertig.
Mittels Auflageklotz fürs Drechseleisen in passender Höhe und einem Stemmeisen kann man dann recht problemlos den ob nie perfekt mittiger Bohrung eiernden Durchmesser geradeziehen als auch den Radius auf der Unterseite aufbringen. Dann noch die Bohrung entsprechend Fräserdurchmesser erweitert und das Thema war auch gegessen.
Der Fräsmotor selbst wurde mittels einer im CNC-Zubehör erhältlichen Spannhalsaufnahme ans Parallelogramm gespaxt. Die Aufnahme hat die dazu erforderlichen Gewindelöcher schon drin.
Da mein Fräsmotor schon ein ordentliches Gewicht hat (ca. 1,7 kg), habe ich noch die auf dem Bild zu sehenden zwei Federn montiert. Die stammen übrigens von einer alten Schreibtischlampe und hatten witzigerweise die passende Spannkraft - niedrig genug, um das Parallelogramm nicht nach oben zu ziehen und ausreichend, um das Auflagegewicht spürbar zu reduzieren.
Alles in Allem waren die Kosten überschaubar.
Spannhalsaufnahme: 20 € plus Versand
Teflon-Stangenmaterial: gute 15 € für ein Reststück
Scharniere: ca. 8 € für 4 Stück
Sperrholz/Schrauben
Cheers,
Martin