Yaman hat geschrieben: ↑20.10.2022, 06:57
ValentinS hat geschrieben: ↑18.10.2022, 09:18
Trocken bauen bedeutet für mich zu vermeiden dass es später Spannungsrisse gibt.
Ist es dafür nicht eher entscheidend, dass die zu verleimenden Teile die gleiche Holzfeuchte besitzen?
Ja und nein. Bei akustischen Gitarren verleimt man ja häufig Teile mit unterschiedlicher Faserrichtung (z.B. Querbalken an der Decke). Diese Teile werden immer unterschiedlich arbeiten, unabhängig von ihrer Verleimfeuchtigkeit. Das liegt daran, dass das Holz längs des Jahresringes einfach viel weniger arbeitet als quer oder tangential.
Der Ansatz von Valentin ist gut und richtig, ich baue auch generell trockener, allerdings trockne ich im Sommer meine ganze Werkstatt. Der Grund dafür: Decke und Boden werden bei Trockenheit schrumpfen, dadurch verringert sich die Wölbung. Trocknet das Holz zu viel, kann die Wölbung den Breitenverlust nicht mehr ausgleichen und das Holz reisst. Umgekehrt gibt es aber keine Risse, wenn das Holz etwas aufqillt, lediglich die Wölbung wird etwas höher. Darum macht es Sinn, die Teile in einem Klima zu lagern, das einem Durchschnitts-Winter-Raumklima entspricht.