Fußschalter

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Der Epi
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Fußschalter

#1

Beitrag von Der Epi » 25.10.2015, 21:12

Entschuldigt, wenn die Frage schon gestellt wurde, habe mit der Suchfunktion aber nichts gefunden:

Ich würde gerne meine Oberfräse oder Makita Bohrmaschine im Bohrständer mit einem Fußschalter starten/stoppen können, was kann ich da nehmen? Einfach den da?

Edit: Ich sehe gerade, der den ich verlinkt hatte, der ist nicht das richtige. Habt ihr also vielleicht einen Tipp?

Vielen Dank schonmal!

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frizzle
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Re: Fußschalter

#2

Beitrag von frizzle » 25.10.2015, 23:04

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Re: Fußschalter

#3

Beitrag von kehrdesign » 25.10.2015, 23:58

Hier ist u.a. auch die Frage maßgeblich, ob die Oberfräse eine spezielle Anlauf-Elektronik besitzt. Ohne diese wird an den Schalter ein deutlich höherer Anspruch bei der Kontaktmechanik gestellt.
Der höhere Anlaufstrom (liegt bei üblichen E-Motoren beim Mehrfachen des Nennstroms) führt beim Kontaktschluss zu merklicher Lichtbogenbildung und zum Verschmoren der Kontaktflächen. Ein Kabelschalter einer 60 Watt-Stehlampe wird vermutlich nicht lange leben.

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Re: Fußschalter

#4

Beitrag von Der Epi » 26.10.2015, 00:05

Die da habe ich
http://www.kress-fraesmotoren.com/de/kr ... fme-1.html

Da steht was von Anlaufstrombegrenzung. Kann ich dann also einfach so eine schaltbare Steckerleiste nehmen?

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Re: Fußschalter

#5

Beitrag von kehrdesign » 26.10.2015, 00:32

Der max. Strombedarf der Oberfräse sollte in den technischen Daten/Typenschild vermerkt sein, lässt sich aber auch aus Leistung (in Watt) geteilt durch Spannung (230 Volt) ermitteln. Der Schnurschalter sollte dann für diese Ampere-Zahl ausgelegt sein.

Dein Beispiel:
(max. Motorleistung 1050 Watt) : (Nennspannung 230 V) = (Stromstärke ~ 4,6 Ampere)
Der Schalter sollte also für mindestens 4,6 Ampere ausgelegt sein. Der bei der o. verlinkten Steckerleiste angegebene max. Arbeitsstrom von 15 Ampere reicht demnach bei 3-facher Sicherheit für Deine O-Fräse aus; ewig leben wird der Schalter aber dennoch nicht.

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Re: Fußschalter

#6

Beitrag von bea » 26.10.2015, 01:11

Man könnte ggf noch einen NTC in Reihe schalten.
LG

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Re: Fußschalter

#7

Beitrag von capricky » 26.10.2015, 10:36

Der Epi hat geschrieben:Die da habe ich
http://www.kress-fraesmotoren.com/de/kr ... fme-1.html

Da steht was von Anlaufstrombegrenzung. Kann ich dann also einfach so eine schaltbare Steckerleiste nehmen?

Du kannst auch den anfänglich verlinkten Industrie Fußschalter schon nehmen, allerdings brauchst Du dann noch einen kleinen Verteilerkasten mit Steckdose, Netzanschlußkabel und ein Stück Lüsterklemme, um die Schaltung aufzubauen, es wird aber nur ein Leiter getrennt (geschaltet), also kein großes technisches Problem.
Zur Kontaktbelastung: diese runden Fußlichtschalter sind jetzt nicht wirklich so prall daß ich sie empfehlen möchte, aber die Schalter in Handbohrmaschinen und Oberfräsen sind auch keine "Schaltmonster", die sind eher filigran.

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Re: Fußschalter

#8

Beitrag von Der Epi » 27.10.2015, 11:19

Ich bin immer wieder beeindruckt, was ihr alles wisst! Ich weiß zwar auch nicht nichts, aber mein berufliches Wissen hilft hier leider nicht so richtig weiter :) Von daher bleibt mir bis dato erstmal nur, mich zu bedanken.

Aber zurück zur Sache: Scheinbar gibt es ja keine Standardlösung dafür. Wie macht ihr das denn? Ist es denn eine total unübliche Idee, das Ding mit dem Fuß zu starten und zu stoppen? Irgendwie schien mir das bzgl. Sicherheit eine gute Idee oder ist das Quatsch?

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Re: Fußschalter

#9

Beitrag von headstock » 27.10.2015, 12:14

Moin,

weil du den Arbeitsschutz ansprichst - besser wäre sicherlich ein Fußschalter, mit dem du nicht nur ein/aus schalten kannst.
Ich hatte hier mal `ne Graviermaschine, die so einen Fußschalter hatte, bei dem ich sogar noch die Drehzahl regulieren konnte.
Dieses System ist in sofern optimal, weil die Maschine im Notfall ausgeht, wenn du den Fuß wegnimmst.
Ich bin der Meinung, dass man keinen Fußschalter nehmen sollte, solange man die Fräse mit der Hand führt.
Ist die Fräse fest verbaut, kann man auch über einen externen Schalter nachdenken.
Du mußt immer daran denken, dass du im NOTFALL diesen Schalter sofort "treffen" mußt - da kannst du nicht erst auf dem Boden suchen, wo der gerade liegt... (naughty)

Gruß Martin

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Re: Fußschalter

#10

Beitrag von aljosha » 27.10.2015, 12:33

rein Arbeitsschutztechnisch bringt ein Schalter im Notfall eh nix mehr bei ner Oberfraese
egal ob Untertischmontage oder nicht
wenn du die Hand in den Fraeser bringst, wird diese in Drehrichtung "weggeworfen"
dabei entsteht der Schaden, bis du reagieren kannst und die Maschine dann auch noch ausgelaufen ist, ist die Hand schon lange lange wieder aus dem Gefahrenbereich raus...
und wenns ein Werkstueck wegschmeisst genauso...
(ich habs selbst schon hinter mir...bis man ueberhaupt versteht was passiert ist die Hand schon blutend "weggeworfen")

die Gefahr die so ein Schalter aber mit sich bringt ist, dass man die Fraese einschalten kann wenn das Werkstueck schon am Fraeser anliegt, bzw zu frueh hinfuehren kann
bei meinem Tisch schalte ich die Fraese von unten her ein, dann nehme ich das Werkstueck von der Bank und lege es auf den Fraestisch und dann fraese ich erst
die Fraese lauft an bevor ich das Werkstueck in der Hand habe
ein Anlaufender/auslaufender Fraeser erhoeht die Rueckschlaggefahr enorm...

was nicht heisst das so ein Schalter grundsaetzlich schlecht ist, aber mMn bei ner Oberfraese absolut fehl am Platz...

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Re: Fußschalter

#11

Beitrag von Haddock » 27.10.2015, 12:43

Hallo,

Josh hat es auf den Punkt gebracht! Es hat schon seine Gründe weshalb Handoberfräsen keine Fussschalter haben.

Gruss
Urs

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Re: Fußschalter

#12

Beitrag von hatta » 27.10.2015, 15:30

Wir hatten in der Berufsschule (auch Meisterschule) eine Blech Schlagscheere, die hatte auch einen Fußschalter.
Das War das Erste, das uns verboten wurde, da schon so ca 15 Finger durch den Schalter draufgegangen sind...
Wir haben dann in Zusammenarbeit mit einem Lehrer eben diesen Fußschalter abgeklemmt und entfernt.

Das einzige wo ich noch Fußschalter nehme, ist erstens beim WIG Schweißen zum Stromstärke Regulieren und an der Nähmaschine :lol:
Gruß
Harald

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Re: Fußschalter

#13

Beitrag von kehrdesign » 27.10.2015, 16:05

hatta hat geschrieben:... eine Blech Schlagscheere, die hatte auch einen Fußschalter. ...
Nun ja,
an so 'ner Schere ist's mitunter auch ganz gut, wenn man beide Hände zum Halten des Materials frei hat.

Allerdings ist mir noch keine fußgeschaltete Schere oder Presse vorgekommen, die nicht wenigstens mit Lichtschranken vor Hineingreifen in den gefährdeten Raum gesichert war. Wenn ich mich recht entsinne, war das bei uns sogar mal gesetzliche Vorschrift, zumindest aber war es gesetzwidrig, in der Industrie eine solche Sicherung außer Betrieb zu setzen.

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Re: Fußschalter

#14

Beitrag von aljosha » 27.10.2015, 16:41

ne Schlagschere waer mMn auch sowas wo es Sinn machen kann, wenns auch gefahr mit sich bringt, aber das tun solche Maschinen eigentlich eh immer
Lichtschranken gibts ja noch nicht soo lange...

bei ner Fraese erhaelt man durch en Fussschalter halt einfach nie nen Vorteil...
v.a. da man sich beim Einschalten dann auf den Schalter konzentriert, bei nem normalen Schalter hat man so zumindest eine Hand definitiv nicht in der Fraese...

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Re: Fußschalter

#15

Beitrag von capricky » 27.10.2015, 17:18

Also ich habe letztens mit einem Kress Fräsmotor mit Fräskorb und einer Schablone Zinken gefräst, ich habe mir nichts so sehnlich gewünscht, wie einen Fußschalter.
Wenn man ab und zu die Stewmac Precision Router Base, egal ob mit Dremel, Proxxon oder biegsmer Welle nutzt, weiß man auch bald die Vorteile eines Fußschalters zu schätzen.
Es kommt also immer darauf an, was und wie lange man etwas machen will. Wenn man einen Body in der Fräslade planen willst, hast man schon nach 5 Minuten einen Krampf im Abzugsfinger. Ich plädiere hier nicht für Leichtsinn im Umgang mit einer Oberfräse, halte aber das Risiko, solange beide Hände an den Griffen der Maschine sind, für sehr gering.

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Re: Fußschalter

#16

Beitrag von Der Epi » 27.10.2015, 17:31

Das waren ja einige interessante Aspekte. Ich glaube, ich übe erstmal das "herkömmliche" per Handschalter, ihr habt mich überzeugt, dass das vermutlich sogar sicherer ist. Vielen Dank!

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Re: Fußschalter

#17

Beitrag von kehrdesign » 27.10.2015, 17:45

aljosha hat geschrieben:...
Lichtschranken gibts ja noch nicht soo lange...

Naja, 50 Jahre bestimmt. Jedenfalls gibt's aber Schutzbügel bzw. -hauben mit Endschaltern. Nur können diese manchmal auch richtig lästig sein.

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Re: Fußschalter

#18

Beitrag von capricky » 27.10.2015, 18:06

Eine Abdeckhaube für den Fußschalter gegen unabsichliche Betätigung ist auf alle Fälle eine sinnvolle Erweiterung. Es ist bestimmt nicht so lustig, wenn das das "Biest" anfängt toben und keine Hand ist an den Griffen... :shock:

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Re: Fußschalter

#19

Beitrag von hatta » 27.10.2015, 18:09

Hat der kress nicht einen feststellschalter? Mein trend hat sowas, also der fräsmotor.
Gruß
Harald

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Re: Fußschalter

#20

Beitrag von capricky » 27.10.2015, 18:26

hatta hat geschrieben:Hat der kress nicht einen feststellschalter? Mein trend hat sowas, also der fräsmotor.
Ja hatta! 8) Das ist ja das Problem, um den zu schalten muß man eine Hand von der Maschine lassen.

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Re: Fußschalter

#21

Beitrag von hatta » 27.10.2015, 18:48

Ah jetzt hab isch disch :)
Gruß
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Re: Fußschalter

#22

Beitrag von Bermann » 27.10.2015, 20:20

Als sehr sinnvoll halte ich die Benutzung einer Selbsthaltung (Link Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbsthaltefunktion ) , da so sicher ein selbständiges Wiederanlaufen der Maschine nach einem Stromausfall verhindert wird.

Gruß Hermann

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