Sägeblattspannung an Bandsäge richtig einstellen

[elektrojohn]

Mir ist eine betagte Tischbandsäge zugeflogen (ja ich weiß, es ist nur Spielzeug ), die für meine Bedürfnisse recht brauchbar sägt. Da dieses Gerät (Black&Decker DN330 aus der Prä-Internet-Ära stammt, habe ich keine Bedienungsanleitung gefunden.

Meine Frage ist jetzt: Wie stelle ich die Spannung des Sägeblattes richtig ein? Es gibt eine Rändelschraube zum Einstellen, mir fehlt aber jedes Gefühl für die richtige Spannung (nach fest kommt ab...) Kann mir dazu irgendjemand Anhaltspunkte geben? Für Tips jeder Art wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Christian

[Haddock]

Guten Morgen Christian,

wenn Du mit zwei Fingern gegen das Blatt drückst, ein Finger drückt von rechts und ein Finger von links in einem Abstand von ca. 6cm, dann solltes Du das Blatt nicht mehr als etwa eine Bandsägeblatt dicke drücken können. So hab ich das gelernt und bin immer gut damit gefahren. Es ist auch ein wenig Gefühlssache. Ich hoffe Du verstehst wie ich das meine.

Gruss
Urs

[capricky]

Lies mal hier, vielleicht hilft das weiter, es trifft es ganz gut. http://www.woodworker.de/forum/bandsaeg ... 176-2.html

Das Sägeband sollte fester gespannt sein, als man gefühlsmäßig glaubt, also knapp zwischen "fest" und "los". Ich hatte die auch immer zu locker, bis mir mal einer, der wußte wie es geht, eingestellt hat. Dann hatte ich eine "gefühlsmäßige" Referenz.
Die Anschaffung eines Bandspannungsmessgerätes halte ich aber für übertrieben, es sei denn, man bekommt es sehr günstig.

capricky

[elektrojohn]

Danke für die Hinweise, als erste Näherung extrahiere ich mal, das Blatt muss "ordentlich stramm" sein.

Mal sehen, was ich mich traue...

Diese Säge hat mein Großvater vor mindestens 35 Jahren gekauft (er wäre jetzt 112). Sie wurde 25 Jahre nicht gebraucht und ist in Würde gealtert... so auch die diversen Kunstoffteile, die durchaus teilweise unter (mechanischer) Spannung stehen...

fast schon Vintage!

Grüße
C.

[headstock]

Moin,

ich wollte gestern schon antworten, habe mich aber nicht getraut, weil ich über Bandsägen nicht Bescheid weiß.
Der Link von Capricky hat mich aber in meinen Erfahrungen beim Spannen von Sägeblättern in Maschinensägen bestätigt.
Bei uns im Betrieb lief früher ein alter Werkzeugschlosser herum, der solche Maschinen reparierte. Der hat beim Spannen des Sägeblattes immer mit dem Maulschlüssel gegen das Sägeblatt gehauen und hat es nach dem Klang gespannt. Welcher Ton es war weiß ich nicht mehr - aber mit einem Stimmgerät kann man den bestimmt herausbekommen.

Gruß Martin

[elektrojohn]

Moin,

Welcher Ton es war weiß ich nicht mehr - aber mit einem Stimmgerät kann man den bestimmt herausbekommen.

Gruß Martin

... das geht dann bei der Mensur meines Sägelchens wohl eher in Richtung Ukulele...

[elektrojohn]

Habs mal getestet, ich spanne jetzt nach Gehör, etwas strammer als gestern und sie hat es mir bisher nicht übel genommen. Entspannt man das Sägeblatt eigentlich nach Gebrauch wieder, oder ist das übertrieben?

[Haddock]

Hi Christian,

ja, enspanne sie nach gebrauch, die lager werden's Dir danken.

Gruss
Urs

[elektrojohn]

Danke!
Mein Gefühl sagt mir das selbe, aber es ist immer gut, wenn man das von jemand anderem bestätigt bekommt.

[12stringbassman]

Sorry for old-thread-aufwärming....

..aber mir ist auch so eine Maschine zugeflogen.
Dieses Maschinchen hat ja keine Drei-Rollen-Führungen, sondern nur ein Kugellager für den Bandrücken und dann seitlich je ein Kunststoff-Klötzchen als Führung, eins im 45°. Bei meiner sind die ziemlich verschlissen.

Da es für so eine alte Maschine keine Ersatzteile mehr gibt, wollte ich die Klötzerl selbst schnitzen. Welches Material wäre dafür am besten geeignet? PA? PE? POM? PTFE?

Grüße

Matthias

[Awake]

Hallo,

evtl. irgend nen Stück Hartholz für nehmen?!

https://www.youtube.com/watch?v=rtBBliZfkps

Gruss Ingo

[elektrojohn]

Die Klötze sind bei meiner auch ziemlich runter. Ich wollte es mal mit Buchenholz versuchen...
Gruß
Christian

[wasduwolle]

Hi Matthias, POM oder PTFE sind noch am ehesten geeignet, aber du wirst mMn nicht lange damit glücklich sein, wahrscheinlich passen da aber auch Klötzchen von anderen Maschinen dran. Die Wärme der Reibung wird sowohl Holz als auch Kunststoffen schnell den garaus machen.
Grüsse
Wolle

[12stringbassman]

Hmm... wenn schon Holz, dann wohl am besten Pockholz.

Ich werde mal verschiedene Kunststoffe ausprobieren (die Bestellung ist eben gerade losgeschickt worden).

[Bermann]

Nimm doch Pertinax in passender Stärke, ist auch in meiner kleinen Bandsäge drin.

Gruß Hermann

[capricky]

Hermann hat wie immer Recht - Pertinax! (Hartpapier), war auch in meiner Bandsäge drin.
Das Pertinax kann man auch in Öl kochen (erwärmen) dann wird das gut dauerschmierend. Die Klötzchen sind auch keine Armeleutebandführung, im amerikanischen Bandsägenkulturkreis ist das die bevorzugte Bandführung.
PTFE könnte ich mir auch gut vorstellen.

capricky

[jhg]

Ich habe meine Metabo jetzt wieder mit Hartgewebe ausgerüstet. Ich denke, das ist das beste Material dafür. Schmilzt nicht und wenn man etwas Öl drangibt, dann flutscht es auch gut.

Ich hab eine Platte mit 8mm dicke. Wenn jemand was davon abhaben will, könnte ich das zum Selbstkostenpreis in kleineren Mengen verschicken - mal zu ausprobieren ...

[maxinferno]

Im woodworking Forum verwendet ein nebengewerblicher Aufsäger laut seiner Aussage "in Öl eingelegtes Pockholz". Könnte einen Versuch wert sein.
Gruß,
Max

[Magfire]

Pertinax ist super dafür!

Hätte sonst auch noch einen Rest...

Viele Grüße,
Philip