Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Moderator: jhg
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Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Hallo zusammen,
ich habe gerade 3 Stunden (!) damit verbracht die Korpuszargen bei meinem aktuellen Bau eben und rechtwinklig zu bekommen. Das Ergebnis ist zwar durchaus akzeptabel, aber auch nicht wirklich perfekt. Mit einem Haarwinkel betrachtet zeigt sich zu den Außenkanten hin ein leichter Abfall (=Zarge leicht konvex). In Anbetracht der investierten Zeit stellt mich das nicht wirklich zufrieden.
Mit dem bloßen Auge betrachtet fällt die Unsauberkeit kaum auf, wenn man nicht gerade genau darauf achtet. Wenn ich mir aber diesbezüglich so manches (semi-)professionelle Werk hier im Forum anschaue, werde ich ganz neidisch. Da wirken die Zargen (auch ohne Haarwinkel betrachtet ) gleich viel sauberer und ebener. Ich frage mich ob ich grundsätzlich etwas falsch mache oder ob mir einfach die Übung fehlt...
Daher meine Frage: Wie bekommt ihr die Zargen bei euren Instrumenten (per Hand) eben und rechtwinklig? Oder erreicht man das nur mit z.B. einem Oszillations-Schleifer?
Vielleicht noch kurz zu meiner Vorgehensweise: Mit meiner recht billigen Oberfräse erreiche ich beim Schablonenfräsen schonmal keinen rechten Winkel am Werkstück. Die Welle hat wohl zuviel Spiel. Heißt, dass zunächst grobe Nacharbeit mit einer Feile nötig ist. Anschließend verwende ich ein grobes Schleifpapier (80er oder 120er). Für die konvexen Teile spanne ich das Papier auf einen Schleifklotz, für die konkaven auf eine Rolle. Durch gezielte Druck- und Positionsverlagerung versuche ich "Hotspots" auszugleichen. Das gelingt (natürlich?) nicht mit Maschinenpräzision. Zumindest an den Außenkanten wird meist zuviel Material abgetragen...
ich habe gerade 3 Stunden (!) damit verbracht die Korpuszargen bei meinem aktuellen Bau eben und rechtwinklig zu bekommen. Das Ergebnis ist zwar durchaus akzeptabel, aber auch nicht wirklich perfekt. Mit einem Haarwinkel betrachtet zeigt sich zu den Außenkanten hin ein leichter Abfall (=Zarge leicht konvex). In Anbetracht der investierten Zeit stellt mich das nicht wirklich zufrieden.
Mit dem bloßen Auge betrachtet fällt die Unsauberkeit kaum auf, wenn man nicht gerade genau darauf achtet. Wenn ich mir aber diesbezüglich so manches (semi-)professionelle Werk hier im Forum anschaue, werde ich ganz neidisch. Da wirken die Zargen (auch ohne Haarwinkel betrachtet ) gleich viel sauberer und ebener. Ich frage mich ob ich grundsätzlich etwas falsch mache oder ob mir einfach die Übung fehlt...
Daher meine Frage: Wie bekommt ihr die Zargen bei euren Instrumenten (per Hand) eben und rechtwinklig? Oder erreicht man das nur mit z.B. einem Oszillations-Schleifer?
Vielleicht noch kurz zu meiner Vorgehensweise: Mit meiner recht billigen Oberfräse erreiche ich beim Schablonenfräsen schonmal keinen rechten Winkel am Werkstück. Die Welle hat wohl zuviel Spiel. Heißt, dass zunächst grobe Nacharbeit mit einer Feile nötig ist. Anschließend verwende ich ein grobes Schleifpapier (80er oder 120er). Für die konvexen Teile spanne ich das Papier auf einen Schleifklotz, für die konkaven auf eine Rolle. Durch gezielte Druck- und Positionsverlagerung versuche ich "Hotspots" auszugleichen. Das gelingt (natürlich?) nicht mit Maschinenpräzision. Zumindest an den Außenkanten wird meist zuviel Material abgetragen...
Gruß, Sebastian
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Probiere es mal hiermit: https://www.google.de/search?q=f%C3%A4c ... 80&bih=848
Die benutze ich auch. Ich spann die in das Bohrfutter einer Ständerbohrmaschine mit einem relativ großen Auflagetisch.
Die Drehzahl der Bohrmaschine von knapp 2000 U/min reicht für die Holzbearbeitung aus.
Die benutze ich auch. Ich spann die in das Bohrfutter einer Ständerbohrmaschine mit einem relativ großen Auflagetisch.
Die Drehzahl der Bohrmaschine von knapp 2000 U/min reicht für die Holzbearbeitung aus.
- jhg
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Ich würde eher eine Schleifwalze nehmen. Die Lamellenschleifer machen i.d.R. keine geraden Flächen sondern eher ballige Flächen - vor allem wenn sie schon etwas mehr benutzt sind.
https://www.sautershop.de/schleifzylinder/
Bohrmaschinenständer, eine Auflageplatte mit einer Aussparung für die Schleifwalze (damit du auch die ganze Zarge schleifen kannst) und evtl. eine Absaugung - dann wird das schon was ...
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- helferlain
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Ganz ehrlich: wenn du das Hobby langfristig betreiben möchtest, macht der oszillierende Spindelschleifer auf jeden Fall Sinn. Ich hatte mir den erst nach ca 10 Gitarren gegönnt und mich danach sehr geärgert, dass das Teil nicht viel früher angeschafft wurde. Eine der Besten
Investitionen für den Gitarrenbau!
Du bekommst mit dem Gerät eine große Auswahl an Durchmessern der Schleifhülsen, der Schleiftisch ist rechtwinklig, du kannst eine Staubsauger anschließen, verschieden Körnungen verwenden usw. Da ist der Preis doch recht fair.:
http://www.amazon.de/Scheppach-49034019 ... lschleifer
Neben winkligen Zargen lassen sich auch Kopfplatten auf Stärke schleifen (mit Anschlag), diverse Radien fertigen (Volute, versetzte Kopfplatte usw) und vieles mehr. Zum Teil habe ich das Ding auch zum Raspeln des Halsprofiles benutzt
Zumal als Alternative ja doch maschinelle Bearbeitung empfohlen wird, z.B. Schleifhülse + Bohrständer. Da hast du aber nicht so viele Durchmesser, keine Absaugung, musst den Auflagetisch improvisieren...
Einfach mal schauen, wass die komplette Investition in andere Werkzeuge im Vergleich ergibt. Vielleicht ist dir die Maschine das Geld dann doch wert
Investitionen für den Gitarrenbau!
Du bekommst mit dem Gerät eine große Auswahl an Durchmessern der Schleifhülsen, der Schleiftisch ist rechtwinklig, du kannst eine Staubsauger anschließen, verschieden Körnungen verwenden usw. Da ist der Preis doch recht fair.:
http://www.amazon.de/Scheppach-49034019 ... lschleifer
Neben winkligen Zargen lassen sich auch Kopfplatten auf Stärke schleifen (mit Anschlag), diverse Radien fertigen (Volute, versetzte Kopfplatte usw) und vieles mehr. Zum Teil habe ich das Ding auch zum Raspeln des Halsprofiles benutzt
Zumal als Alternative ja doch maschinelle Bearbeitung empfohlen wird, z.B. Schleifhülse + Bohrständer. Da hast du aber nicht so viele Durchmesser, keine Absaugung, musst den Auflagetisch improvisieren...
Einfach mal schauen, wass die komplette Investition in andere Werkzeuge im Vergleich ergibt. Vielleicht ist dir die Maschine das Geld dann doch wert
Grüße, helferlain
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Dem kann ich nur zustimmen. Den Scheppach hab´ ich nun seit ein paar Jahren schon und bin nach wie vor zufrieden.
Der Tisch ist nicht gerade riesig, aber bei richtiger Positionierung des Werkstückes für alle Gitarrenbelagen bisher mehr als ausreichend gewesen. BGP
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Das ist das beste und dabei primitivste aller Spindelschleifertunings - einfach eine Span- oder MDF-Platte mit passendem Loch drauflegen, das nutzt nebenbei die Schleifhülsen besser aus. Wenn die Saugwirkung der Staubabsaugung die Platte nicht ausreichend hält, kann man leicht zwei Klemmen von unten anbauen, die die Platte am gusseisernen Tisch halten. Insgesamt eine Investition von weniger als 10 €, wenn nichts entsprechendes im Fundus vorhanden ist.penfield hat geschrieben: Der Tisch ist nicht gerade riesig, aber bei richtiger Positionierung des Werkstückes für alle Gitarrenbelagen bisher mehr als ausreichend gewesen. BGP
capricky
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Die Fächerschleifer machen schon rechtwinklige Flächen, aber Du hast Recht, man muss schon aufpassen wenn sie etwas abgenutzt sind. Dann wird die Fläche wirklich etwas ballig.jhg hat geschrieben:Ich würde eher eine Schleifwalze nehmen. Die Lamellenschleifer machen i.d.R. keine geraden Flächen sondern eher ballige Flächen - vor allem wenn sie schon etwas mehr benutzt sind.
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Bohrmaschinenständer, eine Auflageplatte mit einer Aussparung für die Schleifwalze (damit du auch die ganze Zarge schleifen kannst) und evtl. eine Absaugung - dann wird das schon was ...
Schleifzylinder kann man sich auch selber aus Kunststoff bauen und dann mit Schmirgelpapier bekleben oder klemmen.
- zappl
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Okay, die Tipps gehen gesamtheitlich in die maschinengestützte Richtung. Damit habe ich fast gerechnet. Schleifzylinder für die Standbohrmaschine hatte ich mir auch schonmal welche gebaut. So dolle sind die aber nicht geworden.
Mit dem Scheppach Spindelschleifer habe ich auch schon des Öfteren geliebäugelt. Der scheint mir doch schon sehr praktisch... und gerade hätte ich genügend Moneten über, hmm. Ich habe nur etwas Sorge wegen dem häufig bemängelten Lärmpegel. Und, wie lassen sich denn konvexe Kurven (z.B. Ober-/Unterbug) damit bearbeiten?
Mit dem Scheppach Spindelschleifer habe ich auch schon des Öfteren geliebäugelt. Der scheint mir doch schon sehr praktisch... und gerade hätte ich genügend Moneten über, hmm. Ich habe nur etwas Sorge wegen dem häufig bemängelten Lärmpegel. Und, wie lassen sich denn konvexe Kurven (z.B. Ober-/Unterbug) damit bearbeiten?
Gruß, Sebastian
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Laut: Ja! aber auch nicht lauter als die Oberfräse oder Excenterschleifer (Die anderen beiden wichtigsten Maschinen...)zappl hat geschrieben:...Ich habe nur etwas Sorge wegen dem häufig bemängelten Lärmpegel ...
Und bedenke: die Arbeitsschritte sind innerhalb von Minuten erledigt, nicht Stunden.
Mit Gefühl. Aus der"tangentialen" Bewegung heraus. Wichtig ist auch, mit dem Faserverlauf zu arbeiten, nicht dagegen. Deshalb immer mal wieder den Korpus umdrehen, besonders im Bereich der Taillierung.zappl hat geschrieben: ... Und, wie lassen sich denn konvexe Kurven (z.B. Ober-/Unterbug) damit bearbeiten?
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Hi,
Warum nicht einfach zwei kleine Brettl genau rechtwinklig zusammenschrauben, auf eine (Innen)Seite Schleifpapier kleben und loslege? Für die Taille ein dickes Rundholz, oder ein abgerundetes Kantholz mit Schleifpapier bekleben und rechtwinklig auf ein kleines Anschlagsbrett schrauben…
Grüße
Chris
Warum nicht einfach zwei kleine Brettl genau rechtwinklig zusammenschrauben, auf eine (Innen)Seite Schleifpapier kleben und loslege? Für die Taille ein dickes Rundholz, oder ein abgerundetes Kantholz mit Schleifpapier bekleben und rechtwinklig auf ein kleines Anschlagsbrett schrauben…
Grüße
Chris
beste Grüße
Chris
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
3 h vs. 10 min
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Na ja, wenn man sich eine Schleifwalze für die Bohrmaschine holt, dann sind es 20-30€ - das ist wohl verkraftbar. Und es gibt ja auch noch Gehörschutz
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Ganz recht.helferlain hat geschrieben:3 h vs. 10 min
Abgesehen vom Zeitfaktor (und der Schonung der Schleifgliedmaßen) wird´s mit der Maschine bestimmt gleichmäßiger.
Aber eine Schleifwalze auf der Bohrmaschine tut es natürlich auch.
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Re: Wie Zargen eben und rechtwinklig herrichten?
Jeder wie er's mag...
Ich habe mir nun tatsächlich die Scheppach OSM100 nun gegönnt. Schon länger stand sie auf der Wunschliste. Jetzt beim Zargenschleifen wusste ich wieder warum. Heute kam sie schon an (verrückte Welt!) und natürlich habe ich sie gleich aufgebaut.
Kurz gesagt: Ich bin begeistert! Innerhalb kürzester Zeit hatte ich absolut ebene Zargen im rechten Winkel. Der Haarwinkel hatte da rein garnichts mehr zu meckern. Ziemlich schnell entwickelt man auch ein Gefühl für die Maschine (mit bzw. gegen die Faser, Druck, etc.). Lautstärkemäßig ist sie schon an der Toleranzgrenze. Gefühlt würde ich sie irgendwo zwischen Staubsauger und Oberfräse einordnen (laut Datenblatt 87 dB). Ganz nett finde ich auch, dass man alle nötigen Zubehörteile an der Maschine selbst lagern kann, sodass die Gefahr gering ist, dass sie in den Tiefen des Werkstattchaos verlegt werden.
Zu den mitgelieferten 80er Schleifhülsen habe ich mir noch jeweils einen Satz mit 120er und 240er Korn bestellt. Mit dem 120er habe ich schon eine recht saubere Oberfläche erzielt. Die 240er habe ich noch nicht probiert. Aber ich vermute, dass sich die händische Nacharbeit mit 400er zum Finishen in Grenzen halten wird.
Ich habe mir nun tatsächlich die Scheppach OSM100 nun gegönnt. Schon länger stand sie auf der Wunschliste. Jetzt beim Zargenschleifen wusste ich wieder warum. Heute kam sie schon an (verrückte Welt!) und natürlich habe ich sie gleich aufgebaut.
Kurz gesagt: Ich bin begeistert! Innerhalb kürzester Zeit hatte ich absolut ebene Zargen im rechten Winkel. Der Haarwinkel hatte da rein garnichts mehr zu meckern. Ziemlich schnell entwickelt man auch ein Gefühl für die Maschine (mit bzw. gegen die Faser, Druck, etc.). Lautstärkemäßig ist sie schon an der Toleranzgrenze. Gefühlt würde ich sie irgendwo zwischen Staubsauger und Oberfräse einordnen (laut Datenblatt 87 dB). Ganz nett finde ich auch, dass man alle nötigen Zubehörteile an der Maschine selbst lagern kann, sodass die Gefahr gering ist, dass sie in den Tiefen des Werkstattchaos verlegt werden.
Zu den mitgelieferten 80er Schleifhülsen habe ich mir noch jeweils einen Satz mit 120er und 240er Korn bestellt. Mit dem 120er habe ich schon eine recht saubere Oberfläche erzielt. Die 240er habe ich noch nicht probiert. Aber ich vermute, dass sich die händische Nacharbeit mit 400er zum Finishen in Grenzen halten wird.
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