Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Moderator: jhg
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Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei mir nach und nach eine Ausrüstung fürs Handhobeln zusammen zu stellen.
Weil man schon auch etwas Technik und Erfahrung braucht um gute Ergebnisse zu erzielen, dachte ich in diesem Thread könnte man nützliche Techniken und Arbeitsweisen rund um das Thema "Handhobeln" zusammentragen.
Erste Frage:
Wie geht ihr vor beim Aushobeln eines Griffbretts?
Zu Beginn muss ich ja eine Seite planen. Wenn der Rohling aber leicht gebogen ist, wie spanne ich ihn dann ein, ohne diese Biegung zu verstärken und er trotzdem fest genug sitzt um hobeln zu können?
Einhandhobel?
Besondere Tipps für harte Hölzer (...Griffbretter eben )?
ich bin gerade dabei mir nach und nach eine Ausrüstung fürs Handhobeln zusammen zu stellen.
Weil man schon auch etwas Technik und Erfahrung braucht um gute Ergebnisse zu erzielen, dachte ich in diesem Thread könnte man nützliche Techniken und Arbeitsweisen rund um das Thema "Handhobeln" zusammentragen.
Erste Frage:
Wie geht ihr vor beim Aushobeln eines Griffbretts?
Zu Beginn muss ich ja eine Seite planen. Wenn der Rohling aber leicht gebogen ist, wie spanne ich ihn dann ein, ohne diese Biegung zu verstärken und er trotzdem fest genug sitzt um hobeln zu können?
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Gruß, Arsen
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Servus Rouven. Schnelle Antwort: Gegen einen Anschlag oder in einer Aushobellade (ist ungefähr das gleiche). Die hohle Seite liegt dabei zunächst unten, damit das Griffbrett nicht auspfitscht. So macht man die obere Seite plan. Kontrolle auf Verwindung mit Parallelleisten (winding sticks) - sehr wichtiges Utensil fürs Handhobeln! und auf Geradheit längs und quer mit Haarlineal - auch ein sinnvolles Utensil im Werkzeugkasten. Dann Stärke mit Streichmaß anzeichnen und auf Stärke hobeln. Wenn du dann noch eine rechtwinkelige Kante willst, und auch sonst z.B. zum Fügen von Böden und Decken, brauchst du eine Fügelade ("Shooting-Board").Arsen hat geschrieben: Erste Frage:
Wie geht ihr vor beim Aushobeln eines Griffbretts?
Zu Beginn muss ich ja eine Seite planen. Wenn der Rohling aber leicht gebogen ist, wie spanne ich ihn dann ein, ohne diese Biegung zu verstärken und er trotzdem fest genug sitzt um hobeln zu können?
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- Gerhard
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Für schwierige Hölzer empfehle ich einen Hobel mit verstellbarem Maul, das im Bedarfsfall geschlossen werden kann. Ein Trick für sehr harte Hölzer ist außerdem, den Fasenwinkel am Hobeleisen etwas steiler zu schleifen als für Normalaufgaben. So um die 30°, + Mikrofase, beides erhöht die Standzeit.
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Zu beachten wäre auch: Gerade mit langen Hobeln (Raubänken) entsteht sehr leicht eine konvexe Form.
Das liegt daran, dass am Anfang des Brettes der Hobel nur vorne aufliegt und hinten "runterhängt". Am Ende des Hobelstrichs ist es umgekehrt, das vordere Hobelende zieht nach unten, während der hintere Teil noch aufliegt.
Abhilfe schafft da eine gezielte Druckverlagerung, die man sich durch Üben aneignen muss. Also am Beginn mehr Druck auf den vorderen Knauf ausüben und diesen dann im Laufe des Hobelstrichs auf den hinteren verlagern. Man verhält sich also so, als ob man durch Druck eine konkave Form zu hobeln versucht.
Das liegt daran, dass am Anfang des Brettes der Hobel nur vorne aufliegt und hinten "runterhängt". Am Ende des Hobelstrichs ist es umgekehrt, das vordere Hobelende zieht nach unten, während der hintere Teil noch aufliegt.
Abhilfe schafft da eine gezielte Druckverlagerung, die man sich durch Üben aneignen muss. Also am Beginn mehr Druck auf den vorderen Knauf ausüben und diesen dann im Laufe des Hobelstrichs auf den hinteren verlagern. Man verhält sich also so, als ob man durch Druck eine konkave Form zu hobeln versucht.
- Bastelmann
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Etwas schade, daß dieser Thread nicht auf mehr Resonanz trifft. Handhobeln ist doch sowas von faszinierend.
Thema "Kantenhobeln". Ich bekomme es mittlerweile hin, bei einem 10 oder 15 mm starken Brett die Kanten absolut gerade und auch rechtwinklig zur planen Referenzoberfläche zu hobeln. Dazu verwende ich ein längeres rechtwinkliges Kantholz, das ich mit der linken Hand unter die Hobelsohle drücke und dann als Führung entlang der planen Referenzoberfläche führe (bei hochkant eingespanntem Brett). So wie hier dargestellt: Schwierigkeiten habe ich aber, wenn ich dasselbe bei, sagen wir, 40 mm starken Bohlen versuche. Entweder gerate ich dann beim Hobeln aus der Rechtwinkligkeit oder ich kann nicht genug Kraft auf den Hobel ausüben, um einen durchgehenden Span über die volle Breite zu erzeugen. Was gibt es da für Lösungsansätze? Taugt vielleicht dieser Magnetanschlag von Veritas für diesen Zweck? Oder gibt es einen schönen Jig dafür?
Thema "Kantenhobeln". Ich bekomme es mittlerweile hin, bei einem 10 oder 15 mm starken Brett die Kanten absolut gerade und auch rechtwinklig zur planen Referenzoberfläche zu hobeln. Dazu verwende ich ein längeres rechtwinkliges Kantholz, das ich mit der linken Hand unter die Hobelsohle drücke und dann als Führung entlang der planen Referenzoberfläche führe (bei hochkant eingespanntem Brett). So wie hier dargestellt: Schwierigkeiten habe ich aber, wenn ich dasselbe bei, sagen wir, 40 mm starken Bohlen versuche. Entweder gerate ich dann beim Hobeln aus der Rechtwinkligkeit oder ich kann nicht genug Kraft auf den Hobel ausüben, um einen durchgehenden Span über die volle Breite zu erzeugen. Was gibt es da für Lösungsansätze? Taugt vielleicht dieser Magnetanschlag von Veritas für diesen Zweck? Oder gibt es einen schönen Jig dafür?
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- Arsen
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Könntest du das nicht in der Hobellade erledigen?
40 mm sind ja auch liegend kein Problem für das ~60mm Raubank- / 6er / 7er-Eisen...
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Gruß, Arsen
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Ja wat soll man da auch viel schreiben, ich finde es ist einfach eine Übungs- und vielleicht auch Talentfrage.
Ich war lange Jahre überzeugter "Maschinenhobler" und bin auch erst durch dieses Forum zum Handhobler geworden. Alte Lehrbücher über Tischler-/Schreinerhandwerk habe ich mir auch reingezogen, aber so viel steht da auch nicht über das Hobeln. Hilfsmittel sind halt Richtleisten, "Peilleisten", Wasserwaage, rechter Winkel (Anschlagswinkel).
Solche Kanthölzer (Hälse, Korpusteile), wie Du sie beschreibst, hoble ich noch mit dem Einhandhobel und Flachwinkel Putzhobel problemlos plan und rechtwinklig, dazu benutze ich nur Richtscheit und Anschlagswinkel. Hobeleisen ist natürlich so genau wie möglich parallel zur Hobelsohle eingestellt. Der Weg zur Planheit und gewünschten Winkligkeit führt aber über die Druckverlagerung auf den Hobel, das scheint mir das "Geheimnis" zu sein. Die magnetische Veritasführungsschine hatte ich auch mal, die muss aber für Grobmotoriker sein, ohne bin ich viel besser, ich habe sie verkauft.
Ansonsten kann ich mir nur noch vorstellen, Daß Du Dein Problem mit einer "überdimensionierten" Bestoßlade lösen könntest...
capricky
Ich war lange Jahre überzeugter "Maschinenhobler" und bin auch erst durch dieses Forum zum Handhobler geworden. Alte Lehrbücher über Tischler-/Schreinerhandwerk habe ich mir auch reingezogen, aber so viel steht da auch nicht über das Hobeln. Hilfsmittel sind halt Richtleisten, "Peilleisten", Wasserwaage, rechter Winkel (Anschlagswinkel).
Solche Kanthölzer (Hälse, Korpusteile), wie Du sie beschreibst, hoble ich noch mit dem Einhandhobel und Flachwinkel Putzhobel problemlos plan und rechtwinklig, dazu benutze ich nur Richtscheit und Anschlagswinkel. Hobeleisen ist natürlich so genau wie möglich parallel zur Hobelsohle eingestellt. Der Weg zur Planheit und gewünschten Winkligkeit führt aber über die Druckverlagerung auf den Hobel, das scheint mir das "Geheimnis" zu sein. Die magnetische Veritasführungsschine hatte ich auch mal, die muss aber für Grobmotoriker sein, ohne bin ich viel besser, ich habe sie verkauft.
Ansonsten kann ich mir nur noch vorstellen, Daß Du Dein Problem mit einer "überdimensionierten" Bestoßlade lösen könntest...
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
auch wenns bei GBs nicht wirklich sinnvoll machbar ist, v.a. bei schwierigen Hoelzern, aber auch sonst erreicht man bei Harthoelzern meist eine bessere Oberflaeche wenn man quer, also 90grad zur Faser hobelt
laengs gibts eher Ausrisse
und gerade fuer Griffbretter kann man bei entsprechend breitem Hobel auch eine Lade bauen wo der Hobel im Bereich ausserhalb des Messers aufliegt und somit ohne nachdenken eine EInheitliche dicke erreicht
da richtet man dann eine Seite des GBs ab, drehts um, in der Lade und hobelt bis der Hobel aufliegt
dann hat man immer alle mit einer einheitlichen, gleichmaessigen Dicke
einzig ein Zahneisen macht bei der Art von Lade wenig Sinn da der Hobel immer an der gleichen Stelle lauft...
best
j
laengs gibts eher Ausrisse
und gerade fuer Griffbretter kann man bei entsprechend breitem Hobel auch eine Lade bauen wo der Hobel im Bereich ausserhalb des Messers aufliegt und somit ohne nachdenken eine EInheitliche dicke erreicht
da richtet man dann eine Seite des GBs ab, drehts um, in der Lade und hobelt bis der Hobel aufliegt
dann hat man immer alle mit einer einheitlichen, gleichmaessigen Dicke
einzig ein Zahneisen macht bei der Art von Lade wenig Sinn da der Hobel immer an der gleichen Stelle lauft...
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- thoto
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Also, da bin ich entschieden anderer Meinung.capricky hat geschrieben:Ja wat soll man da auch viel schreiben, ich finde es ist einfach eine Übungs- und vielleicht auch Talentfrage.
Üben ist nicht effizient, wenn man nicht weiß, was man falsch macht. Und Talent mag ja schön und gut sein, aber das bedeutet ja nichts weiter, als dass man etwas richtig macht und nicht weiß, warum.
Du hast selbst mal geschrieben: Der größte Feind (beim Gitarrenbau) ist die Unwissenheit.
Und die lässt sich verringern: Hier wurden schon einige gute Tipps abgegeben, die auch mir weitergeholfen haben.
Schreiben lässt sich also genug hilfreiches.
- capricky
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Musst Du nicht sein, ich bin es ja auch nicht!thoto hat geschrieben:Also, da bin ich entschieden anderer Meinung..capricky hat geschrieben:Ja wat soll man da auch viel schreiben, ich finde es ist einfach eine Übungs- und vielleicht auch Talentfrage.
Natürlich wäre es ungemein hilfreich, wenn man einen erfahrenen Lehrmeister persönlich zur Seite hätte, hat man aber nicht. So bleibt nur schlaumachen durch Bücher, Indernetz und Fragen stellen in Foren. Hatta jemacht. Und ick hab jesacht (natürlich verschlüsselt) - üben musste, nich auf Hilfsmittel vertrauen, vertrau Dir selbst und den einfachen Hilfsmitteln.
Ich habe vorher den (Abricht-) Maschinen vertraut, dort vermutete ich die Präzision.
Ich erinnere mich im alten Forum so ähnlich die Frage gestellt zu haben: "Benutzt eigentlich einer Handhobel und warum? Denn schon mit einer billigen Abrichte kann man eh alles präziser machen!" ....ganz schön bekloppt!
Mit einem Veritas Einhandhobel habe ich auf Anhieb (also ohne Übung) plane, glänzende Holzoberflächen auf Buche Leimholz Kanthölzern produzieren können. Wenn man die gestapelt hat und die oberste Kantel anhob, kamen die anderen für einen Moment hinterher, die hatten sich angesaugt - ich war überwältigt
Dann die Sache mit den rechtwinkligen Kanten, auch so eine Frage des Selbstvertrauens, ich habe also erst diese Veritas Magnetanschlagleiste gekauft, weil es mir logisch erschien, nur damit das gewünschte Ergebnis erzielen zu können. Habe aber bald gemerkt, dass das auch nicht das Wahre ist, es war immer etwas aus den 90°, warum auch immer.
Also dann klassisch - gucken, messen, etwas mehr Druck auf linke oder rechte Seite des Hobels und alles wurde gut.
Vielleicht liegt es ja auch daran, daß ich schon in der Schule mit 12 Jahren (Unterrichtstag in der Produktion) das Feilen gelernt habe. So eine Feile ist ja auch nur ein Hobel, nur eben mit vielen Messern.
Und klar, andere Winkel mache ich natürlich auch in der Bestoßlade und über das Wasser laufen kann ich auch (noch) nicht.
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Na siehste, geht doch! Haste also selbst eingesehen, dass man sich schlau machen soll
Und das es auf bestimmte Techniken ankommt.
Und da fragt er halt das weltbeste Forum (weil er keinen persönlich fragen kann, nehme ich an)
Aber vielleicht haben wir auch aneinander vorbeigeschrieben, kommt mir jedenfalls gerade so vor, ich hatte deinen beitrag jedenfalls anders verstanden.
Und das es auf bestimmte Techniken ankommt.
Und da fragt er halt das weltbeste Forum (weil er keinen persönlich fragen kann, nehme ich an)
Aber vielleicht haben wir auch aneinander vorbeigeschrieben, kommt mir jedenfalls gerade so vor, ich hatte deinen beitrag jedenfalls anders verstanden.
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Also, der Hinweis mit dem Variieren des Drucks beim Hobeln hilft mir, denke ich, schon mal sehr weiter. Von der Maschinenhobelei bin ich auch nicht mehr so 100%ig überzeugt, obwohl die Dinger natürlich fürs Grobe einfach genial sind. Auf meiner Abrichte hobele ich Kanten, von denen der Tischlerwinkel sagt, daß das 90° seien und mit denen man auch einwandfrei weiterarbeiten kann, aber der Haarwinkel bringt fast immer eine winzige Abweichung zum Vorschein. Wenn ich dagegen an ein 15mm-Brett eine Kante handhobele, hat auch der Haarwinkel nichts mehr zu meckern. Und diese Präzision will ich auch bei allen anderen Hobelaufgaben, wie den erwähnten dicken Bohlen erreichen.
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Und ganz klar, fürs Grobe und Große nehme ich auch die Abrichte oder lasse abrichten, bzw dickten (diktieren?)
Mein "Handhobelhorizont" erstreckt sich auch nur auf gitarrenrelevante Größen von Brettern und Bohlen und da scheint mir inzwischen auch eine Rauhbank schon als "oversized".
Richtig blöd habe ich mich aber mit dem allgemein gelobten Veritas Flachwinkel Schabhobel angestellt. Während ich mit jeder billigen Krücke von Stanley oder Kunz halbwegs passable Ergebnisse erzielte, habe ich mit dem Veritas Katastrophen produziert, wo ich doch Wunder erwartete. Das ist mit Üben inzwischen aber schon deutlich besser geworden.
capricky
Mein "Handhobelhorizont" erstreckt sich auch nur auf gitarrenrelevante Größen von Brettern und Bohlen und da scheint mir inzwischen auch eine Rauhbank schon als "oversized".
Richtig blöd habe ich mich aber mit dem allgemein gelobten Veritas Flachwinkel Schabhobel angestellt. Während ich mit jeder billigen Krücke von Stanley oder Kunz halbwegs passable Ergebnisse erzielte, habe ich mit dem Veritas Katastrophen produziert, wo ich doch Wunder erwartete. Das ist mit Üben inzwischen aber schon deutlich besser geworden.
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Variierst du den Druck mit der hinteren, der vorderen Hand oder mit beiden Händen?capricky hat geschrieben:...etwas mehr Druck auf linke oder rechte Seite des Hobels...
Gruß, Arsen
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Einhandhobel - mit einer Hand, alle anderen mit beiden HändenArsen hat geschrieben:Variierst du den Druck mit der hinteren, der vorderen Hand oder mit beiden Händen?capricky hat geschrieben:...etwas mehr Druck auf linke oder rechte Seite des Hobels...
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Alles klar - hört sich irgendwie sinnvoll an
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Noch ein Trick:
Mit einem alten Teelicht ein paar Wachsstriche auf die Hobelsohle zu streichen, minimiert die Reibung extrem.
Vor allem bei harten Hölzern macht sich das extrem bemerkbar, weil man die Kraft dazu aufwenden kann das Holz zu schneiden und weniger der Reibung entgegen wirken muss.
Kurz bevor man leimt, sollte man aber vorsichtig damit sein. Die Leimstellen anschließend zu entfetten hilft sicherlich auch.
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Noch ein Trick:
Mit einem alten Teelicht ein paar Wachsstriche auf die Hobelsohle zu streichen, minimiert die Reibung extrem.
Vor allem bei harten Hölzern macht sich das extrem bemerkbar, weil man die Kraft dazu aufwenden kann das Holz zu schneiden und weniger der Reibung entgegen wirken muss.
Kurz bevor man leimt, sollte man aber vorsichtig damit sein. Die Leimstellen anschließend zu entfetten hilft sicherlich auch.
Gruß, Arsen
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Re: Handhobeln - Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen
Auf Grund der momentanen Hobel Diskussion habe ich mir mal meinen Einhandhobel mit der Lupe angeschaut und gesehen, daß das Eisen eigentlich schon völlig stumpf und schartig war . Also mal eben das Schärfbesteck ausgepackt und mit der Zeremonie begonnen. Nach 20 Minuten war alles wieder im grünen Bereich und mal eben einen Test gemacht - ohh... geht gut , ist schon erstaunlich, wie lange man eigentlich diese schleichende Abstumpfung ignorieren und kompensieren kann
Dann mal eben noch eine Brettkante rechtwinklig zur Seitenfläche gehobelt... also ich mache das nicht nur mit mehr Druck auf die rechte oder linke Seite, sondern setze den Hobel je nach Überstand auch nur halb auf und mache da ein paar "Schübe" mehr, immer wieder unterbrochen durch die Kontrolle mit dem Winkel, zuletzt wird der Hobel aber immer vollflächig auf die Kante/Schmalseite aufgesetzt.
Und natürlich sind der Veritas Magnetanschlag und Hilfsleisten, in der Art wie auf der Skizze vom Bastelmann hilfreiche Krücken/Stützen für das "Talent", irgendwann kann man aber sicher freihändig laufen... hobeln.
capricky
Dann mal eben noch eine Brettkante rechtwinklig zur Seitenfläche gehobelt... also ich mache das nicht nur mit mehr Druck auf die rechte oder linke Seite, sondern setze den Hobel je nach Überstand auch nur halb auf und mache da ein paar "Schübe" mehr, immer wieder unterbrochen durch die Kontrolle mit dem Winkel, zuletzt wird der Hobel aber immer vollflächig auf die Kante/Schmalseite aufgesetzt.
Und natürlich sind der Veritas Magnetanschlag und Hilfsleisten, in der Art wie auf der Skizze vom Bastelmann hilfreiche Krücken/Stützen für das "Talent", irgendwann kann man aber sicher freihändig laufen... hobeln.
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