Rechtfertig das den Preis'

[Titan-Jan]

Meinst du die Gravur?

Das E-Fach sieht irgendwie auch interessant aus. Ist das ein großes Blech zur Erdung? Und was für Bleche sind das für ungewohnte Poti- und Drehschaltergehäuse?

[Izou]

Denke mal das Blech ist Aluminium. Da es ja nicht leiten soll. Unter der Abdeckung ist die Verdrahtung angebracht. So wie es aussieht wird das alles so weit möglich ausserhalb gelötet, und dann in das E-Fach geschraubt.

[hatta]

Man kann sich ein paar design Ideen holen, zb. finde ich die Tonabnehmer irgendwie echt geil... aber in Kombination gefällt mir die Gitte eigentlich garnicht.

[Gelöschter Benutzer]

@ capricky: cooles Statement!

Mir persönlich blutet jedesmal das Herz wenn ein Musikinstrument, insbesondere wenn es mit Hingabe und überwiegend von Hand gebaut wurde, unbespielt in einer Vitrine o.ä. landet...
Bei sehr alten und seltenen Stücken verhält sich das schon anders...

Gruß, Frank

[capricky]

Meinst du die Gravur?

Das E-Fach sieht irgendwie auch interessant aus. Ist das ein großes Blech zur Erdung? Und was für Bleche sind das für ungewohnte Poti- und Drehschaltergehäuse?

Ja, mit "choppen" meinte ich die aufgehackten Potigehäuse. Hermetisch dichte Millitärqualität wäre da angesagt. Die kosten richtig gutes Geld.

capricky

[capricky]

Man kann sich ein paar design Ideen holen, zb. finde ich die Tonabnehmer irgendwie echt geil... aber in Kombination gefällt mir die Gitte eigentlich garnicht.

Eben, die Pickupgehäuse (deren Fertigungsqualität schon hervorrragend sind) passen thematisch besser in eine Diesel-/Steampunkgitarre.
Es gibt da bei diesen Gitarren noch weitere "Irritationen" im Stil- und Materialmix (wie Jörg schon bei der Bridge und den billigen Muffen und Stellschrauben hinwies). Ich möchte da Titan(jan*)schrauben sehen!

* jan - joint army navy

capricky

[jhg]

Es ist eben eine Gitarre, die im Wesentlichen auf einer CNC Fräse entstanden ist. Für mich fehlt da der handwerklich / künstlerische Anspruch der dann einen so hohen Preis rechtfertigen könnte. Bei aufwändigen Intarsien bzw. Inlays kann ich ja verstehen wenn da 200 oder mehr Stunden drin stecken, dass eine Gitarre dann teuer wird. So aber hat man ein sehr "technisches" Instrument. Und dafür ist es dann nicht gut genug gemacht. Bei den Pickups und der Bridge sieht man noch die Fräsbahnen bzw. Rattermarken vom Fräser. Wenn man schon so eine CNC Fräsorgie für den Preis abfeiert dann müssen auch noch ein paar Stunden für ein perfektes Oberflächenfinish drin sein.
Und ganz ehrlich - was gar nicht geht ist doch das "Schild" mit dem Logo. Falsche Farbe und viel zu "klotzig" - da hätte man auch ein wunderbares Inlay machen können.

[Izou]

Es ist eben eine Gitarre, die im Wesentlichen auf einer CNC Fräse entstanden ist. Für mich fehlt da der handwerklich / künstlerische Anspruch der dann einen so hohen Preis rechtfertigen könnte. Bei aufwändigen Intarsien bzw. Inlays kann ich ja verstehen wenn da 200 oder mehr Stunden drin stecken, dass eine Gitarre dann teuer wird. So aber hat man ein sehr "technisches" Instrument.

Danke, meine Rede....

[ihminen]

Ist bei solchen Gitarren eigentlich auch aging noch wichtig?

[Drifter]

Ich bin eher der Typ, der nichts auf Marken gibt, und schon gar nicht, wenn sie teuer sind. Es gibt nur eine Ausnahme, die aber wirklich ins Geld geht (leider..... bin Harley-Fahrer ), aber das ist für mich dann die Erfüllung eines Kindheitstraums, und einfach ein total anderes Fahrgefühl als alle Moppeds, die ich bis dahin gefahren bin. Aber genau dort ist auch die Klientel zu finden, die Sauvage anspricht. Macht Euch mal den Spaß und kommt zur European Bike Week nach Faak, jährlich Anfang September. Da wird geprotzt und geprahlt auf Teufel komm raus. Uhren, die das doppelte meines Jahresgehalts kosten, Frauen, die mehr Plastik im Körper haben als jede Japanrennsemmel und und und. Und genau dort werden auch unnötigste Sachen zu Preisen verkauft, dass es eine Freude ist. Vor allem für unseren Finanzminister.
Stellt Euch dort ein Mopped hin, dass alle Stückerl spielt, aber nur 1000,- Euro kostet. Und daneben eines, dass vielleicht ein bisserl geiler aussieht, aber nichts kann um 50.000,- Euro. Ratet mal, was mehr verkauft wird.

Ich hatte vorgestern eine Harley Benton BM 70 Special Red in der Hand und konnte sie auch anspielen. Das Nachfolgemodell mit durchgehenden Hals kostet jetzt 229,- in Treppendorf/Burgeach, keine Ahnung, was die alte Version gekostet hat, für das Gebrauchtteil will der Händler 250,- Euro. Ich bin förmlich abgefahren, was die für eine extrem gute Verarbeitung und niedrige Saitenjustierung hatte, für extreme geile Sounds da rauskamen, dass ich fast zum Geldautomaten gerannt wäre, um sie mir zu holen. Um dann einzusehen, dass die Gitarre halt nie einen Brian May aus mir machen wird, und es daher sehr lächerlich auf der Bühne aussehen würde, sie zu spielen (wo wir doch nix von Queen im Programm haben ).

Es ist halt so: es gibt das Klientel, die Szene, wo es wichtig ist, dass etwas viel kostet, auch wenn es das nicht Wert ist und andere schauen halt auf wichtigere Dinge.

[Ölfinger]

Ich verstehe die gesamte Diskussion nicht wirklich. Den Preis rechtfertigt derjenige, der ihn zu zahlen bereit ist. Das reicht doch, oder?
Siehe auch die Preise bei Kunst...