Ich hoble ja bisher alles mit der Hand. Mit meiner neuen Hobelbank und den diversen hochwertigen Hobeln in meiner Sammlung samt Schärfgerät geht das auch recht gut und macht (immer noch) Spaß.
Allerdings wird es doch recht schweißtreibend, wenn ein sägerauhe und krumme Bohle nicht nur abgerichtet, sondern auch noch auf das erforderliche Endmaß gebracht werden soll. Die eine Seite abrichten geht ja noch, aber die andere dann auf exakte Parallelität zu bringen ist schon aufwändig.
Da ich in den letzten Jahren mehrere Stämme diverser Spezies (Birke, Nuss, Lärche) zum Sägewerk gefahren habe und die nun schön langsam trocken sind und der Verarbeitung harren (es sollen nicht nur Gitarren und Bässe daraus entstehen), stellte sich mir die Frage nach einer Hobelmaschine.
Immer wieder schaute ich bei Iehbäh und dergl. nach einer kombinierten Abricht- und Dickenhobelmaschine. Neugeräte mit mindestens 300mm Hobelbreite sind entweder sauteuer oder von fragwürdiger Qualität. Gebrauchte Maschinen sind entweder auch zu teuer, zu weit weg oder einfach viel zu groß. Ich will mir nicht noch eine Tonne grün lackiertes und lärmendes Gusseisen in die Werkstatt stellen, das dann 2m² Aufstellfläche benötigt.
Da bin ich über Heiko Rechs Holzwerker-Blog gestolpert:
http://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/ho ... ta-2012nb/
Er richtet sägerauhe Bohlen mit dem Handhobel ab und verwendet dann als reine Dickenhobelmaschine eine Makita 20112NB.
Das Maschinchen kostet 650€, wiegt knapp 30kg und braucht kaum Stellfläche, da die Tische einklappbar sind.
Und da steht sie nun:
Maximale Hobelbreite 12", also 305mm, Durchlasshöhe mehr als genug.
Leistung zwar nur 1.800W, aber solange ich keine Aufträge für eine weitere Hobelbank bekomme, sollte sie für meinen persönlichen Gebrauch reichen.
Die Absaugung funktioniert fast gut.
Das Geräusch hält sich in Grenzen (über meiner Werkstatt wohnen Mieter und ich will ja auch mal am Wochenende oder Abend arbeiten).
Die Messer können einmal gewendet werden, Ersatz kostet pro Satz ca. 40€. Es gibt auch nachschärfbare Messer, aber der Umbausatz kostet dann gleich über 100€
, und dann wollen die Dinger ja auch noch nachgeschärft werden (Schärfführung für die Tormek 150€
)
Als ersten Härtetest habe ich ein 4m langes und 25cm breites Brett aus Birke mehrfach durchgeschoben, und die Maschine ist weder heiß geworden oder hat sonst gemuckt. Die Spanabnahme darf halt nicht zu hoch eingestellt werden.
Das Hobelbild ist gut und die Vorschubgeschwindigkeit hat mich echt überrascht.
Die Profis werden jetzt vielleicht mitleidig über mich lächeln. Aber für meine Zwecke ist dieses Gerät echt optimal. Sollte sich daran was ändern, werde ich es hier kundtun.
Grüße
Matthias