Single Coil klingt zu harsch, was tun?

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Madmarian
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Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#1

Beitrag von Madmarian » 21.11.2017, 00:39

Hi,

Ich hab mir gerade eine Telecaster gebaut, mit einem simplen Bausatz. Die mitgelieferten Pickups sind der Lipstick und der klassische Bridge Single Coil. Der Lipstick klingt klasse, hätte ich nicht erwartet bei dem günstigen Teil, aber der SIngle Coil an der Bridge klingt sehr harsch. Hab überlegt, den Pickup auszutauschen, aber vielleicht gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten, wäre ggf eine elektrische Modifikation möglich, und wenn ja, wie, um den Klang etwas zu manipulieren? Er sollte etwas mittiger klingen, weniger schrill und hart.

Oder eine Kombination - neuer Pickup UND elektrische Modifikation... Ich habe, was das angeht, wenig Erfahrung, aber ein befreundeter Gitarrist brachte mich auf die Idee, und das klang mir auch irgendwie logisch.

Noch eine Möglichkeit: Pickup selber wickeln. Dafür müsste ich mich wohl mal ausgiebig hier einlesen.... ist das für einen Laien (ich bin Schlagezugbauer, und kein elektrikroniker) realistisch? Ich habe drei defekte Pickups aus meiner Höfner Galaxie, an denen ich mal üben könnte... Aber wo bekommt man den Draht her? Hm...

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Re: Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#2

Beitrag von bea » 21.11.2017, 01:57

Teuer bei Rockinger. Und billiger in der Bucht.
LG

Beate

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Re: Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#3

Beitrag von 12stringbassman » 21.11.2017, 09:21

Servus namenloser,

wird's besser, wenn Du die Tonblende etwas zudrehst? Wenn ja, dann lässt sich das Problem durch Parallelschaltung von Widerständen und/oder Kondensatoren zum Pickup beheben. Die Werte wären per Gehör zu ermitteln, wahrscheinlich mehrere 100kOhm und einige 1-10nF.
Ggf. tut's schon der Austausch des Volume-Potis gegen eines mit einem kleineren Wert. Oder einfach mit zurückgedrehtem Tone-Poti spielen ;)

Grüße

Matthias
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Re: Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#4

Beitrag von ugrosche » 21.11.2017, 10:22

Selber wickeln ist schon eher für Fortgeschrittene. Und das Ergebnis ist von so vielen Faktoren abhängig, da weißt Du nicht sicher, was bei der Mühe hinterher herauskommt.
Ich schließe mich 12stringbassmann an: Wenn das Volume-Poti 500k hat, mal gegen ein 250k austauschen. Oder Widerstände und Kondensatoren parallel schalten.
Wenn Dich das Thema interessiert und Du wissen möchtest, was Du warum machen kannst, ist Helmut Lemme Pflichtlektüre:
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Re: Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#5

Beitrag von MiLe » 21.11.2017, 11:24

+1 für Matthias:
In diesem Fall ohne Not gleich an's selberwickeln zu denken ist vielleicht schon Overkill.
In den meisten Fällen wird es ein kleiner Kondensator und ein Widerstand tun, beides geschalten zwischen Hot und Masse des Pickups.
Eventuell reicht sogar ein längeres Kabel - was verwendewst Du?

Hast Du denn eine Möglichkeit, den Gleichstrom-Widerstand des PUs zu messen? Wie sieht die Schaltung aus - welche Widerstände haben Volume- und Tonepoti?
Mit diesen Angaben könnte man schon mal näherungsweise konkrete Werte ans Ausganbgspunkt anpeilen.
Wenn ich so grob schätzen sollte: 250 pF, 100 KOhm.

Wenn Du ein Gespür dafür bekommen möchtest, welche Unterschiede diese "Lasten" am Pickup ausmachen, kannst Du ja hier http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=32&t=4199 mal schauen.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Single Coil klingt zu harsch, was tun?

#6

Beitrag von capricky » 21.11.2017, 11:52

ugrosche hat geschrieben:
21.11.2017, 10:22
Selber wickeln ist schon eher für Fortgeschrittene. Und das Ergebnis ist von so vielen Faktoren abhängig, da weißt Du nicht sicher, was bei der Mühe hinterher herauskommt.
Nee, wickeln ist nicht für Fortgeschrittene, das ist was für Anfänger (die dann meistens so tun, als wären sie Fortgeschrittene ;) ).
Bei einem Telestegpickup ist es sogar besonders einfach. Man macht die äussere schwarze oder graue Schnur ab und vorsichtig ein Loch für eine dritte Lötöse in der Grundplatte. Als Lötöse nimmt man Adernendhülsen aus dem Baumarkt im vergleichbaren Durchmesser. Die kann man Kürzen, indem man ein Zahnstocher durchsteckt und sie dann auf passenden Länge mit der Dremeltrennscheibe abflext. Ein bißchen Überstand lassen, damit die Hülse mit einem spitzen Kegel (Körner oder Reissnadel) im Loch aufgebördelt und somit festgeklemmt werden kann.
Dann Wickeldraht nehmen und in die Öse löten, wo das bisherige Ende der Wicklung drin ist. Das erkennt man, weil es von äußeren Lage kommt. In bisheriger Wickelrichtung weiterwickeln, bis der Spulenkörper ganz voll ist und dass vielleicht zum Abschluß noch die gewachste Schnur oder Isolierband draufpasst.
Eine kleine Wickelmaschine ist schnell gebastelt, für den ersten Pickup reicht auch was mit Handkurbel. Die absolute Windungszahl ist völlig egal.
Das Ende der Wicklung kommt in die neue Lötöse...und fertig! Jetzt hat man sogar - Tatahh... einen Pickup mit Anzapfung - vintage oder hot wahlweise :shock:
So mach ich das jedenfalls bei den Telestegpickups der beliebten Squiers "classic vibe", der Kunde spart Geld, mir bringt es etwas und alle sind glücklich. Zur Nachahmung empfohlen.

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