Dann fasse ich bis hierher mal die Erkenntnisse beim Splitcoil zusammen:
1. Erwartungsgemäß funktioniert die Brummunterdrückung.
2. Ob nur eine Hälfte oder beide Hälften eines Paares geschaltet sind, wirkt sich auf die Resonanzfrequenz aus. Auf den Pegel eines einzelnen angeschlagenen Tones kann ich keinen signifikanten Unterschied ausmachen. Klar ist, daß bei nur einer geschalteten Spule auch nur 3 Saiten klingen
Wenn ich aber die 2. Spule dazuschalte, wird ein angeschlagener Ton deswegen nicht lauter. Die 2. Spule dient in dem Moment also nur als Last. Man kann also davon ausgehen, daß beim Splitcoil für den Pegel nur die Wicklungslänge einer Teilspule relevant ist, beim herkömmlichen Singlecoil scheint die ganze Spule wirksam zu sein. Da diese deutlich länger ist als eine Teilspule, ist es (bei gleicher Wicklungszehl) auch die wirksame Wicklungslänge und somit auch der Output.
3. Ob beide Spulen seriell in oder außer Phase angeschlossen sind, kann ich lediglich am höheren Rauschpegel einer Variante ausmachen - die Lautstärke bei einzelnen angeschlagegen Saiten ändert sich nicht, zumindest nicht nennenswert.
Auch bei Akkorden über alle 6 Saiten ändert sich nicht viel, zumindest nicht gehörmäßig
4. Ob Alnico- oder Ferritklingen in den Spulen stecken, entscheidet über die Güte und Resonanzfrequenz in extremem Ausmaß.
5. Eine Spule mit weichmagnetischem Material im Inneren (Alnico, Polepieces, Stahlklinge..) hat einen höheren Output, aber auch eine niedrigere Güte. Das ist blöd, wenn man gerne beides hätte
6. Auch wenn das Magnetfeld einer Alnico-Klinge schwächer ist als das einer Ferritklinge (50 zu 120 mT) ist selbst bei gleichem Saitenabstand die Ferritklinge nicht lauter - wahrscheinlich wegen der Induktionserhöhung des Alnicos.
6. Auch Split-Singlecoils (inline) müssen per Geberspule wie Humbucker, also mit 90° gedrehter Spule gemessen werden.
7. Unabhängig von allen Messungen ist mein Splitcoil mit 10 KOhm am Amp deutlich leiser als ein gesplitteter SD SH4 mit 8,x KOhm. Auch noch, wenn ich die Resonanzfrequenz per Parallel-C auf das Niveau der SH4-Einzelspule ziehe. Er ist auch noch etwas leiser als ein Billig-Singlecoil aus meiner ML-Factory Strat.
Jetzt bleibt noch die Frage, wie ich meine geliebte Resonanzfrequenz und Güte erhalte und dabei gleichzeitig den Pegel erhöhe.
Mehr Wicklungen gehen schon mechanisch kaum, ziehen auch die Frequenz runter.
Eine Variante wäre es, die Magneten aus den Spulen nach unten zu legen und die Kerne aus Trafoblech aufzubauen (wo bekommt man sowas in passenden Dimensionen her
)
Oder aber wieder auf das resonanzdämpfende Alnico zu gehen und versuchen, statt 30 mm-Balken den Kern aus voneinander isolierten 10 mm breiten Stücken zusammenzusetzen, um die Wirbelstromverluste zu reduzieren. Ich kann aber noch nicht sagen, ob durch diese Unterteilung nicht auch wieder die Pegelerhöhung durch den Spulenkern wieder zunichte gemacht wird.
Oder aber ich pfeiffe auf den Output - moderne Amps kommen auch mit weniger klar, meine modelling-Kiste sowieso.
Ich grüble dann mal weiter.....bis: