Nöö - ist er nicht, aber er hat einen, und das ist bei Weitem die linearste Komponente eines Lautsprechers;)capricky hat geschrieben:Irgendwie ist ja ein Lautsprecher auch ein Motor
Nicht auf die Membran: Die ist bei Weitem der unlinearste Teil mit (negativen) Rückwirkungen auf die Schwingspule. Zudem wäre dann die Saite ungebührilch nahe am Luftspalt des Motors (Magnetfeld) und schwingender, stromdurchflossener Schwingspule. Bei beidem würde ich negative Auswirkungen auf die Messgenauigkeit erwarten.capricky hat geschrieben:und man könnte ein Stück Saite auf die Membran kleben, das hätte sogar noch den Vorteil von fehlender Phasendrehung, wie bei realen Saiten (keine rotierenden Schwingungsebenen)
...nicht schlecht, Herr Specht!
Also Membran weg, Schwingspule nach außen verlängern (natürlich nur den Spulenträger, nicht die Spule selbst), 2. Zentrierspinne dazu (gute sind, wenn es nicht gerade an die Maximal-Auslenkung geht erstaunlich linear) um die Spule am Taumeln zu hindern, Saite drauf, PU-Auflage drumherum und gut ist.
Am Besten noch eine Hallsonde auf Saitenebene dazu, dann kann man z.B. bei allen Probanden wählen, ob man die Abstände in mm gleich groß macht oder aber ob man alle Probanden so weit an die Saite bringt, daß auf die Saite eine definierte Feldstärke wirkt.
Das Prinzip funktioniert auf jeden Fall sowohl für FGang als auch für Absolutpegel, heute nacht noch an diversen Probanden gemessen. Die Messungen sind extrem widerholgenau (deutlich besser als bei der Geberspule), Abstandsänderungen schlagen sich in erwarteten Größenordnungen nieder, die Pegel vescheiedener PUs entsprechen auch wirklich dem, was man hört oder grob als Ausgangsspannung messen kann. Nur beim Klirr bin ich noch unsicher, da ja Klirr des Motors und Klirr des Probanden und eventuell schwingende Teile der Saite additiv gemessen werden. Dennoch bin ich bei K3 über 200 Hz noch nicht über die 0,3% hinausgekommen, und das bei recht heftigen Saitenschwingungen. So gesehen eigentlich irrelevant.
Die bei der Gebersulenmessung notwendige Korrekturdatei kann entfallen, jedoch ist dieser Saitenantrieb im Bereich seiner Resonanzfrequenz (und die liegt mangels der Membranmasse recht hoch) frequenzmäßig nichtlinear, das könnte man durch eine Korrekturdatei ausgleichen. Die Frage ist nur, woher eine Referenz bekommen? Wenn man davon ausgehen könnte, daß PUs weit unter ihrer Resonanzspitze tatsächlich (wie bei der Geberspule) linear sind wäre das kein Problem, aber da das so noch nie gemessen wurde, wirds schwierig. Das wäre präzise nur per Laserinterferometer-Messung (Klippel) möglich, aber die ist mir für ein Spaßprojekt doch zu teuer.
In erster Näherung kann man die Korrektur anhand einiger Probanden auch manuell erstellen. Das wird zwar nicht absolut präzise, aber der Messfehler ist bei allen Probanden, die mit dem gleichen Aufbau gemessen werden, gleich. Und damit für relative Vergleiche irrelevant
Stört ja aber auch nicht Die 20 KHz können für einen Lautsprecher durchaus ein Problem darstellen, nicht aber für den LS-Motor. Und zum Entwickeln von z.B. Akustik-PUs könnte das ganz hilfreich sein, ebenso bei aktiven, niederohmigen PUs.capricky hat geschrieben:... aber ein Bereich bis 20kHz braucht es wirklich nicht, 10kHz eigentlich auch nicht mehr (das macht es noch einfacher).
Ist nicht die oberste Priorität, aber man bekommt's ja als Abfallprodukt quasi umsonst.
Aber auch bei normalen E-PUs würde ich gerne wissen, was obenrum passiert. Wer sagt denn, daß der per Geberspule gemessene Abfall von 18 dB/Okt. so tatsächlich auch mit einer schwingenden Saite stattfindet?
Bisher habe ich einen Visaton Al-170-Motor mit Papier-Schwingspulenverlängerung vergewaltigt (quick and dirty, aber der lag hier gerade rum). Wenige cm Abstand reichen aus, damit der LS-Motor keine Einflüsse auf die Messung mehr erkennen lässt. (60 dB Abstand zwischen Messungen mit und ohne Saite sollten reichen.)
Ich habe aber auch noch einen eigenen Motor, der wohl wesentlich linearer arbeitet und von dem auch Klippel-Mesungen vorliegen, allerdings vom kompletten Treiber, nicht vom Motor alleine. Den muss ich noch mit einer CFK-Verlängerung und 2. Zentrierebene bestücken und eine entsprechende Messauflage drumherum bauen, am Besten höhenjustierbar und mit Hallsonde.
Dazu brauche ich aber erst schlechtes Wetter, denn heute gehe ich bestimmt nicht in meinen Keller