Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

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MiLe
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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#51

Beitrag von MiLe » 08.05.2016, 11:24

Gut kombiniert Sherlock :D (clap3)
capricky hat geschrieben:Irgendwie ist ja ein Lautsprecher auch ein Motor
Nöö - ist er nicht, aber er hat einen, und das ist bei Weitem die linearste Komponente eines Lautsprechers;)
capricky hat geschrieben:und man könnte ein Stück Saite auf die Membran kleben, das hätte sogar noch den Vorteil von fehlender Phasendrehung, wie bei realen Saiten (keine rotierenden Schwingungsebenen) 8)
...nicht schlecht, Herr Specht!
Nicht auf die Membran: Die ist bei Weitem der unlinearste Teil mit (negativen) Rückwirkungen auf die Schwingspule. Zudem wäre dann die Saite ungebührilch nahe am Luftspalt des Motors (Magnetfeld) und schwingender, stromdurchflossener Schwingspule. Bei beidem würde ich negative Auswirkungen auf die Messgenauigkeit erwarten.

Also Membran weg, Schwingspule nach außen verlängern (natürlich nur den Spulenträger, nicht die Spule selbst), 2. Zentrierspinne dazu (gute sind, wenn es nicht gerade an die Maximal-Auslenkung geht erstaunlich linear) um die Spule am Taumeln zu hindern, Saite drauf, PU-Auflage drumherum und gut ist. ;)
Am Besten noch eine Hallsonde auf Saitenebene dazu, dann kann man z.B. bei allen Probanden wählen, ob man die Abstände in mm gleich groß macht oder aber ob man alle Probanden so weit an die Saite bringt, daß auf die Saite eine definierte Feldstärke wirkt.

Das Prinzip funktioniert auf jeden Fall sowohl für FGang als auch für Absolutpegel, heute nacht noch an diversen Probanden gemessen. Die Messungen sind extrem widerholgenau (deutlich besser als bei der Geberspule), Abstandsänderungen schlagen sich in erwarteten Größenordnungen nieder, die Pegel vescheiedener PUs entsprechen auch wirklich dem, was man hört oder grob als Ausgangsspannung messen kann. Nur beim Klirr bin ich noch unsicher, da ja Klirr des Motors und Klirr des Probanden und eventuell schwingende Teile der Saite additiv gemessen werden. Dennoch bin ich bei K3 über 200 Hz noch nicht über die 0,3% hinausgekommen, und das bei recht heftigen Saitenschwingungen. So gesehen eigentlich irrelevant.

Die bei der Gebersulenmessung notwendige Korrekturdatei kann entfallen, jedoch ist dieser Saitenantrieb im Bereich seiner Resonanzfrequenz (und die liegt mangels der Membranmasse recht hoch) frequenzmäßig nichtlinear, das könnte man durch eine Korrekturdatei ausgleichen. Die Frage ist nur, woher eine Referenz bekommen? Wenn man davon ausgehen könnte, daß PUs weit unter ihrer Resonanzspitze tatsächlich (wie bei der Geberspule) linear sind wäre das kein Problem, aber da das so noch nie gemessen wurde, wirds schwierig. Das wäre präzise nur per Laserinterferometer-Messung (Klippel) möglich, aber die ist mir für ein Spaßprojekt doch zu teuer.
In erster Näherung kann man die Korrektur anhand einiger Probanden auch manuell erstellen. Das wird zwar nicht absolut präzise, aber der Messfehler ist bei allen Probanden, die mit dem gleichen Aufbau gemessen werden, gleich. Und damit für relative Vergleiche irrelevant ;)
capricky hat geschrieben:... aber ein Bereich bis 20kHz braucht es wirklich nicht, 10kHz eigentlich auch nicht mehr (das macht es noch einfacher).
Stört ja aber auch nicht ;) Die 20 KHz können für einen Lautsprecher durchaus ein Problem darstellen, nicht aber für den LS-Motor. Und zum Entwickeln von z.B. Akustik-PUs könnte das ganz hilfreich sein, ebenso bei aktiven, niederohmigen PUs.
Ist nicht die oberste Priorität, aber man bekommt's ja als Abfallprodukt quasi umsonst.
Aber auch bei normalen E-PUs würde ich gerne wissen, was obenrum passiert. Wer sagt denn, daß der per Geberspule gemessene Abfall von 18 dB/Okt. so tatsächlich auch mit einer schwingenden Saite stattfindet? ;)

Bisher habe ich einen Visaton Al-170-Motor mit Papier-Schwingspulenverlängerung vergewaltigt (quick and dirty, aber der lag hier gerade rum). Wenige cm Abstand reichen aus, damit der LS-Motor keine Einflüsse auf die Messung mehr erkennen lässt. (60 dB Abstand zwischen Messungen mit und ohne Saite sollten reichen.)
Ich habe aber auch noch einen eigenen Motor, der wohl wesentlich linearer arbeitet und von dem auch Klippel-Mesungen vorliegen, allerdings vom kompletten Treiber, nicht vom Motor alleine. Den muss ich noch mit einer CFK-Verlängerung und 2. Zentrierebene bestücken und eine entsprechende Messauflage drumherum bauen, am Besten höhenjustierbar und mit Hallsonde.

Dazu brauche ich aber erst schlechtes Wetter, denn heute gehe ich bestimmt nicht in meinen Keller :)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#52

Beitrag von capricky » 08.05.2016, 11:37

Au menno, das war mit der Membrane doch nur symbolisch gemeint, mir sind doch die gesamten Problematiken in dem Bereich Membran -Schwingspule bewußt. Nu isset raus dit Jeheimnis und guggst Du morgen bei Alibaba (und die 40 Räuber), dann werden entsprechende Komplettgeräte für 22,50 Euro inklusive Versandkosten angeboten werden! :badgrin:

capricky ;)

edit: wenn wir schon beim whistleblowen sind, verrat ick ooch meine Idee - und zwar die Verwendung eines Sinusrades (wie bei der Hammondorgel), man kann wieder einen Motor nehmen, der braucht aber auch eine lange Welle oder Treibriemen um ihn vom Pickup fernzuhalten. Der Vorteil ist die konstante Schwingungsamplitude

Bild

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#53

Beitrag von MiLe » 08.05.2016, 12:41

capricky hat geschrieben:Nu isset raus dit Jeheimnis und guggst Du morgen bei Alibaba (und die 40 Räuber), dann werden entsprechende Komplettgeräte für 22,50 Euro inklusive Versandkosten angeboten werden! :badgrin:
Dann kauf ich eins - für das Geld kann ich's nicht selbst bauen ;)

Hihi - ich sehe uns zwei schon als erbitterte Konkurrenten, die mit 2 verschiedenen Ansätzen auf dem heiß umkämften, milliardenschweren Markt für Pickup-Messgeräte um die Weltherrschaft kämpfen :D

capricky hat geschrieben:edit: wenn wir schon beim whistleblowen sind, verrat ick ooch meine Idee - und zwar die Verwendung eines Sinusrades (wie bei der Hammondorgel), man kann wieder einen Motor nehmen, der braucht aber auch eine lange Welle oder Treibriemen um ihn vom Pickup fernzuhalten. Der Vorteil ist die konstante Schwingungsamplitude

Bild
Auch 'ne gute Idee, mit dem Vorteil, daß die Amplitude exakt festgelegt ist und man, um das Schwingungsverhalten der Saite zu reproduzieren, einfach mit einer glatten Korrektur von 6dB/Okt. arbeiten könnte. Das Ganze ist ja quasi eine Übersetzung für den Motor, mit 60 Zähnen hätte man dann tatsächlich 1 U/Min = 1 Hz, 1000 U/Min = 1000 Hz........

Ich wüsste nur nicht, wie ich mit den mir bekannten Mess-Softwares den Motor ansteuern könnte, um eine gleitende oder auch nur stufenweise Messung zu ermöglichen. Ich weiß auch nicht, wie so ein massebelasteter Motor beschleunigt, also wie viel Zeit es benözigt, bis er von einer Frequenz auf die nächste hochdreht. Die Idee an sich ist echt elegant, aber für meine (geistigen und materiellen) Mittel zu schwierig umzusetzen. Deshalb komme ich ja auch immer nur auf Ideen die so simpel sind, daß es wehtut ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#54

Beitrag von Jackhammer » 08.05.2016, 13:08

So eine Motorsteuerung könnte man mit einem Mikrocontrollerboard und einem Schrittmotor realisieren. Per Timer die Eingangsfrequenz auswerten und entsprechend den Motor anzusteuern. Das Ganze wäre mit überschaubarem Aufwand realisierbar...
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#55

Beitrag von MiLe » 08.05.2016, 13:48

aber zumindest die Messungen mit Arta basieren ja darauf, daß Arta das signal selbst generiert und den PU-Output entsprechend auswertet. Funktioniert bei der Methode übrigens mit Pinknoise genauso wie mit Swep - die Ergebnisse sind identisch.
Wenn Der Microcontroller eine Eingangsfrequenz aber in die dazu passende Drehzahl des Motors übersetzen kann, wäre das eine Lösung. Bleibt noch die Frage, ob der massebelastete Motor schnell genug die Drehzahl ändern kann?

Nun müsste Arta den Microcontroller ansteuern, den den Schrittmotor ansteuert und es müsste dabei genau wissen, was der PU in dem Moment sieht. Ich glaube nicht, daß Arta das hergibt.

Alternativ müsste man das Ganze von Hand machen - das dauert und ist - bei entsprechend hoher Testfrequenzdichte - extrem aufwändig.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#56

Beitrag von capricky » 08.05.2016, 14:39

Eh die Diskussion in die falsche Richtung geht - Michaels Idee ist schon die Bessere, weil einfacher zu realisieren. Kompensiert werden muss aber sicher was, auch kein wirkliches Problem.

capricky

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#57

Beitrag von MiLe » 08.05.2016, 16:31

ich glaube gar nicht, daß sie die bessere ist. Ich denke, das ist vom Grundsatz her die Wellenscheibe, weil sie aus Prinzip einfach ein lineareres Signal abgibt. Es ist aber die Idee, die ich mit meinen größtenteils vorhandenen Mitteln und Kentnissen einfacher umsetzen kann.

Zur Kompensation: Bei der Fahrradtour eben ist mir eingefallen, daß der povisorisch verwendete Treiber, befreit von der Last der Membran, der dadurch bewegten Luft und der Sicke sicher eine recht niedrige Qts und eine recht hohe fs hat - das würde mit dem gemessenen Tieftonabfall bei Messungen ohne Kompensationsdatei Pi mal Daumen korrellieren, denn der Verlauf erinnert mich verdächtig an den Frequenzgang eines in ein viel zu großes Gehäuse eingebauten Lautsprecher mit extrem niedrigem Qtc.
Ich werde nachher mal versuchen, die Verhältnisse Qts zu fs per Zusatzgewicht zu verändern mit Ziel Qtc 0,7. Mal sehen, was dann der TT macht und ob sich das nachteilig im HT auswirkt.

edit: Es hängt definitiv mit den Parametern des Treibers zusammen (dance a) :

Rot ist eine Messung eines Singlecoils von ML-Factory (der, den ich so gerne mag) ohne jegliche Kompensation. Qts 0,17 und fs 37 Hz.
Grün dagegen mit reichlich Zusatzmasse in Form von Knetmasse um den "Saitenträger" mit Qts 0,47 (immer noch zu wenig) und fs 17,7 Hz. Noch nicht optimal, aber schon deutlich besser. Im Hochton-Bereich scheint sich die Zusatzmasse erwartungsgemäß nicht negativ auszuwirken - schon erstaunlich, was so ein LS-Motor schafft.
Messung Qt Variation.jpg
Das zappelige in den Messungen ist wohl dem recht primitiven Testaufbau mit Knetmasse um Papierrohr etc. geschuldet.
Bedenklich: Wenn ich die letzte Messung mit Qt von 0,47 mit der Geberspulen-Messung des gleichen PUs vergleiche, sind dich die beiden schon verdammt ähnlich, die Abweichungen gering. Das spricht dafür daß es nur wenige Effekte gibt, die im Frequenzgang von der Geberspule nicht korrekt erfasst werden, aber 2-3 dB im richtigen Frequenzbereich können ja auch schon einen Charakter-Unterschied ausmachen. Und in dieser Größenordnung bewegen sich die Abweichungen. Das spricht also durchaus für die Geberspulenmessung, die das reale Verhalten an der Saite offenbar doch besser abbildet, als ich erwartet hätte.
Vorteile der realen Messung bleiben die Darstellung von geringen Abweichungen von der rein elektromagnetischen Ideallinie und die Aussagekraft über den Absolutpegel.

Nur als Warnhinweis: Alle bisherigen "Messungen" dienen nur als genereller Funktionstest und zur Optimierung des Mess-Aufbaus und haben bezüglich einzelner gemessener Pickups noch keine Aussagekraft. Erst mal muss die Methode verifiziert werden, dann folgt ein Aufbau mit mechanisch/elektrisch besseren Eigenschaften und dann kommt erst das eigentliche messen ;)
Aktuell ist die Spulenverlängerung aus einem Stück gewickelten Papier, aufgrund der nur einen Zentrierung schlackert das Ding bei tiefen Frequenzen, die Güte ist noch nicht korrekt abgestimmt und und und.

edit 12.5.16: Achtung: Die gezeigten Messergebnisse kommen überwiegend nicht von der schwingenden Saite sondern von der Ausstrahlung der Motor-Schwingspule auf den Pickup und sind somit leider (noch) keine sinnvolle Alternative zur Geberspule!!!!! Die bisher aus den Unterschieden gezogenen Schlüsse sind somit Käse, gleiches gilt wahrscheinlich auch für die vergleichende Pegelbesttimmung.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#58

Beitrag von MiLe » 08.05.2016, 21:56

mittlerweile habe ich die Gesamtgüte des verwendeten Motors bei 0,69, Fs liegt dabei bei 19,1 Hz. Alles immer noch recht windig, aber es zeigt, daß die Systematik stimmt.

So sehen Messungen des gleichen PUs aus, einmal mit Geberspule (grün), einmal mit schwingender Saite (rot).
ML-Strat Geberspule vs. LS-Motor.jpg
Die leichte Delle um 400 Hz scheint vom Motor zu kommen und nicht vom PU, denn da erkennt man auch eine Störung im Impedanzverlauf. Die Zappeligkeit kommt auch daher - wie gesagt ist der mechanische Aufbau momentan nur rudimentär.

Verschiedene PUs stellen sich dann pegelmäßig folgendermaßen dar: (im gewohnten 25dB, 80-10.000 Hz-Raster).
Level-Vergleich PUs.jpg
Auch hier unter Vorbehalt, die Spulen wurden bei der Messung von Hand gehalten - die Abstände zur Saite dadurch nicht absolut identisch. Dennoch interessant, endlich einmal die Pegel verschiedener PUs über das Spektrum direkt vergleichbar zu messen, ganz ohne Klimmzüge wie gedrehte Geberspule etc. (dance a)

Interessant ist hier zu sehen, daß einige Probanden (vor Allem meine Quadcoil-Teilspule) im unteren Bereich nicht parallel zu den anderen verlaufen. Das kann mit den noch vorhandenen Unzulänglichkeiten des Aufbaus nicht erklärt werden, kommt aber auch akustisch in der Gitarre so rüber. Die Geberspulen-Messung zeigt dieses Verhalten nicht, vielleicht gibt es also doch Klangfaktoren, die von dieser nicht dargestellt werden. Scheinbar laufen eben unter Realbedingungen doch nicht alle PUs bis 1/2 Resonanzfrequenz linear.

Nach den Ergebnissen ist es die Methode denke ich wert, verfeinert und technisch ordentlich umgesetzt zu werden ;)

edit: Den zum Tiefton abfallenden Pegel einiger Probanden muss ich wieder relativieren: Eine Nachmessung der TSP hat ergeben, daß die Güte im Verlauf der Messungen um ca. 0,2 gesunken ist - die abfallenden Exemplare hatte ich als letztes gemessen. Ich vermute, daß sich im Verlauf der Messungen die Zusatzmasse(Knetmasse) etwas verschoben hat. Die liegt aus Platzgründen auf dem Innenbereich der Zentrierung auf, da können kleine Veränderungen schon große Wirkung haben.
Qts vs. fs.jpg
Es hilft also nichts, ein stabilerer Messaufbau muss her.

edit 12.5.16: Achtung: Die gezeigten Messergebnisse kommen überwiegend nicht von der schwingenden Saite sondern von der Ausstrahlung der Motor-Schwingspule auf den Pickup und sind somit leider (noch) keine sinnvolle Alternative zur Geberspule!!!!! Die bisher aus den Unterschieden gezogenen Schlüsse sind somit Käse, gleiches gilt wahrscheinlich auch für die vergleichende Pegelbesttimmung.
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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#59

Beitrag von MiLe » 09.05.2016, 10:52

capricky hat geschrieben: Mein Fehler war vielleicht (oder der Unterschied zum gut funktionierenden Hot Noiseless), dass der "Trenner" in Pickupmitte zu schmal war, also zu viele Windungen in der magnetisch "unaktiven" Mitte hat, die dann nur Last sind. Beim Hot Noiseless ist dieser "Trenner" gut 5mm stark. Die Rods sind auch gut 5mm länger. An solchen Kleinigkeiten liegt wohl manchmal der Unterschied zwischen Top oder Flop. capricky
Mir ist es eben erst aufgefallen: Wenn Du Dir die FEMM-Simus in Post 41 und 43 anschaust: Im Prinzip ist ein stacked-SC ja nix anderes als ein Sidewinder, nur 90° gedreht ;)
Was ich in beiden Fällen nicht finde, ist eine unaktive Mitte (think)
Und wenn beim Hot Noiseless stacked sowohl der Trenner dicker als auch die Rods länger sind, dann müsste das Teil ja auch fast doppelt so hoch bauen wie Deine Konstruktion (think)
Wie hattest Du denn die Magnete angeordnet: Nord zu Nord oder Nord zu Süd?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#60

Beitrag von zappl » 09.05.2016, 19:44

Herzlichen Glückwunsch zu deinen Erkenntnissen. (clap3) Dass man gleichzeitig Pegel und Frequenzgang wiederholgenau messen kann ist schonmal ein toller Vorteil. Und, damit ärgerst du mich nicht, sondern begeisterst mich. Die guten Ideen liegen oft so auf der Hand, dass man sich wirklich fragt warum man da nicht schon viel früher drauf gekommen ist. :D Außerdem scheinen die Geberspulenmessungen ja auch nicht grundlegend falsch zu sein. ;)

Ob man mit der Idee Geld verdienen kann... hmm, keine Ahnung. Mich würde mal interessieren, ob und wie die "Großen" ihre PUs durchmessen. Aber da wird wohl nicht viel nach außen dringen.

Bleib dran! Ich lese gespannt mit.

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#61

Beitrag von MiLe » 09.05.2016, 22:25

Danke - ich arbeite daran :)
Aktuell wird gerade ein selbstentwickelter LS-Motor umgebaut: 2. Zentrierebene, feste Zusatzmasse. Das Teil ist ein Unterhang-Motor mit +/- 6 mm linearem Hub. Laut Klippel sogar +/- 8mm, weil da der Bereich gemessen wird, in dem die Schwingspule noch 80% der ursprünglichen Feldstärke abbekommt. 48,5er Schwingspule auf stabilem Glasfaser-Träger, das Ganze im stabilen Aluminium-Korb, Polkern mit Kurzschlussring im Sandwich mit 2 dicken Neodyms. Ich denke, das sollte für den angedachten Zweck reichen.

nochmal zu caprickys Stacked Singlecoil:

Ich habe mal versucht, beide Varianten in FEMM zu simulieren, einmal kürzere Rods und schmaler Trenner, einmal längere Rods und breiter Trenner (5 mm). (For den Trenner habe ich als Material Luft genommen.
Stacked.jpg
Rein von der Feldgeschichte her sehe ich jetzt nicht, wo da der große Unterschied herkommt. Die kürzeren Rods haben im Spulenbereich mehr mT, dafür ist aber weniger Platz zum wickeln. Vielleicht lags doch an der Wicklungsgeometrie, Drahtstärke, Magnetpolung..... (think)

Die Möglichkeit, PUs inclusive der Einflüsse von Magnet, Feld etc mit Pegel zu messen ist ja erst der Anfang. Danach gilt es zu überlegen, wie man eventuelle Abweichungen gezielt herbeiführt.

Jedenfalls muß ich wohl Abbitte leisten: In der Pickup-Datenbank hatte ich aufgrund der Geberspulen-Messung behauptet, daß Aussagen wie "zurückgenommene Mitten" Käse seien, da sie eben mit der Geberspule nicht sichtbar waren. Mittlerweile sehe ich, daß es da auzßer Resonanzfrequenz und Güte noch weitere Unterschiede gibt.
Ich widerrufe also hiermit ausdrücklich ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#62

Beitrag von MiLe » 09.05.2016, 23:31

OK, kleiner Rückschlag: Der erste Test mit dem neuen Treiber offenbart, daß dieser doch ein nicht unerhebliches Streufeld in Richtung Pickup sendet. So stark, daß es bis ca. 15 cm Abstand die Messung beeinträchtigt. 10 Lagen 0,3 mm MU Metall helfen da auch nix und selbst eine weitere Verlängerung des Schwingspulenträgers um 20 cm bringt nur Interferenzen, wahrscheinlich zwischen dem Magnetfeld-Durcheinander und der Saite, die einsam darin rumschwingt.
Da muss ich erst mal 'ne Nacht drüber schlafen. :(
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#63

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 08:52

MiLe hat geschrieben:
nochmal zu caprickys Stacked Singlecoil:

Ich habe mal versucht, beide Varianten in FEMM zu simulieren, einmal kürzere Rods und schmaler Trenner, einmal längere Rods und breiter Trenner (5 mm). (For den Trenner habe ich als Material Luft genommen.
Stacked.jpg
Rein von der Feldgeschichte her sehe ich jetzt nicht, wo da der große Unterschied herkommt. Die kürzeren Rods haben im Spulenbereich mehr mT, dafür ist aber weniger Platz zum wickeln. Vielleicht lags doch an der Wicklungsgeometrie, Drahtstärke, Magnetpolung..... (think)
Ähhh nee, die Pickups haben zwar gestacktet Spulen, aber keine gestackten Magnete. Das sind durchgehende Rods, oben Süd unten Nord (oder umgekehrt)

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#64

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 08:57

MiLe hat geschrieben:
Jedenfalls muß ich wohl Abbitte leisten: In der Pickup-Datenbank hatte ich aufgrund der Geberspulen-Messung behauptet, daß Aussagen wie "zurückgenommene Mitten" Käse seien, da sie eben mit der Geberspule nicht sichtbar waren. Mittlerweile sehe ich, daß es da auzßer Resonanzfrequenz und Güte noch weitere Unterschiede gibt.
Ich widerrufe also hiermit ausdrücklich ;)
Ich glaube, es ist viel zu früh für Widerrufe, die paar dB, die ich da sehe sind marginal unbedeutend um klangliche Unterschiede zu hören.

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#65

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 09:30

capricky hat geschrieben:Ähhh nee, die Pickups haben zwar gestacktet Spulen, aber keine gestackten Magnete. Das sind durchgehende Rods, oben Süd unten Nord (oder umgekehrt)capricky
Ääähhhh...das verstehe ich jetzt nicht:
Ich bin davon ausgegangen, daß ein gestackter HB nix anderes ist als ein normaler, nur die beiden Spulen untereinander. Also entweder 2x Nord oder 2x Süd außen.
Wenn ein Magnet, warum dann 2 Spulen? Wenn der Hum gebuckt wird, wird's das Nutzsignal auch, wäre dann ja einfach eine oop-Schaltung (think)

Unabhängig davon, in der Vergleichsimu in Post 41 http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php? ... =25#p99181 st ja auch ein 20 mm langer 5mm-Rod simuliert, auch da finde ich keine feldschwache Mitte.
Ich hab zwar auch schon gelesen, daß die Spannung in der Spule eher in den saiten- und Magnetnahen Bereichen induziert wird, bisher dafür aber keine plausible Erklärung oder gar einen Beweis gefunden.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#66

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 10:56

Zur Problematik mit der PU-Messung:

Da scheinen beim "besseren" Motor einge Faktoren reinzuspielen:

1. das statische Magnetfeld des recht starken Neodym-Motors: Der erzeugt in einem 16 mm hohen und 2,1 mm breiten Luftspalt immerhin 720 mT, 50 mm weg von Luftspalt und Spule immer noch 30 mT. Schwer zu bekämpfen, selbst 3 mm MU-Metall helfen da wenig.
Könnte man aber eventuell durch die Polkernbohrung nach hinten umleiten. Das statische Magnetfeld magnetisiert offenbar die Saite, denn eine Seite des PUs zieht sie an, die andere Seite des PUs zeigt keine Anziehung. Dazu kommt eine eventuelle Störung des zart entstenden Wechselfeldes in der Spule durch das statische Feld.

2. das elektromagnetische Wechselfeld der Schwingspule: So eine Schwingspule ist ja im Prinzip auch eine Geberspule, welche sich dazu noch durch alle Messfrequenzen hindurch bewegt. Das interferiert wohl mit der schwingenden Saite welche aber nicht stromdurchflossen ist und die somit selbst kein Wechselfeld ausstrahlt.
Ich müsste also den ganzen Antrieb elektromagnetisch kapseln, damit von diesen Einflüssen möglichst wenig am PU ankommt sondern der nur noch das Saitenstück sieht.
Bedeutet auch, daß in den biehserigen Messungen u.U. neben der Saitenschwingung auch ein Anteil "Geberspule" enthalten war. Vielleicht daher auch die enorme Ähnlichkeit beider Kurven ;)

Warum diese Effekte beim neuen Motor so viel anders sind als beim alten vermag ich nicht zu sagen. Prinzipiell müssten sich die Effekte in beiden Fällen auswirken.

Der Motor selbst bzw. dessen Linearität ist jedenfalls nicht die Ursache des Übels. Das würde man in der Impedanzmessung sehen. Während die beim wackligen Visaton-Motor eine recht zappelige Geschichte ist, verläuft die des neuen Motors glatt wie ein Babypopo.

doch alles komplizierter, als ich dachte.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#67

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 13:00

MiLe hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:Ähhh nee, die Pickups haben zwar gestacktet Spulen, aber keine gestackten Magnete. Das sind durchgehende Rods, oben Süd unten Nord (oder umgekehrt)capricky
Ääähhhh...das verstehe ich jetzt nicht:
Ich bin davon ausgegangen, daß ein gestackter HB nix anderes ist als ein normaler, nur die beiden Spulen untereinander. Also entweder 2x Nord oder 2x Süd außen.
Wie kommste denn uff dit schmale Brett? :shock: (think)
Auch beim Humbucker ist 1x Süd und 1x Nord "außen", also auch bei den singlevercoilten Stackbuckern!

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#68

Beitrag von thoto » 10.05.2016, 13:10

Hi Michael,

danke für diese geballte Ladung Neuland, mit der man ganze Inseln aufschütten könnte... (clap3) (clap3)
Ich muss gestehen, dass ich langsam nicht mehr mitkomme, muss wohl alles ein zweites Mal lesen. :?

Zum Treiber: Ich hätte wahrscheinlich versucht, einen Sustainer oder E-Bow als Treiber zu verwenden und dann probeweise am Griffbrett mit dem Finger die Tonhöhe zu verändern. Wäre das aus deiner Sicht auch möglich oder erzeugt der E-Bow unbrauchbare Frequenzen?

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#69

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 14:33

capricky hat geschrieben: Wie kommste denn uff dit schmale Brett? :shock: (think)
Auch beim Humbucker ist 1x Süd und 1x Nord "außen", also auch bei den singlevercoilten Stackbuckern!capricky
Also da komm' ich nicht drauf, das hab ich aber bisweilen vorm'm Kopp ;)

Wenn Du 2 magnetisch gleich gepolte SCs untereinander setzt, wo soll dann das humbucking herkommen?
Das gleiche, wenn Du einen durchgehenden Rod hast und 2 Wicklungen draufpackst.
Beide Wicklungen gleich geoplt: Nutz- und Störsignal addieren sich.
Beide Wicklungen oop gepolt: Nutz und Störsignal heben sich auf.
Die 2. Spule könnte man sich demnach gleich sparen und alles auf eine wickeln, OK, die oo-Option entfiele dann ;)

Wenn ich das Ganze um 90° drehe (Sidewinder) das Gleiche: N-S / N-S: Beide Spulen sehen das gleiche - Verpolung einer Spule zur Brummunterdrückung reduziert auch das Nutzsignal.
Deswegen gehe ich davon aus, daß bei einem gestackten HB (oder auch Sidewinder) die Magneten Süd zu Süd oder eben Nord zu Nord angeordnet sind, um den HB-Effekt zu erreichen.


Oder hab'ich hier einen Denkfehler?

Halte ich schon gut für möglich, denn im Schlaf-Entzug sehe ich momentan nur noch wild durcheinanderschwurbelnde Feldlinien und Messkurven :oops:

thoto hat geschrieben:Hi Michael,

danke für diese geballte Ladung Neuland, mit der man ganze Inseln aufschütten könnte... (clap3) (clap3)
Ich muss gestehen, dass ich langsam nicht mehr mitkomme, muss wohl alles ein zweites Mal lesen. :?

Zum Treiber: Ich hätte wahrscheinlich versucht, einen Sustainer oder E-Bow als Treiber zu verwenden und dann probeweise am Griffbrett mit dem Finger die Tonhöhe zu verändern. Wäre das aus deiner Sicht auch möglich oder erzeugt der E-Bow unbrauchbare Frequenzen?
Die Funktionsweise dieser beiden Teile ist mir nicht völlig klar, aber wären wir dann nicht eben wieder bei der Geberspule?
OK - zusätzlich mit Saiteneinfluss - das könnte also dazu dienen, die Saitenschwingung (im eingeschwungenen Zustand) konstant und reproduzierbar zu machen und von der Anschlagsabhängigkeit wegzukommen. Aber wie man das dann mit gegriffenen Saiten in einen halbwegs automatisierten Messaufbau umsetzt, das ist mir glaub' ich zu anspruchsvoll ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#70

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 15:13

MiLe hat geschrieben:
Oder hab'ich hier einen Denkfehler?
Du hast nur einen Illustrationsfehler! ;)

Bild

Stell dir mal die linke Spule mit Slugs um 90° nach links und die rechte Spule mit Schrauben um 90° nach rechts geklappt, das Ganze dann senkrecht aufgestellt vor , das ist dann ein gestackter Humbucker in Singlecoilform.

capricky

Ich hoffe das war jetzt nur ein temporäres "Schwindligsein", ansonsten hätte ich dann eine Vermutung für merkwürdige Phänomene bei den Splitcoilversuchen...

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#71

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 15:18

apropos Illustrationsfehler: Was macht denn das "S" unten im linken Slug und das "N" unten im rechten?
Bei Slugs und Screws müssten meiner Meinung nach N und S jeweils vertauscht sein... (think)
Die Magnetpolarität ändert sich doch nicht, weil da Eisen an Magnet stößt (think)

Ich glaub', ich brauche dringend Schlaf, ich verstehe nur noch Bahnhof
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#72

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 15:23

MiLe hat geschrieben:apropos Illustrationsfehler: Was macht denn das "S" unten im linken Slug und das "N" unten im rechten?
Bei Slugs und Screws müssten meiner Meinung nach N und S jeweils vertauscht sein... (think)
Die Magnetpolarität ändert sich doch nicht, weil da Eisen an Magnet stößt (think)

Ich glaub', ich brauche dringend Schlaf, ich verstehe nur noch Bahnhof

Ja das S unter dem N (und das N unter dem S) verwirrt hier nur. Denk Dir die Schrauben und die Slugs einfach nur als Verlängerung von S und N des Magneten

capricky

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#73

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 15:36

Ich versuch's mal so rum:
Stacks.JPG
Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du Variante c) gebaut. 2 aneinandergesetzte Magnete N-S - N-S wirken doch wie ein durchgehender langer N-S, sagt jedenfalls mein Magnetometer. sind also das gleiche wie ein durchgehender.
Wo soll da die Brummkompensierung herkommen? Wenn der untere Teil der Spule das Brummen des oberen Teils der Spule kompensieren würde, weil sie jeweils näher an einer bestimmten Polarität sitzen, dann würde das ja auch in jedem Einspuler passieren und wir müssten uns hier nicht den Kopf zerbrechen.

Sorry - falls ich falsch liege - für meine Begriffsstutzigkeit :oops:

Deswegen gehe ich davon aus, daß ein stack sinnvollerweise nach d) aufgebaut ist. Beide Teilspulen bekommen das Nutzsignal zunächst phasenverdreht, das Störsignal gleich. oop geschaltet (oder reverse wound) eliminiert sich das Störsignal und das Nutzsignal addiert sich.

FEMM sagt dazu:
Stack FEMM.jpg
Vom Feldlinienverlauf her ist meine Variante schlechter, aber was hilft ein stacked ohne Brummunterdrückung? Mit etwas Eisen in der Mitte sieht das schon besser aus, mein geplanter Sidewinder ist das gleiche 90° gedreht. Und wenn's nicht funzt, drehe ich ihn einfach um 90° und nenne ihn stack :)
Beim genauen Hinschauen erkennt man auch die Magnetisierungsrichtung (Pfeile)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#74

Beitrag von capricky » 10.05.2016, 15:54

Ich habe D gebaut, das ist wie A, so ist auch der Seymour Duncan HS3 aufgebaut:

Bild

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Re: Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?

#75

Beitrag von MiLe » 10.05.2016, 15:56

näää - das wäre doch c) ?
Nur kapiere ich bei der Bauweise noch nicht, wo da die Brummkompensation herkommen soll, ohne das Nutzsignal zu reduzieren?
Liebe Grüße,
Michael

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