12stringbassman hat geschrieben:Du musst diese etwas wagen Worte halt in präzise Zahlen übersetzen, dann kannst Du ziemlich genau ausrechen, wie Du den Pickup bauen musst, damit er so klingt wie Du das wünscht. Da ist auch kein Voodoo mit drin, sondern relativ simple Physik.
Ich sag's gerne nochmal: Ein Megnettonabnehmer ist ein ziemlich simples und banales Bauteil, das von der Werbung mystifiziert wird, um den Musikern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Ich stimme dir voll und ganz zu, Tonabnehmer sind vergleichsweise sehr sehr einfache Bauteile.
Weil ich das mit dem Voodoo auf den Tisch gebracht hab, hier vielleicht noch einmal eine Erklärung, was ich damit meine:
- Gitarristenvoodoo:
Das was du schreibst: Mystifizierung aus wirtschaftlichen Gründen.
- Physik"voodoo":
Vorweg: Ich bin selbst zwar kein Physiker, arbeite aber als Ingenieur sehr physiknah in einem Messtechniklabor. Ich bin also durchaus nicht abgeneigt, gegen diese Herangehensweise, im Gegenteil. Nur ist die Sache, dass mir gerade aufgrund dieses Hintergrundes manchmal zu oft Zusammenhänge als "physikalische Fakten" hingestellt werden. Man darf nie aus den Augen verlieren, dass dies alles Modelle sind, mit denen wir da arbeiten. Alle Gleichungen spucken natürlich Ergebnisse aus und man könnte damit bis auf die 7. Nachkommastelle alles berechnen. Aber macht man sich da mal Gedanken über die Fehlergrenzen? In welchen Bereichen gilt wirklich meine lineare Näherung?
Einfaches Beispiel, weil es oben auch angesprochen wurde: Wickelumfang. Rechnet man den gemessenen Umfang vor dem Wickeln hoch mit der angestrebten Windungszahl, wird man schnell merken, dass das am Ende ziemlich blöd ist, dass man ein paar Meter mehr Draht braucht, als gedacht, weil der Mist nichtlinear mit der Windungszahl wächst. Das gleiche Spiel haben wir mit Widerstand (da ist der lineare Bereich noch recht groß) und Induktivität (da wirds schon hässlicher, Windungszahl geht quadratisch ein, außerdem brauchen wir noch eine Permeabilität. Welche nehmen wir denn da? Irgendwas mittleres?). Die Kapazität, davon brauchen wir gerade glaube ich nicht reden. Dann kommen noch Probleme wie Hysterese der Magnetisierung der Seite, die angesprochene Sättigung, Wirbelströme,....... das ganze kann man immer weiter aufdröseln (bis man irgendwann bei Heisenberg landet).
Was ist also der Ausweg aus der Sache? Meiner Meinung nach: das Experiment. Also ausprobieren, hören, ausprobieren, hören,....
Das ist halt auch der Ursprung von 90% der uns bekannten Formeln. Viele Experimente durchführen, Messpunkte auftragen, Kurve reinfitten. Leider sind dann die Fehlerschranken irgendwo auf dem Weg verloren gegangen. Daher habe ich ein kleines Problem mit dem Wort "präzise rechnen". Die Mathematik macht schon keinen Fehler, aber es stecken so viele Annahmne in einer Formel, dass es dann schwierig wird, Vorhersagen zu treffen.
Ich glaube dir/euch gerne, dass ihr den Klang beeinflussen könnt. Aber ich behaupte mal das liegt daran, dass ihr in eurem Leben schon mehr Tonabnehmer als ich gewickelt habt (jetzt: 3)
Mehr wieder zum eigentlichen Thema:
Mein Aufbau hat sich etwas erweitert. Und zwar um ein Diskettenlaufwerk
Bald dazu mehr, ich muss leider los.
Beste Grüße,
Max
PS: Schön, wieder aktiv in einem Forum Gleichgesinnter zu sein!
Edith hat Fehler gefunden.