Hallo Urs!
Haddock hat geschrieben:Im Netz habe ich gesehen das jemand auf der Bobbin unterseite 4 Löcher gebohrt hat, damit der Wachs auch wirklich die ganze Spule füllt. Für mich macht das Sinn...oder nicht?
Kann man machen, aber bitte vor dem Wickeln
Muss man aber auch nicht unbedingt.
Ich habe letztens das Glas mit dem geschmolzenen Wachs in einen luftdichten Behälter gestellt, dessen Deckel einen Schlauchanschluss hat. Daran habe ich eine Vakuum-Pumpe angeschlossen und die Luft abgesaugt. Sofort stiegen Luftblasen auf, was nach ca. 20 Sekunden aufgehört hat. Die Spule sollte so völlig durchtränkt sein.
Ein Staubsauger anstelle der Vakuum-Pumpe tut's bestimmt auch.
Laut Caprickies Aussage hätte es das gar nicht gebraucht. Ich habe allerdings keinen Gegenversuch unternommen.
Haddock hat geschrieben:Kann ich nur die einzelnen Spulen (Bobbins mit Lackdraht und Anschlusslitze) des Hummbucker's wachsen, oder muss der ganze Pichup zusammengebaut ins Wachsbad?
Ich würde bei Gibson-ählichen Humbuckern den kompletten Pickup reintauchen. Erstens weil ich faul bin
Zweitens, weil auf diese Weise alles was rappeln könnte (Magnet, Kappe, Bodenplatte), vom Wachs fixiert wird.
Haddock hat geschrieben:Wird das Tape, mit welchem die Spule umwickelt wird, vor oder nach dem Wachsbad angebracht?
Ich habe bei oben beschriebenem Vorgang eine mit Tesafilm (!) umwickelte Spule ins Wachs gegeben. Das Wachs war auch unter dem Klebeband.
Haddock hat geschrieben:Das Mischverhältniss mit 20% Bienenwachs ist mir klar, wie auch das 65°C nicht überschritten werden darf. Weshalb eigentlich der Binenwachs anteil, des Geschmackes wegen?
Wegen des Klangs natürlich
Das Wachs kalifornischer Wildbienen klingt am besten!
Irgenwo hab ich mal gelesen (im Internet, also muss es die Wahrheit sein
), dass durch die Zugabe von Bienenwachs die Schmelztemperatur niedriger (oder höher?) werden würde. Bei Wikipedia ist allerdings zu lesen, dass Parrafin und Bienenwachs in etwa den gleichen Schmelzpunkt haben.
Übrigens: Moderne Kupferlackdrähte sind für Temperaturen bis 150°C (oder gar 180°C) spezifiziert. Es mag sein, dass das bei antikem Draht ("plain enamel") nicht so war/ist und man daher auf die Temperatur besonders Acht geben muss(te).
Grüße
Matthias