Superflacher Humbucker

alles zum Thema Pickup Herstellung
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Superflacher Humbucker

#1

Beitrag von Flatpup » 12.04.2012, 20:59

Hallo Leute, ich habe einen extrem flachen Humbucker entwickelt und wollte den Mal vorstellen... Dieses Ding baue ich vor allem für cigar box guitar Bastler in den USA.

siehe http://www.original-flatpup.com

http://www.youtube.com/watch?v=sWqRtSM1Puk
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Re: Superflacher Humbucker

#2

Beitrag von bea » 12.04.2012, 21:40

Aha, interessant.

(Ich finde das wirklich interessant.)

Vom Prinzip her also das, was Gibson uns in Gestalt des berühmt-berüchtigten Mudbuckers vormachte, was dann von Bill Lawrence und gegenwärtig in großer Konsequenz von David Schwab vorgemacht wird (http://www.sgd-lutherie.com/pages/about.html).

Darüber solltest Du aber nochmal gründlich nachdenken:
Basically, the sound is ringing like a bell, with more treble than bass. And to me it seems the sound is living, due to the fact that the Flatpup does not pick up the vibes just in a single spot - it picks up more length of the string, taking more of its vast frequency spectrum.
Zumindest in den nicht ultraflachen Bauformen sollte die Apertur eines Sidewinders nämlich schmaler als die eines SC sein. Was die Höhenbetonung angeht, so dürfte das doch recht weitgehend von der Induktivität der Spulen abhängig sein, und die wird wohl nicht allzu groß sein.
LG

Beate

Flatpup
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Re: Superflacher Humbucker

#3

Beitrag von Flatpup » 12.04.2012, 23:32

Hallo Beate, danke für Deinen Beitrag. Die Begriffe wie "Mudbucker" und "Sidewinder" waren mir bisher nicht bekannt (und kurzes googeln hat auch wenig Licht ins Dunkel gebracht). Anbei post ich eine Prinzipskizze meiner "Flatpup Humbucker", Du kannst Dir dann selber ein Bild machen, ob und welche Entsprechung es im Pickup-Universum gibt ;-)

Über das gekennzeichnete Kommentar habe ich mir gründlich Gedanken gemacht (und auch so hingeschrieben). Meiner Ansicht nach ist eben diese Apertur (neuer Begriff für mich) größer als beim SC, zumal der Eisenkern waagrecht liegt und die Feldlinien nicht - wie beim SC - von ganz unten bis zum oberen Pol wandern müssen, wo sie die grösste Felddichte erreichen. Ich vermute weiters, dass die Saiten in Komination mit dem parallelen Eisenkern einen beachtlichen Einfluss auf den Magnetkreis haben - und zwar über eine größere Länge als beim SC.

Aber wie gesagt, das ist nur meine Einzelmeinung - was viel mehr zählt, ist dass er bei den CigarBoxGuitar-Builders in Amiland sehr gut Anklang findet ;-)

Flatpup
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Re: Superflacher Humbucker

#4

Beitrag von Flatpup » 12.04.2012, 23:34

hier die Prinzip-Skizze des "Flatpup Humbucker":
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flatpup_principle.jpg

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Re: Superflacher Humbucker

#5

Beitrag von Gerhard » 13.04.2012, 07:47

Ich versteh von Pickups zwar fast nur Bahnhof, aber ich finde das Teil klingt richtig gut! Aus was ist die Box auf dem 2. Bild gemacht - Bratenform? Aja, willkommen im Forum!
Lg Gerhard

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Re: Superflacher Humbucker

#6

Beitrag von 12stringbassman » 13.04.2012, 10:18

Gefällt mir!

Sowas werde ich demnächst, wenn wieder mal Pickup-Spulen gewickelt werden müssen, für meine Bass-Soapbars ausprobieren.

@Flatpup:
Sehe ich das richtig: Du nimmst ein Stück Flacheisen oder Blech, wickelst dort zwei gegenphasig zusammengeschaltete Spulen drauf und pappst in der Mitte pro Saite eine Neodym-Pille drauf?

Grüße

Matthias
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Re: Superflacher Humbucker

#7

Beitrag von bea » 13.04.2012, 11:11

Flatpup hat geschrieben:hier die Prinzip-Skizze des "Flatpup Humbucker":
Das war mir schon klar, vor allem, weil ich selbst über derartige Konzepte nachgedacht hatte, allerdings niederohmig und mit Aktivelektronik dahinter. Das drängt sich doch geradezu auf, nicht wahr?
Ok, allzu viele Windungen wirst Du auf die 4-mm-Spülchen auch nicht drauf bekommen. Allein deshalb finde ich es gar nicht überraschned, dass die Tonabnehmer so viele Höhen wiedergeben.

Was die Apertur angeht: zeichne mal in Gedanken Feldlinien ein: sie werden im Bereich der Magnete sehr dicht verlaufen, dann mehr oder weniger horizontal ober- und unterhalb der Spulen und an den Außenkanten hin wieder dicht gekrümmt in den Eisenkern hinein verlaufen. Gerade weil die Spulen so flach sind, dürfte das sehr ausgeprägt sein. Das bedeutet, dass der PU die Saiten tatsächlich vor allem zwischen den Spulen magnetisieren sollte. Bei Deiner Konstruktion sollte das sogar stärker ausgeprägt sein als bei den klassischen Sidewindern, bei denen ja in der Mitte nur ein Eisenkern ist und die Magnete außen.

@Hiasl: was meist Du - kann man es schaffen, dieses Konzept auf 11 mm Gesamtbreite zu komprimieren, so dass es unnter die Haube eines Tele-Hals-PUs passt, oder würde das Signal dann zu schwach?
LG

Beate

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Re: Superflacher Humbucker

#8

Beitrag von 12stringbassman » 13.04.2012, 12:47

bea hat geschrieben:@Hiasl: was meist Du - kann man es schaffen, dieses Konzept auf 11 mm Gesamtbreite zu komprimieren, so dass es unnter die Haube eines Tele-Hals-PUs passt, oder würde das Signal dann zu schwach?
Woher soll ich das wissen? :p :) Ich hab sowas ja noch nie ausprobiert.

Deinen Ausführungen zum Thema Apertur möchte ich so nicht zustimmen. Lies nochmal beim Zollner nach, Kapitel 5.4.2 ff., Stichwort "Sättigung" und Wechselfluss".
Die Saite ist unmittelbar links und rechts neben dem Magnetpol gesättigt und daher magnetisch gesehen wie Luft und kann somit keinen Wechselfluss erzeugen und wird somit dort auch nicht abgetastet. Nur unmittelbar senkrecht über dem Magneten ist ein wenige Millimeter langes Stück, das nicht gesättigt ist und Wechselfluss in der Spule erzeugt, dort aber auch nur im oberen Drittel. So hat er das zumindest beim Strat-PU festgestellt.
Wie das jetzt bei einem Tonabnehmer nach Seitenwinder-Prinzip aussieht, müsste man mal untersuchen.

Hier ist noch jemeand, der nach diesem Prinzip baut:
http://www.q-tuner.com/

Gruß

Matthias
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Re: Superflacher Humbucker

#9

Beitrag von Lumpi » 13.04.2012, 13:01

bea hat geschrieben:kann man es schaffen, dieses Konzept auf 11 mm Gesamtbreite zu komprimieren, so dass es unnter die Haube eines Tele-Hals-PUs passt, oder würde das Signal dann zu schwach?
Von Lace gibt es die Holy Grail Pickups. Das sind auch so eine Art Sidewinder im Strat-Gewand:

http://www.lacemusic.com/Holy_Grails.php

Es funktioniert also.

Grüsse
Lumpi

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Re: Superflacher Humbucker

#10

Beitrag von Flatpup » 13.04.2012, 13:18

hauptsächlich ging es mir darum, daß der pickup für eigene Instrumente Zwecke flach ist - und das ist er.

@ Matthias: Ja, der Kern ist aus Blech (von Schafkäsedosen, für die Spezialisten ;-)
@ Bea: Ja, die beiden Spülchen haben je 2000 Windungen.

Anbei ein Vergleich mit einem herkömmlichen handgewickelten Humbucker:
http://www.youtube.com/watch?v=kXnswIACwHA

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Re: Superflacher Humbucker

#11

Beitrag von multistring systems » 14.04.2012, 11:28

sehr schön Flatpup! Ich halte es ja ähnlich wie Du, meine Pupse werden auch flat (5mm)...und ich sehe keinen Grund mehr, für dicke Dinger...

best
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Re: Superflacher Humbucker

#12

Beitrag von capricky » 14.04.2012, 12:02

Flatpup hat geschrieben:hauptsächlich ging es mir darum, daß der pickup für eigene Instrumente Zwecke flach ist - und das ist er.

@ Matthias: Ja, der Kern ist aus Blech (von Schafkäsedosen, für die Spezialisten ;-)
@ Bea: Ja, die beiden Spülchen haben je 2000 Windungen.
Um jetzt stilecht und authentisch zu bleiben, müsstest Du den Kupferdraht ja auch "recycelt" haben, oder kaufst Du den etwa? :shock:

capricky ;)

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Re: Superflacher Humbucker

#13

Beitrag von Flatpup » 14.04.2012, 19:10

Tja, der Draht.. der kommt aus Restbeständen eines Elektro-Ladens und war super billig - nur 30 Euro das Kilo.

Woher bezieht Ihr den Draht?

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Re: Superflacher Humbucker

#14

Beitrag von multistring systems » 14.04.2012, 19:27

Tja, der Draht.. der kommt aus Restbeständen eines Elektro-Ladens und war super billig - nur 30 Euro das Kilo.
NOS, sozusagen. Das dürfte standesgemäß genug sein für CBGs!
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Re: Superflacher Humbucker

#15

Beitrag von Magfire » 16.04.2012, 01:08

Moin,

irgendwie könnte ich mir so einen Pickup für meine zukünftige "Reste-E-Mandoline" gut vorstellen.
Würde das gehen?

Viele Grüße,
Philip

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Re: Superflacher Humbucker

#16

Beitrag von Flatpup » 16.04.2012, 02:13

Hallo Philipp,
der Flatpup ist 4-5mm hoch. Wenn dafür Platz zwischen den Saiten und der Decke ist (bei Niederdrücken am letzten Bund) dann geht's. Welche Breite ist zwischen den außenliegenden Saiten? Welche Bauform wählst Du? Ist eine Zigarrenkiste eine Option?

Beste Grüße
Elmar

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Re: Superflacher Humbucker

#17

Beitrag von Magfire » 16.04.2012, 22:31

Hallo Elmar,

4-5 mm kriege ich hin :)! Wegen dem Seitenabstand und der Bauform hab ich noch keine Vorstellungen.
Die Zigarrenkiste klingt sehr verlockend... (think) allerdings soll die Mandoline ein "Resteprojekt" aus übergebliebenem Korpusmaterial werden. Und das ganze soll nebenherlaufen, hab also keinen Termin, an der sie fertig sein muss. Je nachdem wie ich Lust hab!
Die Zigarrenkiste ist aber im Hinterkopf :)!

Viele Grüße,
Philip

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