Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

Lautsprecher-Boxen Selbstbau
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Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#1

Beitrag von MiLe » 15.01.2016, 13:18

moin,

da ich mich aktuell etwas mit dem Bass beschäftige, fehlt mir noch der passende Amp. Da es das, was ich will mal wieder so genau nicht gibt, ist eben basteln angesagt.

Der Amp wird wohl ein Markbass little Mark II mit 350/500 Watt RMS an 8/4 Ohm.
In den Combo soll ein 15"er + abschalt/regelbares Horn, das Ganze mit 8 Ohm. Bei Bedarf (glaube nicht, daß ich den jemals habe) dann eventuell noch ein 2. Cab mit 2x10"/16Ohm dazu.

Nun stehe ich vor der Frage nach dem passenden Speaker. Wirkungsgrad ist ja gut und schön, aber meist bei irrwitzig hohen Frequenzen angegeben, sagt also schon mal wenig über die zu erwartende TT-Ausbeute. Die ist ohnehin limitiert, wenn der lineare Hub arg klein ist, was für viele Kandidaten zutrifft. Gesucht wird also ein Treiber mit

- 8 Ohm Nennimpedanz
- leicht soll er sein (Neo)
- bis ca. 2000 Hz einsetzbar, darüber regelbares Horn, der TT eventuell über TP-Filter 12 dB/Okt.
- Gehäusegröße 90-100 Liter, BR-Abstimmung, Wedge, von vorne bedienbar (auch der Netzschalter :) )
- ordentlich Hub soll er machen, um untenrum die Leistung auch umsetzen zu können
- Belastbarkeit min 300R RMS - gerne auch mehr.
- Bezahlbar (sonst käme auch gleich ein Markbass-Combo in Frage - obwohl, viel billiger wird's auch nicht werden, aber dafür für meinen Geschmack nicht ganz so hässlich

Das gesamte Gebilde soll ein kleiner aber feiner, leichter Combo werden, der aus der Größe das Machbare herausholt. Sollte ohne Zusatzbox für kleinere Gigs (Club, Kneipe) ausreichen und per Zusatzbox auch auf einer größeren Bühne gegen unverstärkte Drums gut ankommen.Meine Klangvorliebe geht aktuell eher in Richtung "HiFi-mäßig", ich will das "Holz" vom Instrument hören und nicht nur Mitten. Diese Richtung sollte der Combo in Neutralstellung widergeben, den Rest besorgen dann die Regler an Bass und Amp.

Aktuell springt mir da nur der 18Sound 15NLW9401 ins Auge: +/- 10 mm linearer Hub, 97,5 dB/W/m, fs 39 Hz, VAS 134 l, Qts 0,26. Belastbarkeit wird von 18Sound mit 1200/2400/7000 W AES/Program/Peak angegeben, das sollte so eben ausreichen ;).

In der Simulation sollte das Teil bei 90 Litern und Abstimmung zwischen 45 und 50 Hz bei 50 Hz und einem Watt rund 89 dB produzieren, bei voller Leistung 114 dB.

Da ich von Lautsprechern dieser Kategorie keiner Ahnung habe die Frage: Macht der Treiber Sinn oder ist er für den Einsatzzweck völlig überdimensioniert? Oder würdet Ihr füe einen Combo grundsätzlich eher zu 2 10"ern tendieren?
Welches HT-Horn wäre bezahlbar und empfehlenswert (ab ca. 2000 Hz)?

Vielen Dank

Michael
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#2

Beitrag von MiLe » 15.01.2016, 17:06

OK - den ersten Denkfehler habe ich wohl schon mal gefunden - denke ich:

Den großen Hub des 18s 9401 kann ich wohl mit den schlappen 300 Watt/8 Ohm gar nicht nutzen. Laut Simu ist der Maximalpegel bei angenommenem 90l-Gehäuse bis ca. 25 Hz vom Hub begrenzt, darüber von der Leistung. Der Hub kann also gar nicht genutzt werden.
Beim 18Sound 15NW530 mit seinen +/- 7,5 mm sieht der Maximalpegel ab 40 Hz keinen Deut schlechter aus - zudem wäre er leichter und günstiger (gut 250.- €). Da er auch anscheinend bis 3 KHz passabel einsetzbar ist, wäre auch die HT-Ankopplung einfacher - Treiber ab 2 KHZ sind teuer ;)

Vielleicht bin ich ja aber auch mangels Erfahrung im Bassbereich völlig auf dem Holzweg?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#3

Beitrag von bea » 15.01.2016, 19:41

Du könntest Dich wegen eines passenden Chassis ggf mal an Hans von FMC wenden. Der verkauft auch einzelne Chassis zu teilweise sehr fairem Kurs: http://fmc-audio.jimdo.com/ersatzteile
Weil FMC ja bekanntlich gute Boxen baut, weiß der Chef natürlich, was wozu gut ist.

Ansonsten kann ich Dir nur den Faital Pro 15PR400 ans Herz legen, ggf auch den Eminence Kappalite 3015. Beide spielen in Volumina von 60-65 Hz (zzgl Volumen des BR-Kanals). Die beiden zählen zu den effizientesten Treibern; sie klingen halt unterschiedlich. Mit Abstrichen (Belastbarkeit!, auch Wirkungsgrad) ginge auch der Eminence Deltalite 2515. Siehe auch hier: viewtopic.php?f=34&t=5684 - da gehts um die gleiche Fragestellung. Oder wegen der Fallstricke, über die frau so stolpern kann, in meinen Faden zu einer 115 mit ursprünglich einem Eminence Kappalite 3015.
LG

Beate

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#4

Beitrag von aljosha » 15.01.2016, 20:03

hy,

ich spiele ueber die Markbass cmd 102P combo
liebe das Ding
genialer Sound, kann sehr laut mit/ohne "Hosenwackeln", aber selbes auch bei leise
und das Ding ist soo leicht :shock:

da du noch nix hast, wenn ich das recht verstehe, wuerd ich an deiner Stelle mir so eine kaufen und (bei Wunsch) ein schoenes Gehause dafuer basteln (mach ich vllt. auch noch irgendwann :)

fuer ne selbstbau box wirst du sonst wohl ein gutes Stueck tiefer in die Tasche greifen muessen...
und da kannst du sicher sein dass das alles perfekt zusammenspielt und sogar schon mal testfahren zum schaun obs dir ueberhaupt gefaellt

spiele btw. ausser metal eigentlich alles drauf, sowohl fretless als auch normal in fingerstyle/slap/pick und bin immer heochst zufrieden mit dem teil
markbass kann ich dir so oder so definitiv empfehlen, war bisher von allen mit diversen Baessen immer begeistert

best
j

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#5

Beitrag von MiLe » 15.01.2016, 23:17

Vielen Dank für Eure Einschätzungen!

Seit 2 Stunden bin ich nun stolzer Besitzer eines Markbass little Mark II, ich denke, ich habe das Teil zu einem wirklich günstigen Kurs bekommen :o
Tja - die Optik: Wahrscheinlich kommt erst mal eine andere Frontplatte drauf - so einfach ab Werk wäre ja auch zu profan ;)
Ich denke schon, daß ein Selbstbau etwas, wenn auch nicht viel günstiger kommt als ein fertiger Combo. Amp und Speaker dürften zusammen bei rund 500.- liegen, klar Holz, Terminal, Weichenteile und Finish kosten auch wieder, aber am Ende wirds wohl unter einem gebrauchten Combo liegen und dann eben hoffentlich genau das sein, was ich möchte.

Die vorgeschlagenen Treiber werde ich mir morgen alle mal genauer anscheuen und durchsimulieren. Mir ist klar, das Simu und Realität im Raum eigentlich immer auseinanderdriften, aber da ja auch die Räume unterschiedlich sind, sollte die Simu (AJ ist da ja ziemlich genau) im Mittel schon einen ersten brauchbaren Ansatz liefern. Vielleicht sind die 18Sound ja in der Korrelation Gewicht/Preis/Wirkungsgrad/Tiefbass/Frequenzgang doch nicht unschlagbar. Mittlerweile habe ich damit begonnen, die von Dir Bea (Danke für den Hinweis) angesprochenen Threads durchzuarbeiten und meinen Kompass etwas zu eichen.

Bisher bin ich (komme da eher aus der HiFi-Ecke) eher darauf geeicht, Boxen erst mal auf Linearität im eingesetzten Frequenzbereich zu optimieren, den Rest macht dann falls erforderlich die Elektronik. Möglichkeiten zu Eingriffen habe ich genug. Das Ganze läuft über POD HD500 Markbass quasi nur als Endstufe mit der Option zur Stand-alone-Lösung) und da kann ich wenn's sein muss gleich ein halbes Dutzend parametrische EQs einsetzen.
Ist vielleicht für Bass nicht das Optimum (für Gitarre auch nicht) aber in der Flexibilität schon genial.

Verstehe ich das richtig, daß eine lineare TT-Wiedergabe bis 40 Hz (spiele 4Saiter E-g) gar nicht praxistauglich ist sondern eher 60 Hz (-3dB) sinnvoll sind:? Käme natürlich einem kleineren Gehäuse sehr entgegen.
Simulieren kann ich halbwegs (Boxsim und AJ-Horn), habe aber beim Messen mehr Erfahrung. Wobei natürlich die TT-Messungen für mich nur im Nahfeld machbar sind, eine reflexionsfreien Raum der 40 Hz-Messungen zulässt, habe ich natürlich nicht - bei ca. 150 Hz ist da Schluss.

Ich möchte wie gesagt, die 350 Watt des Amp an 8 Ohm möglichst komplett ausnutzen mit der Option, über Zusatzbox auch die 500 nutzen zu können. Das Ganze so kompakt und leicht wie möglich, aber eben ohne schmerzhafte Einbußen bei der Widergabe.

Beste Grüße

Michael
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#6

Beitrag von bea » 16.01.2016, 00:35

MiLe hat geschrieben: Verstehe ich das richtig, daß eine lineare TT-Wiedergabe bis 40 Hz (spiele 4Saiter E-g) gar nicht praxistauglich ist sondern eher 60 Hz (-3dB) sinnvoll sind:?
Denk das vielleicht etwas flexibler: je nach Instrument und Raum darf die -3dB-Frequenz gerne auch mal 80 Hz betragen. Bei den auf 55-60 abgestimmten 15ern darfst Du eine -3dB-Frequenz von irgendwo zwischen 50 und 65 Hz erwarten. Die sagt Dir für die Praxis allerdings nicht allzu viel.

Schau Die die Chassis vielleicht mal mit einer Simulation an, die den Frequnzgang von Lautsprecher und Helmholtz-Resonator auch separat anzeigt und nicht nur die Überlagerung (z.B. mit dem alten LSPCAD...). Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, was Du tust. Für mich fürs erste am wichtigsten sind Lage und Form der leichten Überhöhung, die sich bei einer für Bassboxen typischen Abstimmung ergibt.

Der 18sound dürfte übrigens ein qualitativ wirklich gutes Chassis sein.

Ein Problem sehe ich bei Deiner Idee, die 350 W mit einem Lautsprecher voll ausnutzen zu wollen. Das ist auch bei kommerziellen Combos durchaus nicht gesichert. Und mein Mywatt mit seinen 200 W clean hat vor kurzem einen Deltalite 2515 mit nominell 300 W gehimmelt. Daher auch meine nur eingeschränkte Empfehlung, klanglich gefällt der nämlich.

Für 350 W (ok, mit analoger Technik...) würde ich mindesten 500 W an thermischer Belastbarkeit ansetzen. Das könnte z.B. eine 212 mit zwei Eminence Beta 12 hochkant sein. Volumen 70-90 l, wie bei der 115. Und billiger. Abstimmung wie bei den 15ern.
LG

Beate

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#7

Beitrag von MiLe » 16.01.2016, 14:33

bea hat geschrieben:Denk das vielleicht etwas flexibler: je nach Instrument und Raum darf die -3dB-Frequenz gerne auch mal 80 Hz betragen. Bei den auf 55-60 abgestimmten 15ern darfst Du eine -3dB-Frequenz von irgendwo zwischen 50 und 65 Hz erwarten. Die sagt Dir für die Praxis allerdings nicht allzu viel.
Der Raumeinfluss ist klar. Da ich den aber, es sei denn, der Combo verlässt den heimischen Keller nie, exakt vorhersehen und somit "einkonstruieren" kann, läuft es am Ende doch wieder darauf hinaus, das theroretische Optimum zu planen und auf veränderte Gegebenheiten dann elektronisch zu reagieren?
bea hat geschrieben:Schau Die die Chassis vielleicht mal mit einer Simulation an, die den Frequnzgang von Lautsprecher und Helmholtz-Resonator auch separat anzeigt und nicht nur die Überlagerung (z.B. mit dem alten LSPCAD...). Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, was Du tust. Für mich fürs erste am wichtigsten sind Lage und Form der leichten Überhöhung, die sich bei einer für Bassboxen typischen Abstimmung ergibt..
Auch wenn sich diese Abstimm-Praxis seit zig Jahren bewährt hat, bin ich nicht sicher, ob ich eine derartige Charakteristik auf akustischem Weg realisieren will. Eine gute HiFi-Anlage kann doch auch verschiedene Bass-Charakteristiken wiedergeben, ohne dass dafür eine Überhöhung irgendwo sein muss. Und da ich zumindest momentan eher einen HiFi-mäßigen Sound bevorzuge, kommt mir da eine eher lineare Abstimmung eigentlich entgegen. Exemplarisch dafür finde ich die Soundclips bei den von Thomann angebotenen Ams. Da gefällt mir der DI-Sound regelmäßig besser als der übers Mic aufgenommene - wobei da natürlich die Microfonpositionierung gerade bei Combos mit HT gewaltig reinspielt. Biegen kann ich per EQ am Bass, am Pod und am Amp immer noch genug, solange ich mechanische und el. Belastbarkeit des Speakers nicht überreize.
bea hat geschrieben:Ein Problem sehe ich bei Deiner Idee, die 350 W mit einem Lautsprecher voll ausnutzen zu wollen. Das ist auch bei kommerziellen Combos durchaus nicht gesichert. Und mein Mywatt mit seinen 200 W clean hat vor kurzem einen Deltalite 2515 mit nominell 300 W gehimmelt. Daher auch meine nur eingeschränkte Empfehlung, klanglich gefällt der nämlich.
Na - ein Grund mehr, einen Combo selbst zu bauen ;)
Klar ist mir aber auch, daß ich so ziemlich jeden Speaker mit so ziemlich jedem Amp zerschießen kann, wenn ich ihn eben nicht artgerecht betreibe. Volle Leistung bei 2000 Hz Sinus auf den Speaker dürfte dessen Schwingspule auf Dauer immer in Verlegenheit bringen, 20 Hz Sinus mit voller Leistung auf eine 60Hz abgstimmte BR-Box wird auch so ziemliche jede Membranaufhängung übers Limit bringen, auch wenn der Amp weniger Watt liefert als die Schwingspule nominell thermisch vertragen kann.
Wie hast Du denn den 2515 erschossen? Schwingspule oder Aufhängung getroffen? ;)

Ich muss gestehen, daß ich nicht widerstehen konnte und eben in der Bucht einen günstigen gebrauchten B&C 15HPL76 ergattert habe, ebenfalls ein gebrauchtes Hochton-Horn Faital FF-100 mit STH100 mit 70/80°. Zumindest für erste Experimente sollte das reichen, notfalle bekomme ich die Teile auch zu gleichen Preisen wieder los.
Nach ersten Simus werde ich um die 60l netto bei rund 50 Hz Abstimm-Frequenz landen - das sieht ja schon gar nicht mal so schlecht aus. Der Faital läuft oben bei 2 KHz vergleichsweise gutmütig und ohne größere Peaks aus - da kann der HT recht gut ankoppeln. Die +/- 4 mm linearer Hub begrentzen dabei den Schalldruck bis ca. 40 Hz, darüber limitiert die Verstärkerleistung. Warum geben eigentlich so viele Chassis-Hersteller, auch bekannte PA-Zulieferer, den Hub oft so nebulös an? Meist ist unklar, wie der Wert ermittelt wurde und meist sogar, ob die genannte Zahl den Hub +/- benennt oder aber die Summe davon. Oft wird zwar die Luftspalt-Tiefe angegeben, dann fehlt aber die Wickelhöhe der Spule. Der BC ist mir da sympatisch: "8 mm Luftspalt, 16 mm Wickelhöhe" - mit sowas kann ich rechnen und halbwegs sinnvoll simulieren.
Der im von Dir genannte andere Thread verweist an einigen Stellen auf den Hersteller Bareface - da werden die Zusdammenhänge zwischen Hubraum und max. Pegel bei Frequenz x ja auch ganz gut dargestellt.

Aktuell liege ich in der Summe bei 392.- € für Amp, TT, HT und Versand, Neupreise der Teile bisher ca. 1000.- €.
Am Ende sollte ein max. 500.- € teurer, max. 20 kg schwerer Combo stehen, Wedge, 15+1, regelbarer HT und komplett von vorne zu bedienen, der genügend Leistungsreserven hat und diese speakermäßig auch halbwags ausschöpfen kann.

Einen gebrauchten 15" Markbass-Combo hätte ich für den Preis eher nicht bekommen, zumal der kein Wedge-Gehäuse hat und die Bedienung von oben statt von vorne Zudem keinen HT bzw. ein Modell mit Piezo. Mal sehen, ob ich auch qualitativ zumindest für meinen Geschmack drankomme.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#8

Beitrag von bea » 16.01.2016, 20:41

Hallo Michael, das liest sich ja alles schon mal recht vielversprechend.

Wie die Schwingspule des 2515 kaputtging, weiß ich nicht. Ich war nämlich nicht dabei. Seitdem hängt der Haussegen zwischen unseren Mitmietern und uns dementsprechend schief, und der Mywatt steht daheim.
LG

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#9

Beitrag von MiLe » 17.01.2016, 23:12

super-ärgerlich so was - will natürlich wieder keiner gewesen sein. Hoffe, Du findest schnell Ersatz!

Meine Planung ist nun etwas weiter und das Ergebnis wird wohl folgendermaßen aussehen:
Combo2.jpg
Der Amp bekommt ein eigenes Abteil, um nicht den Druckwellen aus dem Gehäuse ausgesetzt zu sein. Darüber habe ich dann hinten noch ein kleines Fach für's Netzkabel.
Nettovolumen (nach Abzug von BR-Kanälen, Woofer, Hochtöner.....) liegt bei 67 Litern und sollte damit recht universell sein, falls doch mal ein anderer Woofer rein soll.
Mit der Länge der Kanäle habe ich einen Spielraum zwischen 43 und 66 Hz - hoffe, das reicht. Die Kanäle sollen über diagonale Teilstücke realisiert werden, dann ist es einfacher, mit der Länge zu variieren. Öffnung beträgt 225 cm², somit gut 1/4 der Membranfläche - reicht das?
Die Gehäuseneigung beträgt 20°, passt für meine Situation perfekt. Außenmaße: 536 breit, 580 hoch und 480/275 tief.
Die Schallwand ist doppelt (das meiste wird ja eh wieder rausgesägt, diverse Vesteifungen der Wände durch Leisten sind vorgesehen. Basis: 12 mm Multiplex.
Da ich seit geraumer Zeit auf dem Trip "Carbon mit orangenen Akzenten" bin, soll der Combo genau so werden: Tolex/Kunstleder in Carbonoptik, Ampfront und Hochtöner werden orange. Der Hochtöner sitzt sicher etwas unkonventionell, aber aufgrund des großen Horns (180x120 mm) ist er so am leichtesten im kompakten Gehäuse unterzubringen, hat vor sich kein Gitter und um sich herum keine vorstehenden Gehäusekanten. Ich weiß - bei dem Einsatzbereich sicher entbehrlich, aber ich bin halt auf solche Dinge gedrillt und es hat sich ja eh angeboten. Der Amp sitzt somit versenkt im Gehäuse (Schutz der Bedienelemente, der Hochtöner bündig mit den Außenkanten.

Erhoffter Zusatznutzen der Sache: Durch das regelbare Horn könnte noch ein prima Verstärker für Akustik/Piezo oder auch mal 'ne Partybeschallung werden ;)

Falls ich irgendwo einen Bock geschossen habe, bin ich für Hinweise natürlich dankbar :)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#10

Beitrag von bea » 17.01.2016, 23:50

MiLe hat geschrieben:super-ärgerlich so was - will natürlich wieder keiner gewesen sein. Hoffe, Du findest schnell Ersatz!
Ersatz wie folgt: Kappalite aus Selbstbaubox in die 909. Oberton 15L400 in Selbstbaubox und dort ein klein wenig Feintuning.
Mit der Länge der Kanäle habe ich einen Spielraum zwischen 43 und 66 Hz - hoffe, das reicht. Die Kanäle sollen über diagonale Teilstücke realisiert werden, dann ist es einfacher, mit der Länge zu variieren.
Mhmm, ich finde es einfacher, einen klassischen Shelf-Port in der Länge zu variieren, weil man die Leistchen ja nur ungefähr auf Maß schneiden muß (sie liegen ja auf seitlichen Stützleisten auf...)
Aber hast Du auch die Shelf-Port-Korrektur in der Planung berücksichtigt: viewtopic.php?p=42573#p42573 ?
Die sollte für Deine Eck-Ports nochmals anders sein.

Hier noch ein Link: http://forum.speakerplans.com/engineeri ... tml#331098

Ich finde es übrigens klanglich angenehmer, wenn die Ports seitlich stehen.
Öffnung beträgt 225 cm², somit gut 1/4 der Membranfläche - reicht das?
Das sollte sogar für den 3015 reichen, der ja wirklich viel Luft verschieben kann.

Planst Du die Zusatzbox gleich mit? Gerade in Verbindung mit der abgeschrägten Front könnte es nützlich sein, ein gestalterisches Gensamtkonzept zu haben.
LG

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#11

Beitrag von MiLe » 18.01.2016, 00:12

Die Länge der Kanäle bzw. den Spielraum den ich von Stärke der Frontwand bis Fast-Anschlag an die Rückwand habe, habe ich von Boxsim (Visaton) berechnen lassen. Ich denke, dier Ergebnisse sind recht genau (die Erfahrung habe ich zumindest bei der messtechnischen Überprüfung diverser Eigenkonstruktionen machen können), da neben Form und Lage der Öffnungen auch die Entfernung zu den Gehäusewänden berücksichtigt wird.

Mir ist die Idee des Shelfports durch Deinen Hinweis erst jetzt richtig klar geworden - so lässt sich natürlich auch gut abstimmen. Höher liegende Ports regen natürlich den Raum anders an als weit unten liegende...ob das immer von Vorteil ist kann ich nicht sagen.
Dafür müsste ich aber jetzt wieder umplanen, und zumindest jetzt gerade bin ich dazu zu müde ;) Ich hatte auch gehoffe, Boden und Seiten durch die dreieckigen Kanäle etwas zu versteifen und dadurch 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Für einen Shelfport trifft das aber für eine Seite natürlich auch zu. Ich schlaf' mal 'ne Nacht drüber.

Ob der 3015 so besonders viel Luft verschieben kann, weiß ich nicht . Emi gibt 5,9mm an. Ob das +/- 5,9 sind oder in der Summe 5,9, ob korrekterweise (Wickelhöhe-Luftspalttiefe)/2 gerechnet wurde oder, wie es viele machen, noch ein Anteil (meist 1/3-1/4 der Luftspalttiefe) dazuaddiert wird, vermag ich nicht zu sagen. Ich würde aber damit rechnen, dass viele Hersteller den Wert lieber nach oben als nach unten "tunen", weswegen mir ehrliche Angaben zu Spule und Luftspalt lieber sind.
OK, selbst Onkel Klippel misst dem linearen Hub über den theoretisch errechneten hinaus, aber das sind dann eben Messwerte, die die Magnetfeldgeometrie berücksichtigen.

Falls eine Zusatzbox kommt, wird die wohl an der Oberseite 10-20° geneigt. Dazu Vertiefungen für die Standfüße des Combos, dann sollte das gehen.
Merkwürdig sieht dann nur aus, daß die Decke des Combos dann nach hinten ansteigt. Das hätte ich jetzt mit einer nach hinten abfallenden Decke kompensieren können, aber das hätte dann auch seltsam ausgesehen und der Combo-Betrieb solo wird wohl die bei mir vorherrschende Betriebsart sein. Zumindest gefällt mir diese Lösung besser als viele Wedges, bei denen der Bodenbereich gekippt dann in der Luft hängt.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#12

Beitrag von bea » 18.01.2016, 00:22

Wenn Du in der Lage bist, nachzumessen, was Du da gebaut hast und schon mal untersucht hattest, ob das Boxsim die Eckports halbwegs korrekt simuliert, sollte das aber passen.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtet, baust Du zuerst die Zusatzbox als Prototypen.

Ich frage mich übrigens, ob das Aufdoppeln der Schallwand bei diesen Konstruktionen wirklich noch etwas bringt: alle hier diskutierten Lautsprecher haben kräftige Alu-Chassis, die mit 8 Schrauben auf der Schallwand befestigt sind. Diese Konstruktion sollte auch in einer 12mm-Schallwand steif sein.

Für meine 112 mit schräger Schallwand denke ich übrigens an eine Zusatzbox, bei der die Schallwand schräg in einem ansonsten quaderförmigen Gehäuse sitzt.
LG

Beate

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#13

Beitrag von MiLe » 18.01.2016, 00:30

hmmm - stimmt schon - unten und an den Seiten bleibt ja kaum noch Material stehen, das schwingen könnte. Ich mache es halt gerne so, daß ich das hintere Brett auf Einbau-Durchmesser fräse und das vordere auf Außendurchmesser. Dann kann ich über Einschlagmuttern von vorne verschrauben und der Korbrand steht nicht so prominent in der Gegend rum ;)
Das 2. Brett wiegt nach Berücksichtigung aller Ausschnitte immerhin noch knapp 2 kg bei 600gramm/Liter - das ist schon was. Da denke ich auf jeden Fall nochmal drüber nach - Danke für den Hinweis!!
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#14

Beitrag von MiLe » 18.01.2016, 12:32

OK, Holz ist gekauft.
Pappel gabs nur bis 10 mm, und das erschien mir dann so windig und oberflächenweich, daß ich dann doch lieber das schwerere Kiefer-Sperrholz in 12 mm genommen habe.
Dafür werden Deine (Beas) Ratschläge beherzigt: Einlagige Schallwand und Shelfports links und rechts ;)
Jetzt hoffe ich nur, daß ich bei der entsprechenden Änderung der Materialliste im Baumarkt nicht noch einen Bock geschossen habe.
Liebe Grüße,
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#15

Beitrag von MiLe » 18.01.2016, 16:28

Wegen der Holzverfügbarkeits-Problematik habe ich mal nach den verschiedenen Raumgewichten verschiedener Holzwerkstoffe gesucht und dabei viele abweichende Angeban gefunden. U.A. wird teilweise behauptet, "Multiplex ist schwerer als MDF, was mir zwar unwahrscheinlich vorkam, aber gemessen hatte ich es noch nicht selbst.
Hier also mal einige Werkstoffe, die ich gerade hier rumliegen habe und dementsprechend wiegen/messen/rechnen konnte:

Kiefernsperrholz: 540 Gramm/dm³ (vulgo Liter)
Birkensperrholz: 679 Gramm/dm³
Pappelsperrholz: 380 Gramm/dm³
MDF: 759 Gramm/dm³

Bei einem Bedarf meines Combos von ca. 1,67 m² = 20 dm³ Holz (bei 12 mm Plattenstärke) ergibt sich ein Rohgehäusegewicht bei
Pappelsperr: 7.600 Gramm
Kiefersperr: 10.800 Gramm
Wird also wegen der schwereren Holzsorte 3,2 kg schwerer :shock: , aber wenn ich mir die zumindest in meinem Baumarkt wachsweiche Pappel anschaue, ist es mir das wert. Da könnte ich ja auch gleich Balsa oder Hartschaum nehmen - nee danke.
12er MDF wäre wohl eher nicht stabiler/biegesteifer, würde aber gleich mit 15,18 kg auf die Waage schlagen.
Vielleicht helfen die gemessenen Werte ja jemandem, oder erhöhen einfach die Vielfalt der Gewichtsangaben im Netz ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#16

Beitrag von bea » 18.01.2016, 16:37

Pappel wird von den Bassboxenmanufakturen vorzugsweise in 15 mm Stärke verbaut. Sicherlich nicht grundlos ;-)
LG

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Re: Kombo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#17

Beitrag von MiLe » 19.01.2016, 22:59

So - der erste Schritt ist gemacht.
Bassamp1b.JPG
Da der freundliche Herr im Baumarkt wohl einen seiner weniger guten Tage hatte und die Säge wohl gleich mit, ist kaum ein Winkel wirklich 90°, kaum eine Seite gleichlang und die Bretter sind nun auch alles andere als gerade - und ich dachte, Sperrholz verzieht sich wenig - Irrtum. Also reichlich Vor- und Nacharbeit mit Hobel, Fräser und allerlei anderem Werkzeug.

Roh und ohne Verstärkungen wiegt die Kiste schon knapp 10 kg, mit den 20 Kilo Gesamtgewicht wird's also eng. Es blieben dann nur noch 2 kg für Aussteifungen, Tolex und Kleinkram - das wird wohl nicht hinkommen. Schuld ist u.A. der Hochtöner, der alleine schon 1340 Gramm auf die Waage bringt. Dafür misst er sich ausgezeichnet (mit Tactrix-Horn aus massivem Alu :shock: und sollte in der Box eine gute Figur abgeben - vor Allem, wenn auch mal was HiFi-mäßiges rauskommen soll. Sicherheitshalber wird er ja auch regelbar.

Momentan klingt die Kiste beim Abklopfen eher nach ganz mieser Spielzeug-Basedrum als nach Box - mal sehen, was die Versteifungen bringen.

Ich gebe zu, dass mir die ganze Sache schon etwas gegen den gewohnten Strich geht. Meine letzten Boxen haben 40 mm Wandstärke plus Verstrebungen, und das für gerade mal einen 20er im geschlossenen 25-Liter-Gehäuse. Da pro Box auch gleich 4 solcher Abteile werkeln + aufwändige MHT-Lösung und 4Kanal-Aktiv ist so was dann allerdings nur noch schwer transportabel. Hoffentlich treibe ich da den Kompromiss zugunsten des Transportgewichtes nicht zu weit - zur Not hilft dann nur noch aufdoppeln :lol:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#18

Beitrag von bea » 20.01.2016, 00:46

Hast Du noch das Versteifungsgerippe von Barfaced vor Augen?

Ansonsten habe ich bei meiner oben verlinkten 115 ja ein wenig mit Versteifungen experimentiert. Am besten wirkt die schräge Zickzackstrebe. Die Streben dürften zwar deutlich höher sein, aber trotzdem klingt die Box mit ein wenig Dämmung in der Mitte des Volumens schon recht ordentlich. Meine 606 ist weniger stark ausgesteift. Wenn ich nochmal baue, werde ich mich sinngemäß am Barfaced-Skelett orientieren. Ich wüsste allerdings ganz gern, ob und wenn wie sehr man die Aussteifungen dünner wählen kann.

Weitere Beispiele für als gut bekannte Boxen sind ja die von FMC. Hans hat gerade die Tage in Bassic ein Bild von einem Stapel Rohboxen gepostet, auf dem man sieht, wie er die Aussteifungen handhabt. Hier noch ein Link zu einem Fearful-Plan, der auf 12mm-Birkensperrholz ausgelegt ist: http://greenboy.us/fEARful/DL/15+6tube/ ... +6tube.png
LG

Beate

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#19

Beitrag von MiLe » 20.01.2016, 10:48

moin Bea,
Danke für die ganzen hilfreichen Tips!!

Es gab da vor vielen Jahren mal eine Untersuchung von Lautsprechergehäusen per Beschleunigungssensor in der Hobby-HiFi - der Herausgeber nimmt da auch ganz gerne mal Dinge genau unter die Lupe. Was ich davon behalten habe ist, daß eine Unterteilung der Wände in ungleich große Segmente vorteilhaft ist. Bei Barefaced wie auch im fearful-Plan sieht es für mich so aus, als würden eher gleichgroße Segmente erzeugt, was ich gerne vermeiden würde. Im Endeffekt kommt es ja darauf an, Schwingungen der Wände in Frequenzbereiche zu verschieben, in denen sie entweder nicht mehr stören oder aber nicht mehr angeregt werden. Eine Verteilung auf unterschiedliche Frequenzen (aufgrund unterschiedlich langer/breiter/großet Teilflächen) erscheint da schon sinnvoll, sofern man nicht alle Teilbereiche aus dem kritischen Bereich nach oben zu verschieben, was aber einen hohen Material-und Gewichtsaufwand bedeuten würde. Ist das gleiche Prinzip wie in der Raumakustik: Ein würfelförmiger Raum erzeugt eine Riesen-Stehwelle bei einer Frequenz, ein ungleichmäßiger eben 3 kleinere Stehwellen bei unterschiedlichen Frequenzen.

Eine wirkungsvolle Methode, um Subwoofer als Gesamtes zu beruhigen ist es, 2 Treiber in entgegengesetzten Gehäuseseiten zu plazieren (Impulskompensation). Habe ich mal bei einem Sub gemacht - da brauchte man keinen Beschleunigungssensor, um den Unterschied zwischen einem und 2 Treibern in Betrieb zu spüren :D . Dementsprechend habe ich meine Standboxen dann ebenso aufgebaut - die stehen jetzt wie ein Fels in der Brandung, auch bei 25 Hz und vollem Pegel (2000 cm³ Verschiebevolumen pro Seite :D )

Ich denke ich werde, wo es möglich ist, gegenüberliegende Wände miteinander verbinden und da, wo es nicht geht, bracings ungleichmäßig anordnen. Dein Zickzack-Plan scheint mir da eher in die richtige Richtung zu gehen als beispielsweise Ringvertärkungen, die in immer gleichen Abständen liegen.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#20

Beitrag von MiLe » 20.01.2016, 15:30

mit dem bestellten gebrauchten B&C 15HPL76 scheint's Probleme zu geben - irgendwie habe ich den Verdacht, daß das Teil bei mir nie ankommen wird.
Also nochmal stundenlang Datenblätter und Messschriebe durchforstet (langsam ist mit schwindlig) und nun einen Faital 15HF500 bestellt. http://www.faitalpro.com/en/products/LF ... =151060100
Der ist nun auf der Liste der populärsten Basstreiber auch nicht ganz weit oben, aber von den Daten her sieht er mehr als interessant aus: +/- 5,75 mm Hub (ohne irgendwelche Hinzurechnung von dubiosen-Luftspalt-Tiefen-Anteilen, also simpel Spulenhöhe-Luftspalttiefe/2) praxisgerechte TSP, ordentliche Belastbarkeit (500W AES) und einen recht ausgeglichenen Frequenzgang bis knapp 4 KHz ohne die oft zu sehenden Resonanzen zwischen 1 und 2 Khz die ich nicht mag, weil es dazu a) Klangregler gibt und b) sich derartige Resonanzen auch im Ausklingen für mich störend bemerkbar machen.
Dass man das Teil mit Neo-Antrieb für (mit etwas Suche) 215.- € bekommt erstaunt mich schon etwas, aber bei den sichtbaren Daten spiele ich da gerne mal das Versuchskaninchen.

edit: Ups - gerade sehe ich, daß Du (Bea) den kleinen Bruder des Faital schon in Deinem ersten Post vorgeschlagen hast - manchmal sehe ich halt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Mit scheint der 500er allerdings in vielen Punkten überlegen (z.B. mehr als doppelter linearer Hub, Eignung für tendenziell etwas kleinere Gehäuse, geringere mechanische Verluste), nur ab ca. 1 KHz bringt der "kleine" etwas mehr Pegel. Preislich nehmen sie sich nicht viel.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#21

Beitrag von bea » 20.01.2016, 18:04

Hallo Michael,

Dir ist aber bewusst, dass das ein Subwoofer-Chassis ist? Etwas seitlich vom Beam wird der nur noch dumpf klingen. Den würde ich nur in einer 3-Wege-Box einsetzen. Oder ist Dein Bass ein Gibson EB-0 oder EB-2 ?

Hier noch was über 15PR400: http://www.bassic.ch/threads/faital-pro ... t-16150448
Den würde ich übrignens nicht unbedingt als kleinen Bruder bezeichnen. Er hat eben ein anderes Anwendungsgebiet, und er ist in der als Basslautsprecher bewährt. Wird auch von FMC verwendet.

Gerade eben habe ich übrigens einen zweiten Oberton 15L400 bestellt.
LG

Beate

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#22

Beitrag von MiLe » 20.01.2016, 19:05

Hi Bea,

den HF500 würde ich aber nun nicht wirklich als reinen Subwoofer betrachten, auch Faitall gibt ihn bis 3500 und den PR400 bis 4000 Hz an - ab 2000 kommt bei mir ohnehin der Hochtöner. Auch im Bündelungsverhalten kann ich zwischen beiden keine nennenswerten Unterschiede ausmachen - wie auch, die Bündelung ist weitestgehend vom Membrandurchmesser abhängig. Ein steiferer oder weicherer Kegel macht da nur einen sehr geringen Unterschied, wie ich nach dem Bau von ca. 30 Prototypen-Chassis genau wegen diesem "Effekt" lernen musste.
Faital PR400 vs. FH500.jpg

Die stärkere Mittelhoch-Widergabe des PR400 dürfte zum Teil auf die geringere bewegte Masse zurückzuführen sein und wahrscheinlich, weil er wohl einen Kurzschlussring auf dem Polkern hat, der HF500 eher nicht, zumindest legen die Impedanzkurven diesen Schluss nahe.

Klar bringt der HF500 etwas weniger Pegel ab ca. 700 Hz, aber in dem Bereich kann man per EQ gut ausgleichen, wenn man denn möchte. Mir kommt die Zurückhaltung um 1-2 KHz eigentlich eher entgegen. Dagegen ist der maximale lineare Hub elektronisch nicht zu kompensieren. Daher meine Wahl für den HF 500 ;)
Den genannten Thread beachte ich jetzt mal nicht allzu sehr, da gehts mir zu viel um Äpfel-Birnen-Vergleiche mit Rückschlüssen auf den "Klang" eines Chassis beim Vergleich in unterschiedlichen Gehäusen, Abstimmungen.......
Ist ja aber auch schwer zu vergleichen, weil eben manche Speaker ein anderes Gehäuse benötigen als andere - nur, was vergleicht man dann? Da halte ich mich lieber an Messwerte mit anschließender Abstimmung nach Gehör und Messmikro ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#23

Beitrag von bea » 20.01.2016, 19:41

Hallo Michael

noch ne ganz blöde Frage: kann es sein, dass Du vergessen hast, die Griffe einzuplanen?

Ich hab grad gemerkt, dass ich bei 16 kg noch ohne Griffe auskomme, bei 20 kg aber bereits nicht mehr. Deshalb wird meine 115 jetzt welche benötigen. Nachträglich welche dranbauen kann dann doof werden. Vor allem, wenn sie mit seitlichen Reflexöffnungen kollidieren.
LG

Beate

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#24

Beitrag von MiLe » 20.01.2016, 20:25

naja - mein Gitarrenamp wiegt 23 kg und kommt mit einem Griff oben gut aus, das gleiche sollte dann auch für den Basscombo gelten, der sicher knapp unter dieser Marke bleibt. Das dünne Top-Brett ist schon dementsprechend verstärkt. Aber Danke, daß Du daran gedacht hast.
Wenn mit zumehmendem Alter meine Gewichtstoleranz sinkt, erhöht sich halt die Anzahl der Rollbretter oder Sackkarren dementsprechend ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Combo aus Markbass LMII und ??? Woofer bauen

#25

Beitrag von Bermann » 21.01.2016, 13:22

Bea,
für das Nachrüsten von Boxen kann ich die selbsteinklappenden Flightcase-Griffe empfehlen.
Da kommt man oft ohne Durchbruch durch die Seitenwand aus, also nur mit einer eingefrästen vertiefung für sie Schale.

Gruß Hermann

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