Mini-Amp

Lautsprecher-Boxen Selbstbau
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helferlain
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Re: Mini-Amp

#26

Beitrag von helferlain » 18.01.2015, 13:41

In der Sache "Mini-Verstärker" am Profiling Amp / Modeler stimme ich dir voll zu. Aber ob es dem Jan hilft?

Er hat eine minimalistische Gitarre mit nur geringer Möglichkeit, den Sound zu formen. Da ist eine typische Gitarrenverstärkerschaltung mit wenigstens einem Tone-Regler m.M eher angebracht.

Das Risiko bei Projekten dieser Art besteht darin, dass man schnell ein Ergebnis erhält, dass nur kurzzeitig zufrieden stellt und oder umgehen entsorgt wird. Weil man aus Unkenntnis (siehe erster Beitrag) bestimmte Bedingungen nicht berücksichtigt hat. Z.B. geschlossene / offene Box. Woher soll Jan jetzt wissen, was "weich aufgehängte Luftpumen sind"?

Du weisst, was du tust, deshalb kling dein Schuhkarton. Und falls nicht, weisst du, was zu verändern ist. Der Unkundige greift da lieber auf einen Bausatz zurück. Oder den Roland MicroCube und ähnliches optisch dem Flair der Gitarre anpassen. Denn das Ziel ist nicht "Verstärker lernen" sondern "mit minimalem Aufwand transportablen Klang" erhalten.
Grüße, helferlain
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford

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kehrdesign
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Re: Mini-Amp

#27

Beitrag von kehrdesign » 18.01.2015, 14:21

capricky hat geschrieben: ... alte (Röhren)Radios zu Gitarrenverstärker "umgewidmet" ...
Das passt jetzt zwar überhaupt nicht zu Mini-Amps, da aber gerade hier nichts läuft und capricky es angepickt hat, möchte ich hier mal was loswerden, was mich bis heute beeindruckt.

1965 als ich meine erste E-Gitarre (eine Musima Elgita) erworben hatte, bekam ich von meinem Opa ein Vorkriegsradio mit einem sehr großen LSP (an die 30 cm im Durchmesser), der einen mächtigen U-Magneten auf der Rückseite hatte. Dieses Radio hatte einen AUX-Eingang (zwei Stiftbuchsen im Abstand von Netzsteckerstiften !!! - sowas gab's damals.) und es wurde mein erster eigener Verstärker, clean und ziemlich breitbandig bis basslastig.

Natürlich war mir das sehr bald viiieeel zu leise. Als ich dann ein 50er-Jahre-Radio (mit so einem "magischen Auge") geschenkt bekam, welches aber auch keine für mich sinnvolle Veränderung hervorbrachte, legte ich kurzerhand das hochohmigere Lautsprechersignal des Vorkriegsradios auf den AUX des "neuzeitlicheren" Gerätes namens "Weimar". Und das Ergebnis war so beeindruckend, dass es mich noch jetzt (nach rund 50 Jahren) zu diesem Posting veranlasst. Der Lautstärkeregler des alten Teils fungierte faktisch als Vorstufe mit ordentlich Gainvorrat, das zweite als Endstufe (lt. techn. Datenblatt 4 Watt an 8 Ohm) an einem ca. 15 cm-Breitbandlautsprecher mit Hochtonkalotte. Die Kombi war richtig laut und hatte eine derart geniale Zerre, wie ich sie seither nicht wieder erlebt habe; Dynamiküberschuss (und Sustain) bis zum Abwinken und dabei so transparent, dass beim Spiel über mehrere Saiten feinste Nuancen selbst einer Saite dabei sauber wiedergegeben wurden. Die Klangregler der beiden Radios (also von "Vor- und Endstufe") ermöglichten außerdem durchweg brauchbare Nuancierungen des ges. Klanges.

Im Überschwang der Gefühle ob meiner damaligen Neuerwerbung, eines funkelnagelneuen 25 Watt Gitarrencombos (Regent 30) und ob des Wissens darum, dass die Radio-Kombi absolut roaduntauglich war, habe ich dann einige Zeit später meinen auch optisch verschlimmbesserten "Doppel-Radio-Amp" entsorgt, worüber ich mich noch heute in den Allerwertesten beißen könnte.

Nun, wenn's auch nicht direkt zum Thema beigetragen hat, vielleicht mag ja mein kleines "Wort zum Sonntag" manch Einen ammüsieren und ev. sogar substanzielle Binsenweisheiten der Verstärker- und Lautsprechertechnik offenbaren.

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Re: Mini-Amp

#28

Beitrag von capricky » 18.01.2015, 14:29

Titan-Jan hat geschrieben:Hallo zusammen,

in Zusammenhang mit meinen Cigar Box Guitars wollte ich jetzt noch einen Cigar Box Amp bauen.
........
Nun ist es so, dass ich diesbezüglich von Tuten und Blasen keine (!) Ahnung habe. Gitarrenelektronik geht grad noch aber die ganze Verstärkertechnik ist für mich völlig fremd.
Ich dachte deswegen, ich starte mit einem Bausatz (zum Beispiel diesem hier von Musikding: http://www.musikding.de/Little-Rebel-Ve ... er-Bausatz).

Soweit ich das verstehe, ist das aber nur die "Verstärkung des elektrischen Signals" (inkl. der Regler und der Spannungsversorgung). Einen Lautsprecher brauche ich ja auch noch, richtig? Was für Lautsprecher nimmt man denn dafür?
Also für mich klingt das durchaus wie: "Ich will es lernen!" ;)

Da fühle ich mich eben angehalten, Vorschläge zu machen wie das gehen könnte und was nach m.M. sinnvoll wäre. Und "recycling" ist sicher auch eine gute Möglichkeit, sieht man ja auch bei den Cigar Box Instrumenten. Vor allem hat man viele Gestaltungsfreiheiten.

Ich bin weiter oben mit wohl schon etwas heftiger "Kost" eingestiegen und habe das inzwischen ja auch bedauert, es war inhaltlich dann auch weniger an Jan gerichtet, sondern mehr an die Resonanzfrequenzler, Lautsprecherdurchmessler und Frequenzgänger (whistle)

capricky ;)

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Re: Mini-Amp

#29

Beitrag von uwe.s. » 18.01.2015, 22:51

Hallo Titan-Jan,
lass Dich nicht bange machen. Der LM 386 ist gut für Löt-Anfänger. Keine hohen Spannungen, kein Kühlkörper. Du kannst ihn notfalls mit einer 9V-Batterie ausprobieren und mit jedem im Haus auffindbaren Lautsprecher ausprobieren. Ich hänge mal eine Zeichnung an, die schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber trotzdem nützlich ist.
Einige Tipps:
- Lass Dir von wem zeigen, wie man unfallfrei lötet.
- Nicht am IC löten, sondern einen Sockel drunterbauen.
- Datenblatt runterladen, rauskriegen, wo am IC die Nummer 1 ist.
- In der Zeichnung kreuzen sich zwei Leitungen: Die sind NICHT miteinander verbunden.
- Als Komplettanfänger kannst Du die Bauteile sogar wie auf der Zeichnung durch eine dünne Pappen pieksen und direkt nach Zeichnung löten.
- Die Kondensatoren haben einen Plus- und Minuspol. Wenn Du sie Dir genau ansiehst, kriegst Du raus was was ist. Bitte drauf achten.
- Wenn´s erst nicht funktioniert, ist das ganz normal. Dann ist gemeinsame Fehlersuche angesagt.

Viel Erfolg
Uwe.s.
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Re: Mini-Amp

#30

Beitrag von Titan-Jan » 19.01.2015, 08:14

Danke für die rege Beteiligung. Danke auch uwe für deine Tipps. Nun ist es ja so, dass ich schon grundsätzlich löten kann. Danke für den Tipp mit dem Karton. Das könnte mir helfen, kompliziertere Schaltungen kompakt aufzubauen.

Hab mir mal ein bisschen Gedanken über das weitere Vorgehen gemacht.
Also JA, ich will schon lernen und etwas weiterkommen. Aber ich will praktisch lernen. Also schnelle Ergebnisse und dann lieber noch einmal wieder was ändern und neu ausprobieren als monatelang rumdoktorn und am Ende nicht sicher sein, ob das jetzt wirklich schon so richtig der Bringer war.

Gelernt habe ich jetzt immerhin schon:
Ich brauche
1. eine Verstärkerschaltung (mit mehr oder weniger Reglern und Watt) und
2. einen/mehrere Lautsprecher (mit mehr oder weniger cm Durchmesser) und
3. ein Gehäuse.

Ich werde wohl als erstes Mal die einfachste/schnellste/billigste Konzept ausprobieren:
Ruby-Schaltung, mit kleinem Einbaulautsprecher (evtl. auch zwei) in kleiner Zigarrenkiste, die noch übrig ist.
Wenn ich dann noch nicht zufrieden bin (wovon evtl. auszugehen ist) oder erst so richtig Lust bekommen habe, probiere ich die andere Variante:
Bausatz mit EQ, 8" Lautsprecher in massiver Holzkiste (evtl. Weinkiste, warum nicht....). Und spätestens bis dahin sollte ich schon recht viel gelernt haben und bin um ein paar Erfahrungen reicher.


PS: Noch zum Sound der Cigar Box Guitars:
Viele fragen ja immer, wie die Dinger denn klingen. Nun, ich finde, man kann es mit einer E-Gitarre überhaupt nicht vergleichen. Durch den kleinen Resonanzkörper hört man nicht nur das elektrische Signal, sondern (ähnlich wie bei einer halbakustischen) auch immer noch den Hohlkörper mit tönen. Und dann durch die drei Saiten, mit dem Bottleneck gespielt klingt das wirklich ziemlich anders als eine E-Gitarre, auch wenn ich ja normale Single Coils mit Vol.- und Tone-Poti verbaut habe. Von demher habe ich auch keine Bedenken, bei dem Cigar Box Amp etwas Neues auszuprobieren.

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Re: Mini-Amp

#31

Beitrag von Haddock » 21.01.2015, 07:18

Guten Morgen Jan,

hier hätte ich noch eine Alternative. Hab da auch schon bestellt, 1A Platinen.

Gruss
Urs

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Titan-Jan
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Re: Mini-Amp

#32

Beitrag von Titan-Jan » 21.01.2015, 12:24

Danke Urs!
Habe die Bauteile für den Ruby allerdings schon bestellt.

@Cap:
Vlt kannst du die Luftpumpen-Story mit den hart und weichaufgehängten Membranen ja noch einmal erläutern und dabei Bezug auf die vorgeschlagenen Lautsprecher nehmen... ;) Mich würde es interessieren! (sonst lernt man ja tatsächlich nichts...)

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Re: Mini-Amp

#33

Beitrag von kehrdesign » 21.01.2015, 13:45

Das Prinzip ist,
dass Bässe (vergleichbar mit Zylindern eines Verbrennungsmotors) einen großen "Hubraum" brauchen, dass also die Membran pro Hub viel Luft bewegen muss. Wenn nun der Membrandurchmesser (Zylinderdurchmesser) klein ist, wäre das durch einen größeren Hubweg der Membran (des Kolbens) im Rahmen des technisch Möglichen kompensierbar. Dazu ist aber eine entsprechend flexible Aufhängung der Membran im Gestell/Gehäuse/Chassis nötig.
Zugegeben, sehr vereinfacht meine Darstellung, dafür aber anschaulich, hoffe ich.

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Re: Mini-Amp

#34

Beitrag von the bird » 21.01.2015, 14:41

@ Jan
Ich habe hier noch die Reste des Cigarbox Amps (Lautsprecher, Gehäuse und Gitter) kann ich Dir zukommen lassen wenn Du möchtest (gegen Porto, sonst nix) Dann kannst Du ein bischen experimentieren.
Die Schaltung habe ich in den Heizlüfter-Amp eingebaut.

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Re: Mini-Amp

#35

Beitrag von Titan-Jan » 21.01.2015, 15:37

kehrdesign hat geschrieben:Zugegeben, sehr vereinfacht meine Darstellung, dafür aber anschaulich, hoffe ich.
Vielen Dank, das Bild gefällt mir!
kehrdesign hat geschrieben:Das Prinzip ist,
dass Bässe (vergleichbar mit Zylindern eines Verbrennungsmotors) einen großen "Hubraum" brauchen, dass also die Membran pro Hub viel Luft bewegen muss. Wenn nun der Membrandurchmesser (Zylinderdurchmesser) klein ist, wäre das durch einen größeren Hubweg der Membran (des Kolbens) im Rahmen des technisch Möglichen kompensierbar./quote]

Soweit völlig nachvollziehbar. Um Bässe hörbar zu machen braucht man halt auch recht viel Druck/Energie.
kehrdesign hat geschrieben: Dazu ist aber eine entsprechend flexible Aufhängung der Membran im Gestell/Gehäuse/Chassis nötig.
Und das kapiere ich jetzt nicht ganz. Wenn ich die Membran (übertrieben gesagt) an einem Faden aufhänge bekomme ich mehr Bässe?

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Re: Mini-Amp

#36

Beitrag von Arsen » 21.01.2015, 17:32

Wenn ich das richtig verstehe, gibt eine flexible Aufhängung der Membran mehr Hubraum, weil mehr Weg zum Vor- und zurückschwingen verfügbar ist.
(Wenn die Membran hart, also unflexibel aufgehängt ist kann sie sich weniger "frei bewegen")

Evtl. passt der Vergleich mit der Federgabel eines Fahrrades?
--> Weiche Feder (flexible Aufhängung) = größerer Federweg (Hub) bei gleicher Belastung
--> Harte Feder (weniger flexible Aufhängung) = weniger Federweg bei gleicher Belastung
Gruß, Arsen

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Re: Mini-Amp

#37

Beitrag von capricky » 21.01.2015, 18:39

Titan-Jan hat geschrieben: Und das kapiere ich jetzt nicht ganz. Wenn ich die Membran (übertrieben gesagt) an einem Faden aufhänge bekomme ich mehr Bässe?
Mit "Aufhängung" ist gemeint, wie und wo die Lautsprechermembran am Lautsprecherkorb (dem Chassis) befestigt ist. Einmal ist das die Sicke, das ist der äußere gewellte Rand der Membran. Ist der aus Gummi (Schaumgummi, Kautschuk), ist das ein Zeichen für weiche Aufhängung, ist er aus dem Membranmaterial (das kann auch lackiert oder gummiert sein), ist es eine harte Aufhängung. Die zweite Aufhängung Zentrierspinne genannt, spielt da weniger eine Rolle, sie sorgt dafür, dass die Schwingspule im Ringluftspalt des Magneten bleibt, ohne an ihm zu schleifen.
"Bässe" bekommt man vereinfacht gesagt von der Menge Luft, die die Membran schiebt. Hart aufgehängte Lautsprecher (eine eher irreführende Bezeichnung, es ist wie erklärt die Membran) sind kurzhubig, haben dafür eine große leichte Membran, weich aufgehängte Lautsprecher sind langhubig und haben eher kleinere Membrandurchmesser (Hifi Boxen im Heimbereich).

(erstmal Pause hier, muss ein paar technische Notfälle klären 8) )

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Re: Mini-Amp

#38

Beitrag von capricky » 24.02.2015, 11:59

capricky hat geschrieben:
(erstmal Pause hier, muss ein paar technische Notfälle klären 8) )

capricky
Oh Gott... hier habe ich ja auch noch eine Baustelle... :roll:

Je länger ich darüber nachdenke, merke ich doch wie schwierig es ist, mit ein zwei posts und ein paar griffigen Sätzen eine Thematik darzustellen, die mir einfach und übersichtlich erscheint. Ich denke, ich bin damit hier grandios gescheitert. Das könnte nur ein Buch werden: "Lautsprecherverständnis für Anfänger", dafür habe ich leider überhaupt keine Zeit... :cry:

capricky

edit: ...aber natürlich werde ich weiter Fragen dazu beantworten, obwohl ich weiß, daß meine Antworten neue Fragen auslösen werden 8)

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Re: Mini-Amp

#39

Beitrag von Titan-Jan » 05.03.2015, 16:37

Also interessieren würde ich mich dafür schon noch, wenn du doch mal Zeit für so ein Buch hast ;)

Leider komme ich hier wegen diverser anderer Baustellen aber momentan auch nicht weiter. Wird Zeit, dass wieder (Bastel-)Winter wird :roll: ;)

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Re: Mini-Amp

#40

Beitrag von kehrdesign » 18.03.2015, 14:00

Z.Zt. bastel ich an meinem Wohnzimmer-Amp und habe gerade mit ein paar Lautsprechern aus Altbeständen experimentiert.
Es handelt sich um zwei 5-Zöller Breitband-Speaker mit weicher Aufhängung und etwa 80 Hz Resonanzfrequenz (der Typ, der serienmäßig in franz. Autos verbaut wird). Breitbänder deshalb, weil der Amp (2-kanaliger Class D-Amp) parallel neben dem Gitarrensignal im zweiten Kanal ein breitbandiges Signal (Rhythmus-Gruppe, Drums ...) vom MP3-Player wiedergeben soll.

Die Speaker sitzen nebeneinander in einem Gehäuseteil von 2,8 dm x 1,9 dm x 1,1 dm (B x H x T), also mit knapp 6 l Volumen. Ein breitbandiges Signal bei offener bzw. teilweise offener Rückwand bringt schon bei niedrigem Pegel von der HiFi-Anlage den Speaker so auf Touren, dass er sich regelrecht "überschlägt" (Luftpumpe). Bei geschlossener Rückwand (Kompaktbox - bisher noch ohne Innendämmung) erzeugt er einen vergleichsweise linearen Frequenzverlauf. Den typischen Frequenzgang für das Gitarrensignal habe ich recht gut mit zusätzlichen, integrierten Klangformern (Mid-Booster sowie ein altes Zoom-Multieffektgerät mit EQ und Amp-Simulator) hinbekommen.

Da ich mit dem mechanischen und elektrischen Aufbau noch nicht so weit bin, konnte ich auch noch nicht testen, ob und wie die beide Kanäle sich gegenseitig beeinflussen werden. Ggf. würde ich nachträglich mittels Trennwand das Volumen für beide Speaker aufteilen.

Ist also alles ein Probieren in der Hoffnung auf ein praktikables Ergebnis, welches ich Euch natürlich zu gegebener Zeit mitteilen werde. Kann mir ev. schon jemand vorab hierzu Infos bzw. Tips geben.

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Re: Mini-Amp

#41

Beitrag von kehrdesign » 24.04.2015, 17:44

So,

nun ist er erstmal soweit fertig, der Wohnzimmer-Amp: mehr dazu gibt's hier

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Re: Mini-Amp

#42

Beitrag von Titan-Jan » 22.01.2016, 17:00

Also dieser RUBY ist ja echt ganz cool!
http://www.runoffgroove.com/ruby.html

Aber lieber wäre es mir, wenn der Gain noch etwas mehr bumsen würde. Im Moment passiert fast das gleiche, egal ob ich bei Volume oder Gain aufdrehe. Kann man das noch pimpen?

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Re: Mini-Amp

#43

Beitrag von capricky » 22.01.2016, 19:01

Titan-Jan hat geschrieben:Also dieser RUBY ist ja echt ganz cool!
http://www.runoffgroove.com/ruby.html

Aber lieber wäre es mir, wenn der Gain noch etwas mehr bumsen würde. Im Moment passiert fast das gleiche, egal ob ich bei Volume oder Gain aufdrehe. Kann man das noch pimpen?
Öhmm... der bringt ja gerade so 500 -700 Milliwatt, da ist nicht mehr viel "headroom", da braucht man auch nicht mehr von "Gain" oder "Volume" sprechen. Wenn es lauter werden soll, egal woran man dreht, dann zerrt es eben.
Wenn der jetzt lauter werden soll, dann musst Du mehr Lautsprecher mit höherer Kennempfindlichkeit nehmen.

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Re: Mini-Amp

#44

Beitrag von MiLe » 22.01.2016, 20:40

capricky hat geschrieben:Die zweite Aufhängung Zentrierspinne genannt, spielt da weniger eine Rolle, sie sorgt dafür, dass die Schwingspule im Ringluftspalt des Magneten bleibt, ohne an ihm zu schleifen.
Einspruch, Euer Ehren :D
Richtig ist, daß sich die Gesamthärte der Aufhängung aus Sicke und Zentrierung addiert. Allerdings versucht man in der Regel, die Aufhängungsnachgiebigkeit eben eher über die Zentrierung als über die Sicke zu erreichen. Die Sicke soll sicherstellen, daß die Membran nicht das Taumeln anfängt und Membranvorder- und Rückseite akustisch voneinander isolieren (sonst pumpen wir ja die Luft im Kreis - fast so wie bei einem offenen Combo ;) )Bisweilen soll sie auch Schwingungen in der Membran dämpfen - ok - bei Musiker/PA-Lautsprechern kommt der Aspekt eher seltener zum Tragen.
Die Zentrierung führt die Schwingspule und stellt (im Normalfall) den größten Teil der Feder dar. Das um sicherzustellen, daß die durch eine weich aufgehängte Schwingspule in Kombination mit einer härteren Sicke der Kegel ungebührlich am Rand "festgehalten" wird und sich notgedrungen verbiegen muss. Das gibt dann mämlich recht üble Partialschwingungen, Verzerrungen..... - aber vielleicht sind die ja manchmal auch gewollt? :shock: Im "kolbenförmigen" Tieftonbereich aber doch sicher nicht?
Die "Kolben-Betrachtung" der Membran funktioniert ja ohnehin nur im tiefen Frequenzbereich, ab einem konstruktionsbedingten Punkt bricht so ziemlich jeder Kegel in Partialschwingungen auf. Was die Membran dann vollführt, wenn Sie einfach nur von der Schwingspule z.B. 5000x/Sekunde vor und zurückgeschubst wird, hat mit der kolbenförmigen Bewegung der Schwingspule ja nur noch recht wenig zu tun.

Was ich aber noch nie verstanden habe - und vielleicht magst Du mich da aufklären?: Normalerweise nimmt man für HiFi eher weich mit viel Hub und für PA/Musiker eher hart und wenig Hub - hast Du ja auch schon geschrieben. Aber wieso? Warum nicht hart UND viel Hub? Und warum überhaupt hart? Ein weicher Woofer in einem geschlossenen Gehäuse wird ja durch das Luftvolumen im Rücken auch schon stark in seinem Bewegungsdrang gedämpft.
Ich hab das eben mal mit einem sehr langhubigen Teil Seas L26ROY, 25 cm/10" mit +/- 14 mm linearem Hub ausprobiert. Das Dingens hat also einen guten Liter Hubraum, weit mehr als die allermeisten 15" Woofer (die im Schnitt zwischen 350 und 600 ccm Luft linear verschieben können. Qtc 0,7, fc 52 Hz.
Bei halbwegs moderaten Lautstärken ist der Membranhub auch recht überschaubar und weit weg vom Möglichen (Lauter ging nicht, sonst fällt mir hier der Rigips von der Decke), aber bei Dingen wie Abdämpfen der Saiten mit dem Handballen haut's fast die Membran raus, also da, wo akustische Leistung gar nicht erwünscht ist. OK, dagegen gibt's Hochpassfilter, aber warum dämpft das Volumen die Sache nicht ausreichend und warum funktioniert's mit hart aufgehängten Treibern? Ich bin verwirrt :roll:
Liebe Grüße,
Michael

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