Frage zur 4x12er Box

[Haddock]

Guten Morgen,

weshalb haben viele 4x12 Boxen zwischen der Wand wo die Lautsprecher montiert sind und der vorderen Gehäuseseite distanz Leisten (ca. 2cm)? So das die Bespannung eben diese 2 cm Luft hat. Kann man die Frontbespannung nicht direkt auf die Speaker wand ziehen? Ich hoffe Ihr versteht was ich meine...

Gruss
Urs

[Bermann]

Hallo Urs,
Die Aufdopplung an den Vorderkanten bei Marshall-Boxen bewirkt eine massivere Wirkung der Box (als ob sie aus 4cm Holz gefertigt wäre). So konnte der gute Jim die Frontplatte auch von hinten verschrauben, ohne das man irgendwelche Schrauben sehen kann. Ebenfalls hat die Versenkung der Frontplatte eine Schutzwirkung für den Bespannstoff. Auf die Frontplatte ist auch ringsum eine eine ca. ein Zentimeter dicke Leiste aufgeklebt, die dafür sorgt, das sich die Lautsprecheröffnungen nicht nach einiger Zeit im Bespannstoff dunkel abzeichnen.
Außerdem sind die Lautsprechermembranen so besser geschützt.

Hier mal ein Bild von einer schlecht gemachten Front.


Fender hat zum Beispiel diese Aufdopplung und starke Versenkung nicht gemacht sondern oft einen bespannten Rahmen verwendet, dadurch wirken die Boxen filigraner.

Gruß Hermann

[Haddock]

Hallo Hermann,

super, besten Dank! Jetzt kann ich es nachvolziehen.

Gruss
Urs

[Haddock]

Guten Morgen,

die nächste Dumme Frage. Was spricht gegen das verlöten der Kabel an den Lautsprechern? In der Aktuellen 4x12er ist alles gesteckt.

Gruss
Urs

[capricky]

Es spricht gar nichts dagegen. Diese Steckerei ist eine Folge des Zwanges zur "Bleifreiheit"!
So schlecht finde ich das inzwischen gar nicht mehr, Stecker machen vieles einfacher, zumindest bei Reparaturen.

capricky

[bigherb]

Hat zwar jetzt direkt nichts mit einer 4/12er Box zu tun aber ist dieses bleifreie Lot lediglich schwieriger zu löten oder hält eine solche Verbindung in einer vibrierenden Box einfach nicht zuverlässig ?

[capricky]

Hat zwar jetzt direkt nichts mit einer 4/12er Box zu tun aber ist dieses bleifreie Lot lediglich schwieriger zu löten oder hält eine solche Verbindung in einer vibrierenden Box einfach nicht zuverlässig ?

"Schwierig" zu löten ist noch optimistisch formuliert, ich empfinde es als einzigartigen Krampf und so sehen handgelötete "Lötstellen" dann auch aus.
Stecker, Klemmen, Schraubterminals sind wieder auf dem Vormarsch, selbst in Gibson Gitarren. Hält ja im Auto auch und da rüttelts stärker.

capricky

[bigherb]

Laut Wickidingens scheint das tatsächlich zu Problemen zu führen. In elektrischen sicherheitsbetonten Geräten (Medizin ect) darf weiter bleihaltiges Lot verwendet werden. Gitarren und Boxen zählen wohl dazu nicht....
Stecker sind aber gerade bei KFZ schon sehr oft Ursache vieler Störungen. Nun werden die bekannten Flachstecker in Boxen ja noch zu gebrauchen sein aber in Gitarren ? Da wird man dann zu den PC Steckerlis greifen....?
Mir düngt Ungemach.

[capricky]

Nun werden die bekannten Flachstecker in Boxen ja noch zu gebrauchen sein aber in Gitarren ? Da wird man dann zu den PC Steckerlis greifen....?

Ja, ist schon längst soweit, bei EMG, Seymour Duncan, Gibson u.v.a., und ich weiß nicht mal, ob sie sich auf eine Norm geeinigt haben... vermutlich nicht.

capricky

[Arsen]

Naja mal abgesehen davon, dass das Steck-Zubehör (Potis, Platinen, Verteiler) A****teuer sind finde ich das eigentlich ein interessantes System. MMn sollte da auch keine Stabilitätsproblem vorhanden sein, die Verbindungen von EMGs die ich gesteckt habe kamen mir recht stabil und fest vor.

Nachteil ist natürlich, dass Spielchen wie Kondensatoren u.ä. zwischenlöten durch die Steckverbindungen erschwert wird.

[irgendwer]

Hat zwar jetzt direkt nichts mit einer 4/12er Box zu tun aber ist dieses bleifreie Lot lediglich schwieriger zu löten oder hält eine solche Verbindung in einer vibrierenden Box einfach nicht zuverlässig ?

Also mit entsprechendem Equipment ist bleifreies Löten kein Hexenwerk.

Mit nem müden Handlötkolben, der bei bleihaltigem Lot schon an der Grenze ist, schafft man natürlich beim bleifreien Lot an entsprechen Lötstellen wie bei Lautsprechern kein ordentliches Ergebnis.

Wichtig für den Heimgebrauch aus meiner Sicht: Das gute Silberhaltige Lot (~4%) und ein ordentlicher Lötkolben, dann braucht man ggf. davor keine Angst haben.

Für uns Privatleute gibt's aber keinen Zwang, auf bleihaltiges Lot zu verzichten.
Will man die gefertigten Gitarren/Boxen aber verkaufen, schaut's schon wieder anders aus.

Gruss, Max

[capricky]

Also mit entsprechendem Equipment ist bleifreies Löten kein Hexenwerk.

Mit nem müden Handlötkolben, der bei bleihaltigem Lot schon an der Grenze ist, schafft man natürlich beim bleifreien Lot an entsprechen Lötstellen wie bei Lautsprechern kein ordentliches Ergebnis.

Wichtig für den Heimgebrauch aus meiner Sicht: Das gute Silberhaltige Lot (~4%) und ein ordentlicher Lötkolben, dann braucht man ggf. davor keine Angst haben.

Ich war gerade dabei einen "bleifreien" Fender Fußschalter zu reparieren.... es ist eine Qual! Hier ist löttechnisch auch alles am Start, was Rang und Namen hat, Weller, Ersa und eine Hochfrequenz "Lead Free Soldering Station" mit max. 520°C und 90Watt, ein Spitzenteil von Xytronic. Auslöten geht nur, wenn ich die Lötpunkte erstmal legiere, d.h. mit bleihaltigem Lot aufschmelze. sonst gibt es keine Chance mittels Entlötpumpe und Endlötlitze etwas zu erreichen.
Ich hatte hier im Frühjahr schon mal einen Bleifreilötthread gestartet und die allgemeinen Probleme geschildert. Meine Konsequenz danach ist - ich nehme keine "bleifreien" Gerätschaften mehr zur Reparatur an, nun hatte sich mal wieder einer heimlich reingeschmuggelt...

capricky

[bigherb]

Kann man das denn vorher sehen ? Oder sind alle neueren Geräte seit einem Stichtag bleilos verlötet ? Wie sind denn die Erfahrungen mit der Haltbarkeit bzw. sind "kalte" Lötstellen nun häufiger Ursachen von Störungen ?

[capricky]

Oder sind alle neueren Geräte seit einem Stichtag bleilos verlötet ? Wie sind denn die Erfahrungen mit der Haltbarkeit bzw. sind "kalte" Lötstellen nun häufiger Ursachen von Störungen ?

Der Stichtag war der 1.Juli 2006, ab dem dürfen allgemein nur noch Geräte mit bleifreiem Lot gehandelt werden. Es gibt Ausnahmen, aber nicht für Geräte der Musikelektronik.
Ob es eine Zunahme "kalter Lötstellen" gibt, kann ich nicht sagen, ich habe zu wenig Vergleich. Gefühlt aber eher nicht.

Um es nochmal zu wiederholen - mein Problem mit bleifreien Lot ist nicht das Verlöten, sondern das Entlöten!

capricky

[Haddock]

Guten Abend,

uuuuuuund die nächste Frage: Die Kabel verdrillen oder nicht, oder spielt das keine Rolle?

Gruss
Urs

[capricky]

Guten Abend,

uuuuuuund die nächste Frage: Die Kabel verdrillen oder nicht, oder spielt das keine Rolle?

Gruss
Urs

Hier ist das einstreuungstechnisch egal, aber unverdrillt sind die Kabel kürzer, was besser ist, weil weniger Widerstand (ein paar Milliohm)

capricky

[Haddock]

Hallo,

sensationell! Danke Capricky. Die Schrauben kann ich dann ohne weiteren Fragen reindrehen .

Gruss
Urs