Harley Benton GA5 Bastelpaket

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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vrooom
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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#251

Beitrag von vrooom » 28.11.2017, 12:57

Ach, es gibt einen Ausgleichsvorgang? Dann handelte man sich damit ja keine dauerhaften Ärgernisse ein. Ich bin aber zufrieden damit, wenn mir ein kleiner R6 garantiert, dass ich bedenkenlos das Gain-Poti VR1 in jede Stellung bringen darf. - Habe jetzt die 47uF 450V Elkos hier und werde jetzt mal eine Runde weiterbasteln...

Wahrscheinlich nähert sich dieser Thread damit demnächst dem Abschluss, denn die Marshallisierung soll mir dann reichen. Ich glaube auch, dass hier genügend Grundwissen 'rübergekommen ist. Eure - deine und caprickys - Geduld und Engagement finde ich grandios, aussergewöhnlich und kennzeichnend für dieses, mein Lieblingsforum. Und Danke auch an DoubleC, der mit seiner PDF-Sammlung hier wirklich klasse Schaltpläne und Beschreibungen zur Verfügung stellte. Und natürlich auch an Trisman, der mir durch den Verkauf seines GA-5 dieses Vergnügen hier ermöglicht hat. Nicht ein einzige Modeler-Bedienungsanleitung war so unterhaltsam wie dieser Thread hier :D (clap3) (clap3) (clap3) (clap3) (clap3)

Ich könnte mir vorstellen, dass meine Naivität und Unwissenheit zum Aufzeigen von absoluten Grundlagenfragen und -fehltrittmöglichkeiten führte, die ihr mit eurer Professionalität und Geduld so instruktiv beantwortet habt, dass dieser Thread als ganz tief ansetzendes Lehrbeispiel auch für andere Bastler meines niedrigen Niveaus wichtig geworden sein mag. Es traut sich ja nicht jeder, sich öffentlich so dumm anzustellen und mit seinem Unwissen zu glänzen... Zum Glück bin ich da einigermaßen schambefreit... Ist ja im aufklärerischen Sinne - Die Welt wird besser, wenn ihre GA-5s und Valve Juniors so gut wie möglich klingen :)


(...schrieb er, und dann ging der Thread doch noch über weitere zehn Seiten :badgrin: )

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#252

Beitrag von vrooom » 29.11.2017, 14:05

Die Elkos C6 und C9 zu entfernen war vielleicht ein Akt :roll:
Diesen fiesen Gummikleber zu entfernen mit dem die Dinger auf der Platine fixiert sind, hat bestimmt eine gute Viertelstunde gedauert. Noch nerviger war das Auslöten. Offenbar benutzen chinesische Schweißroboter spezielles Lötzinn, das nur bei sehr hohen Temperaturen schmilzt. Ich habe bestimmt eine Stunde damit verbracht die vier Lötpunkte immer teilweise anzuschmelzen und das Lötzinn vakuumabzusaugen. Hoffentlich haben die alten Elkos keinen Überhitzungsschaden abgekriegt (think)

Aber die neuen Elkos passten und die Soundveränderung ist beeindruckend. Ganz klar in Richtung Marshall. Wenn auch noch ziemlich hart. Mit Humbuckern schnell zerrend und hart, mit Single-coils schon ziemlich gut. Natürlich kann man wohl nicht den Sound der großen Marshalls erwarten, aber der Grundcharakter ist schon da. Zu irgendeinem Widerstand (ich glaube R8) schrieb Lemke in seinem Ga5böse.pdf er brächte mehr "Zucker" ins Spiel. Mal schauen, ob damit weniger Härte und mehr Weichheit gemeint ist... - Ich werde jetzt noch Widerstände wechseln und das Tonestack ändern. Mal sehen, ob sich noch was tut.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#253

Beitrag von bea » 29.11.2017, 14:23

Das Auslöten geht viel besser, wenn man erstmal ordentliches bleihaltiges Lot zuführt. Das senkt den Schmelzpunkt.

Industrielle Fertigung darf m.W nur noch mit bleifreiem Lot vorgenommen werden. Das kann ich wegen der geringeren Gesundheitsbelastung bei manueller Produktion zwar verstehen (und auch sonst für die Umwelt), aber das Blei war ja nicht zum Spaß drin...

Die neuen Elkos solltest Du übrigens besser wieder mit Schmelzkleber sichern.

Allein wegen der EL84 wird der Kleine immer ein bisserl in Richtung Härte tendieren, ganz besonders mit dem kleinen Übertrager.

Ach so: ich würde tendentiell eher mit R9 als mit R8 experimentieren. In die Vorstufe meines G-2000 habe ich übrigens jeweils 3.3 k eingebaut.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#254

Beitrag von vrooom » 30.11.2017, 08:15

Auslöten - :idea:
Schmelzkleber - :idea:
Härte - :idea: Den AÜ hatten wir schon und Lemke empfiehlt in seinem ga5böse.pdf ebenfalls einen Röhrenwechsel (aber nur der Verzerrung halber) und auch einen Lautsprecherwechsel (das hat Trisman ja sehr gut gemacht. Die beiden 10" sind klasse). Mittlerweile finde ich, wenn ich hier fertig bin, will ich gar nicht den tollen Marshall-Sound, der für mich immer noch für Hardrock steht. Zwar ist "Slade alive" für mich eine der besten Live-LPs die ich kenne, aber andererseits war ich damals 13 Jahre alt. Es ist mir also willkommen, wenn sich der GA-5 nicht einschmeichelt. Ich will nur testen, wie weitgehend er prinzipiell dazu in der Lage ist. Ausserdem interessiert mich zu sehen, welche Bauteile in welchem Umfang soundverändernd sind.
R8 und R9 - Es scheint hier auch eine je... desto... Beziehung zu bestehen. Zitat Lemke (ga5böse.pdf):

"R8 - Eine Erhöhung auf 6,8kΩ bringt etwas Zucker in den Klang. Eine Verringerung auf 800Ω bringt dasselbe, belastet aber die Röhre etwas stärker.
R9 - Wurde R8 vergrößert, dann sollte hier auf kleinstens 800Ω verkleinert werden, wurde R8 verkleinert dann kann hier auf 6,8kΩ vergrößert werden. Der Grund für diese kuriose Anleitung ist, dass so zweimal dieselbe Halbwelle beschnitten wird, da wir hier invertierende Stufen haben. Durch den hohen und den jeweils niedrigen Wert beschneiden beide Röhren dieselbe Halbwelle. Eine bewährte Kombination ist R8=6,8kΩ und R9=1kΩ. Sehr gut aber etwas ruppiger klingt es, wenn R8 und R9 auf 800Ohm reduziert werden."


Ich kann caprickys Begeisterung für dieses Dokument immer besser nachvollziehen, wenn auch aus anderen Gründen (Für mich zählt weniger die Raffinesse der Schaltung, als die guten Erläuterungen der Bauteile und welche davon soundverändernd sind und in welcher Weise).

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#255

Beitrag von bea » 01.12.2017, 00:15

Auch ich bin von Martins Dokument sehr angetan. Und gerade diese Schaltung finde ich ausgesprochen raffiniert.
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#256

Beitrag von vrooom » 01.12.2017, 09:18

Könnte man ausgehend von Martin Lemkes Schaltplan wieder einen GA5fenderig neu aufbauen, der die Schnitzer der Originalschaltung somit umgeht?

Wie ist das eigentlich mit der Belastbarkeit von Widerständen; nehmen wir an ich verbinde drei 1W-Widerstände seriell, komme ich dann auf 3W Belastbarkeit oder schmoren die mir dann der Reihe nach durch, weil die ganze Last der Reihe nach auf 1W trifft? Vermutlich ergeben eher drei parallel verbundene 1W-Widerstände bessere Belastbarkeit... oder doch nicht?

(Hintergrund: Ich habe mir einmal eine Tüte Buntes gegönnt. 50 beliebig gemischte Hochlastwiderstände, wovon das Meiste natürlich unnützes Zeug ist. Aber man kann ja mehrere Widerstände zusammenlöten und eventuell mit einfachen Kohleschichtwiderständen kombinieren, die man dann bei seriellen Verkettungen natürlich am geeignetsten hinter den Hochlastwiderstand setzt. - Nebenbei: Die Formeln zur Berechnung der Widerstandswerte selber sind mir geläufig https://de.wikihow.com/Reihen-und-paral ... -berechnen )

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#257

Beitrag von capricky » 01.12.2017, 10:05

vrooom hat geschrieben:
01.12.2017, 09:18
Könnte man ausgehend von Martin Lemkes Schaltplan wieder einen GA5fenderig neu aufbauen, der die Schnitzer der Originalschaltung somit umgeht?
Das "typische" einer Fender Vorstufe ist das der Klangregler/ das tonestack unmittelbar nach der ersten Röhrenstufe folgt, nach der zweiten Röhrenstufe dann der Volumeregler. Du müsstest das also umlöten. Zu experimentellen Zwecken könnte man das auch umsteckbar machen. Es braucht jeweils nur einen 3-poligen Steckverbinder. Ein bißchen ist es im Original GA5 auch so gestaltet, allerdings nicht zu diesem Zweck. Wenn ich recht überlege, könnte man das mit einem 3-poligen Schalter sogar umschaltbar machen... :shock:
vrooom hat geschrieben:
01.12.2017, 09:18
Wie ist das eigentlich mit der Belastbarkeit von Widerständen; nehmen wir an ich verbinde drei 1W-Widerstände seriell, komme ich dann auf 3W Belastbarkeit oder schmoren die mir dann der Reihe nach durch, weil die ganze Last der Reihe nach auf 1W trifft? Vermutlich ergeben eher drei parallel verbundene 1W-Widerstände bessere Belastbarkeit... oder doch nicht?
Die Belastbarkeiten bei gleichen Widerstandswerten addieren sich, egal ob parallel oder seriell

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#258

Beitrag von vrooom » 01.12.2017, 17:48

Von Marshall auf Fender umschalten per 3-Pol-Schalter - Na, jetzt hast Du aber Begehrlichkeiten geweckt!
Das wäre ja schon wieder einen neuen Thread wert, dem bea und Du dann 50% eurer Zeit widmen müsstet (whistle)
Ihr habt aber Glück: Ich bin es nicht, der diesen Thread aufmacht :)
Ich bin nämlich mit dem heutigen Bastelergebnis so zufrieden, dass ich erstmal pausiere. Ausserdem ist mein Urlaub zuende :(

Jedenfalls habe ich heute die Stufe 1 aus Martin Lemkes ga5böse.pdf vollendet, wobei mir auch endlich dieser Unfug mit dem 0,1 uF Kondensator in C4 aufgefallen ist. Kein Wunder, dass es so schrill war. Jetzt sind in C3 und C4 2,2 uF / 40V Elkos drin und es klingt (eigentlich sollen da 50V Elkos 'rein, aber ich hatte nur diese hier). Vrooomkenstein röhrt und marshallt jetzt wie ein Weltmeister und ich neige dazu, ihn so zu lassen. Die Big Muff Soundregelung arbeitet seit den Umbauten nuancierter und erfüllt alle meine Wünsche. Ich schrummel schon den ganzen Nachmittag "Substitute" und "I can't explain" (50 Jahre The Who im TV) und kann diese Nummern bald auswendig.
Ich bin also ziemlich zufrieden und habe - falls es mich packt - noch die Umbaustufen 2 und 3 in Aussicht. Vrooomkenstein und Death Metal... passt auch irgendwie.

Martin Lemke sollte noch ga5jazzig.pdf entwerfen und capricky eine 3-Wege-Umschaltung Marshall-Fender-Jazz ausarbeiten (oder 5-Wege, mit Zwischenpositionen wie bei einer Strat! 8) :lol: ). Nur so als Anregung...

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#259

Beitrag von bea » 01.12.2017, 18:27

vrooom hat geschrieben:
01.12.2017, 17:48
Ich bin nämlich mit dem heutigen Bastelergebnis so zufrieden, dass ich erstmal pausiere.

...

Jetzt sind in C3 und C4 2,2 uF / 40V Elkos drin und es klingt (eigentlich sollen da 50V Elkos 'rein,
Das ist piepschnurzegal. An dieser Stelle reichen 6V-Typen, locker.
Ich bin also ziemlich zufrieden und habe - falls es mich packt - noch die Umbaustufen 2 und 3 in Aussicht. Vrooomkenstein und Death Metal... passt auch irgendwie.
Auch das ließe sich schaltbar machen, besonders die frequenzabhängige Rückkopplung im Teil 3.
Martin Lemke sollte noch ga5jazzig.pdf entwerfen
Kannste von mir haben ;-) Ist mehr oder weniger das gleiche wie ga5bassig....
Aber eigentlich bist Du ja schon ganz nah dran, wenn Du Master voll auf und Gain klein stellst.
Und tendentiell eher geschlossene Boxen oder sogar Bassreflexboxen nimmst. Der Lautsprecher macht da mehr aus als der Amp.

Aber toll, dass das Teil gut spielt und Du zufrieden bist. Wie weit bist Du denn jetzt mit den Äußerlichkeiten? Wann gibt es Bilder?????
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#260

Beitrag von vrooom » 01.12.2017, 23:51

Aber eigentlich bist Du ja schon ganz nah dran, wenn Du Master voll auf und Gain klein stellst.
Der clean Sound ist nicht clean, aber es klingt klasse. So ein ganz leichtes "Glühen" und Verwischen von Konturen. Wie bei impressionistischen Bildern, um mal eine Analogie zu finden. Ich weiß nicht, ob ich genau das schon einmal bei einem Modeler gehört habe... das müsste ich in der nächsten Zeit testen.
Rein äußerlich hat sich nicht viel getan. Ich habe zwar Gain und Big Muff EQ eingebaut (auf meine neu gekauften linearen Potis passte nicht ein Knopf! Jedenfalls nicht ohne Gewalt :roll: ), so dass vorne drei Knöpfe zu sehen sind, aber das Top ist noch nicht ins Gehäuse eingebaut. Das Gehäuse selbst ist auch noch nicht gestrichen. Ist noch zu früh.
vrooomkenstein_1.jpg

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#261

Beitrag von bea » 02.12.2017, 00:58

Ok, wenn Du ihn irgendwann mal (!!!!) cleaner haben möchtest, kannst Du ja noch eine Über-alles-Gegenkopplung vom Übertrager zurück auf die erste Stufe einbauen. Wenn, dann am besten schaltbar. Aber das läuft Dir wirklich nicht weg. Das wäre übrigens der nächste Schritt in Richtung GA5-jazzig, und es ist wieder mit sehr geringem Aufwand an Bauteilen verbunden (1 Trimmpoti, 1 Kondensator, 1 Mikroschalter, Draht).
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#262

Beitrag von vrooom » 03.12.2017, 12:18

For your pleasure...

Zum ersten Advent einmal etwas Beschauliches :badgrin:

Parental advisory:
Vorsicht, in diesem Video versucht jemand zu singen der offensichtlich ungeeignet dazu ist!
Und die Texte sind gemein!
Sie sind pro Röhre und anti Modeler, weil Vrooomkenstein nun mal röhrt und ein intolerantes Monster ist.
Sie geben somit nicht die Meinung des Beitragserstellers wieder, der ausdrücklich klarstellen möchte, dass er sowohl Modeler als auch Röhrenamps als auch Transistorenamps mag.

Zum Mitsingen:

Bin Ersatz (Anti-Modeler-Ballade)
Du sagst ich sehe ziemlich gut aus
Du sagst ich bring' den echten Sound 'raus
Doch ich bin nur ein Ersatz für den Röhrenamp
Ich klinge zwar gut, doch wer mich kennt
Weiss dass bei mir alles kompliziert ist
Denn ich bin programmiert und frei von Schaltungsmist

Mo-de-ler... Ich tu' als ob
Tran-sis-tor... statt Röhrenjob
Bias-und-Sag... wird nachgestellt
Bin-Er-satz... für wenig Geld

Kanns nicht erklär'n (Pro-Röhrenamp-Ballade)
Werd' ich mit Feeling gespielt (kanns nicht erklärn)
Kling' ich mal sanft mal wild (kanns nicht erklärn)
Wenn meine Röhre glüht (kanns nicht erklärn)
Bring' ich Dir dieses Gefühl (kanns nicht erklärn)

Ich weiß wie's sich anfühlt... Doch ich...

Kanns nicht erklärn
Versteh' den Schaltplan nicht
Doch wenn die Röhren nicht wär'n
Wär' die Welt ohne Licht

https://youtu.be/hyU8IGfAPcs

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#263

Beitrag von capricky » 03.12.2017, 14:19

:D

capricky

edit: ...irgendwie sind The Who immer dabei, hier 1969 auf meinen Schuhspitzen (man kann es erahnen), nach den Beatles meine absolute Lieblingsband.
Substitute, ein Stück bei dessen Sound ich immer noch Gänsehaut bekomme. Ich stehe zwischen meinem Bastelkram, zwei selbstgebastelten Treble Boostern (was ist besser als ein Treble Booster? Genau, zwei Stück hintereinander :badgrin: ). Das ganze geht an einen "gemoddeten" 25 Watt Kölleda Röhrennormverstärker, dessen Ausgangstrafo ich umgewickelt hatte. Leistungsangaben waren damals sehr konservativ, das Ding lief mit knapp 800V (wußte ich damals mangels Meßgerät nicht) und brachte bestimmt 80Watt. Ich hatte dafür kein Gehäuse, Hochspannung also für jedermann frei zugänglich. Ich war völlig schmerzfrei! :lol:
Technik 1969.jpg

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#264

Beitrag von DoubleC » 03.12.2017, 15:12

Ihr Nordlichter seid echt schräg drauf :D :D :D

Aber deshalb sind meine liebsten Blödelkumpane auch aus dem Norden...........
Frederik_2.jpg
Ich baue in meinen GA5H eine SE-Plexiplatine aus Amiland ein.........

Gruss 2C

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#265

Beitrag von vrooom » 03.12.2017, 18:03

:D
Ja, diese windigen, weiten, öden, schafskötteligen Nordlandschaften machen schlimme Dinge mit unseren Gehirnen :? :lol:

schönen Gruß,
vrooom, der dank der Musiktruhe und den Singles seiner Schwester mit den Beatles, Stones, Who und Kinks aufgewachsen ist.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#266

Beitrag von vrooom » 04.12.2017, 12:01

Ich sollte vielleicht doch noch etwas zum letzten Filmchen schreiben.

Natürlich ist es in erster Linie zur allgemeinen Erheiterung gedacht, aber da sind noch andere Ideen dabei:
- Es soll einen Eindruck vermitteln, wie Vrooomkenstein zur Zeit klingt.
- Ich habe ein schechtes Gewissen denen...
who.jpg
...gegenüber, weil ich zwar das 30jährige noch mitbekommen habe, das 50jährige aber verschlief und erst vor zwei Wochen die Hyde Park Dokumentation dazu sah.
- Und welche Lieder sind geeigneter für Modeler als "Substitute" und für mühsam zu verstehende Röhrenschaltungen als "I can't explain".
- Und ich möchte jetzt einmal etwas fundierter auf die Unterschiede Modeler - Röhrenamp eingehen, so wie sie sich mit meinen kleinen Equipment hier darstellen.

Da ich in letzter Zeit nur noch Vrooomkenstein gespielt hatte, hat sich meine Hörgewohnheit ihm angepasst. Das ist sehr gut, denn der Kontrast zum Fender Mustang III V2 ist so deutlicher. Und er ist extrem. Am ähnlichsten konnte ich noch die Deluxe-Simulation hinbekommen. Trotzdem hat der GA-5 keine Chance gehabt. Selbst wenn ich beim FeMu III alle Bässe herausnahm und die Mitten und Höhen bei 25% ließ, klang er im Clean- und leichten Crunch-Bereich immer noch knackiger, präsenter, räumlicher und gehaltvoller als der mittig-flache GA-5 (Speaker? oder vielleicht ist Big Muff doch ein Small Muff :?: ). Einzig im starken Crunch / Zerre-Betrieb entwickelt der GA-5 eine schöne Direktheit und Präsenz. Der FeMu III kann hier nicht immer mithalten. Die Twin-, Bassman- und Deluxe-Simulationen sind zwar gut im Vordergrund, andere Simulationen klingen hier aber irgendwie in sich gekehrt, wie auf Cassette aufgezeichnet und abgespielt, oder als ob man hinter den Amps steht. - Ich vermute ganz stark, dass diese vielen Modelern eigentümliche Indirektheit mit den Cabinet-Simulationen und deren Wiedergabe auf einem Gitarrenlautsprecher zu tun hat. "Wiedergabe einer Gitarrenlautsprechersimulation auf einem Gitarrenlautsprecher" - das klingt schon irgendwie schlecht, doppel gemoppelt, unlogisch (obwohl es durchaus gut gehen kann). Das ändert sich auch oft (aber nicht notwendigerweise), wenn die Kombination Modeler + Cabinetsimulation nicht über einen Gitarrenspeaker wiedergegeben wird, sondern über eine PA oder Nahfeldmonitore, oder Ähnliches.

Wo der GA-5 natürlich unschlagbar ist, ist seine "Bebastelbarkeit". Ich glaube, dieses Wort habe ich soeben erfunden 8)
Die Möglichkeit - bei aller gebotenen Vorsicht - in den Innereien eines Verstärkers bestimmte grundsoundverändernde Bauteile zu ändern, gewährt einem das Gefühl großer Soundkontrolle und Macht über die Hardware. Ausserdem macht das reichlich Spaß. Allein die Diskussionen darüber sind die Anschaffung eines solchen kleinen Bastelamps wert. - Ich hatte da bereits so einen Thread über Pragmatismus und Bastlervergnügen im Offtopic-Bereich aufgezogen, wo genau das Thema war. Im Gegensatz zum aktiven Verdrahten und Löten, ist die schlichte Lektüre der Bedienungsanleitung eines Modelers ein blutarmer Spaß. Und mehr kann man als Normalsterblicher mit Modelern nicht anfangen. Rtfm und dreh' an den Knöpfen. Mein Vrooomkenstein stellt sich mir jedenfalls als Bereicherung dar, auch wenn er ein echter Punk ist... oder vielleicht gerade weil er ein echter Punk ist. Ich mag aufsässige Verstärker :badgrin:

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#267

Beitrag von bea » 04.12.2017, 16:22

Da ist noch ein weites Feld für Modifikationen.

Bei Röhrenverstärkern müssen Lautsprecher und Verstärker zusammenpassen. Auf Deinen Videos klingt das Gerät auch für meine Ohren immer noch ungewöhnlich hell, und das in deutlichem Unterschied zu meinen beiden.
Weil Du mit Fender-Simulationen vergleichst: die Klangregelung der Fenders hat ein Mittenloch. Das hast Du im GA-5 nicht nachgebildet; es wäre aber ein leichtes, das zu tun. Du müsstest dazu nur beide Kondensatoren im Muff anpassen. Beide, damit die Absenkung auch an die "richtige" Stelle kommt. Das ist eine wirklich einfache Erweiterung.

Wenn die Klangregelung zwischen den beiden Trioden sitzt, kann man noch eine Gegenkopplung einbauen. Das ist eine negative Rückkopplung, hier vom Lautsprecher zur zweiten Triode. Das vermindert die Verstärkung, nicht aber die Ausgangsleistung. Dafür wird die Endstufe sauberer klingen, und sie wird auch breitbandiger werden. Sprich ein bisserl mehr Bass bringen.

Auch eine Gegenkopplung ist nicht schwer: Katodenkondensator an V2 weg, Klangregelung an Stelle von R6/R7 einfügen, einen Draht mit einem Trimmpoti drin von der Lautsprecherbuchse zur Katode. Vermutlich muss dann auch noch der Ausgang des Übertragers umgepolt werden. Poti einstellen, freuen.


Und dann gibt es ja noch eine Schwachstelle in der Kiste: den Ausgangsübertrager. Ich habe zwar immer davon abgeraten, den *sofort* zu ersetzen, sondern erstmal die anderen Möglichkeiten auszureizen. Aber natürlich kann man all diesen Bemühungen durch einen besseren Übertrager nochmal eins drauf setzen. Dabei habe ich bewusst nicht den Hammond vorgeschlagen, sondern den eher den Bass betonenden Wüstens, den ich damals ganz gezielt deshalb auch gewählt hatte (er war zu allem Überfuss auch noch der billigste...).
Der im GA-5 verbaute taugt, wie Du ja auch schon beschrieben hast, prima für Zerrsound a la Engl. Ansonsten oder vielleicht eher eben deshalb trägt er deutlich zu dem mittigen Klang des GA-5 bei.



Dann kann man das Gerät so umbauen, dass man eine 6V6 als Endröhre verwenden kann. Oder sogar eine 6L6GC. Dann klingt das Gerät schon mal wieder ne Nummer fenderischer, bei gleicher Leistung (oder, mit der 6L6 mehr, wenn man sich ein bisserl anstrengt).
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#268

Beitrag von vrooom » 06.12.2017, 14:33

Ja, ich bin mit den Modifikationen auch noch nicht am Ende. Ob ich aber noch größere Investitionen in AÜ, 6V6 Röhre und andere Speaker (die beiden 10" kommen mir recht gut vor) tätige, wage ich zu bezweifeln. Zunächst einmal probiere ich noch das Marshall Tonestack aus und schaue mir deine Tipps noch genauer an.

Es ist eigentlich auch unfair, einen als Kleinverstärker ausgelegten Amp mit den Simulationen der großen Geräte zu vergleichen. Ich war nur erstaunt, dass der Kontrast so groß war, nachdem ich tagelang nur Vrooomkenstein gehört und angewöhnt hatte. - Was für mich noch eigenartiger war, war, dass ich plötzlich den Fender Mustang III V2 als besser klingend (Brillianz, Präsenz) empfand, als den FeMu IV, der für mich immer noch deutlich besser als der 3er war. Aber das ist vermutlich eine Lautstärkefrage und der Position zum Abstrahlwinkel. Der FeMu IV ist nicht für Zimmerlautstärke gedacht und man kann sich trotzdem noch frontal vor ihn stellen, ohne dass einen die Höhen nerven (dreht man Vrooomkenstein und den FeMu III etwas auf, empfiehlt es sich ein wenig off axis zu stehen).

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#269

Beitrag von bea » 06.12.2017, 16:00

vrooom hat geschrieben:
06.12.2017, 14:33
Ja, ich bin mit den Modifikationen auch noch nicht am Ende. Ob ich aber noch größere Investitionen in AÜ, 6V6 Röhre und andere Speaker (die beiden 10" kommen mir recht gut vor) tätige, wage ich zu bezweifeln.
Kann ich gut nachvollziehen Den Trafo kannst Du übrigens auch ganz gut gebraucht besorgen - das wird dann deutlich billiger. EL84-Endstufen wie diese waren Standard in den Röhrenradios, zumindest in den "etwas besseren" Geräten (die billigeren hatten gerne auch mal Verbundröhren mit einer Triode und einer kleineren Leistungspentode wie der ECL82). Diese Teile haben dann typischerweise einen einzigen 5-Ohm-Anschluss. Für Gitarrenverstärker mit einem Lautsprecher etwas doof, aber Du hast ja zwei.

Ich reite ein wenig darauf herum, weil ich so das Gefühl habe, dass die Kombination der EL84 mit ihrem tendentiell her "hellen" Klangbild, der bassarme Trafo und diese Lautsprecher nicht so optimal zusammen passt.

ABER: wenn Du fürs cleane Spiel eine Gegenkopplung einbaust, sollte es bereits mit diesem Trafo besser werden - die Gegenkopplung linearisiert den Frequenzgang. Das wäre das, was ich auf jeden Fall und auch als allernächste Maßnahme noch in die Kiste investieren würde. Eine kleine billige Änderung mit enormer Wirkung.

Schau Dir doch nochmal meinen alten Plan an: http://www.ritzert.net/~beate/My_VJ_B.pdf

Du siehst, dass am Lautsprecherausgang eine Klemm an Masse liegt. Von der anderen Klemme führt eine Leitung zurück ins Gerät auf ein 100-k-Trimmpoti. Und dann siehst Du einen Schalter (On-Off-On), mit dem ich das Signal vom Ausgang wahlweise an die Katode von V2 anlegen, offen lassen oder den Katodenwiderstand verkleinern kann.

Wenn das Trimmpoti an die Katode angeschaltet ist, ist die Gegenkopplung aktiv: das Signal wird schwächer, sauberer und breitbandiger. In der Mittelstellung des Schalters hast Du einen "fenderischen" Arbeitspunkt. Und mit dem dem verkleinerten Katodenwiderstand ändert sich der Klang der Stufe: er wird wärmer und fülliger.

Grund: die Stufe produziert höhere Verzerrungen, und zwar vor allem geradzahlige Oberwellen. Das empfindet unser Gehör als "warm" und "füllig". Wenn Du hingegen den Katodenwiderstand deutlich größer als 1.65 kOhm machst (da liegt der ideale Arbeitspunkt), stiegen die Verzerrungen ebenfalls an, aber mit einem anderen Oberwellenspektrum, in dem mehr ungeradzahlige Oberwellen vorhanden sind. Und die empfindet unser Gehör als "kälter", "härter", "aggressiver".

Wenn Du genau hinschaust, siehst Du, dass da der Katodenkondensator fehlt. Das ist wichtig, weil der Kondensator die Wechselpannung kurzschließen würde. In meinem Plan könnte man ihn parallel mit dem 2.2k-Widerstand zuschalten.
Auch dieser Kondensator beeinflusst eine Gegenkopplung innerhalb der jeweiligen Stufe. Ohne wird das Signal schwächer, aber sauberer. (Das ist übrigens die einfachste Modifikation der Kiste und eine der sinnvollsten)
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#270

Beitrag von vrooom » 27.12.2017, 00:00

Moinsen, ich nochmal...

@ bea - Ich habe mir deinen alten Plan angesehen und werde mir die Anregungen merken. Besonders aufgefallen sind mir allerdings die Werte von R8 und R9 (je 1k5), was ich auch wieder übernehmen möchte.

Ich habe heute einmal in der Zubehörtüte gewühlt, die Trisman dem GA5 beigelegt hatte, und siehe da, ich war ohne es zu wissen stolzer Besitzer zweier prächtiger 223J Orange Caps. Fast schade, dass ich sie nicht brauche, es wäre so schön fendervoodoo ;-)

Ich habe jetzt ein paar Tage mit Vrooomkenstein ohne Probleme herumgespielt und wollte dann etwas mehr Bässe haben. Also ersetzte ich die 2,2uF Elkos C3 und C4 zunächst mit 22uF Versionen und bekam nur sofort versickerndes Gekratze heraus. Das konnte man noch nicht einmal mehr als Matsch bezeichnen. Nachdem ich C3 auf 10uF reduzierte, war alles wieder nice, bis ich heute - inspiriert durch Campilongos exzessive Knopfdrehereien (siehe MuVi im Offtopic) - auch wie bekloppt an meiner Tele herumdrehte. Das gefiel Vrooomkenstein nicht und plötzlich war wieder jeglicher Sound fort und es kratzte nur noch. Er scheint ein sensibles Geschmacksempfinden zu haben ;-)

Röhrenhysterie? C4 abgeschmiert? (hatte nur 16 V obwohl Lemke 50 V empfiehlt... aber die Belastbarkeit ist hier doch nicht so kritisch, oder?!) Verhunzte Lötstelle? Kurzschluss?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die 22 uF Elkos die ich verbaute, nicht harmonierten. Vielleicht waren die sogar defekt, überaltert.
Ich neige ohnehin wieder dazu zur fenderischen Anmutung des GA5 zurückzukehren, allerdings ohne dabei Lemkes Bauteiloptimierungen aus Phase 1 seines GA5böse PDFs aufzugeben.
Viel ist dazu auch nicht zu tun:

R8 und R9 bekommen wieder je 1,5k (aktuell 6,8k und 1k)
C3 und C4 fliegen raus (aktuell 22uF und 10uF)

Das wars schon. Der Schaltplan sieht jetzt sehr karg aus, was vermutlich dem Signalweg zugute kommt:
hb_ga-5_fenderig_v2.png
Ich hoffe dass das so geht. Gefühlsmäßig würde ich meinen, dass zwischen VR1 und Pin 7 der V1b noch ein Gridstopper gehört (?) (think)

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#271

Beitrag von bea » 27.12.2017, 01:33

Gridstopper - grundsätzlich ja, aber nur wenn Du das Poti bis zum Anschlag aufdrehst. Ohne die beiden Katoden-Cs klingt der Kleine meist "offener". Dabei hat der zweite Katoden-C den größeren Einfluss.

Was da mit den Elkos los war, überblicke ich nicht (waren sie richtig gepolt? Waren die Kontakte nicht versehentlich überbrückt - sie stehen ja recht eng beieinander?).
Eigentlich sollte es egal sein, ob Du da 2.5µ, 5 µ, 10µ oder 100 µ einsetzt - Du willst ja keinen Infraschall verstärken. 1.5k und 5µ ergeben eine Übergangsfrequenz von ca. 20 Hz...

Die Spannung an den Katode beträgt so 1-6 V - da reicht ein 16V-Elko locker.
LG

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#272

Beitrag von capricky » 27.12.2017, 09:30

Wenn es nach dem Wechsel der Kathodenwiderstände und Kathodenelkos nur noch kratzt, dann "kleben" sie nicht richtig oder sind verbruzzelt.
Wenn Du es "fenderisch" haben willst, musst Du mit dem Tonestack umziehen und zwar hinter die erste Röhrenstufe, der Volumensteller kommt (bleibt) dann hinter die zweite Röhrenstufe, wo jetzt das Tonestack liegt.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#273

Beitrag von vrooom » 27.12.2017, 10:36

Ich vermute mal, dass die Elkos verbruzzelt waren.
Habe den 22uF auf C4 ausgewechselt und mit dem alten 10uF auf C3 lief alles einwandfrei.
Dann habe ich probeweise auf C3 auch einen neuen 22uF eingelötet (Polung beachtet) und es kam gar nichts mehr raus. Nicht mal Kratzen. Jetzt werde ich C3 und C4 einmal frei lassen und mich dem oben gezeigten Schaltplan annähern.
Das Tonestack lasse ich da.
Ist es eben doch marshallig.

Ich bin "bastelsatt" und möchte lieber wieder herumklampfen.
Habe die halbe Nacht damit verbracht, diese inspirierenden Jim Campilongo-Filme auf Youtube zu gucken.
Der Mann spielt wie Bill Frisell auf Speed (Bassist Tony Scherr und Drummer Tony Mason spielen übrigens mit beiden zusammen).
Hast Du (capricky) irgendwann einmal empfohlen. Bester Tipp ever :-)
Will plötzlich eine Squier Classic Vibe Tele in olympic Weiß haben ;-)

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#274

Beitrag von capricky » 27.12.2017, 11:24

vrooom hat geschrieben:
27.12.2017, 10:36

Hast Du (capricky) irgendwann einmal empfohlen. Bester Tipp ever :-)
Will plötzlich eine Squier Classic Vibe Tele in olympic Weiß haben ;-)
Ich erinnerte mich und habe hier danach gesucht, aber nichts gefunden... muss noch im alten Forum gewesen sein. Der Sound vom Campilongo bei diesen Live Mitschnitten ist einfach Klasse, sein Spiel sowieso. Spitzemäßig sind auch die Aufnahmen im New Yorker "Wohnzimmer"... living room... oder war es eine Bar? Pete Townshend steht auch auf Campilongo: "Dir gefällt mein Stil?" :D

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#275

Beitrag von vrooom » 27.12.2017, 15:11

Ja, kann noch aus dem alten Forum sein. - Der Sound müsste zumindest theoretisch für mich Höhenempfindichen die Hölle sein, denn Campilongo spielt fast ausschließlich den Bridge-PU seiner Tele über einen kleinen Princeton (Erstaunlich, wie klein der auf der Bühne aussieht). Praktisch finde ich den Sound umwerfend gut. Und komischerweise verzeihe ich dem sogar seinen Effektzirkus (lasse ich bei Adrian Belew nicht durchgehen).

Zuguterletzt noch einmal Vrooomkenstein: Der oben abgebildete Schaltplan ohne die Katoden-Kondensatoren C3 und C4 funktioniert bei mir nicht. Erst wenn ich R9 mit einem 10uF Elko "überbrücke" tönt er wieder, aber leise und kaum verzerrbar. Wenn ich zusätzlich R8 mit einem 22uF Elko überbrücke, habe ich meinen alten Vrooomkenstein wieder. Laut und im rechten Maß verzerrbar. Der mittige Sound ist im Cleanbereich dürftig, entwickelt aber gezerrt eine gewisse schöne Direktheit. Ich könnte vermutlich mit Gegenkopplung, anderem AÜ, usw. sicher noch mehr aus ihm machen, habe aber momentan keine Lust mehr. Er wird noch hübsch gemacht und dann darf er mit seinen Modelerkollegen in meiner Bastelhöhle stehen und auf seinen Einsatz warten :-)

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