In Ear monitore im selbstbau?

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

In Ear monitore im selbstbau?

#1

Beitrag von hatta » 22.03.2017, 14:59

Tag die Herren...
Da ich mal wieder mit schnoddersäuche zuhause angebunden bin und nichts machen kann, bin ich beim gelangweilten stöbern nach in ear monitoren (also kopfhörern) auf eine webseite in deutschland gestoßen, die alle nötigen materialien, samt anleitung und sogar schalltreiber anbietet um sich selber in ears zu fertigen.

Was haltet ihr davon? Mich reizt da irgendwie der basteltrieb in mir und wenns wirklich was wird, dann hat man gute in ear hörer.

Hier die webseite und das video das mich drauf gebracht hat:

http://www.mcear.de/epages/78599304.mob ... s/78599304

https://youtu.be/oKix3-ZeoL0
Gruß
Harald

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#2

Beitrag von capricky » 22.03.2017, 15:19

Es gibt doch wundervolle und preiswerte Alternativen....
Hörrohr.JPG
...oder ein paar Ohrhörer mit Heisskleber in der Ohrmuschel befestigen... muss doch nicht immer alles so aufwändig sein.... (whistle)

capricky

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#3

Beitrag von hatta » 22.03.2017, 15:30

:badgrin: 8) you made my day meister :D
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Haddock
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5149
Registriert: 11.12.2012, 13:15
Wohnort: Schweiz
Hat sich bedankt: 603 Mal
Danksagung erhalten: 446 Mal
Kontaktdaten:

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#4

Beitrag von Haddock » 22.03.2017, 15:50

Hallo,

ist aber schon ne coole Sache!

Gruss
Urs

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#5

Beitrag von Titan-Jan » 22.03.2017, 15:55

Yo, das hört sich ja mal cool an!

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#6

Beitrag von hatta » 22.03.2017, 17:57

Ich bin grade stark in versuchung sowas zu bestellen...möcht ja sowieso auf in ear wechseln in zukunft.

Was mir dann noch vorschwebt: habt ihr mal was von diesem hearing prevent system was gehört? Verbaut bei 64 audio in ears und bei adel in ears von asius.

Da wird der schalldruckpegel über ein "ventil" bzw. eine "membran" ("zweites trommelfell") nach außen abgeleitet und dadurch das gehör vor schädigung geschützt falls mal zu laut werden sollte.

Kennt jemand das prinzip so eines ventils? Arbeitet das dann eventuell wie ein filter eines elacin gehörschutzes?
Wenn ja, würde ich mir sowas noch einbauen...

Ich denke, wenn man da als "überdruckventil" einen schallschlauch nach außen legt und in die öffnung nach außen einen 25 db filter von einem elacin einsetzt, könnte man den schalldruck nach außen leiten und bekommt auch noch ein wehnig von seinem umfeld mit?

Oder befinde ich mich auf dem holzweg? Anders kann ich mir die funktion dieses "überdruckventils" nicht vorstellen/erklären. (think)
Gruß
Harald

Benutzeravatar
MiLe
Luthier
Beiträge: 2809
Registriert: 28.12.2013, 13:51
Wohnort: Fasnia - Tenerife
Hat sich bedankt: 130 Mal
Danksagung erhalten: 177 Mal
Kontaktdaten:

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#7

Beitrag von MiLe » 22.03.2017, 18:09

Ein mechanisches System, daß ähnlich einem waste valve Schalldruck erst oberhalb einer bestimmten Schwelle ableitet und darunter neutral ist - dafür fehlt mir die Phantasie. Elektronisch als eine Art Limiter sicher weniger schwierig. Noch einfacher ganz ohne Technik, nur mit gesundem Menschenverstand :D

Die Einbeziehung der Umgebung wird ja bei Kopfhörern entschieden zwischen geschlossenen, halboffenen und offenen Systemen. Bei normalen InEars (also nicht die professionellen, sondern der billige Konsumerkram unter 20.- €) ) gibt es auch recht große Unterschiede was die Abschirmung nach außen angeht. Was ist bitte nochmal der Unterschied zwischen den Consumerteilen und den mindestens um den Faktor10 treureren Profi-Modellen? (think)

Ich hab einige billige Bluetooth-Teile hier, die klanglichen Unterschiede sind gewaltig. Um die 20.- € sind aber auch für meinen Geschmack gute dabei. Wichtig ist da vor Allem die Passsform an's eigene Ohr, das können auch sündteure Profimodelle nicht garantieren, da hilft nur ausprobieren.
Liebe Grüße,
Michael

Benutzeravatar
bea
GBB.de-Inventar
Beiträge: 6002
Registriert: 06.05.2011, 11:28
Hat sich bedankt: 164 Mal
Danksagung erhalten: 376 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#8

Beitrag von bea » 22.03.2017, 20:35

Aber man kann doch die angepassten Ohrstöpsel der Elacins auch mit InEar-Systemen ausstatten?
LG

Beate

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#9

Beitrag von hatta » 22.03.2017, 21:16

Ja bea, kann man, allerdings kosten da gute hörer gleich mal bis zu 600 eier.
Die stehen dann unangenehm weit aus dem ohr und ziehen mächtig dran. Dazu sieht es dermaßen bescheuert aus...

Und man kann auch bei diesen teuren hörern für den elacin die kabel nicht tauschen, und das ist für mich echt unverständlich bei solchen preisen.

Ich habe durchwegs schlechte meinungen zu diesen hörern für die elacin gehört... alao von leuten die ich kenne.
Gruß
Harald

Benutzeravatar
DoppelM
Zargenbieger
Beiträge: 2162
Registriert: 12.07.2015, 23:46
Hat sich bedankt: 356 Mal
Danksagung erhalten: 371 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#10

Beitrag von DoppelM » 26.03.2017, 09:26

Ich habe noch nicht so ganz gerallt, wieso man ultra teure hifi treiber brauchen sollte, und nicht einfach herkömmliche Consumerteile wie die von Sennheiser entweder mit ihren Standardnubsis oder mit entsprechend passenden Otoplastiken verwendet? Für 50-100€ gibts da doch etliches zufriedenstellendes am Markt, und einen Studio-mäßigen Sound würde ich doch auf einer Bühne mit dem ganzen Drumherum eh nie wahrnehmen?
Hab natürlich noch nie mit in ears gespielt, in meiner Countryband sind wir leise genug ohne Schutz zu spielen, und in meiner Punkband is eh alles wurscht 😂
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#11

Beitrag von hatta » 26.03.2017, 12:33

DoppelM hat geschrieben:
26.03.2017, 09:26
Ich habe noch nicht so ganz gerallt, wieso man ultra teure hifi treiber brauchen sollte, und nicht einfach herkömmliche Consumerteile wie die von Sennheiser entweder mit ihren Standardnubsis oder mit entsprechend passenden Otoplastiken verwendet? Für 50-100€ gibts da doch etliches zufriedenstellendes am Markt, und einen Studio-mäßigen Sound würde ich doch auf einer Bühne mit dem ganzen Drumherum eh nie wahrnehmen?
Hab natürlich noch nie mit in ears gespielt, in meiner Countryband sind wir leise genug ohne Schutz zu spielen, und in meiner Punkband is eh alles wurscht 😂
😂
Da hast wohl recht :D
Ich hab auch noch nie mit in ears gespielt.

Das einzige was zb. Der burner wäre ist, dass sich unsre sängerin ("mach mich lauter ich hör mich nicht) dann so laut drehen kann wie sie will ohne uns dabei die ohren zu zerstören.
Beim letzten gig war die am monitor sooooo laut, dass ich noch tage danach am linken ohr um einiges wehniger hörte als am rechten.

Andererseits würde ich mich beim background singen dann eventuell auch selber mal hören.

Allerdings hadere ich mit dem in ear zeug ein wehnig. Falls ich das wirklich durchziehe, dann muss ich mkr ein rack aufbauen in das alle signale gehen und mir meinen monitorsound selber mischen. Ich kenne keine location, in der der tontechniker (falls überhaupt einer vorhanden ist) auch noch in ears mischt.

Eben alles ein für und wieder :?
Gruß
Harald

Benutzeravatar
DoppelM
Zargenbieger
Beiträge: 2162
Registriert: 12.07.2015, 23:46
Hat sich bedankt: 356 Mal
Danksagung erhalten: 371 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#12

Beitrag von DoppelM » 26.03.2017, 16:29

Ich zweifel nicht in ears an sich an, da wir dreistimmig singen haben wir uns das auf Konzerten auch schon ab und zu gewünscht. Sondern wieso die Dreiwege-Treiber und nen Sound brauchen den die meisten von uns nicht mal beim normalen Musik hören haben. Abgesehen davon dass die Otoplastiken ein wenig was kosten, kann ich den meist enormen Preis der Hörer selbst nicht nachvollziehen.
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#13

Beitrag von hatta » 26.03.2017, 21:38

Achso... hab ich dich falsch verstanden.

Naja, keine ahnung.
Da gehts wohl um verzerrungsfreies hören.

Ich denke dass da ein einfacher einwege treiber locker reicht
Gruß
Harald

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#14

Beitrag von hatta » 05.07.2017, 13:20

Mahlzeit!

Also... da mich der Trieb selber zu bauen nicht los lässt und für den Gitarrenbau irgendwie grad die Motivation fehlt mache ich hier weiter.
Die Teile liegen schon länger zuhause auf dem Schreibtisch im Zimmer.
Seit gestern auch ein Ohrabdruck von Neuroth (kostet nix, da ich schon mit den Elacin Kunde bin)

Da Letzten Freitag auf nem Gig mal wieder ein 5 tägiger Tinitus vom feinsten folgte (Es war laut und ich hab mich selber trotzdem nicht gehört...wie üblich) und ich ehrlich grsagt auch im Alter nicht taub sein möchte, ist die Entscheidung gefallen! Es werden In Ear Monitore samt eigenem In Ear Rack und eigenem In Ear mix. Die Signale werden einfach aufgesplittet und gehen ins eigene Mischpult und ins Mischpult vom FOH (falls vorhanden).

Jetzt lese ich schon 2 Tage im Musikerforum, da haben das schon einige gemacht. Bin gespannt, wie der Schalenbau läuft.
Werde dann hier Bilder posten und Berichten wie es funzt, bzw. wo die Schwierigkeiten liegen.

Gruß
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#15

Beitrag von Rallinger » 05.07.2017, 15:52

Servus Harald, sehr interessantes Projekt. Ich spiel zwar in einer Punk-Grunge-Band, wo es angeblich eh Wurschd ist, aber genau wegen der Lautstärke hab ich auch schon öfter über In-Ears nachgedacht. Aber dass man die auch selber machen könnte hätte ich mir nicht träumen lassen. Also an deinen Erfahrungen damit wär ich sehr interessiert. Danke!

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#16

Beitrag von hatta » 05.07.2017, 16:59

Ja...lautstärke ist nicht zu unterschätzen!
Ich merke teilweise nach oftem intensiven Proben (ja auch da ist es mal lauter oder auch nicht) und vorallem nach Auftritten, dass meine Ohren übervordert sind und auch dass ich einen sehr gut Wahrnehmbaren Tinitus habe.

Ich habe zwar seit ich 8 bin das leise piepsen im Ohr (am Bauernhof aufgewachsen) aber das ist nach solchen Lärm belastungen immer extrem laut und ich will nicht dass das dauerhaft so bleibt. Meine Gesundheit ists mir wert.

Die Elacin sind zwar super bei Konzertbesuchen, allerdings wenn man selber spielt kann ich nichtmehr diferenzieren ob ich jetzt meine oder die Andere Gitarre höre :(

Achja... was den Meister sicher interessieren wird (da kommt jetzt die Genugtuung für ihn :badgrin: ): Ich überlege wirklich auf Kemper Amp umzusteigen, oder es zumindestens mal zu versuchen. :oops:
Gruß
Harald

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#17

Beitrag von hatta » 06.07.2017, 10:49

Gestern durfte ich erstmal die Ohr Abdrücke beschneiden.
Gar nicht so einfach da wirklich rauszufinden was weg muss und was nicht.

Mit diversen Bildern aus Google und Youtube Videos ging das dann aber recht gut.
Danach mit einem Soft Rondell und dem Proxon Industrieschleifer noch diverse Kanten und den abschluss vom Ohrkanal verundet.

Danach das Wachs mit einem zweiten Topf im Wasserbad geschmolzen, die ABdrücke darin getaucht, dann die Doubliermasse aufgeschmolzen und in einer Manschettenform die Abdrücke Vergossen und abkühlen lassen.

Spät Nachts hab ich dann noch die Ohrabdrücke aus der Doubliermasse genommen. Scheint Alles soweit geklappt zu haben.

Heute gehts dann weiter. Das Weiche UV härtende Acryl in die Form einfüllen und in den UV Nagellacktrockner stellen bis sich eine gewisse Wandstärke gebildet hat.
Gestern habe ich noch einen Testlauf mit dem Material gemacht... bin etwas skeptisch ob das mit dme weichen Acryl funktioniert... (think)
Es war nach 17 Minuten Polimerisation noch etwas klebrig...kann aber daran liegen, dass ich es nicht mit Alkohol gereinigt habe.

Ich hoffe auf das beste und werde heute Abend erste Fotos posten :)
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#18

Beitrag von Rallinger » 07.07.2017, 12:52

hatta hat geschrieben:
05.07.2017, 16:59
Ja...lautstärke ist nicht zu unterschätzen!
Ich merke teilweise ... dass meine Ohren übervordert sind und auch dass ich einen sehr gut Wahrnehmbaren Tinitus habe.

Ich habe zwar seit ich 8 bin das leise piepsen im Ohr (am Bauernhof aufgewachsen) aber das ist nach solchen Lärm belastungen immer extrem laut und ich will nicht dass das dauerhaft so bleibt. Meine Gesundheit ists mir wert.

Die Elacin sind zwar super bei Konzertbesuchen, allerdings wenn man selber spielt kann ich nichtmehr diferenzieren ob ich jetzt meine oder die Andere Gitarre höre :(
Kenn ich. Ich musste zwischendurch mal für 10 Jahre wegen eines Hörsturzes aus der Musikmacherei aussteigen. Der kam zwar durch eine bakterielle Infektion und nicht durch Lärm, aber der Herr Tinnitus ist seitdem mein ständiger Begleiter.

Das Problem ist halt, dass gefühlt 99% aller Musiker "laut" mit "klingt gut" verwechseln. Warum man sich mit 100W-Röhrenamp, 4x12-Zoll-Boxen und Endstufenübersteuerung seinen Ton erst in Abrissbirnen Gefilde hochpusht und sich dann die Ohren zustopft damit man es noch erträgt hab ich persönlich noch nie verstanden. Da spiel ich doch gleich so, dass es ohne Stress passt. Naja, das liegt wahrscheinlich daran dass ich kein Gitarrist bin ...

Umso mehr: cooles Projekt! Bin auf die Fortschritte gespannt! Mich würde vor allem auch interessieren, wie jemand mit Tinnitus am Ende mit den Dinger zurechtkommt. Dieses Thema wird ja unter Musikern gern einmal tot geschwiegen ...

Benutzeravatar
thoto
Luthier
Beiträge: 3219
Registriert: 09.10.2013, 12:33
Wohnort: Braunschweig / Niedersachsen
Hat sich bedankt: 545 Mal
Danksagung erhalten: 525 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#19

Beitrag von thoto » 07.07.2017, 13:06

@hatta: Das Problem mit den überforderten Ohren hatte ich früher auch. Dann habe ich durchgesetzt, dass wir ein paar Proben lang einfach nur Soundeinstellungen machen...und zwar JEDER in der Band.
Ich hatte da auch den größten Leidensdruck, weil Sänger und Gitarrist. Ich habe mich nach eine halben Stunde nicht mehr gehört.

Was soll ich sagen: Seitdem spielen wir viel viel leiser, jeder hört sich und die anderen und keiner geht mehr mit piependen Ohren heim.
Ohrenschutz trage ich trotzdem, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, es würde was verschluckt werden.

Ich kann das nur jedem mal raten, vor allem, weil man es bei Auftritten und beim Abmischen eventueller Aufnahmen auch viel leichter hat.

Aber dein Projekt hier verfolge ich denoch mit Spannung!

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#20

Beitrag von Rallinger » 07.07.2017, 13:13

thoto hat geschrieben:
07.07.2017, 13:06
Was soll ich sagen: Seitdem spielen wir viel viel leiser, jeder hört sich und die anderen und keiner geht mehr mit piependen Ohren heim.
Ohne euch je gehört zu haben würde ich vermuten dass ihr seitdem auch viel besser spielt. Wenn man leise spielt hört man die Unsauberkeiten und denkt sich "Ups, vielleicht sollte ich das nochmal üben". Gratulation zu deinen Mitmusikern. Viele Musiker sind auf diesem Ohr leider taub ...

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#21

Beitrag von hatta » 07.07.2017, 13:36

Leider habe ich dies schon mehrfach vergebens versucht.
Einmal hat es recht gut geklappt. Dann wurden ein zwei punkige Songs in die Setlist aufgenommen und unser Drummer hat dermaßen gedrescht, dass alles beim Teufel war. Er ist ein sehr guter Schlagzeuger, er kann super toll leise spielen... bei ein zwei Songs geht es allerdings nicht anders. :(
Der Andere Gitarrist hat seinen Sound auch nicht wirklich unter Kontrolle... mal viel zu laut, mal viel zu leise. Das Optimum findet er nie.

Deshalb habe ich mich dafür entschieden, zumindest meine Gesundheit zu schützen. Der Rest muss es selber wissen.
Inzwischen Probe ich persönlich über einen Selbstgebaute 1W Röhrenverstärker, der eigentlich viel zu leise ist zum Proben. Diesen microfoniere ich über die PA ab. Da ist dann auch schon fast Alles fürs Monitoring vorbereitet, das ich mich selber höre :)

Gestern bin ich beim Ersten Versuch leider gscheitert.
Den ersten Hörer habe ich zu lange Im UV licht gelassen, somit war alles Komplett durchgehärtet, und somit unbrauchbar (ich brauche ja eine Schale)

Die zweite Seite ging dann... 50 Sekunden Bestrahlen, dann den Überschuss ausgießen, dann auf den Kopf stellen und ein Paar Minuten drinnen lassen.
Dann habe ich in die Schale Glycerin eingefüllt und nochmal ca 10 Minuten nachgehärtet.
Dann die Schale aus der Form entnommen und in Glycerin eingelegt und nochmal nachgehärtet.

Schaut mal schon nicht so übel aus.
Diese Schale nehme ich jetzt zum experimentieren her ... (Kanäle Bohren usw)

Leider habe ich in meinem Optimismus zuwehnig Material bestellt und musste nochmal nach ordern. Das kommt dann nächste Woche.


Kurz zum Ablauf:

Abdruck machen lassen:
IMG_3599.jpg
IMG_3594.jpg
Abdruck beschneiden:
IMG_3593.jpg
Das Wachs im Wasserbad aufschmelzen, und die Abdrücke dann im Wachs tauchen.
IMG_3590.jpg
IMG_3589.jpg
Dann die Abdrücke in die Manschettenformen stellen (mit einem Tropfen Wachs am Boden befestigen)
IMG_3592.jpg
IMG_3588.jpg
Danach die Doubliermasse im Wasserbad aufschmelzen, auf ca 45 Grad abkühlen lassen und die Manschettenformen ausgiesen.
Danach abkühlen lassen...
IMG_3595.jpg
IMG_3596.jpg
IMG_3595.jpg
Dateianhänge
IMG_3598.jpg
Gruß
Harald

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#22

Beitrag von hatta » 07.07.2017, 13:46

Achja... ich wollte die Otoplastiken ja eigentlich komplett aus dem elastischen Acryl fertigen, was allerdings im Nachhinein nicht so empfehlenswert erscheint.
Den Kanalzapfen werde ich wahrscheinlich elastisch ausführen und die Schale außen in die dann die ganzen Bauteile kommen, werde ich aus blautransparantem harten Acryl machen.

Ich hoffe das funzt so.

Vielleicht habe ich noch genügend Weiches Acryl übrig um die zweite Schale heute nochmal zu machen... vielleicht funktioniert das dieses mal besser.

Man sei gespannt :D
Gruß
Harald

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#23

Beitrag von hatta » 10.07.2017, 10:13

Ich konnte jetzt doch noch soviel elastisches Material zusammenkratzen, dass ich dei Zweite Seite noch fertigen konnte.
Spät Nachts durfte ich sogar noch die Treiber einbauen, verlöten und testen.

Das war erstmal nichts, hatte einen kleinen Lötfehler und eine brücke gebaut wo die nicht hin sollte :D (Das zeug ist aber sowas von filigran :roll: )

Nach Korrektur liefen beide Hörer mal, waren allerdings am Bass recht schwach. Meine Vermutung war, dass das davon kommt, weil ich die Schallschläuche am Treiber noch nicht verklebt hatte. Gesagt getan und wuuummmmmms.

Das was aus den Hörern kommt ist echt herrlich! Total sauber abgebildet, man hört echt ALLES! Das können nichtmal meine geschlossenen Studio Hörer (dance a) .

Jetzt wird noch ein Deckel gefertigt, die Teile im Inneren so befestigt, dass ich zumindestens die Treiber wieder ausbauen kann wenn nötig und dann werden die Hörer erstmal im Proberaum probiert, sobald alles fürs in ear Monitoring vorbereitet ist.
Ich bin gespannt 8)

Fotos kommen wie immer etwas später :oops:
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#24

Beitrag von Titan-Jan » 13.07.2017, 22:34

Oh geil! Das klingt ja toll!
Dann fehlen ja nur noch Fotos und eine Einkaufsliste... ;-)
Was haben dich die Dinger jetzt ungefähr gekostet?

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: In Ear monitore im selbstbau?

#25

Beitrag von hatta » 26.07.2017, 14:27

So vorletzte Woche endlich fertig gestellt bis auf eine schöne abschlussplatte...
Ich schmeisse die Fotos jetzt einfach mal im Anhang dazu... ist sowieso alles selbsterklärend ;)

Was soll ich sagen? Gestern das erste Mal mit In Ea Kopfhörern geprobt (es wurde Alles abmikrofoniert, da wir von nun an auch bei jeder Probe mitschneiden wollen um fehler zu hören und auszumerzen)

Der Hammer! Mir egal, ob der Drummer wie irre hämmert, oder ob der andere Gitarrist wieder rausbläst wie irre.
Alles ist und bleibt relativ transparent und in fast derselben angenehm leisen Lautstärke 8) (dance a)
Hab mich zum ersten mal selber richtig gut gehört. Sowohl die Gitarre als auch Gesang :D

Getestet habe ich Alles über einen Kabelgebundenen In Ear Monitorverstärker von Behringer, den man sich an den Gürtel schnallt.
Dieser ist nicht gerade empfehlenswert, da er bei höherem Pegel vom Mischpult anfängt unschön zu zerren und zu kratzen. Auch der da eingebaute Limmiter ist für den Hugo. Wenn der Greift, dreht der das Signal fast auf null und dreht dann wieder auf. Man hat dann also Signal-kein Signal-Signal... total blöde.
Das Ding geht zurück an den großen T. Anstatt dessen wirds ein Funksystem von LD Systems. Soll recht brauchbar sein.

Das shönste: Ich gehe nach der Probe nachhause, ohne dass mir die Ohren singen oder ähnliches 8)
Etwas was ich noch feststellen durfte: Am rechten ohr höhre ich wehniger Höhen als am linken Ohr. Dürfte an meinem gehör liegen :roll: .

Die Ottoplastiken sind jetzt so hergestellt: Außen die Hülle/Schale ist aus weihchartem Acryl (so wie die Elacin Gehörstöpsel) und innen habe ich mit hartem Acryl ausgegossen. Das ist sehr angenehm zum tragen 8)
Dateianhänge
IMG_3670.jpg
IMG_3669.jpg
IMG_3651.jpg
IMG_3650.jpg
IMG_3677.jpg
IMG_3676.jpg
IMG_3675.jpg
IMG_3674.jpg
IMG_3673.jpg
IMG_3672.jpg
IMG_3671.jpg
Gruß
Harald

Antworten

Zurück zu „Amp-/Effektgerätebau“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 37 Gäste