Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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Fuchs
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Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#1

Beitrag von Fuchs » 18.06.2010, 12:23

Hallo,

ich besitze einen Hughes&Kettner 30DFX Transistor-Combo der mir relativ gut gefällt. Aber halt nur relativ gut, der Clean-Kanal ist super aber der Lead-Kanal sagt mir nicht so zu.
Er ist nicht schlecht, aber irgendwie fehlt da etwas, er klingt zu hart, das singende fehlt. Ich mag so einen leicht angezerrten singenden Sound mit einer guten Prise Sustain und nicht zu hart. So ein näselndes Twang. ;)

Also, denke ich mir, gibt es wohl diverse Möglichkeiten zu versuchen dahin zu kommen. Es muss ja auch nicht von Anfang an klappen, es ist ja auch interessant sich einfach damit zu beschäftigen, die Möglichkeiten auszuloten/anzutesten.
a) Overdrive vor den Clean-Kanal
b) Röhren-Preamp vor den Clean-Kanal
c) Bausatz eines Röhrenverstärker und diesen nach und nach je nach Wunsch anpassen/erweitern/modden (selbst zusammenstellen möchte ich eigentlich nicht, vielleicht später mal wenn man einen erfolgreich zum Leben erweckt hat).
d) Fertigen kleinen Röhrenverstärker anschaffen und diesen nach und nach je nach Wunsch anpassen/erweitern/modden
e) ?

Anmerkungen dazu:
a) da es unendlich viele Overdrive-Pedale gibt ist es schwierig ohne extrem viel Geld zu verschwenden da das geeignete zu finden. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es schon welche gibt welche vielleicht meinen Vorstellungen entsprechen könnten. Z.B. das Fulltone OCD klingt in jeglichen Soundbeispielen schon richtig gut, aber klingt es auch mit meiner Strat und dem H&K gut?

b) Ausgeguckt hatte ich mir da z.B. das VOX Cooltron BigBen. Aber eigentlich gilt dasselbe wie bei a.

c) u. d) es gibt viele Bausätze/Röhren-Amps, welchen kann/sollte man nehmen? Er sollte schon einen Clean- und einen Lead-Kanal haben oder zumindest um einen weiteren Kanal erweiterbar sein.
Die Leistung sollte bei ca. 5 W bis max. 10W liegen, idealerweise sollte die Lautstärke der Eingangsstufe regelbar sein damit diese in der Sättigung betrieben werden kann während die Endstufe auf moderate Lautstärke eingestellt ist, oder aber diesbzgl. erweiterbar sein.
Einen FX-Loop muss das Teil auch haben oder aber um diesen erweiterbar sein.
Ach ja, Geld spielt eine ganz wichtige Rolle deswegen sollte der Preis auch nicht allzu hoch sein.
Beispiele zu c) Madamp-Bausätze bei Musikding, TubeTown-Bausätze wie TT66 o. TT-SAM.
Beispiele zu d) Fender Champion 600, Harley Benton GA5 o. GA5H. Den Champo 600 hatte ich schon mal angespielt, da gefiel mir der Clean-Sound schon gut aber der Lead-Sound war zu blass.

Wie man sieht bin ich noch etwas unschlüssig da ich ja nicht unnötigerweise Geld vernichten möchte. Tendiere aber ganz stark zu c) oder d), denke mir das es auch Spaß macht sich damit zu beschäftigen und da seinen Horizont zu erweitern.
Bin nicht ganz unbedarft (habe vor tausenden von Jahren mal Elektrotechnik studiert und tatsächlich abgeschlossen) und habe einen sehr guten Arbeitskollegen (auch E-Techniker) der sich privat mit Hifi-Verstärkerbau (auch Röhrentechnik) beschäftigt.

So, nun möchte ich euch um Anmerkungen, Anregungen, Tipps bzgl. der oben genannten Punkte bitten. Gerade auch weitere Beispiele/Empfehlungen bzgl. c) und d).

Danke und Gruß,
Axel

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#2

Beitrag von dhaefi » 18.06.2010, 13:00

Hallo Alex

Ich bin zur Zeit beim Bau eines TT-SAM's, die Wattzahl spielt mir da keine Rolle, möchte einfach einen kleinen Amp für Akustikgitarre, mal sehen wies wird. Was ich als grossen Pluspunkt von MadAmps sehe im Vergleich zu den Tube-Town-dingern - Die MadAmps besitzen die Option einen Fussschalter einzubauen, das finde ich für mehrkanalige Amps noch schick. Ich weiss nicht ob die MadAmps bereits über einen FX-Loop verfügen, da ich dies beides aber sowieso nicht brauche habe ich mich für den TT-SAM entschieden.

Die Frage bleibt eigentlich, was für einen Sound du suchst - wenn du jetzt einen MadAmp baust und dann ist der Sound nicht gut, dann ists schon eher doof. Wenn du in einen Laden gehst und antesten kannst bist du dir sicher, was du kaufst. Wenn es dir vorallem um den Sound geht würde ich vieleicht eher einen Amp kaufen - den richtigen.

Zur Variante a)
Die Blackstar-Pedale sollen einen guten Sound haben (find ich auch, aber Meinungen sind ja verschieden) ev. könntest du diese mal in einem Musikhaus mit (d)einer Strat antesten (evt. auch Verstärker mitnehmen) - vieleicht liegt preislich ja auch ein Amp wie der Blackstar HT-5 drin - wäre vieleicht auchmal noch ne Möglichkeit

Es gibt viele Varianten, hoffe aber, dir ein wenig helfen zu können

Grüsse
Daniel

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#3

Beitrag von irgendwer » 18.06.2010, 14:53

Hallo!

Obwohl ich Bassist bin, könnte ich mir vorstellen das vielleicht ein Hughes&Kettner Crunch Master oder Cream Machine passen könnte.
Die vereinen mehrere deiner Punkte, lassen sich sowohl als Preamp als auch als Mini-Vollröhre betreiben.
Sind nur noch gebraucht zu haben, aber zu nem guten Kurs gekauft kann man sie ohne Verluste wieder verkaufen...

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#4

Beitrag von capricky » 18.06.2010, 15:59

Wo und bei welcher Lautstärke soll es denn "besser" klingen, im Wohnzimmer, Proberaum oder auf der Bühne?

capricky

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#5

Beitrag von Fuchs » 18.06.2010, 16:29

@Daniel: der erwähnte HT-5 ist interessant, habe ihn mal mit auf meine Liste gesetzt. Die Möglichkeit ihn anzutesten müsste auch gegeben sein.
Eigentlich sind mir die Madamps auch zum rumtesten zu teuer um dann ggf. festzustellen, dass es doch nicht so toll ist.
Ich tendiere da auch eher zu einem günsigeren Bausatz von TT. Und da hat es mir auch der SAM angetan. Laut Kollege müsste man den um alles wünschenswerte erweitern können.

Na ja vielleicht gibt es den Sound den ich suche ja auch gar nicht, denn ...
@capricky: ... ich suche etwas für zuhause (in einer Band lässt mich ja keiner mitspielen :D ),
deswegen enstand ja auch die Idee mit dem expermientieren.

@irgendwer: muss ich mal nach Ausschau halten, ist dann aber bei Gebrauchtwaren übers I-Net oftmals schwierig mit dem antesten (ausser man hat sie für 5,-€ bekommen, da wäre mir das dann aber so etwas von egal)

Gruß,
Axel

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#6

Beitrag von capricky » 18.06.2010, 18:39

Noch mal die Frage nach der Lautstärke, musst Du auf Nachbarn Rücksicht nehmen? Dann ist bereits eine 5Watt Röhrenendstufe deutlich zu laut, wenn es denn die angezerrte Röhrenkompression sein soll. "Singen" ist ein Ergebnis der Dynamikverzerrung

capricky

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#7

Beitrag von aljosha » 18.06.2010, 19:20

hy,
etwas teurer aber sein Geld durchaus wert ist auch der Fender Vibro Champ XD
ist n Vollröhrenmoddelingamp, oder wie auch immer man das nennt
mit 5W durchaus schon zu laut, aber kann mit Gainregler auch leise verzerrte Sounds produzieren
solltest du auf jeden Fall mal ansehen, gebraucht sollte der auch zu finden sein

ich hab außerdem den G2 von Musikding mit nem Schlechten 8" Speaker
der Amp ist eigentlich ganz nett, aber ist dann doch recht leise, und hat außerdem gar keine Reserven...
meine acoustic ist viel lauter als das ding in "clean"
wirklich clean klingts nie
liegt natürlich auch an dem Speaker, aber trotzdem
er hat einfach keine regelmöglichkeiten...

mfg

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#8

Beitrag von Hollow » 18.06.2010, 22:14

Wenn es wirklich nur Zimmerlautstärke sein soll und dazu noch das Budget begrenzt ist, dann empfehle ich einen verschärften Blick auf das Projekt "Firefly" in den ax84-Seiten, hier mal der Link:
http://www.ax84.com/index.php/oldprojec ... id=firefly

Dieses Verstärkerlein habe ich mir vor kurzem gebaut und dabei gleich um einen "Tone-Regler" erweitert. Die Ausgangsleistung liegt bei unter 1W und es ist nicht zu glauben wie laut 1W in der Wohnung ist...
Da Du ja kein elektrotechnischer Pygmäe bist kannst Du die Schaltung nach Herzenslust modifizieren bis der Sound zu Deinen Vorstellungen passt. Kostenmäßig kommt da auch nicht allzuviel auf Dich zu, da man sich nicht stur an die Vorgaben halten muß. So tun es z.B aus einem alten Röhrenradio Netztrafo und Gegentakt-AÜ , für letzteren habe ich auch erfolgreich einen Netztrafo probiert. Dazu noch ein 50Ohm-Drahtpoti vor den Lautsprecher und man kann sogar am späten Abend noch mit ordentlichem Sound spielen, ohne den Mitmenschen auf den Zeiger zu gehen.

Gruß Tommi

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#9

Beitrag von Fuchs » 21.06.2010, 12:48

Danke für eure Infos.

@Capricky: auf Nachbarn eigentlich nicht, aber auf den Rest der Familie. Stimmt aber, 5W sind schon recht heftig.

@aljosha: der Vibro Champ nennt sich wohl Hybrid-Verstärker, wenn ich es richtig verstanden habe ist die Vorstufe in Solid-State-Technik und nur die Endstufe Röhrenbestückt. Nicht so mein Ding.

@Hollow: der Ax84 macht auch einen guten Eindruck, als Röhrenlaie würde ich sagen ähnlich wie der TT-SAM.

Falls es ein fertiger Bastel-Röhrenamp werden wird wird es auf jeden Fall der Fender Champion 600. Der ist günstig, klingt clean schon recht gut und es gibt relativ viele Moddingstipps im Netz.

Bei einem Selbstbau würde es dann der TT-SAM werden. Günstig und Infos sind zahlreich vorhanden.

@Daniel: kannst du ein wenig über deine bisherigen Bauerfahrungen beim TT-SAM berichten? Welcher Speaker ist vorgesehen?
Irgendwelche Änderungen eingeplant?

Hatte jetzt am Samstag die Möglichkeit einen Vox Cooltron Big Ben für 14 Tage zum testen zu bekommen - gut, habe ihn auch mitgenommen.
Sonntag konnte ich mal 5 Minuten opfern um das Teil ganz kurz zu prüfen. Gar nicht mal so schlecht, muss aber noch intensiver getestet werden.

Btw: einen FX-Loop möchte ich gerne wegen meinem Looper (Digitech Jamman Solo), da soll halt das unveränderte Signal zum Lausprecher kommen.

Gruß,
Axel

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Re: Hätte (wahrscheinlich) gerne einen kleinen Röhren-Amp

#10

Beitrag von dhaefi » 21.06.2010, 13:02

Ja, ein wenig kann ich dir darüber erzählen - obs dir was nützt kann ich nicht sagen :-)

Lautsprecher: http://www.tube-town.net/ttstore/produc ... 8-Ohm.html
Den habe ich auf Grund dieser Liste und meinen Bedürfnissen gewählt (Amp für Akustikgitarre) - zudem ist er nicht so teuer
http://www.tt-cabs.com/tt_tech/doc/TTC- ... tfaden.pdf

Modifikationen, welche ich bis jetzt vorgenommen habe:
- 3 Tonestack Version, Fender, Marshall und Vox. Denke persönlich nicht, dass es viel bringt aber ein Versuch ists wert. Der Tonestack ist mit einem Drehschalter wählbar, genau wie das Diodenclipping, welches ich auch verbaue.

Ansonsten hab ich keine Modifikationen geplant, vieleicht in einem späteren Schritt ein FX-Loop, allerdings denke ich eher nicht

Mit dem Bau begonnen habe ich noch nicht richtig. Habe mir das Layout nochmals rausgezeichnet und mit dem Aufbau begonnen - warte aber noch, bis mein Kollege Zeit hat, das Chassis zu Bohren (ist Polymechaniker und kann im Geschäft auf einen RIESIGEN Maschienenpark zurückgreifen)

Wegen dem Looper, spielt das einen Unterschied ob er vor dem Amp oder zwischen Vor und Endstufe kommt? Ausser du willst Kanäle switchen oder Poti-Positionen ändern während des Spiels, dann ists ganz klar ;-)

grüsse
Daniel

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