@Urs,
das hat was mit der Aussteuerung der Leistungstransistoren einer analogen Gegentakt-Class-AB-Endstufe zu tun. Die beiden Transistoren sind ja nicht wie bei einer digitalen Class-D-Endstufe immer voll auf oder ganz zu, sondern immer mehr oder weniger halb ausgesteuert. Das heißt, dass durch die Transistoren je nach Aussteuerung Strom fließt und gleichzeitig über ihnen eine Spannung abfällt. Strom x abgefallene Spannung = Verlustleistung = Wärme.
Die theoretischen 66% Wirkungsgrad ergeben sich bei Vollaussteuerung mit Sinus-Signal (da muss man, glaube ich, die Fläche unter der Sinuskurve integrieren, um auf diese Zahl zu kommen, oder so ähnlich

). Die Annahme dieses Betriebszustandes ist allerdings nicht wirklich praxisgerecht.
Daher Caprickies Annahme von 100W Verlustleistung bei einer nominalen Endstufenleistung von 200W. Die ergeben sich bei 50%-iger Aussteuerung mit Rechteck-Signal:
200W (Sinus) an 4Ohm bedeuten Ausgangsspannung U=sqr(P*R) =sqr(200W*4Ohm) =28,3Veff => die Versorgungsspannung der Leistungstransistoren muss mindestens ±40V betragen (28,3V * sqr(2)).
Davon die Hälfte sind 20V, ergibt an 4Ohm mit P=U²/R =20V²/4Ohm =100W, sowohl abgegebene Leistung wie Verlustleistung.
50% Rechteck sind zwar auch nicht wirklich praxisgerecht (obwohl, naja, bei einer voll aufgerissenen High-Gain-Vorstufe

).
Jedenfalls ist diese Annahme der worst-case und darauf muss die Kühlung ausgelegt sein.
Ich würde im Bereich des Kühlkörpers und der Elkos noch ein paar Löcher ins Blech und in den Holzboden darunter bohren. Die Elkos mögen es nämlich nicht allzu warm, das geht auf die Lebensdauer.
Grüße
Matthias