Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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MiLe
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Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#1

Beitrag von MiLe » 12.03.2017, 21:54

Weil's im Bauthread vermutlich untergeht:

Gegeben sein ein el. leitendes Instrument (Carbon, Alu...) bzw. ein Instrument mit leitender Oberfläche (vergoldet, Alu-Pickguard....)
Was spricht dagegen, den Body/Hals wie die Steg- und Saitenerdung in die Masse mit einzubeziehen?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#2

Beitrag von Haddock » 13.03.2017, 09:19

Hallo,

meiner Meinung nach nichts! Würd ich machen.

Gruss
Urs

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#3

Beitrag von capricky » 13.03.2017, 11:21

Ich glaube Du kannst das nicht mal verhindern, wenn Duden Steg/die Saiten an Masse legst. 8)

capricky

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#4

Beitrag von MiLe » 13.03.2017, 12:18

naja...ich könnte Steg, Sattel, Saitenklemmen isoliert einbauen und alles, was am Instrument außen leitfähig ist, dick lackieren :D
Und überhaupt, warum sollte ich einen Duden auf die Gitarre legen? :lol: ;)

Meine "Sorge" bezog sich ja auf diesen Post, den ich eventuell aber auch nur falsch interpretiert hatte (think) :
Christian Graßmann hat geschrieben:
03.02.2017, 10:35
ach ja, und denk dran alle Tonabnehmerkomponenten incl. der Buchse zum Korpus zu isolieren. War damals lustig als ich zum ersten mal in die PA eingestöpselt habe (naughty)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#5

Beitrag von 12stringbassman » 13.03.2017, 12:54

Vielleicht hat's ihm eine gewischt? Dann wäre aber mit der PA was nicht in Ordnung gewesen (Schutzkontakt/-leiter abgeklebt/-klemmt). Aber wie Capricky schon anmerkt, man wird den Duden nicht verhindern können, allein dadurch, dassDudas ( :lol: ) Instrument anfassen musst um darauf zu spielen ;) (whistle)

Und wenn Du ohne Saitenerdung einigermaßen störungsfrei spielen willst, brauchst Du aktive Pickups.

Grüße

Matthias
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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#6

Beitrag von zappl » 14.03.2017, 00:37

Ich werde auch nicht schlau daraus was Christian gemeint haben könnte.

Wie leitend ist Carbon denn? Die Leitfähigkeit ist zwar "gut", aber noch ein gutes Stück von z.B. Kupfer entfernt (soweit ich's richtig in Erinnerung hab). Ich würde die Saiten, PUs, usw. deshalb sicherheitshalber trotzdem klassisch zentral erden und nicht auf die "lokale Masse" vertrauen. Je nachdem könnten sich ansonsten ziemlich unterschiedliche Widerstandswerte der "lokalen Massen" bis zur Buchse ergeben. Die Folge wären unterschiedliche Massepotentiale mit einem Effekt wie man ihn auch von schlechten Lötstellen kennt..

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#7

Beitrag von MiLe » 14.03.2017, 11:11

moin,

Die Widerstandsmessung meines durchgehenden Halses zeigt erst mal etwas verwirrende Werte. Egal wie weit die beiden Messpunkte voneinander entfernt sind oder ob ich in Linie (Laufrichtng der Fasern) oder versetzt messe, es kommt immer was um die 20 Ohm bei rum.
Insofern ist der Vergleich zur schlechten Lötstelle gar nicht verkehrt.
Ich führe das Verhalten darauf zurück, daß es ja um eine Mischung aus leitenden, hauchdükken Carbonfasern und isolierendem Epoix geht. gut möglich, dass mit besserem Anschleifen der Kontaktpunkte der Widerstand noch sinkt, aber ich werde sicherheitshalber den Steg dennoch erden und versuchen, auf den Body als Masseleiter für die PUs zu verzichten.
Als Abschirmung taugt er allemal, unser Körper hat ja nun auch nicht gerade 0 Ohm Widerstand und schirmt recht gut. Ich frage mich gerade, ob ein Bauch voll Bier (Elektrolyte) besser schirmt als ein leerer Bauch? :lol:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#8

Beitrag von hatta » 14.03.2017, 11:19

MiLe hat geschrieben:
14.03.2017, 11:11
Ich frage mich gerade, ob ein Bauch voll Bier (Elektrolyte) besser schirmt als ein leerer Bauch? :lol:
:lol: aber klar doch (solidarity)
Gruß
Harald

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#9

Beitrag von capricky » 14.03.2017, 12:48

MiLe hat geschrieben:
14.03.2017, 11:11
unser Körper hat ja nun auch nicht gerade 0 Ohm Widerstand und schirmt recht gut. Ich frage mich gerade, ob ein Bauch voll Bier (Elektrolyte) besser schirmt als ein leerer Bauch? :lol:
Wie kommst Du denn darauf? Wir sind Bio-Störsenderantennen! Damit endlich Ruhe ist, müssen wir über die Saitenmasse der Gitarren geerdet werden. ... und so'n Bier im Bauch macht ja auch oft Geräusche...Ööörrrks.... tschuldigung !

Ach so die Widerstandsmessungen... keine Ahnung, warum Du immer etwa gleiche Werte misst... tausch doch mal die Batterie im Multimeter! ;)

capricky

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#10

Beitrag von MiLe » 14.03.2017, 12:50

die Batterien hab' ich auch gemessen :lol:

nee - verschiedene Multimeter - verschiedene Batterien, verschiedene Messpunkte...stellt mich auch vor ein Rätsel :oops:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#11

Beitrag von capricky » 14.03.2017, 12:52

Wie ist hoch der Widerstand, wenn Du die Messspitzen nur 1cm von einander entfernt ansetzt?

capricky

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#12

Beitrag von MiLe » 14.03.2017, 12:58

auch um die 20 Ohm - schwankt zwischen 15 und 25 ja nach Wahl der Messpunkte, unabhängig von deren Entfernung zueinander. Wenn Abstand 0 - Widerstand 0 ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#13

Beitrag von capricky » 14.03.2017, 16:02

Na dann erde mal das Teil und messe dann noch mal, vielleicht ist das eine Störspannung, die das Multimeter verwirrt.

capricky

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#14

Beitrag von MiLe » 14.03.2017, 16:05

gute Idee - so wirds gemacht :)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Elektrisch leitenden Korpus/Hals erden?

#15

Beitrag von MiLe » 16.03.2017, 12:09

aaalso: Nach erden der Konstruktion ergibt sich ein etwas anderes Bild:
Der Widerstand schwankt zwischen verschiedenen Messpunkten. Am geringsten mit 0,5-8 Ohm je nach Abstand ist er in den Hochkant-Streben. Diese sind zugekauft, dürften also einen äußerst niedrigen Harzanteil und hohen Faseranteil aufweisen.
Bei den selbst angefertigten Teilen schwankt er stärker, was vor Allem daran liegen dürfte, dass ich die oberen Schichten (wo ich die Messpunkte ansetze) etwas harzreicher laminiert habe, um eine homogenere Oberfläche zu erzielen. Faser leitet, Harz isoliert, es kommt also sehr darauf an, wo man welche Faser erwischt und wie groß der Abstand der ziemlich parallel laufenden Fasern zwischen den Fasern ist, die man gerade mit der Prüfspitze traktiert.

Nach alldem scheint mir die Konstruktion als Masseleitung für die PUs weniger geeignet, als Flächen-Abschirmung (zusätzlich zu den Saiten) eigentlich ziemlich gut.
Liebe Grüße,
Michael

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