generelle "Bass"-Pickupfrage

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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generelle "Bass"-Pickupfrage

#1

Beitrag von AsturHero » 10.02.2017, 21:09

Moin :)
eins vorweg: aus privaten Gründen bin ich nicht sehr finanzkräftig und muss jeden Cent umdrehen

Ich baue ja momentan meinen 1. BAss.
Von dem Spender-Bass benutze ich ja den Hals für meine 1. Projekt. Dieser BAss hatte eine P-J Bestückung.
Das war ein Stagg-BAss und somit denke ich sind die PU's unterer Chinakram.

Jetzt überlege ich ob ich
a) die alten Billig PUs weiter nutzen soll im neuen Projekt
b) alternative P und J PU's kaufen
c) vollkommen andere PU-Lösung

a) geht natürlich aber auf der anderen Seite juckt es mir schon dem 1. Selbst-BAss bessere PUs zu spendieren
b) da stellt sich mir die Frage, weil ich irgendwie zu blind bin was zu finden, weil entweder finde ich nur Billig P und J PUs als billigster CHinakram wie zb. von Gitarre-bestellen.de, wobei ich denke, das die genauso gut/schlecht sind als die, die ich noch verwerten kann vom Spender-Bass, oder wenn ich Musicstore oder Thomann aufrufe die üblichen "teuren" Pickups von EMG, DiMarzio, Fender, Seymor Duncan, BArtolini etc.

Gibt es nicht etwas in der Preisklasse dazwischen, also so um etwa 30-50 Euro pro Pickup oder ist der Qualitätsunterschied zu marginal von der Billigstklasse zu 30-50 Euro??

Oder lieber noch 1-2 Monate sparen und die teuren Pickups kaufen?

c) vielleicht eine noch bezahlbare andere Lösung? mit evtl. anderer Pickupbestückung?

Irgentwie finde ich es nicht oder es gibt keine echte Mittelklasse-Kategorie bei Pickups..entweder finde ich Pickups für 12-20 Euro pro Stück oder dann direkt 80-150 €..dazwischen ist irgendwie nix zu finden..oder ich suche falsch ;)
lg Antonio

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#2

Beitrag von MiLe » 10.02.2017, 21:22

Hi,

und schon wieder einer, der günstige PUs erst mal als schlechter betrachtet. Kann sein, muss aber nicht ;)

Die Preise der großen Marken gehen wohl überwiegend für's Marketing drauf. Wenn ein PU nicht völlig falsch designt oder unterwickelt ist und wenn er gewachst ist, ist er auch OK. Alles andere ist Geschmackssache ;)
Das jahrzehntelange Marketing zeigt Wirkung und deshlb sind wir überzeuigt daß Dinge wie "Sustain" oder "durchsichtige Bässe" von den edlen Pickups kommen. Ist aber zu 99% großer Käse.

Meine (seit 2 Jahren) Lieblings-Pickups sind die Standard-Singlecoils von ML-Factory, garantiert China-Massenware, die kosten stolze 2,99 €/Stück :shock:
Sind gewachst, haben kaum Exemplarstreuung und haben bei meinen letzten selbstgewickelten von den elektrischen Daten her (Resonanzfrequenz, Güte) als Referenz gedient, weil mir Ihr Klang so gut gefällt. Dafür sind schon einige Seymours und DiMarzios aus meinen Gitarren geflogen.

Ein Austausch gegen noch so teure Teile bringt Dir keine Garantie für einen "besseren" Klang. Da spielt die PU-Position ganz stark mit rein und auch der Grundsound. Potis, Kondensatoren und Kabel machen meist mehr Unterschied als der Pickup selbst - und sind wesentlich günstiger zu tauschen.
In aller Regel kann man aus sehr vielen Pickups (außer aus komplett überwickelten Mumpfbuckern) mit wenig Aufwand und noch weniger Geld äußerst viel rausholen. Dazu wäre aber erst mal wichtig zu wissen, was Dir an den Teilen aktuell missfällt?

Zu grell?
Zu spitz?
Zu mumpfig?
zu leise?
Liebe Grüße,
Michael

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#3

Beitrag von AsturHero » 10.02.2017, 21:35

die alten (billigen) klingen sogar für mich gut, jedoch ist der J-Pickup leicht mikrofonisch ( zu Hause ist alles in Ordnung, aber im lauten Proberaum macht sich die mikrophonie bemerkbar) und der ist vergossen und ich weiss nicht, wie ich den ohne zu zerstören öffnen soll um ihn neu zu wachsen.
des weiteren ist beim drehen des Tone-Potis (passiver Bass) recht wenig Unterschied zu hören zwischen zu und offen, aber das denke ich müssten andere/neue Potis und Kondensator lösen können
lg Antonio

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#4

Beitrag von MiLe » 10.02.2017, 21:47

Na siehte, schon mal ein paar Euro gespart ;)

Wie ist denn der J vergossen? Wachs oder Kunstharz? Kunstharz wäre blöd, wenn das wirklich Verguss ist, bekommt man das meines Wissens ohne Zerstörung des PUs kaum auf :(
Zur Sicherheit: Tritt die Mikrophonie immer bei der gleichen Frequenz auf (hohes Pfeifen) oder findet das Spiel in unterschiedlichen Tonhöhen statt?

Die Wirkung des Tone-Potis ist, sofern der bestehende Poti OK ist und die Verschaltung korrekt ist, tatsächlich nur eine Frage des Kondensators - kostet wenige Cent. Wenn Dir der Unterschied zu gering ist, würde ich's erst mal mit dem doppelten des aktuellen Wertes probieren. Oder besser, bevor Du einen Kondensator bestellst oder kaufen gehst: gleich 3-4 größere Typen. Müssen auch keine sündteuren Voodoo-Exoten sein, ich bevorzuge ganz normale Folien-Kondensatoren (Wima MKT, MKS)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#5

Beitrag von AsturHero » 10.02.2017, 22:03

der Pickup macht sich mit hohem Pfeifen bemerkbar und ist leider mit Kunstharz vergossen :(

die Potis sind natürlich auch schon über 10 Jahre alt und ich musste die mit Kontaktspray behandeln..das kratzen ist nun weg, jedoch stellt sich mir die Frage ob ich die alten weiterhin verbauen soll oder mir die günstigen 1,5o€ Potis holen soll oder sollten es höherwertigere sein ?
lg Antonio

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#6

Beitrag von MiLe » 10.02.2017, 22:08

hmm - Potis sind Teile mit Mechanik und Verschleiß. Von daher würde ich da nicht zu den allerbilligsten greifen. Bei der Gelegenheit könnte man auch überlegen, ob die Poti-Werte optimal sind - das macht auch einen Unterschied beim Klang.
Kannst Du herausfinden, welche Poti-Werte bverbaut sind (250 KOhm, 500 KOhm...) und wie die Schaltung aussieht? Und wwie lang ist Dein Kabel?

Mit dem Pickup ist blöd. Leider kenne ich mich mit preiswerten (nicht billigen!) Bass-PUs nicht so aus, da müssten andere einen Ratschlag abgeben.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#7

Beitrag von helferlain » 11.02.2017, 18:52

Ich habe bei einem ähnlichen Projekt ebenfalls zunächst die originalen China PUs behalten, die grundsätzlich nicht schlecht klangen.
Potis, Schalter, Buchsen wurden mit vernünftigen Teilen neu verbaut.

Etwas später habe ich aufgerüstet, mit diesen hier:
http://www.findinstruments.co.uk/entwis ... um-pickup/
Für dich interessant die J Version:
http://www.findinstruments.co.uk/entwis ... ss-pickup/

Da liegen dann doch Welten dazwischen. Die Neodym PUs haben mehr Output, sind sehr dynamisch und haben insgesamt eine höhere "Auflösung". Ich habe das Empfinden, dass einfach mehr Frequenzen klarer übertragen werden. Ich würde den Sound als modern beschreiben, wobei (in meinem Fall der P-Bass) Charakter trotzdem erhalten bleibt.
Die Originalen China-PUs klingen da eher "vintage" , also je nach Perspektive "wärmer" oder weniger klar. Das kann gewünscht sein, ich mag eher den modernen Sound.

Meine Erfahrung mit China Teilen sind recht positiv. Aktuell warten 3 Sätze Humbucker / P90 auf ihren Einbau, die zusammen als Eigenimport weniger kosten als ein einzelner Marken PU im deutschen Fachhandel. Der erste Satz (P90) arbeitet tadellos.

Ich denke man kann bei Chinaware vernünftige Ware zum sehr günstigen Preis nachkaufen
Was auf fertigen Instrumenten jedoch original verbaut wird, ist nach meiner Erfahrung oftmals unbrauchbar in Bauteil- und/oder Verarbeitungsqualität.

Viel Erfolg!
Grüße, helferlain
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#8

Beitrag von bea » 12.02.2017, 17:20

AsturHero hat geschrieben:
10.02.2017, 21:09
Gibt es nicht etwas in der Preisklasse dazwischen, also so um etwa 30-50 Euro pro Pickup oder ist der Qualitätsunterschied zu marginal von der Billigstklasse zu 30-50 Euro??
Ja. Gibt es. Schau mal bei Guitarfetish. Der Stagg-Bass- den ich vor Jahren mal angespielt hatte, hatte deutlich bessere Tonabnehmer als die "untere China-Klasse. Miss doch mal den Gleichstromwiderstand des P aus dem Stagg. Wenn der (deutlich) größer als 8.5 kOhm ist, isses nicht der China-Einheitsbillig-PU, der tatsächlich nicht so doll klingt.
LG

Beate

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Re: generelle "Bass"-Pickupfrage

#9

Beitrag von AsturHero » 13.02.2017, 21:03

Nabend :) sodele nu zu den Antworten:

@ helferlain
lieben Dank, das hört sich ja vielversprechend an und bezahlbar

@ bea
auch dir lieben Dank, das muss ich mir merken, leider hab ich kein Multimeter um zu messen, werde mir nächsten Monat eins holen wenn frisches Geld da ist und ich werde berichten :)

@ Michael

lieben Dank, also zur Schaltung:

klassisch passiv

1 x Volume P-BAss HAls Pickup, Poti B500K
1 x Volume Jazz-Bass Bridge Pickup, Poti B500K
1 x Tone Poti A500K, Kondensator ist ein grüner mit der Bezeichung: 2A473J

Masse ist zwischen allen 3 Potis verlötet via KAbel,
Bridge MAsse ist am TOne-Poti Verlötet

wie gesagt, die Potis stammen aus nem Stagg Bass, der mind. 10 Jahre hinter sich hat

Im Proberaum hab ich 5 Meter Kabel vom BAss zur Pedalboard und von da nochmals 2 Meter zum Amp
(auf dem Pedalboard hab ich nen Röhrenvorverstärker zwischengeschaltet)
lg Antonio

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