Auf Grund der sichtbar "unprofessionellen" Verlötungen vermutete ich anfänglich ein Verkablungsproblem, aber alles korrekt auch keine kalten Lötstellen. Widerstandsmessungen auf der Folie ergab, daß die Folie keine Verbindung zur Masse hatte und noch übler, die einzelnen Folienstreifen untereinander keinen Kontakt hatten. Wenn man im Bereich der einzelnen Pickups die Folie berührte, nahmen die Störgeräusche sogar noch zu.
Die Ursache dieses Problembildes ist der isolierende Kleber der Folie. Da durch bastelt man sich einen Kondensator (eigentlich viele kleine seriellgeschaltete Kondensatoren), der 1.) von dem Pickups "dankbar" als weitere Antenne für Störgeräusche (el. Felder) genutzt wird und 2.) einen kapazitiven Bewegungssensor (ähnlich Kondensatormikrofon) bildet, der geringste Bewegungen der Folie bereits durch leichten Druck auf das Pickguard in Knistern umsetzt. Mit statischen Entladungen hat das, wie oft in dem Zusammenhang vermutetet wird nichts zu tun.
Die Problemlösung ist diese Folienstreifen zu entfernen, verbinden kann man sie nicht. Bei selbstklebenden Kupferfolienstreifen mag das durch Verlöten in E-Fächern und Pickupfräsungen noch gehen, auf der Unterseite eines Plastikpickguards würde ich das nicht empfehlen.
Also - wenn Schirmung am Pickguard speziell Fender , dann immer die einteiligen, großflächigen Folien nehmen, die gibt es inzwischen auch schon als Gewebe und Vliese.
Meine Problemlösung in obigem Fall war auch die komplette Entfernung der Alustreifen. Nun ist Ruhe, bis auf das übliche Singlecoilgesäusel in Spielpausen (das man als "gelernter" Stratspieler mit schnellem Griff zum Volumeregler, oder Tritt auf den Bodentuner eliminiert)
. capricky
