Pickup Messung: Datenbank?

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#51

Beitrag von MiLe » 08.04.2016, 20:53

thoto hat geschrieben:Die Onboard-Teile von PC's und Laptops eher nicht, ich habe mir schon mal eine im Proberaum zerschossen... :?
Also die haben doch alle Kopfhörer-Ausgänge und die meisten Stöpsel die drangehängt werden haben Impedanzen um die 32-100 Ohm. Da dürste man mit 200 Ohm nun wirklich nix zerschießen können. OK - mit 2,8 Ohm ohne Vorwiderstand vielleicht, aber das wollen wir ja nicht ;)
Zerschossen habe ich mir bisher nur Soundkarten-Eingänge, z.B. bei einer Schleifenmessung incl. externem Amp. 20V mögen die Eingänge dann wirklich nicht ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#52

Beitrag von thoto » 08.04.2016, 23:05

Ich habe mich auf "Kurzschließen" bezogen. War blöd ausgedrückt, ich gebe es zu...

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#53

Beitrag von zappl » 23.04.2016, 01:32

thoto hat geschrieben: Einen Sinus-SWeep kann man machen, dauert aber. Es geht bei Arta einfacher und schneller über ein spezielles PinkNoise. Da kannst aber gerne nochmal nachfragen, wenn der Aufbau steht, ich muss gerade leider weg. :?
Ich wär dann soweit! :oops: Zugegeben sitze ich gerade etwas ratlos vor der Arta Software. Geberspule Richtung Pickup bewirkt zwar "irgendetwas", aber hmm... (think) Würde mich über eine kurze Starthilfe freuen.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#54

Beitrag von MiLe » 23.04.2016, 10:25

Ich schick' Dir mal üper PM eine Art Kurzanleitung, die ich schon einem anderen Forenmitglied geschickt katte. Wenn's dann noch Fragen gibt - immer her damit :)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#55

Beitrag von zappl » 23.04.2016, 10:59

Hey spitze! Vielen Dank guter Mann. Würde es nicht auch Sinn machen die Anleitung hier im Forum zu veröffentlichen ? Bin ja scheinbar nicht der erste ;)

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#56

Beitrag von capricky » 23.04.2016, 11:14

MiLe hat geschrieben:Ich schick' Dir mal üper PM eine Art Kurzanleitung, die ich schon einem anderen Forenmitglied geschickt katte. Wenn's dann noch Fragen gibt - immer her damit :)
Hast Du die selbst verfasst, oder ist die irgendwo downloadbar? (die Handbücher sind es ja auch)

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#57

Beitrag von MiLe » 23.04.2016, 11:22

Eine irgendwo downloadbare Anleitung zum Messen von elektromagnetischen Pickups mit der Lautsprecher-Messsoft Arta? :D
Meister, ich glaube Du überschätzt die Größe der Zielgruppe für solche Spinnereien ;)

Ich kann die "Anleitung" aber natürlich gerne hier posten, muss heute Abend mal sehen, ob ich die Korrekturdatei auch verlinkt bekomme (think)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#58

Beitrag von MiLe » 23.04.2016, 11:28

Kurzanleitung Pickup-Messung mit Software "Arta"

Benötigt wird eine Korrekturdatei, um den systembedingten Anstieg zu hohen Frequenzen hin zu kompensieren. Es handelt sich dabei um eine einfache Hochpass-Funktion 1. Ordnung, also 6 dB/Oktave.
Die benötigte Korrekturdatei TP 6 dB habe ich angehängt. Da das Forum nicht das Anhängen von allen Dateiarten erlaubt, musste ich die Datei umbenennen. Vor Verwendung ist also das ".txt" durch ".mic" zu ersetzen!!

In Arta-Setup-FR-Compensation wird die Korrekturdatei angewählt (load) und aktiviert "use..."
Danach nochmal unter setup schauen, ob vor "FR-Compensation auch das Häkchen ist.
Im Setup von Arta musst Du Dich ansonsten nicht viel weiter rumtreiben - die Einstellungen zur Soundkarte müssen aber schon stimmen. Amplifire Interface und Microphone kannst Du ignorieren, diese Details braucht's nur, wenn Du Lautsprecher oder anderes mit Absolutpegel messen willst, das funktioniert mit dem System Geberspule meines Wissens ohnehin nicht.


Messung:

rotes Dreieck, im sich öffnenden Fenster den Reiter "Periodic Noise" wählen. Die anderen gehen zwar auch, dauern aber länger und haben u.U. einen schlechteren Signal-Rauschabstand.
Weitere Einstellungen:
Sequence Length 64k
Sampling-Rate 96000 (bestimmt die obere Grenzfrequnz der Messung), 48000 geht aber auch
Niose Spectrum : Pink
Output-Vol hängt von Deiner Soundkarte ab, der Ausgang soll halt nicht übersteuern
Pink Cutoff: Irrelevant, 20 Hz geht auch als Subsonic-Filter, falls irgendwo ein Lautsprecher mitläuft.

Prefered Input: Kommt darauf an, an welchem Eingang der Pickup hängt
Dual Channel: Nein (nicht notwendig)
Invert... egal
Averages: Macht bei PU-Messungen wenig Sinn, also nein
Rest auch nein.
"Close after recording" würde ich aktivieren, weil Du dann merkst, daß die Messung beendet ist.

Über "Generate"kannst Du erst mal ein Signal erzeugen und kontrollieren, ob die Pegel stimmen und nix übersteuert. (Kontrolle über die Windows-Lautstärkeregelung oder den von der Soundkarte mitgebrachten Mixer)

Dann über Record die Messung starten, dauert nur wenige Sekunden.

Das Mess-Fenster schließt sich und Du siehst die Impulsantwort des Pickups. Wenn hier nur eine wilde Zackenlinie zu sehen ist, ist etwas schief gelaufen. Eine saubere Pickup-Impulsantwort ist eine schnell ansteigende und relativ schnell abklingende Spitze, oft sogar symetrisch.
Wichtig: Mit der linken Maustaste setzte Du eine Markierung kurz vor den Beginn der Impulsantwort, mit der rechten Maustaste deutlich dahinter. Bei ca. 36 ms hast Du eine untere Messfrequenz von ca. 30 Hz, das reicht.
Mit den beiden Marken bestimmst Du das Zeitfenster, weldches für die Messungn ausgewertet und per Fourier-Transformation integriert wird. Das ist wichtig bei Lautsprechermessungen, wo man das Fenster so setzt, daß die ersten Reflektionen von den Wänden (sind ganz gut zu erkennen) eben nicht ausgewertet werden, so daß man messen kann wie in einem schalltoten Raum. In kleinen Räumen wird das Messfenster halt recht kurz und damit ist die Auswertung meist nur bis runter auf 200 oder 300 Hz. möglich.
Bei Pickup-Messungen haben wir solche Probleme nicht, also kann das Fenster recht groß ausfallen.

Nachdem Du die Markierung gesetzt hast, clickst Du oben auf das Symbol mit der Beschriftung "FR" (Frequency Response) und Du hast Deinen Frequenzgang - besser gesagt, den des gemessenen Pickups :)
Die Einstellmöglichkeiten zur Darstellung sind eigentlich selbsterklärend. Interessant ist vor Allem die Sache mit den
Overlays - Du kannst also Messkurven grafisch speichern, mit bestimmten Farben ´kennzeichnen und auch beschriften. Gerade in der Arta-Demo, wo ja die Impulsantwort nicht als Datei gespeichert werden kann, ist das hilfreich. Für mich hilfreich: Über Strg + A erzeugst Du ein Overlay, ohne den entsprechenden Button anklicken zu müssen.

Wichtig: Alle Pickup-Frequenzgänge sind im Prinzip sehr ähnlich: Erst kommt ein recht langer linearer Bereich, dann steigt die Kurve bis zur Resonanzfrequenz an und fällt dann recht schnell mit ca. 18 db/Oct. ab. Die Unterschiede liegen eigentlich nur in der Frequenz, bei der die Resonanz liegt und der Stärke der Überhöhung. Wie schon geschrieben kann es auch sein, daß sie bei starker ohmscher Last (z.B. 2 250 KOhm-Potis) und generell schwach ausgeprägter Resonanz aufgrund der PU-Konstruktion kaum noch auszumachen ist, weil die Kurve bis zu einem Punkt recht linear verläuft und dann abfällt. Der Punkt, an dem sie beginnt abzufallen, ist dann die Resonanzfrequenz.
Wenn Deine Messkurve von der beschriebenen abweicht, ist mit größter Wahrscheinlichkeit irgend etwas schief gelaufen und die Verkabelung oder eine der Einstellungen stimmt noch nicht.

Über "Copy" kannst Du dann das gesamte Diagramm incl. Overlay-Beschriftungen in die Zwischenablage kopieren oder aber auch als Datei speichern (png, jpg, bmp).

Messaufbau: Bei Singlecoils wird die Geberspule einfach flach auf den Probanden gelegt - bei der Messung möglichst nicht bewegen.
Bei Humbuckern muss die Spule in die Mitte zwischen den Einzelspulen, aber eben nicht flach sondern hochkant - sie steht also auf einer langen Wicklungsseite.

und jetzt viel Spaß beim Messen!! :)

Achtung: Nach dem Download die Datei von ..txt in ..mic umbenennen, damit sie von Arta verwendetwerden kann!!
Dateianhänge
TP 6dB.txt
(305 Bytes) 168-mal heruntergeladen
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#59

Beitrag von capricky » 23.04.2016, 11:30

MiLe hat geschrieben:ch glaube, Du überschätzt die Größe der Zielgruppe für solche Spinnereien ;)
Na 7 oder 8 kommen bundesweit bestimmt zusammen, das wäre für mich schon gigantisch! :badgrin:

capricky

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#60

Beitrag von MiLe » 23.04.2016, 19:29

Damit es nicht in einem nachträglich editierte Post untergeht:

Die benötigte Korrekturdatei habe ich nachträglich an die Anleitung angehängt.

Da das Forum nicht das Anhängen von allen Dateiarten erlaubt, musste ich die Datei umbenennen. Vor Verwendung ist also das ".txt" durch ".mic" zu ersetzen!!
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#61

Beitrag von zappl » 24.04.2016, 02:16

capricky hat geschrieben: Na 7 oder 8 kommen bundesweit bestimmt zusammen, das wäre für mich schon gigantisch! :badgrin:
Ich wollte ja schon immer mal etwas total außergewöhnliches und ausgeflipptes tun. Also bin ich hier wohl genau richtig. :lol:

Danke nochmal für die Korrekturdatei!

Habe versuchsweise verschiedene Bässe und Gitarren-PUs vermessen. Irgendetwas scheint aber noch nicht zu stimmen und ich komme gerade nicht dahinter. Hier mal als Beispiel der FR des PUs meiner SG:
test.png
Fällt euch da vielleicht gleich ein typischer Fehler auf?

Zum Messaufbau: Line6 TonePort UX2 Analog Out geht auf Kemo Preamp (versorgt mit ca. 12V), von da auf die Geberspule mit ca. 50 Wicklungen 0.1 mm Cu-Draht und mit 220 Ohm in Reihe. Geberspule auf die Saiten über den PU aufgelegt (bei Humbuckern 90° gedreht). Volume und Tone waren jeweils voll aufgedreht. Durchführung der Messung wie von Michael oben beschrieben, insofern ich nichts übersehen oder falsch verstanden habe. Den Output-Level an der Geberspule habe ich mal von 250mV bis 2V variiert. Gitarrenkabel ca. 3m lang geht in den Line Input vom TonePort. Der Teufel ist ein Eichhörnchen, wo steckt der Fehler? (think)

Falls ich mit meinen Anfängerfragen lieber einen eigenen Thread aufmachen soll dann sagt mir bitte Bescheid. :)

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#62

Beitrag von MiLe » 24.04.2016, 10:57

moin Sebastian,

ich denke, solche Fragen sind hier genau richtig aufgehoben ;)

2 Sachen fallen mir auf:

1. der gelbgrüne Querbalken unten links im Diagramm zeigt den Frequenzbereich an, der aufgrund der Länge/Kürze des eingestellten Zeitfensters nicht berechnet werden kann. Das ist einfach zu kurz, als daß die größeren Wellenlängen reinpassen würden. z.B. benötigt eine komplette 20 Hz-Schwingung 0,05 Sekunden = 50 mS, um da hineinzupassen.
In dem grüngelb markierten Bereich ist eine Berechnung nicht möglich, da wird der Kurvenverlauf von der Software einfach geschätzt. Richtig zuverlässig wird es erst 1 Oktave über dem Ende der gelbgrünen Markierung, also in Deinem Beispiel ab ca. 500 Hz. Damit ist der Abfall zu tiefen Frequenzen erklärt - der ist nur geschätzt und nicht aussagekräftig.

Also Zeitfenster vergrößern, sprich die rechte Markierung im Imulsantwort-Fenster weiter rechts setzen. Um den sichtbaren Bereich zu vergrößern, rechts im Impulsantwort-Fenster bei "Zoom" ein paar mal auf den Pfeil nach nunten clicken und dann mit der rechten Maustaste die Markierung an den rechten Rand setzen (bei mir meist um 500 ms = untere Grenzfrequenz 2 Hz. Da es bei der PU-Messug keine Raumreflektionen gibt, kann das Fenster in diesem Fall gar nicht zu lang sein ;)


2. "3 Meter zum Line Input vom TP UX2":
3 Meter Kabel bedeuten rund 300 pF Kapazität. Das ist praxisgerecht und kein Problem und wenn es darum geht zu messen, was Dein Amp "sieht" auch absolut korrekt.

Aaaaaber: Zur Eingangsimpedanz des Line-In des Toneport gibt es meines Wissens keine Angaben. Vermutlich liegt die irgendwo um 20 KOhm was bedeutet, daß die Reso des PUs brutal bedämpft wird, also nicht mehr als Spitze erkennbar ist sondern nur noch als der Punkt, an dem die Übertragungskurve abfällt, zu erahnen ist. In Deinem Fall um die 2 KHz.
Du musst also entweder in den Guitar in, der hat 1 MOhm Eingangsimpedanz, was einem normalen Gitarrenamp entspricht. Ich weiß aber nicht, ob es in diesem Fall möglich ist, das Signal linear zu verarbeiten oder ob der Toneport dann gleich irgendwelche Amp-Simus draufpackt?
Alternativ benötigst Du einen Buffer/Preamp mit einer höheren Eingangsimpedanz (1 MOHm).
Hinter das Kabel gesetzt hast Du normale Verhältnisse, zwischen Gitarre und Kabel eliminierst Du gleich auch noch die Kabelkapezität.

Nun zum Erfreulichen: Wenn ich bei den obigen Punkten richtig liege, ist Deine Messung/Messaufbau per se völlig in Ordnung - passt also. 2 minimale Änderungen und Du solltest wunderschöne Messkurven haben :D
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#63

Beitrag von zappl » 24.04.2016, 15:38

Michael, danke für deine ausführliche und schnelle Rückmeldung. Am Ziel angekommen bin ich noch nicht, aber immerhin habe ich wieder etwas lernen können. ;)

Zu 1.) Das war mir vorher nicht so klar geworden, aber klingt einleuchtend. Also, gleich ausprobiert. Das Ergebnis:
test2.png
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Unterhalb 400 Hz immernoch unbrauchbar. Aber immerhin zeigte sich eine Baby-Resonanzerhöhung bei 4,5 kHz. :D

Bevor ich den FR berechnen lasse erscheint folgende Warnung:
Screenshot 2016-04-24 15.06.03.png
Screenshot 2016-04-24 15.06.03.png (5.32 KiB) 11523 mal betrachtet


Ich habe aber keine Ahnung wo die FFT Länge liegt, bzw. wo ich diese einstellen kann (falls überhaupt nötig).
Edit: Okay, gerade gefunden... behebt das Problem aber auch nicht. ;)

Irgendwelche Ideen?

Zu 2.) Am TonePort habe ich im Prinzip 3 mögliche Eingänge: Line-In, Instr-In Normal, Instr-In Pad). Ich habe die Eingangswiderstände gerade mal mit dem Multimeter "abgeschätzt" (mir ist klar, dass man so keine Impedanz messen kann, aber für eine grobe Richtung sollte es ok sein). Der Line-In ist, wie du sagtest, sehr niederohmig (ca. 10 kOhm), "Instr-In Pad" lag bei 90 kOhm und "Instr-In Normal" überschreitet den Messbereich (20M) ;)

Folglich werde ich mich zukünftig auf den Hi-Z ("Instr-In Normal") Eingang beschränken. Die Amp-Simulation kann man deaktivieren, sodass nur das cleane Signal durchgeht. Dieses wird aber scheinbar trotz der hohen Eingangsimpedanz stark bedämpft. (think) Das würde auch erklären warum mir die Aufnahmen mit dem TonePort immer recht dumpf vorkamen...

Ich werde gleich mal versuchen deinem Rat zu folgen. Dazu lege ich den Kemo Pre-Amp mal in das Instrumentensignal. Aktuell habe ich diesen vor der Geberspule. Beim ohne/mit Preamp vor Geberspule Vergleich habe ich da übrigens keine großen Unterschiede feststellen können. Zumindest sahen die Kurven beidesmal gleich (schlecht) aus. :lol:

Schönen Sonntag und beste Grüße
Sebastian

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#64

Beitrag von MiLe » 24.04.2016, 16:03

Hi Sebastian,

zu 2: Die Sache mit dem ersten Eingangswiderstand ist schon entscheidend - siehe in der Pickup-Datenbank. Zu niedrig, und es bleibt keine Reso mehr übrig.
Die Frage ist halt, ob der Messaufbau ansonsten linear ist- ich kenne da Deine Soundkarte nicht.
Prüft man mit einer Schleifenmessung: Korrekturdatei deaktivieren, Soundkarten-Ausgang direkt in Soundkarten-Eingang - messen. Wenn da nicht halbwegs eine waagerechte Gerade rauskommt, ist in dem Bereich was faul.
Dienicht/kaum erkennbare Resonanzspitze deutet für mich aber immer noch auf eine zu niedrige Eingangsimpedanz hin - oder aber einen extrem bedämpften Pickup.

Zu 1: Im Fenster, in dem Du die Messung auslöst:
Versuch's mal mit Sequenzlänge 64K, Samplinrate 48 KHz und bei der Auswertung mit einem Fenster von zwischen 50 und 500 ms. Bei der o.g. Meldung ist das Fenster zu lang ;)

Zusätzlich: Die Glättung bei der Frequenzgangdarstellung möglichst reduzieren, also Smoothing = 1/12 Oktave.
Gerade im unteren Bereich ist mir die Kurve zu glatt, über Netzstörungen sollte da um 50 Hz etwas mehr Unruhe sein, oder aber Dein Aufbau ist grandios angeschirmt ;)

Ähhhhh - fast vergessen: Im Messfenster kannst Du einen Pink Cutoff einstellen - benutzt man normalerweise bei Hochtönermessungen, um das Stück nicht mit 20 Hz hochzujagen. Bei PUs unnötig - 20 Hz reicht, keinesfalls höher einstellen. 20 Ht ist aber meines Wissens auch die Grundeinstellung - sofern Du da nichts verstellt hast, sollte das auch noch so sein. Ein höherer Wert könnte aber auch den Abfall zu tiefen Frequenzen hin erklären.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#65

Beitrag von zappl » 24.04.2016, 20:27

Wie gut, dass ich mit einer hohen Frustrationtoleranz gesegnet bin... :(

Zu meiner Soundkarte konnte ich bisher auch kaum Angaben zu technischen Spezifikationen finden. Line6 scheint da nicht sehr offen zu sein. Ich habe mal die Schleifenmessung durchgeführt:
TonePortFR.png
Waagrecht ist wohl anders...Ich denke der Abfall im hohen Frequenzbereich ist vernachlässigbar. Der Einbruch in den niederen Frequenzen könnte Problem 1) möglicherweise schon erklären. Mir fehlen da Erfahrungswerte um das einschätzen zu können.

Ansonsten habe ich es noch mit deinen empfohlen Einstellungen versucht, und darüber hinaus auch noch einige weitere und viel damit herumgespielt. Ändert alles nichts, der Knick im unteren Bereich bleibt erhalten.

Für die starke Bedämpfung ist die Schuld mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem PU oder seiner Beschaltung zuzuschieben. Habe schon 4 verschiedene Typen durchprobiert. Lediglich bei einem messe ich eine leichte Resonanzerhöhung (s.o.) und dieser liefert im echten Leben schon sehr hohe Höhen. ;) Der Fehler liegt wohl, wie du sagst, sehr wahrscheinlich an der Eingangsimpedanz der Soundkarte oder vielleicht ist irgendwie im Messaufbau noch ein Bug... hmpf! Irgendeine falsche Einstellung schließe ich mittlerweile auch schon eher aus, da ich ziemlich lang damit herumexperimentiert habe.

Wer misst misst misst Misst... oder wie war das? Für heute reichts mir erstmal. :D
Morgen werde ich mal den PreAmp vor den Eingang hängen.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#66

Beitrag von MiLe » 24.04.2016, 21:12

nicht aufgeben - Du bist doch ganz nah dran ;)

Bei den Lautsprechermessungen habe ich Wochen gebraucht, bis ich zuverlässig messen konnte. Arta ist halt ein ziemlich mächtiges Werkzeug, entsprechend viele Möglichkeiten gibt es, irgendwo was falsch einzustellen. Dazu kommen noch die Eigenheiten von Soundkarten und deren Mixern. Ist ja auch alles nicht gerade für PU-Messungen konzipiert, sondern wir vergewaltigen das Ganze schon ein wenig ;)

Ich denke, den Abfall unten hast Du ja schon bei der Soundkarte gefunden. Es würde mich wundern, wenn Line6 standardmäßig bei 40 Hz (Grundton Baß) schon 3 dB schlucken würde - unten linear ist einfacher als oben linear. Selbst meine simpelste Laptop-Soundkarte schaft von 20-20.000 Hz +/- 0,5 dB. Vielleicht spielt da noch eine Einstellung des Audiotreibers mit rein? Irgend ein aktivierter EQ.....?

Ich gehe schon davon aus, daß der Preamp sehr viel ausmacht. Meine Infrasonic Quartet is nun wirklich keine schlechte Karte, hat im Line in 1,5 KOhm und HiZ Instrument 150 KOhm. Dazu kommt dann noch der Parallelwiderstand von Vol + Tone in der Gitarre und schon sind wir in Bereichen, wo kein Pickup mehr eine nennenswerte Resonanz zeigt. (mit 2 500K-Potis sind wir schon bei rund 94 Ohm.)

Ich hab mal eine Messung des recht bekkannten SD SH4 (Jeff Beck) bei in etwa Deiner Kabelkapazität und verschiedenen Lastimpedanzen zusammengestellt, diesmal im von Dir verwendeten 50 dB Raster. : Da ist bei 106 KO auch keine Spitze zu erkennen, selbst bei 207 KOhm nicht. Der Witz ist ja gerade, was man in dem Bereich mit Rs und Cs anstellen kann. das Ganze reagiert schon recht sensibel. In vielen gebräuchlichen Schaltungen kommt am Ende die Charakteristik eines PUs nur noch daher, wo er anfängt die Höhen zu kappen ;)
SH4 256 pF, 106-207-328 KO.jpg
Ein Tip noch: Immer auf die Skalierung achten ;)
Bei Pickups setze ich die y-Achse immer auf einen Bereich von 25 dB. Wenn da mal eine andere Skalierung steht und man nicht drauf achtet, zieht man schnell falsche Schlüsse. Bei den von Dir gewählten 50 dB werden Feinheiten schon glattgebügelt. So machen das eigentlich die Lautsprecher-Hersteller, wenn sie Fehler verharmlosen wollen (whistle)
Die X-Achse setze ich immer auf 80-10.000 Hz. was darüber und darunter passiert, ist (außer bei sehr speziellen) magnetischen PUs eh uninteressant.
Liebe Grüße,
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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#67

Beitrag von zappl » 24.04.2016, 23:24

Danke für die motivierenden Worte. Es hat mir doch noch keine Ruhe gelassen... :lol:

Ja die Dämpfung im Tieftonbereich ist schon merkwürdig. Das kann/darf eigentlich nicht sein. In den Einstellungen der Soundkarte konnte ich nichts auffälliges finden. In Anbetracht der Uhrzeit ist aber auch möglich, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.

Ich kam auf die grandiose Idee doch einfach mal meinen aktiven Bass mit dem Aguilar OBP3 Preamp zu nehmen und diesen auch einzuschalten. :roll: Das dürfte ja deinem Vorschlag mit dem Preamp vor'm Soundkarten Eingang gleich kommen?!
... und auch hier das gleiche Ergebnis: unterhalb 200 Hz reinstes Gulasch und obenrum keinerlei Res-erhöhung sondern schon eher bedämpft. Das dürfte dann eigentlich der Beweis sein, dass das Problem irgendwo bei der Soundkarte oder evtl in irgendeiner Einstellung liegt. Hmm, was hilft mir das jetzt weiter? Ich weiß es nicht. Vielleicht bringt es noch irgendeine Erkenntnis, wenn ich versuchsweise einfach mal die billige On-Board Karte nehme. (think)

Kleines Erfolgserlebnis: Ich konnte die Specs des OBP3 Preamps bezüglich der beiden Mitten- und des Höhenreglers reproduzieren (+-16dB bei 400/800/6500Hz). Jippi. :)

Deine Anmerkung wegen der Skalierung stimmt natürlich. Da hatte ich mir bisher noch garkeine Gedanken drum gemacht, das waren noch die default Einstellungen. Aber eine Skalierung 80-10.000Hz bei 25 dB erscheint mir aber auch sinnvoll. Das werde ich in Zukunft auch so handeln, um niemanden auf die falsche Fährte zu locken.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#68

Beitrag von capricky » 25.04.2016, 10:37

Das mit dem Tiefenabfall kann auch an der Geberspule liegen! Die bildet ja ein System (Transformator) mit dem Pickup. Die Tiefenwiedergabe (untere Grenzfrequenz) ist vom Eisenquerschnitt, Material und "Luftspalt" abhängig.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#69

Beitrag von MiLe » 25.04.2016, 10:56

moin,

habe mal diverse meiner Messungen unter 80 Hz angeschaut: Bei manchen habe ich den Abfall, bei anderen nicht. Dafür bei einigen wildes Geschwurbel um die 50 Hz, auch wenn diese PUs in der Gitarre weitgehend brummfrei sind.
Wahrscheinlich deshalb habe ich beschlossen,daß für mich bei Gitarren-Pickups alles, was unter 80 Hz gemessen wird, relativ uninteressant ist ;)

Was mir noch zur oberen Grenzfrequenz einfällt: Vielleicht ist die Samplingrate bei der Messung zu niedrig eingestellt?
Normale PUs messe ich bei 48 KHz, niederohmige Exemplate auch mal bei 192 KHz.
Die maximal messbare Frequenz beträgt 1/2 der Abtsatrate. Bei eingestellter Abtastrate 22 KHz kann also nur bis 11 KHz gemessen werden.

Manchmal kommen sich auch Arta und Soundkarten-Einstellung bei der Messfrequenz in die Quere. In meinem Fall übernimmt die Soundkarte bei entsprechender Einstellung der Samplingrate "Auto" die Werte aus der Software, die gerade anfordert. Ist jedoch noch eine weitere Software mit einer anderen eingestellten Samplingrate aktiv, kann es da zu Problemen kommen. Das gleiche, wenn die Samplingrate der Soundkarte fixiert ist und nicht zur Einstellung in Arta passt.

Folgendermaßen sieht mein Messfenster aus, damit kann der Auswert-Beeich bis zu 1356 ms umfassen, ohne daß eine Fehlermeldung kommt. Und selbst wenn, setzt Arta bei Bestätigung der Meldung mit "OK" das Auswert-Zeitfenster auf den maximal möglichen Bereich zurück.
Messfenster.jpg
Liebe Grüße,
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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#70

Beitrag von MiLe » 25.04.2016, 23:43

da fällt mir gerade noch was auf: Bei Deiner Schleifenmessung endet der FGang abrupt bei ca. 13 KHz, bei den PU-Messungen geht es deutlich höher hinaus. Irgend etwas stimmt da im Zusammenspiel Messparameter/Soundkarte nicht.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#71

Beitrag von zappl » 25.04.2016, 23:52

Danke euch für die Geduld mit mir. ;)
capricky hat geschrieben:Das mit dem Tiefenabfall kann auch an der Geberspule liegen! Die bildet ja ein System (Transformator) mit dem Pickup. Die Tiefenwiedergabe (untere Grenzfrequenz) ist vom Eisenquerschnitt, Material und "Luftspalt" abhängig.
Öhm Eisenquerschnitt? Habe ich etwas verpasst?

Ich habe auf einem J-Bass PU Bobbin (ohne Magnete oder Eisen) ca. 50 Wicklungen von einem Kupferlackdraht mit 0,1 mm Querschnitt aufgebracht. Dazu einen 220 Ohm Widerstand in Reihe. Die Wicklungen habe ich auf eine Breite von etwa 2-3 mm verteilt. Sollte doch passen, oder? Ich könnte die Spule einfach nochmal neu wickeln, wobei ich nicht wüsste was ich dann anders machen sollte... hätte was von blindem Aktionismus. :D
MiLe hat geschrieben:Manchmal kommen sich auch Arta und Soundkarten-Einstellung bei der Messfrequenz in die Quere. In meinem Fall übernimmt die Soundkarte bei entsprechender Einstellung der Samplingrate "Auto" die Werte aus der Software, die gerade anfordert. Ist jedoch noch eine weitere Software mit einer anderen eingestellten Samplingrate aktiv, kann es da zu Problemen kommen. Das gleiche, wenn die Samplingrate der Soundkarte fixiert ist und nicht zur Einstellung in Arta passt.
Ich kam heute leider nur wenig zum experimentieren. Die von dir angeratenen Punke bezüglich Samplingrate habe ich aber überprüft und auch mal variiert. An der grundlegenden Problematik ändert sich nichts. :(

Irgendwie habe ich kein großes Vertrauen in die Soundkarte. Ich glaube das sollte ich als nächstes angehen: a) on-board Karte b) Soundkarte vom Kumpel ausleihen.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#72

Beitrag von zappl » 25.04.2016, 23:58

MiLe hat geschrieben:da fällt mir gerade noch was auf: Bei Deiner Schleifenmessung endet der FGang abrupt bei ca. 13 KHz, bei den PU-Messungen geht es deutlich höher hinaus. Irgend etwas stimmt da im Zusammenspiel Messparameter/Soundkarte nicht.
Oha stimmt, obwohl recht offensichtlich, ist mir das auch entgangen. Vielleicht sollte ich hier mal weiter "forschen", also schauen wie sich die Messparameter auf die Schleifenmessung auswirken.

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#73

Beitrag von MiLe » 26.04.2016, 00:01

Solange Du nicht Klirrwerte von Hochtönern im 0,0x%-Bereich messen willst/musst, reicht eine onboard-Soundkarte normalerweise leicht aus. Und über die Schleifenmessung siehst Du ja auch immer leicht, was die Soundkarte am FGang wie verbiegt.
Ich bin ja eigentlich von Line6 auch recht angetan und hab da einiges von denen (Helix tz.B. (dance a) ), aber deren Zurückhaltung bei technischen Daten ist manchmal schon anstrengend. Wenn man's genau dafür nutzt, wofür es konzipiert wurde - OK, aber darüber hinaus wird's dann halt Glücksspiel.

Aber die Sache mit den Einstellungen ist schon tricky, weil die sich teils an unübersichtlichen Stellen verstecken. Bei Line6 gerne auch mal in der Systemsteuerung unter "Line6 Audio-Midi-Devices" und wer weiß wo sonst noch. Da kann ich mit eigenen Erfahrungen lkeider nicht dienen.

Aber wie gesagt, abgesehen vom (irrelevanten) Tiefbassbereich sieht Deine Messung für mich schon sehr plausibel aus, wenn man von einer eher niedrigen Eingangsimpedanz ausgeht. Und wenn Du es schon geschafft hast, die Wirkung Deiner Klangregelung messtechnisch nachzuvollziehen, kann ansonsten nicht mehr viel im Argen liegen ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#74

Beitrag von zappl » 26.04.2016, 00:23

Da kann ich dir in allen Aspekten nur vollstens zustimmen, außer, dass der (Tief)bassbereich für mich nicht so irrelevant ist. ;)

Ich komme vom Bass und die Gründe warum ich diese Messung überhaupt ans Laufen bekommen möchte sind:

a) Ich möchte meine Pickups zukünftig selber wickeln. Da wird natürlich, ähnlich wie bei deinem Split-Coil, einiges an "Forschung und Entwicklung" gefragt sein und dabei möchte ich möglichst nicht im Dunkeln rumtappen bzw. mich nicht allein auf mein Gehör verlassen müssen. Okay, hierfür wäre der Gulasch-Messbereich <200 Hz auch noch irrelevant.
b) Will ich mich dazu auch mit eigener aktiver Elektronik beschäftigen, wo auch mal ein EQ-Regler im Bassbereich gefragt sein wird und da brauch ich dann belastbare Messergebnisse......... und die Katze beißt sich in den Schwanz :D

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Re: Pickup Messung: Datenbank?

#75

Beitrag von MiLe » 26.04.2016, 12:34

OK - gute Argumente!
Bei meinen anktuellen Messungen habe ich bis 20 Hz runter allerdings keine Probleme mit der Linearität - Brummeinstreuungen mal außen vorgelassen. Die werden relativ gesehen umso stärker angezeigt, je schwächer die induktion durch die Geberspule ist - ist ja auch logisch, die Brummeinsteuungen sind davon unabhängig. Bleibt also tatsächlich nur die Soundkarte bzw. deren Einstellung.
Liebe Grüße,
Michael

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