Kopfhörerkabel

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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Titan-Jan
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Kopfhörerkabel

#1

Beitrag von Titan-Jan » 17.12.2013, 12:20

Nicht nur wegen dem Recycling-Gedanken kam ich auf die Idee, die Gitarrenelektronik mit einem alten Kopfhörerkabel zu verkabeln.

Spricht da elektrotechnisch was dagegen? Mein Bauchgefühl sagt: "Hey, die sind viel dünner als die typischen PU-Kabel und wahrscheinlich viel weniger geschirmt..." Kann aber nicht beurteilen, ob die Bedenken gerechtfertigt sind oder nicht. Und da bei der Verona durch den verschiebaren PU zwangsweise ein Kabelstück sichtbar ist, würde ich eben gerne so ein hübsches Kopfhörerkabel verwenden... :roll: ;)

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capricky
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Re: Kopfhörerkabel

#2

Beitrag von capricky » 17.12.2013, 12:30

Na denn mal viel Vergnügen beim Löten! :cry:
Wenn das ein "gutes" Kopfhörerkabel ist, dann ist die Litze nämlich Stahldraht. Das lötet sich so besch...eiden... (puke)
Ich kann Dir da auch noch kein Flußmittel empfehlen, bin selbst noch auf der Suche. Ich hatte vor 14 Tagen das Vergnügen mit einem AKG oder Sennheiser Kopfhörer, ne Zumutung. Am besten wäre klemmen. Aber das macht es ja auch nicht "schlanker".

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Re: Kopfhörerkabel

#3

Beitrag von multistring systems » 17.12.2013, 12:39

moin,

Stahl laesst sich ja recht leicht mit Dachrinnenklemptner- Weichlot Loeten. Moeglicherweise laesst sich das dort verwendete Flussmittel missbrauchen? Nur die Verarbeitungstemp. ist deutlich hoeher als beim normalen Electroniklot...

gruss
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Re: Kopfhörerkabel

#4

Beitrag von capricky » 17.12.2013, 13:02

Andererseits löte ich problemlos weich das Koaxkabel RG179, das hat auch einen Stahllitzekern, allerdings ist der versilbert, vielleicht liegt es daran.
Dieses geschirmte Kabel, Durchmesser etwa 2mm kann ich auch für allgemeine Verkablungen in Gitarren und Amps empfehlen. Das ist hervorragend für Lötlegastheniker geeignet, es hat nämlich Isolierungen aus PTFE, das heißt, man bekommt die Isolierung nicht zerschmolzen, es kann also richtig gebruzzelt werden, bis die Potis Rauchzeichen geben :badgrin:
Das ist wie die unkaputtbaren Kabel bei EMG's, nur nicht ganz so flexibel

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Titan-Jan
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Re: Kopfhörerkabel

#5

Beitrag von Titan-Jan » 17.12.2013, 15:48

Also kann ich nutzen, sofern ich es gelötet kriege, höre ich da raus. Danke, ich probier es mal!

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Re: Kopfhörerkabel

#6

Beitrag von Ölfinger » 18.12.2013, 13:26

multistring systems hat geschrieben:Moeglicherweise laesst sich das dort verwendete Flussmittel missbrauchen?
Bitte nicht!
Diese Flussmittel enthalten Säuren, die man beim Löten durch die Kapillarwirkung unter die Isolierung des Kabels treibt. Die Folge ist dann, daß das Kabel nach einiger Zeit hinter der Lötstelle weggammelt.
Mein Rezept ist, soviel Kolophonium in Aceton aufzulösen, bis dieses eine deutliche Bernsteinfarbe angenommen hat. Die abisolierten Kabelenden kurz eintauchen und die Lötung gelingt prima! In einem geschlossenen Gefäß hält die Mischung ewig.

Eisen lötet sich übrigens gut. Es muß nur wirklich sorgfältig blank gemacht werden. Bei meinen Kanistergitarren löte ich selbst tragende Verbindungen nur weich.
Tip: Die abisolierten Kabelenden etwas aufdröseln und mit dem Finger auf ein Stück 1000er Schleifpapier aufdrücken und mehrmals unter dem Finger hervorziehen. Zwischendurch umdrehen.
Mit besten Grüßen
Ölfinger

Schaut mal rein: Oelfinger.com

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Re: Kopfhörerkabel

#7

Beitrag von TheByte » 20.12.2013, 23:00

DIY-Flussmittel geht sehr gut, benutze ich auch ;)
Allerdings nehme ich statt Aceton das günstigere und nicht ganz so flüchtige Lösungsmittel: Ethanol aka Spiritus.
Da stinkt das Bastelzimmer nachher auch nicht so sehr :lol:

Freundliche Grüße

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