Tom Scholz - seltsames Bauteil

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Paula82
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Tom Scholz - seltsames Bauteil

#1

Beitrag von Paula82 » 25.12.2015, 18:25

Hallo,
habe in einem Clip über Tom Scholz auf der Kopfplatte seiner Paula ein Rollenlager entdeckt.
Was soll das bringen und - ist das selfmade....?

Gruß, Rainer

https://www.youtube.com/watch?v=NYXgfzVjrTw
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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#2

Beitrag von capricky » 25.12.2015, 18:38

Sicher ist das selbstgemacht. Das Teil ist ein "Stimmungshalter", es mildert den eigentlich viel zu starken Kopfplattenwinkel der Paula, der gerade bei der G-Saite zu ständigen Verstimmungen führt.

capricky

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#3

Beitrag von Paula82 » 25.12.2015, 18:57

Hi Capricky und frohe Weihnacht noch.
Stimmungshalter, starker Kopfplattenwinkel...warum merke ich bei meiner Paula nichts von diesem Symptom...?
Ich empfinde meine Paula als recht stimmtreu. Scheint ja auch ein älteres Semester Goldtop zu sein das der Herr
Scholz da spielt. Gabs da diese Probleme häufiger...? :?:

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#4

Beitrag von capricky » 25.12.2015, 20:10

Paula82 hat geschrieben:...warum merke ich bei meiner Paula nichts von diesem Symptom...?
Ich empfinde meine Paula als recht stimmtreu. Scheint ja auch ein älteres Semester Goldtop zu sein das der Herr
Scholz da spielt. Gabs da diese Probleme häufiger...? :?:
Du Glücklicher! :D
Das ist eigentlich ein ständiges Problem der Gibsons und anderer Gitarren mit großem Kopfplatten und je dicker die G-Saite desto problematischer, da hilft auch wenig die übliche Maßnahme wie Kerbenschmieren. Bleibt nur ewiges Nachstimmen.

capricky

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#5

Beitrag von hatta » 25.12.2015, 20:14

Stimmt.... mit 009ner saiten ist das phänomen allerdings sehr gering
Gruß
Harald

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#6

Beitrag von Paula82 » 25.12.2015, 22:38

Keine Ahnung warum das so ist. Als ich sie damals bekommen hab und auch die Jahre danach, als sie eigentlich ständig in Gebrauch war, gabs die Auffälligkeit, das die H-Saite ständig, ja wie nenn ich das mal - minimal zu hoch intoniert war. Ich habe das dann eingestellt, aber nach 5-6 Proben war das Problem wieder da. Irgendwann hab ichs dann gelassen und das Problem einfach mit ins Spiel "eingebaut". Später gabs dann ne neue Original-Bridge und das Problem war weg. Zumindest meine ich es war so. Ist halt schon recht lang her.

@edit
Wobei ich mich frage warum dieses Problem nur bei der G-Saite auftreten soll und warum nicht auch bei der G-Saite, die ja im gleichen seitlichen sowie im nach hinten geneigten Winkel zur Kopfplatte führt. Sonderbar.

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#7

Beitrag von Paula82 » 25.12.2015, 23:01

Ich behaupte mal das es nicht an der großen Kopfplatte oder so liegt sondern an dem seitlichen Winkel mit dem D und G zur Mechanik laufen. Die Saite wird dort regelrecht geknickt. Ist die Saite nun noch dicker (10er oder gar mehr) ist dort am Knick ein noch größerer Reibungspunkt. Und was würde helfen ? Vielleicht eine Nut, so )( gefeilt ? :idea:
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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#8

Beitrag von hatta » 26.12.2015, 00:06

Stimmt!
Jetzt wo du es schreibst...
ich hab an meiner eigenbau sg die nut richtung saitenverlauf gefeilt! Da hab ich das problem nicht (think)
Gruß
Harald

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#9

Beitrag von Paula82 » 26.12.2015, 02:05

Ok - immerhin schon mal eine kleine Bestätigung meiner Theorie.
So - jetzt mal zu einer Idee um dieses Problem zu lösen. Aber nur für die Paula-Eigenbauten, ich persönlich würde das an meiner Paula nicht draufmontieren wegen Originalität usw.
Ok - Tom Scholz entlastet die durch die negative Kopfplatten-Neigung entstehende Saitenbelastung durch vertikale Röllchen.
Das ändert aber kaum etwas an der überzogenen seitlichen Saitenführung von G und D außer das er durch die nach hinten verlagerte Anbringung seiner vertikalen Rollen den Abkickpunkt direkt hinter dem Sattel entlastet.
Ich würde - auf einer Eigenbau - für die D und G Saite je eine kleine horizontale Rollenumlenkung anbringen. Auf dieser kann sich die Saite doch viel besser ihrer Bewegung in Längsrichtung anpassen und - verringert die Reiberei im Sattel. Und man erspart sich Hatta´s Feilerei im Sattel.
Huch - mir fällt grad ein Thread ein, in dem im mich über eine mehr als suspekte Rollenführung auf der Kopfplatte einer alten Gibson belustigte. Etwa "das hab ich ja noch nie gesehen". Prompte Antwort "Banause". ( :lol: )Ich finde den Thread gerade nicht - aber für jeden Paula-Selbstbauer sollten zwei kleine horizontale Rollen zugunsten der Stimmstabilität eher kein Schönheits-Manko darstellen.
(rocking)
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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#10

Beitrag von bea » 26.12.2015, 12:14

Die beiden Abschnitte der Saite vor oder hinter dem Sattel spannen eine Ebene auf. Wenn Du den Sattel so feilst, dass die Schlitze jeweils genau in dieser Ebene liegen, benötigst Du keine Rollen, und Du wirst auch keine Probleme mit der Stimmstabilität haben.
Technisch ist es vollkommen wurscht, ob die Ebene, in der sie Saiten abgeknickt sind, senkrecht zur Kopfplatte stehen, und ob die Ebenen alle schön brav parallel liegen, oder in irgendwelchen Winkeln schräg.

Wenn die Saiten in den Schlitzen klemmen, stimmt irgendwas anderes nicht - Breite oder Tiefe. Mangelnde Stimmstabilität kann auch an den Mechaniken liegen. Insbesondere bei Schaller habe ich es schon erlebt, dass die Schrauben der Flügel ziemlich fest angezogen sein müssen, damit die Mechaniken sauber sperren.

Bleibt die Frage nach dem idealen Winkel, um den die Saiten abgeknickt sind. Der ist doch vor allem bei Fender problematisch...
LG

Beate

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#11

Beitrag von hatta » 26.12.2015, 14:26

Sehr oft fällt mir auf dass die schlitze nicht zum durchmesser der saite passen, wie im bild dargestellt.
Ich hoffe man erkennt das halbwegs was ich meine.
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Gruß
Harald

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#12

Beitrag von Paula82 » 27.12.2015, 16:12

Hatta, Bea -

liegts vielleicht daran, das sich Paul dachte die Leute spielen nur 8er Saiten...? Denn die machen so gut wie keine Probleme
im Sattel :lol:

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Re: Tom Scholz - seltsames Bauteil

#13

Beitrag von bea » 27.12.2015, 17:22

ganz gewiss nicht. Die Gitarren, die der Paula als Vorbild dienten, werden gerne mal mit richtig dicken Drähten gespielt (13er oder sogar 15er Flats).
LG

Beate

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