Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

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capricky
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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#51

Beitrag von capricky » 01.09.2010, 11:57

khal hat geschrieben: Ja, ich habe mir das komplette Material des Professors bereits vor geraumer Zeit auf den Rechner geladen und auch schon einiges gelesen. Wichtig ist hierbei bei all der Wissenschaft das Praxisrelevante rauslesen zu können…
Genau, denn nicht nur Fussball "is auf'm Platz"! ;)
khal hat geschrieben:Hier kommst Du auf meine Ausgangsfrage zurück: erfüllen die industriell vorgefertigten Tusq-Sättel (die mit dem Zinken unten dran) die Voraussetzung für eine formschlüssige und spielfreie Verbindung mit dem Hals?
Das liegt natürlich auch am Schlitz oder der Nut im Griffbrett. Hier muss schon mal der Schlitz weiter oder der Sattel schmaler gemacht, also "eingepasst" werden. Es kann auch passieren, daß der Sattelrohling durch ein paar Tröpfchen Sekundenkleber dicker gemacht werden muss. Im allgemeinen erfüllt das Graphtech/Tusq Zeuch aber professionelle Ansprüche, meine auch.
12stringbassman hat geschrieben: Krasses Beispiel: Schaller 3D-Steg. Die Saite liegt auf einem Röllchen, dieses auf einer kurzen Gewindestange, diese ist in ein Böckchen eingelassen, dieses ruht auf zwei Madenschräubchen, diese stehen auf der Grundplatte und diese machmal auf einer Adapterplatte und dann erst kommt der Korpus.
khal hat geschrieben:Verwendet diesen Steg überhaupt jemand?... Muss ja wohl, sonst würde Schaller den ja nicht mehr herstellen.


Das frage ich mich auch, wer die außer ein paar "Bastlern" kauft, auf einer Seriengitarre/-bass ist der mir noch nicht begegnet. Das finde ich persönlich nicht schade, mir gefallen die auch nicht.


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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#52

Beitrag von 12stringbassman » 01.09.2010, 11:59

khal hat geschrieben:Verwendet diesen Steg überhaupt jemand?... Muss ja wohl, sonst würde Schaller den ja nicht mehr herstellen.
Lies die Ausführungen von Zollner zum Thema Gibsons TunoMatic-Bridge (Kapitel 7.10.2.1 "Gibsons ABR-1-Bridge"), der kommt auch nicht viel besser weg.

Man könnte zur Meinung kommen, dass der Rock'n'Roll seit 60 Jahren auf absoluten Schrott-Instrumenten gespielt wird :roll:
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#53

Beitrag von DoubleC » 01.09.2010, 19:00

12stringbassman hat geschrieben:...............Man könnte zur Meinung kommen, dass der Rock'n'Roll seit 60 Jahren auf absoluten Schrott-Instrumenten gespielt wird :roll:
Ja logisch ist dem so..................Die Geräte aus den späten 40igern bis zu den späten 60igern waren die absoluten Probekonzepte. Kein Schwein wusste was es tat.

Für Leo F. hatte die Servicetauglichkeit der Instrumente höchste Priorität. Danach musste ihm der Klang gefallen.

Gibson war dann mal gerade neidisch auf Leo F.s Erfolg mit der Broadcaster/NoCaster/Telecaster und hat mit der LesPaul nachgezogen, die aber nicht nach den praxisnahen Spezifikationen von Lester Pollfusz zusammengezimmert wurde....-da wurde die Form der Archtopgitarren auf ein Brett übertragen-.....Totalschrott!

Und dann diese ewig rostenden/korrodierenden Metallteile, der Schweiss, der unter das Schlagbrett läuft.........nach einem Jahr sieht eine nur halbwegs regelmässig gespielte E-Gitarre sowas von siffig aus....(Die Strat von Rory Gallagher war in der Elektronik/Tonabnehmer-Fräsung von einem riesigen Schimmelpilz zugewuchert, der sich von Alkoholikerschweiss ernährte und 1982 zu einem Totalausfall der Elektrik führte (puke) )

Keine Klassikgitarre/Flamencogitarre/Westerngitarre/Schlaggitarre/Maccaferrigitarre sifft so ekelig ein........

Und irgendwie ist der Schrott GEIL

2C

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#54

Beitrag von 12stringbassman » 02.09.2010, 08:26

DoubleC hat geschrieben:Und irgendwie ist der Schrott GEIL
Ist ja auch richtig. Wir sind alle mit dem Klang dieser Instrumente groß geworden. So eine in Würde gealterte Paula oder Strat ist auch was schönes.

Mich nervt nur, dass ein sogenannter "Fachjournalist" wie z.B. der Herr Pipper ungestraft seinen Unsinn über klangbestimmente Harrrisse im Nitrolack und den Austausch von Metallfilm-Widerständen gegen Presskohle-Brocken aus "klanglichen Gründen" verbreiten darf.
Echte Innivationen werden dann als Blödsinn abgetan.

Die Entwicklung unserer heißgeliebten Instrumentengattung hat doch grade erst begonnen, aber bestimmte Herrschaften tun so, als ob das Konzept ähnlich ausgereift sei wie z.B. das der Violine, die über Jahrhinderte entwickelt wurde und erst in Cremona im 17. Jahrhundert zur bis heute nahezu unveränderten Form reifte.
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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#55

Beitrag von DoubleC » 02.09.2010, 13:36

Naja,

man muss hier auch hinzufügen, dass die meisten E-Gitarren absolute Industrie- und Massenprodukte sind (im Vergleich zu Violinen und co.). Dementsprechend kürzer sind die Produktionszyklen und Entwicklungsphasen. Soll heissen, dass heutzutage theoretisch erheblich mehr Entwicklungsphasen durchlaufen werden können, als vor hunderten von Jahren im Manufakturwesen.

Allerdings frage ich mich, wo diese Unmengen an Billig- und Teuer-E-Gitarren bleiben, die monatlich so aus den Fabriken 'rausgehustet werden.......Brennholz (think) ? Oder wird irgendwann das japanische Industrieprodukt der 80iger (Powerstrats von Ibanez) zum Kult erhoben, ähnlich wie die Hertiekaster????????

Wird dann irgendwann ein sog. Fachjournalist (was haben diese Typen eigentlich gelernt?????) den Vodoo von Polyester/Polyurthan oder was 'nem Polypoxyzeugs als klangbildend für 80ies-Vintage-Mucke erläutern?

Es soll doch einfach nur Spass machen und die Hirnhälften Trainieren, damit man nicht sooooo früh dement wird. Dieser Viese Voodoo-Vintitsch-Vahn verunsichert selbst einen alten Sack wie mich.......ein Riesenhaufen Urban Myths........


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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#56

Beitrag von multistring systems » 02.09.2010, 20:45

moin,
Allerdings frage ich mich, wo diese Unmengen an Billig- und Teuer-E-Gitarren bleiben, die monatlich so aus den Fabriken 'rausgehustet werden.......Brennholz (think) ?
ähm, Sperrmüll! Beim letzten mal hab ich zwei Harley B. Bässe gesehen :lol:
Die Entwicklung unserer heißgeliebten Instrumentengattung hat doch grade erst begonnen, aber bestimmte Herrschaften tun so, als ob das Konzept ähnlich ausgereift sei wie z.B. das der Violine, die über Jahrhinderte entwickelt wurde und erst in Cremona im 17. Jahrhundert zur bis heute nahezu unveränderten Form reifte.
das Interessiert diese bestimmten Herren nicht die Bohne. Von der Stange kannst Du nicht viel Innovation erwarten. Abgesehen von den vielen Innovationen zur optimierung des Produktionsprozesses.


bussi
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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#57

Beitrag von clonewood » 27.02.2011, 20:00

clonewood hat geschrieben:
meine Billigvariante aus Kunststoff heisst Corian / HiMacs
ich bin von diesem Werkstoff inzwischen nicht mehr so überzeugt.....das betrifft vor allem die Dauerhaltbarkeit....aber auch die Gleiteigenschaften.......da haben andere Materialien einfach die Nase vorne

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#58

Beitrag von Solsagan » 15.11.2011, 08:20

So, mal wieder den Thread hier rauskramen.......

Da ich das Thema Lack bei meiner Bausatzgitarre grad aus nervlichen Gründen ( :lol: ) vorübergehend auf Eis gelegt habe mach ich mir statt dessen lieber mal Gedanken über den Sattel (der mitgelieferte aus Plastik ist auch Schrott).

Das Thema Knochen wurde ja schon recht amüsant hier durchgekaut. Ok.....angenommen, ich besorge mir beim Metzger meines Vertrauens so nen Rinderknochen, Suppenknochen, was auch immer.........müßte ja dann gehen? Mit was bearbeitet man Knochen am besten?
Wie siehts denn mit Hühnerknochen bzw. Knochen der demnächst anstehenden Weihnachtsgans aus? ;) Innen hohl bzw. mit Knochenstruktur. Wohl nicht stabil genug für Saiten vermute ich mal ?, dennoch würde mit mal interessieren wie sich das auf die Klangeigenschaften auswirken würde.

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#59

Beitrag von jhg » 15.11.2011, 10:22

Hühnerknochen sind defninitv zu klein um irgendwie für Gitarre tauglich zu sein. Noch mal: als Sattelmaterial eignet sich eigentlich alles, was sehr hart, dicht und möglichst selbstschmierend ist. Rinderknochen sind deswegen ideal weil sie gut zu beschaffen, billig, gut zu bearbeiten und haltbar sind. Aus so einem Rinderknochen bekommt man bequem einen Sattel heraus - die Wandstärke der Knochen sollte aber nicht viel geringer sein (ca 6mm min.)
Wenn du beim Metzger so ein Teil kaufst, dann gut auskochen und trocknen lassen. Bearbeiten lässt sich der Knochen mit Feilen, Schleifpapier, Bandschleifer, Kreissäge, Bandsäge, Laubsäge, Metallsäge, Raspel etc. Am Ende schön fein schleifen und für die Optik noch polieren (am besten mit einer Schwabbelscheibe an der Bohrmaschine)

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#60

Beitrag von DoubleC » 15.11.2011, 11:26

jhg hat geschrieben:.............. Aus so einem Rinderknochen bekommt man bequem einen Sattel heraus - die Wandstärke der Knochen sollte aber nicht viel geringer sein (ca 6mm min.)
Wenn du beim Metzger so ein Teil kaufst, dann gut auskochen und trocknen lassen.............
Precisely, Watson!

Wenn man/frau das Material beim Metzger/Schlachter/Fleischer kauft, hat das den enormen Vorteil, dass man die Formate vorgeben kann. Die abgepackten Suppenknochen aus dem Supermarkt bzw. der Supermarkttheke (wo neben Wurstfachverkäufer/innen auch Fleischer/Schlachter/Metzger wirken & werken) sind leider immer etwas zu flach/schmal -> der Knochenabschnitt ist maximal um die 4 cm hoch. Auch kann man den Metzger/Fleischer/Schlachter des Vertrauens darum bitten, die Knochen 1x längs durch seine fiese Bandsäge zu schieben (oder 2x.........geviertelt lassen sich diese Riesenröhrenknochen noch besser in Rohlinge verwandeln). Das Zurechtsägen (ich habe damals eine Metallsäge genommen) der Sattelrohlinge ist dann etwas fies (erinnert an Notamputationen), aber das zurechtschleifen macht dann wieder Freude.......
Und über die Boullion/Rinderkraftbrühe, die man vorher zubereitet hat, freuen sich alle......(vorher das Klären der Brühe mit Eiweiss & EIswürfeln nicht vergessen, denn nix ist ekliger als trübe Brühe!)........an Dafelspitz....PRIMA!

Ich habe meinen Suppenknochen damals noch mit Waschmittel ausgekocht (einweichen, reinweichen-> Ariel....bis 94° im Hauptwaschgang........bleichen ist auch ein sehr langes Kapitel), weil die Knochen doch wahnsinnig fettig sind.


Viel Spass bei Kochen & Kochen


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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#61

Beitrag von Alex » 15.11.2011, 17:08

Ich weiss, es ist voellig OffTopic, aber wie klaert man die Rinderbruehe, den Trick kenne ich noch nicht?

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#62

Beitrag von 12stringbassman » 15.11.2011, 17:18

Weiter OT:
Ich nehme dazu Rinder-Hackfleisch, das mit Eiweiß vermischt wird. Klein gehächseltes Suppengemüse (Sellerie, Petersielwurzeln, Gelbe Rüben, Poree) kann auch noch mit rein. In diesen Baatz die kalte (!) Suppe einrühren, langsam (!) bis knapp an den Siedepunkt bringen und dort ca. 30-45 Minuten leise simmerln lassen. Es darf auf keinen Fall kochen, sonst schmeckt's zwar saugut, ist aber trotzdem trüb. Den Hackfleisch-Kuchen, der die Trubstoffe gebunden hat, vorsichtig rausheben, alles noch durch ein Haarsieb geißen, abschmecken (evt. einen Teelöffel Madeira rein), fertig ist die Consomeé. Lääckärrrr!!!!

Den Hackfleischkuchen mag nicht mal mehr der Hund (die Katz' sowieso nicht), da ist alles rausgelutscht.
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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#63

Beitrag von DoubleC » 15.11.2011, 17:44

Die Variante mit den EIswürfeln und dem Eiweiss ist eigentlich die gleiche (nur geschmacksneutral), wie die vom 12stringbassmann/landbyrd.
Mit Eis die eingekochte Brühe/Suppe 'runterkühlen und dann Eiweiss 'rein und dann wieder erhitzen. Durch Mulltuch/Babywindel (Baumwolle!!! nix pampers/Fixies/Luvs) giessen und fertig.

Ach ja, vielleicht sollten wir ein Unterforum Kochrezepte einrichten.......es scheint sich zu lohnen, so wie es hin&wieder aus dem "Gehölz" herausspitzt.

Gruss

DoubleC

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#64

Beitrag von Alex » 15.11.2011, 18:17

(bravo) (respekt)
und ich plaediere uebrigens wirklich fuer ein subforum unter Offtopic 'Kochen'
(gebacken)

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#65

Beitrag von potomac » 15.11.2011, 18:19

Ein Kochbuch haben wir ja schon.
Gruß
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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#66

Beitrag von Solsagan » 15.11.2011, 18:24

Ja, da soll mal einer sagen, Sattelrohmaterial wäre nicht vielseitig verwendbar :lol: .
Suppe, Brühe.....auch Freundschaftsbänder kann man nun für völlig out erklären, man schnitzt einfach zwei Sättel aus einem Knochen. Der eine kommt an die Gitarre, der andere als schicker Schmuck ans Handgelenk des dazugehörigen Gitarristen........also wenn das mal nicht Liebe auf Ewigkeit ist *gg*.

Ok, ich werd zwar am althergebrachten Sattel mal rumbauen, sprich von unten her abschleifen (da viel zu hoch), die Kerben mal mit ......ähhhh ich glaube Backpulver (wobei wir ja schon wieder in der Koch- und Backecke wären :lol: ) + Sekundenkleber auffüllen, da diese viel zu tief und breit sind und dann mal neu bearbeiten. Aber die Idee mit dem Rinderknochen gefällt mir, das werd ich auf jeden Fall mal versuchen.

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#67

Beitrag von Belzeboss » 15.11.2011, 20:31

Bevor du den Sattel mit Backpulver flickst, wäre es eventuell (abhängig von der Form) möglich, den Sattel einfach umzudrehen und quasi die Kerben wegzuschleifen und auf der neuen Oberseite neue Kerben zu feilen?

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#68

Beitrag von polytune » 15.11.2011, 21:05

Ich habe mit Biorinderröhrenknochen nach der Vereintopfung sehr gute Erfahrungen bei Akustikgitarren gemacht. Das Fett hat mich bisher nicht gestört oder war bereits herausgekocht( Schnellkochtopfmethode ;) ). Der Austausch eines Plastiksattels gegen einen aus einheimischem Rindsknochen hat bei einer billigen Asienklampfe eine deutliche Klangverbesserung ergeben, auch der Piezosound verbesserte sich um 100%. Auf Bleichen habe ich bisher verzichtet, weil die Knochen auch so, mit leicht beigen oder grauen Schlieren drin, ganz gut aussehen. Als Griffbretteinlagen habe ich sie auch schon verwendet...
Ich frage mich schon länger, was an argentinischen Büffelkochen eigentlich besser sein soll als an niederbayrischen Rinderknochen (think) .

Grüße Stefan

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#69

Beitrag von potomac » 15.11.2011, 22:38

Hörst Du wirklich nicht das Säuseln des Pampasgrases? Den massigen Ton eines Leitstiers, im Vibrato und die Kraft strotzenden Bässe, die dem Trommeln der Stampede in den Weiten der argentinischen Weiden gleichen? Außerdem sind Südamerikanische Knochen brillanter in den Flageoletts, ....hört man doch!
Gruß
Wolfgang

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#70

Beitrag von Solsagan » 16.11.2011, 06:56

Belzeboss hat geschrieben:Bevor du den Sattel mit Backpulver flickst, wäre es eventuell (abhängig von der Form) möglich, den Sattel einfach umzudrehen und quasi die Kerben wegzuschleifen und auf der neuen Oberseite neue Kerben zu feilen?
Ähhh, ja, DAS wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit :D . Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht *räusper*.


potomac hat geschrieben:Hörst Du wirklich nicht das Säuseln des Pampasgrases? Den massigen Ton eines Leitstiers, im Vibrato und die Kraft strotzenden Bässe, die dem Trommeln der Stampede in den Weiten der argentinischen Weiden gleichen? Außerdem sind Südamerikanische Knochen brillanter in den Flageoletts, ....hört man doch!
Natürlich! Nicht zu vergessen, das stolze Tänzeln dieser statt auf baierischem Betonboden in Freiheit auf Mutter Erde aufgewachsenen Prachtstiere. Die haben einfach lateinamerikanisches Blut und Rhythmusgefühl, grad bei Metal/härteren Gangarten auf der Klampfe unverzichtbar! :badgrin:

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#71

Beitrag von capricky » 17.11.2011, 10:30

Habe ich eigentlich schon mal gesagt, daß ich dieses Graphtech- und Tusqzeug für das beste Sattel- bzw Stegeinlagenmaterial halte? Danach kommt Knochen, Micarta usw, ganz am Ende der Liste stehen dann Polystyrol und Zelluloid (auch das gab es und wird mir immer noch vorgelegt). Mit "Klang" hat das ja alles weniger zu tun, sondern mit Haltbarkeit und Saitenreibung (beim Stimmen oder tremovibrieren), was hier am dauerhaftesten ist, klingt in meinen Ohren auch am besten (und die Kasse klingt auch gut :badgrin: )

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#72

Beitrag von DoubleC » 17.11.2011, 11:19

capricky hat geschrieben:Habe ich eigentlich schon mal gesagt, daß ich dieses Graphtech- und Tusqzeug für das beste Sattel- bzw Stegeinlagenmaterial halte? Danach kommt Knochen,..................,was hier am dauerhaftesten ist, klingt in meinen Ohren auch am besten (und die Kasse klingt auch gut :badgrin: )

capricky
Und da genormtgeformt (7ender/Gippsn) und darueberhinaus noch vorgekerbt erhältlich ein ganzer Arbeitstag gespart: "Täim ihs Manni, Miehßter Pooond!" (Klaus Maria Brandauer als Erzschurke Maximilian Largo in "Never say never again")...... :D

BTW, ich hatte den Eindruck, dass eine bestimmt nicht berauschende Telecaster nach dem Austausch des Perlon-Sattels (oder Nylon.....irgend so'n Damenstrumpfmaterial) gegen Kuhknochen auf den Leersaiten etwas länger ausklang (Sustain) und mehr Höhen hatte. Aber wer spielt schon durchgehend Leersaitenakkorde?


Gruss

Double "OT" C

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#73

Beitrag von capricky » 17.11.2011, 11:44

DoubleC hat geschrieben: BTW, ich hatte den Eindruck, dass eine bestimmt nicht berauschende Telecaster nach dem Austausch des Perlon-Sattels (oder Nylon.....irgend so'n Damenstrumpfmaterial) gegen Kuhknochen auf den Leersaiten etwas länger ausklang (Sustain) und mehr Höhen hatte. Aber wer spielt schon durchgehend Leersaitenakkorde?


Gruss

Double "OT" C

Vielleicht war nach dem Austausch der Sattel nun endlich mal korrekt gefeilt!
Ich versetze viele neue "ungebrauchte" Gitarren in einen verkaufswürdigen Zustand, USA Standard Fenders sind satteltechnisch am gruseligsten (oder beschämensten) gleich gefolgt von mexikanischem "Gelump", chinesische Squiers haben in dem Punkt deutlich weniger Korrekturbedarf.

capricky

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#74

Beitrag von DoubleC » 17.11.2011, 13:59

capricky hat geschrieben: ..............Vielleicht war nach dem Austausch der Sattel nun endlich mal korrekt gefeilt.............................
capricky
Vielen Dank für Dein Vertrauen, war er leider NICHT und ist er noch immer nicht......ich bin immer noch ein ganz schöner Amateur. Aber ich denke, wenn ich den Sattel 10mal ausgetauscht habe, wird es gehen ;)

Aber selbst der unkorrekte Sattel ist besser.

Gruss

DoppelZeh

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Re: Sattelmaterial - Voodoo oder doch wichtig?

#75

Beitrag von clonewood » 17.11.2011, 14:10

also ... ich finde Nylon, Delrin, Perlon sehr brauchbar......aber sicherlich kommt es da auf die Zusammensetzung an....

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