drehbare Klemmverbindung

[helferlain]

Hallo,

ich versuche gerade, eine drehbare Klemmverbindung in Holz zu gestalten. 2 Holzstücke sollen mit einer Excenterschraube fixiert werden. Die Belastung entspricht einer Beinstütze an einer Gitarre beim spielen im Sitzen. Die Schenkellänge kann 20-30 cm, betragen, es ist also ein gewisser Hebel vorhanden.

Frage: Wie gestalte ich die Auflagefläche, um im fixierten Zustand ein verdrehen zu verhindern? Ihr kennt sicher dass Problem, wenn man versucht, ein Werkstück mit nur einer Schraubzwinge festzuspannen, das verrutscht relativ schnell. Genau diesen Effekt möchte ich vermeiden.

Ein paar Skizzen:

1. plane Flächen:

2. eine Fläche leicht ausgehölt, dadurch sollte sich eine 2-Punkt-Auflage ergeben

Oder sollte ich ein Paar Keilsicherungsscheiben integrieren:

[Titan-Jan]

Bin mir nicht sicher, ob ich das Problem verstanden habe... Also mein Stichwort wäre REIBUNG!

Maximale Reibung erhältst du durch große Flächen, schlechte Reibpartner und hohem Druck. Wie wäre es mit feinem Sandpapier auf den Kontaktflächen? Oder Moosgummi? Die Fläche würde ich nicht aushölen. Eher die beiden Klötze so versteifen, dass sie sich unter dem Druck nicht verbiegen, sondern immer noch vollflächig auf einander liegen. Eine Zahnscheibe könnte auch helfen... Kannst du den Druck irgendwo erhöhen, indem du dir die Schwerkraft zu Nutze machst? Zum Beispiel statt Holz etwas Schwereres (Alu, Messing,...) verbauen?

Gleichzeitig kannst du versuchen den Ort des Krafteintritts zu verändern, von dem du erwartest, dass er dir die Teile verdreht. Da kann ich dir jetzt leider keinen Vorschlag machen, weil ich den Gesamtzusammenhang noch nicht ganz verstanden habe

Du willst stufenlos verdrehen, nehme ich an?

[capricky]

Holz auf Holz hat schon mit die höchste Haftreibungspaarung (unlackiert und ungeschmiert).
Keilscheiben sind sicherer, haben den kleinen Nachteil der fehlenden "Stufenlosigkeit", Verdrehung mit folgender Fixierung ist eben nur in Winkelschritten, wenn auch kleinen möglich.

capricky

[Poldi]

So ganz habe ich das auch noch nicht verstanden. Möchtest Du zwischen den beiden Holzstücken was klemmen/spannen?

[helferlain]

Letztendlich werden es nicht einfach 2 Klötze sein, sondern Teile des Korpus einer Gitarre, die sich auseinanderfalten lässt.
Um sowas zu vermeiden (allerdings bei einerE-Gitarre):


Reibung ist die richtige Richtung. Sandpapier - Nein, das ist dafür gemacht, die Oberfläche von Holz abzutragen, da rieselt früher oder später Staub aus der Gitarre.

Aber das bringt mich auf Anti-Rutsch-Beschichtungen /Folien. Wenn beide Kontaktflächen mit so einer Folie zur Sicherung von Treppenstufen beschichtet sind, könnte die nötige Reibung erreicht werden.

Gummi/Moosgummi: hatte ich auch schon überlegt. Ich fürchte nur, dass damit eine minimales Spiel der einzelnen Teile vorhanden ist, dass den Eindruck einer instabilen Verbindung erzeugt.

Stufenlos: muss nicht sein. Eine Rasterung sollte jedoch in relativ feinen Schritten möglich sein

[Poldi]

Ahhhh....
Das Anti-Slip-Tape (für Treppenstufen) habe ich hier gerade mal auf meinem Schreibtisch.
Das fühlt sich genauso an wie 120er Schleifpapier.
Ich denke damit wirst Du auch Holzstaub aus der Gitarre bekommen.

[Titan-Jan]

Es gibt ja diese selbstklebenden Silikon-Pads, mit denen man zum Beispiel Handys und Tablets auf der schrägen Hutablage vorne im Auto lagern kann. Vlt hilft dir das ja weiter...

[elektrojohn]

Ich hatte vor ein paar Jahren mal beruflich ein ähnliches Problem. Damals war die Lösung EPDM-Folie als Reibpartner zu Keramik. Allerdings ist dieses Material ähnlich wie (Hart-)Gummi eher weich (verglichen mit Holz), gibt also ein wenig nach.

[capricky]

Ich tendiere in meiner Vorstellung immer mehr zu den Keilscheiben, so ist die Verbindung dann wenigstens formschlüssig, nicht kraftschlüssig. Die Keilscheiben würde ich einkleben, vielleicht noch zusätzlich verstiften (Verdrehschutz). Zwischen die Keilscheiben eine Druckfeder, das macht die Bedienung komfortabler, denn sonst ist je nach Lösung des Spannhebels die Verstellmöglichkeit wegen den "Sägezähnen" richtungsgebunden. Aber sowas optimiert man halt an einem Prototypen.

capricky

[Titan-Jan]

Also ich verstehe die Grundidee so, dass du einen drehbaren Ausleger als Beinstütze anbringen willst.

Nach etwas Nachdenken würde ich das rastbar machen, ich denke, das würde man (als unbedarfter Bediener) auch irgendwie erwarten.
Beispiel: Keyboardständer

EDIT:
Der Chef war mal wieder schneller

[capricky]

...ich denke, das würde man (als unbedarfter Bediener) auch irgendwie erwarten.

Ein ganz wichtiges Argument, es lässt den Anwender auch nicht im Zweifel, ob er alles richtig macht.

capricky

[helferlain]

Hab noch eine Nacht drüber geschlafen. Die Keilscheiben schienen mir nicht 100% geeignet, sie sind dafür auch nicht gemacht...

Sinnvoll erscheint mir die Kombination aus 2 Langlöchern, der eigentlichen Klemme und einem Führungspin. Die genaue Ausrichtung der Langlöcher muss dann wohl an einem Modell ermittelt werden. In der Skizze ist das Pin-Loch zu steil und würde ein Verdrehen nicht verhindern. Es sollte etwas weniger tangential zur Drehrichtung liegen...

Als Platte für die Langlöcher könnte ein stabiler Kunststoff oder auch Aluminium verwendet werden, jeweils eine Platte pro Loch (nicht beide auf einer wie in der Skizze). Damit muss das Holz auch nicht die volle Klemmkraft aufnehmen und demzufolge wird der Korpus wieder etwas dünner.
Damit wären wir wieder bei Stufenlos verstellbar. Der Anwender (falls das jemals jemand anders ist als ich) muss sich dann einfach mal mit dem System auseinandersetzten.

[capricky]

Mach doch eine einfache Scharniergelenkklemmung. Zwei Bretter, am Drehpunkt durch beide ein Loch in Besenstieldurchmesser gebohrt. Besenstiel durchgesteckt und in einem Brett einleimen. Nach dem Trocknen bündig absägen. Dann in das Brett mit verbliebenen Loch stirnseitig ein Schlitz sägen und quer dazu das Klemmschraubenloch bohren. Das sieht dann so aus wie eine Bohrmaschinenaufnahme für Spannhals am Bohrständer. Alles klar?

capricky

[helferlain]

Gute Idee. Kommt in die engere Auswahl

[white jack]

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Ich hätte da auch noch was

Hier drin ist auf jeder Seite eine Mechanik mit Micro-Rasterung

Suntour Powershifter mit Micro Adjust

Hier mal im Detail ► https://www.flickr.com/photos/stronglig ... 711051830/
benötigt werden im Prinzip nur die im Diagramm gezeigten Teile 2, 3 + 7, 5 sind Teflon Scheiben für leichteres gleiten.
(und natürlich ne Einschlagmutter o.ä. als Gegenstück zum Spannhebel ...)

Gibt bzw gab verschiedene Modelle, hier ein Auszug ► http://dt6110.web.fc2.com/parts/bunkai1.html
Geklemmt und festgestellt kann das ganze über den von dir gezeigten Exenterhebel oder mittels Knebelschraube.

Das ganze findest du für ein zwei Euro in der Bucht oder im örtlichen Fahrradladen in der Wühlkiste ...
Wichtig ist das Micro-Adjust !


Allerdings finde ich die Lösung des Meisters bis jetzt am einfachsten umzusetzen,
wenn auch nicht grad mit nem "Besenstiel" wegen der Kerbwirkung der Klemmschraube auf Holz.
Da wäre dann noch ein am "Stielende" aufgeklebtes Rohrstück hilfreich.

Die Edith hat grad gesehen das eine Segmentklemmung vorgeschlagen wurde, dann sollte es auch ohne "Rohr" klappen ...

[capricky]

Allerdings finde ich die Lösung des Meisters bis jetzt am einfachsten umzusetzen,
wenn auch nicht grad mit nem "Besenstiel" wegen der Kerbwirkung der Klemmschraube auf Holz.
Da wäre dann noch ein am "Stielende" aufgeklebtes Rohrstück hilfreich.

"Besenstiel" war auch nur als Synonym für watt rundet, hartet jedacht.

Darauf bin ich übrigens auch über den Umweg "Sattelkloben" gekommen, ich habe da so ein mikroadjustierbares Hifiteil am Brompton...

capricky

[white jack]

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Scho klah, ick heb dir scho verstunne, Meista

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[helferlain]

Auf die Idee zu dem Klemmkonzept bin ich auch durch Fahrradzubehör gekommen. Ich war schon drauf und dran, mir ein paar billige China-Sattelklemmen mit Schnellspanner zu ordern, und diese dann auszuschlachten. Allerdinsg soll es diesmal nicht quick & dirty werden. Eine Tischleirei mit Gerätepark und Fachwissen steht auch zur Verfügung. Deshalb lieber etwas mehr Planung, und dann sauber und elegant ans Ziel.

[kehrdesign]

Die beste Sicherheit gegen Verdrehen bei Kraftschluss ist dann zu erwarten, wenn der Punkt der Klemmung möglichst weit vom Drehpunkt liegt (langer Momentenarm).

Meine Lösung mit relativ geringem Aufwand wäre deshalb, einen einfachen Drehpunkt mit einer außerhalb liegenden Spannung zu kombinieren. Der Drehpunkt lasst sich einfach mittels Bolzen (Besenstiel o. ä.) realisieren, für die Klemmung würde ich ein kreisbogenförmiges Langloch (mit Scheitelpunkt in der Drehachse) in einem Schenkelteil vorsehen, durch das der im anderen Schenkel befestigte Bolzen mit Klemmexzenter durchragt.

Durch Beilage/Einlage einer deckungsgleichen Stahlplatte im Langlochbereich kann die Verschleiß- und mögliche Spanndruckfestigkeit erhöht werden.

[helferlain]

Es Läuft wohl auf die von Kehrdesign beschrieben Variante hinaus:

Das Design des Horns ist dabei noch nicht ernstzunehmen. Den Doppelhorneffekt möchte ich vermeiden.

Weiß jemand, welchen Abstandsgewinn die handelsüblichen Beinstützen bringen? Für mich persönlich habe ich gerade als Fausregel (=Faustbreite) ca 8 cm ermittelt; mit einer vorhandenen Gitarre und dem Anspruch am Schreibtisch / PC ohne weitere Fußstütze entspannt Gitarre zu spielen. Mein Gitarrenhocker ist niedriger, das Sofa auch, da wird nicht so viel benötigt.

Der obige Entwurf bringt ca 6 - 7 cm. Wenn es mehr werden soll, wird die Langlochplatte im geschlossenen Zustand in de Bereich direkt hinter der Halstasche unter dem Tonabnehmer hinragen. Da fällt mir ein, mit einem geringeren Radius kann das Langloch etwas in Richtung Drehpunkt verlagert werden und muss für den gleiche Schwenkbereich nicht so breit sein. Mal schauen was da machbar ist...

[white jack]

♠

Ach SOO hast du dir das vorgestellt ...

Hatte mich an deinem Beispielfoto in Beitrag 5 orientiert und dache, du meinst die andere Drehachse.
Also das du ne Korpushälte nach hinten klappen möchtest.

Na denn ...