Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

Von Floyd-Rose bis zu Tulip-Tuners alles rund um die Hardware
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Milo
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Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#1

Beitrag von Milo » 08.01.2011, 17:45

Hallo ,
ich blicke mal wieder nicht so ganz durch,
mal abgesehen vom Gewicht, inwieweit bieten die verschiedenen Materialien Vor- bzw. Nachteile als Brückenmaterial?
Ist da klanglich was festzumachen oder eher zu vernachlässigen? :roll:

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#2

Beitrag von 12stringbassman » 08.01.2011, 18:59

Irgendwo bei Youtube gab's mal ein Video (das ich jetzt auf die Schnelle nicht finde), da wurden auf eine Strat sechs gleiche Saiten aufgespannt auf die sechs unterschiedliche Stegreiter montiert waren. Messing, Alu, Stahl, Blech, Guss etc. Die hamm sich fast scheckig gelacht, weil alle sechs Saiten identisch klangen :roll: :lol:

Ich denke, solange Du kein Weichblei nimmst, dürfte das ziemlich egal sein. Meiner Meinung nach sollte es wichtiger sein, dass die ganzen Einzelteile eines in Saitenlage und Intonation verstellbaren Steges passgenau gearbeitet sind und fest aneinander gepresst sind. Sobald da irgendetwas rappeln, kippeln, schnarren oder sonstwie resonieren kann ist es vorbei mit dem physikalischen Ideal der möglichst verlustfreien Reflexion der Saitenschwingung am Steg.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#3

Beitrag von Milo » 08.01.2011, 19:39

Meiner Meinung nach sollte es wichtiger sein, dass die ganzen Einzelteile eines in Saitenlage und Intonation verstellbaren Steges passgenau gearbeitet sind und fest aneinander gepresst sind.
Ja das macht Sinn. Wie steht es denn um die Brücken/Bolzen Befestigung?
Ich habe hier eine ABM wraparound Brücke aus Alu, die dort ja nur eingehängt wird. Wenn ich mir vorstelle, dass die Verbindung nur durch den Saitenzug an einer wohl winzigen Stelle zustande kommt, ist es nicht optimal.
Schon komisch, da bauen die ein relativ hochwertiges Produkt, aber dort hätte ich mir schon eine Lösung wie z.B. die Stud Locks wie z.B. bei TonePros gewünscht.

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#4

Beitrag von Reverend Sykes » 08.01.2011, 22:54

12stringbassman hat geschrieben:Irgendwo bei Youtube gab's mal ein Video
bitte schön:
http://www.youtube.com/watch?v=_tRyaNSa3Mo
http://www.youtube.com/watch?v=03TYGFv_27I
http://www.youtube.com/watch?v=S96GX69Ca08

Grüße

Rüdiger

die Edith wundert sich gerade, warum das Video "SADDLE" Test heißt :? Die testen doch den Steg (fälschlicherweise oft als Brücke bezeichnet)... Liegt's an meinen fehlenden Fremdsprachenkenntnissen?
Liebe Grüße
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…m;les to go before I sleep…
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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#5

Beitrag von Otz » 08.01.2011, 23:17

bussela hat geschrieben: die Edith wundert sich gerade, warum das Video "SADDLE" Test heißt :? Die testen doch den Steg (fälschlicherweise oft als Brücke bezeichnet)... Liegt's an meinen fehlenden Fremdsprachenkenntnissen?
Ja, daran liegt's. Im englischen Sprachraum heist der Saitenreiter "saddle". Wieso ist denn Brücke der falsche Begriff deiner Meinung nach?

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#6

Beitrag von 12stringbassman » 09.01.2011, 08:11

bussela hat geschrieben:bitte schön:
Dankeschön, genau das meinte ich!
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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#7

Beitrag von bigherb » 09.01.2011, 10:15

ein weit gestecktes mystisches Thema.....ich hatte mal eine uralte Brücke mit Kunststoffreiterm auf einer Axt. Die hab ich gegen eine mit Metallreitern getauscht. Kein Unterschied für mich hörbar.
Es gibt Palavers um Brückenbolzen in dicken Metallhülsen oder direkt ins Holz gedrehte 4mm Bölzkes.......Warum etwas so wie es klingt erklärbar ist hängt an einer großen Kette von einflußnehmenden Faktoren ab.
Ein schlechtes Kabel macht da schon deutlich mehr aus.

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#8

Beitrag von capricky » 09.01.2011, 11:06

12stringbassman hat geschrieben:...Sobald da irgendetwas rappeln, kippeln, schnarren oder sonstwie resonieren kann ist es vorbei mit dem physikalischen Ideal der möglichst verlustfreien Reflexion der Saitenschwingung am Steg.
Dieser Modellvorstellung (das hast Du schon öfter geäußert) kann ich nicht folgen, da soll nichts reflektiert werden, es geht um (Saiten-)Schwingungen, nicht um Wellen. Möglichst starre Auflager (Sattel, Brücke, Bünde) minimieren natürlich auch dabei Energieverluste der schwingenden Saiten. Die einzige Welle, die auf der Saite läuft, wird durch den Impuls des Anschlags ausgelöst, deren Reflexion stört eher.
Ansonsten stimme ich zu, die Unterschiede bei Verwendung unterschiedlicher Materialien sind marginal oder subtil, je nach Interpretation. (das heißt nicht, dass ich keine Unterschiede höre!)

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#9

Beitrag von Herr Dalbergia » 09.01.2011, 11:07

Hallo,
sorry, aber ich finde da hört man schon stark Unterschiede, z.b zwischen dem Blech und dann dem Guss, im bezug auf Timbre, Oberton Reichtum, "Nök" usw....warum daß die Herren nicht wahrnehmen weiß ich nicht, vielleicht hängt es mit der Schulung vom Gehör zusammen. Allein physikalisch ist es ja schon logisch daß die verschiedenen Materialien verschiedenen mech. Impedanzen aufweisen, was dann schlussendlich zu verschiedenen Übertragungeigenschaften führt.

Desweiteren fällt mir auf das die Strat LIEGT und zwar auf einer GUMMIMATTE. Das führt doch dazu daß alles sehr gedämpft wird und so mache Reiter ihre Stärken garnicht ausspielen können. Zeigt den Versuchaufbau mal dem Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota, dann weiß ich schon wer sich dann kapput lacht...

Für uns Zuhörer wird das ganze akustische ergebnis dan noch per Handycam und eingebautem Mikro übertragen, dazu fällt mir nix mehr ein...desweitern möchte der Saitenanschläger ja daß alles gelich klingt und kann beim Anschlag sehr leicht den Klang (unterbewuß) verändern. Hier gehört ein Anschlagautomat her, ein ordentliches Meßprogramm, ein akustisch toter Raum usw.

Ich sage nicht daß die Unterschiede Weltbewegend sind, aber sie sind da. Im Umkehrschluss würde es ja sonst bedeuten daß das Material keine Rolle spielt weil alle Materialen die gleichen Materialeigenschaften haben, also Alu die gleiche Dichte hätte wie Messing.

Bei der 16er Plain Bespannung finde ich den Unterschied zwischen der Saite auf der E Position und der A position sogar gravierend.

Und noch was, ahben die auch einen Sattel mit nur 16er kerben installiert, und mit anderen Worten rubbelt da eine 16er Saite in einem 42er Schlitz hin und her, daß hört man bei der einen Saite nähmlich sher satk, diese Sitar effekt...

Naja, jeder wie er mag, aber dieser Versuchsaufbau entspricht nicht dem Level von Versuchsaufbauten die ich kenne, durchgeführt habe und meiner Meinung nach verwertbare Ergebniss bringen.

MfG Alex

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#10

Beitrag von Herr Dalbergia » 09.01.2011, 11:27

"Ansonsten stimme ich zu, die Unterschiede bei Verwendung unterschiedlicher Materialien sind marginal oder subtil, je nach Interpretation."

ja genau, daß gefällt mir, SUBTIL ist ein gutes Wort, der Unterschied ist Subtil, so wie eine 100 Euro Gitarre nach Gitarre klingt und eine 10000 Euro Gitarre genauso nach Gitarre bKlingt aber für den Spieler evtl auch den Zuhörer subtile Unterschiede aufzeigt.

Zwei Autos mit 3 liter hubraum einaml als 6 dann als 8 Zylinder gebaut machen bei das gleiche, sie fahren, bei wahrscheinlich auch schnell und teuer, aber für Motorsport-Freaks ist da ein Gewaltiger Unterschied, und wenn wir uns dann bei denen in die Werkstatt stellen und ein Handymikro an den Auspuff halten während das Auto in Standgas rumpföckert, und wir dann sagen, Ey alter die beiden Motoren sind ohne Unterschied, mh...ich kann mir vorstellen wer von wem ausgelacht wird.

ABER natürlich gibt es kein Tonholz, kein Tonabnehmer, kein Lack, keine Saiten, kein Stegmaterial, welches Talent ersetzt, weder Talent fürs Bauen noch fürs Spielen noch fürs Zuhören, auch wenn man es sehr oft sehr gut verkaufen könnte......

Wenn man zwei Bodenhälft für aksuitsche Gitarren auf die exakt gleiche Größe schneidet und die exakt gleiche Dicke schleift, am exakt gleichen punkt aufhängt und mit der gleichen Kraft, Ausrichtung, Moment usw anschlägt hört man ein Geräusch, womöglich kann oder möchte man diese sogar als Ton bezeichenen, also einen Klopfton.
Nehme man nun z.B Rio und das andere Stück Cocobolo, so würden viele menschen, aufgrund mangelnder Erfahrung keinen unterschied hören. Er ist eindeutig Meßbar, aber besonders für laien oder auch Anfänger im Gitarrenbau nicht klar erkennbar, gescheige denn in Qualität und / oder Quantität zu beurtielen.
Füt mich und meine Kollegen mit denen ich zu tun habe ist er es.

Selbstverständlich kann man sich ewig darüber streiten. Das schöne ist nur daß es auch Spieler gibt die so feinsinnig auf dem Instrument spielen, so Subtil, daß mein Berufsstand noch nicht ausgestorben ist, und jeder nur 200 Euro Strats mit Gußreiteren und Plastiksättel kauft. Und ich hoffe es wird sich auch nie ändern, erstens weil ich meinen Beruf mag, und zweitens mir es Spaß macht auf einer GUTEN Gitarre zu spielen.

Nix für Ungut, beste Grüße, Alex

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#11

Beitrag von clonewood » 09.01.2011, 11:30

ich habe erst gerade einen Wechsel von Knochen auf Nylonsattel getätigt........Resultat....es ist ein Unterschied, den ich unverstärkt subtil wahrnehmen konnte ....besser oder schlechter gibt es natürlich nicht, reine Geschmacksfrage.........ich denke man kann die Brückenmaterialfrage auch auf den Sattel übertragen und umgekehrt.......man nimmt das, was einem sympathisch erscheint.....es ist ja auch eine Frage wie gut sich das Material bearbeiten lässt, wie dauerhaft es ist, wie gut es sich beschichten lässt, der Preis usw.....

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#12

Beitrag von bigherb » 09.01.2011, 11:48

....ich bin demütig begeistert. Beim lesen der durchaus fachlich korrekten und auch nachvollziehbaren Ausführungen mußte ich unweigerlich an die olle Streifenstrat vom noch olleren Eddie denken......ob er über sein Handwerkzeug auch so tiefgründig philosphiert hat....?

http://www.fullissue.com/wp-content/upl ... -Halen.jpg

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#13

Beitrag von clonewood » 09.01.2011, 12:03

nöö....der hatte doch ein Floyd Rose......

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#14

Beitrag von Herr Dalbergia » 09.01.2011, 12:21

...mh, die frage wäre eigentlich korrekter weise so zu stellen: ob eddie wohl was dagegen hat wenn sein guitar-tech ihm seine schaller flyoed gegen ein 29,99 euro floyed aus china herstellung wecheslt....

mfg alex

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#15

Beitrag von bigherb » 09.01.2011, 12:24

stimmt ! Aber der Thread ging doch von Brückenmaterialien über Sättel aus Knochen oder Nylon...... ein Vibrato System im Fenderstyle ist für mich einfach eine "bewegliche Brücke". Als solches bezeichne ich jetzt mal ein Floyd Rose einfach mit. Übrigens, damals lag das Tru Tune von Rockinger sehr nahe dran die Nr 1 zu werden. Das hätte wohl in D-Mark nicht viel mehr gekostet...... (whistle)

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#16

Beitrag von Herr Dalbergia » 09.01.2011, 12:33

Mißverständniss, mein letzte posting zielte auf die unterschiedlichen Stähle und ihrer Eigentschaften ab, welche von Schaller und von anderen herstellern verwendet werden. alos, die Tatsache, daß in meinen Ohren ein Schaller Floyed noch akzeptabel klingt, wohingegen die Billigkopien alles tot machen...

Was mich aber im allgemeinen Wundert ist folgends: Warum investieren eigentlich manche Gitarrenbauer viel Zeit und Geld in den Instrumentenbau wenn sie keine Unterschied zu einer 120 Euro jack und Danny hören und fühlen?

wenn ich finden würde das eine Aldi Pizza so schmeckt wie eine aus einem guten Italienischen restaurant würde ich nie mehr Geld dafür ausgeben sondern nur noch Aldifraß essen. Dummerweise kann ich meine Geschmachknerven nicht abstellen, und das Kotzgefühl nach einer Aldipizza werde ich auch nicht los.

nun gut, jeder wie er mag, bleibt auch mehr für mich über......mfg ALex

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#17

Beitrag von capricky » 09.01.2011, 13:02

bigherb hat geschrieben:....ich bin demütig begeistert. Beim lesen der durchaus fachlich korrekten und auch nachvollziehbaren Ausführungen mußte ich unweigerlich an die olle Streifenstrat vom noch olleren Eddie denken......ob er über sein Handwerkzeug auch so tiefgründig philosphiert hat....?

http://www.fullissue.com/wp-content/upl ... -Halen.jpg
Ja sollte man denken, dass dem nicht so ist. Ich habe irgendwo ein Bild aus seiner "Rumpelkammer", da bekommt man einen Schock, was da so rumliegt. Der hat aus einer Auswahl Unmassen von Teilen seine Strats zusammengebastelt. Übrigends geht das auch mit seinen Verstärkern und Boxen so weiter. Ich muß mal in mein Archiv (das ist leider unübersichtlich).
In der Phase war der Eddie aber auch nicht "subtil", sondern eher Alkoholiker ;)

Mich interessiert eigentlich aus professioneller Sicht nicht, ob meine Kunden subtile Feingeister sind, sondern ob sie zahlungskräftig oder zumindest kreditwürdig sind. Ich bediene instrumententechnische Phantasien, die nicht nur durch Lobbyarbeit in den einschlägigen Zentralorganen der Musikinstrumentenindustrie, sondern auch durch die ewig mythenschwangeren, aber in Punkto Belastbarkeit wenig kenntnisreichen Diskussionen unter Musikern befördert werden. Diese so kultivierte Unbedarftheit stört nicht in geschäftlicher Hinsicht, sie hilft.

capricky - der dennoch ein emotionales Verhältnis zu "Zupfinstrumenten" hat ;)

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#18

Beitrag von capricky » 09.01.2011, 13:11

bigherb hat geschrieben:... Übrigens, damals lag das Tru Tune von Rockinger sehr nahe dran die Nr 1 zu werden. Das hätte wohl in D-Mark nicht viel mehr gekostet...... (whistle)
Damals machte Rockinger für Messing als das sustainbefördenste Material Propaganda, ich blieb davon nicht unbeeindruckt -

Reste eines caprickanischenTruthunes, ca. 1980:
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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#19

Beitrag von 12stringbassman » 09.01.2011, 14:19

capricky hat geschrieben:Ich bediene instrumententechnische Phantasien, die nicht nur durch Lobbyarbeit in den einschlägigen Zentralorganen der Musikinstrumentenindustrie, sondern auch durch die ewig mythenschwangeren, aber in Punkto Belastbarkeit wenig kenntnisreichen Diskussionen unter Musikern befördert werden.
Hihi, sehr gut formuliert! Auf nix anderes zielte meine Bemerkung ab, dass es eh wurscht sei, solange kein Weichblei.... :lol:

Ja, auch meine von Deppenhardrock geschädigten Bassistenohren können unterschiedliche Materialien an den kritischen Stellen eines Instrumentes heraushören, z.B. ein Messingsattel im Vergleich zu einem aus Kunststoff. Ich wagte nur zu bezweifeln, ob ein Stegreiter aus Stahl (Dichte ca. 7,8kg/dm³) auf einer Brettgitarre sehr viel anders klingt als ein baugleicher und genauso passgenau gefertigter aus Messing (Dichte ca. 7,8kg/dm³), noch dazu vielleicht auf eine Strat mit Blechtremolo geschraubt.

Das bei einem meisterhaft und professionell gefertigten Akustik-Instrument die Materialauswahl bei jedem Einzelteil von größter Wichtigkeit ist habe ich nie angezweifelt. Das ist aber eine ganz andere Baustelle als diese hier.

@Capricky: das mit der Reflexion der Saitenschwingung am Steg steht so beim Zollner drin. Der ist für mich halt die im Moment seriöseste Quelle in dieser Beziehung.

@Herr Dalbergia:
Ich hatte Dich glaube ich schon mal drum gebeten, aber könntest Du mir bitte mal so eine Studio des Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota irgendwie zugänglich machen? Das würde mich schon sehr interessieren. Sozusagen als Gegengift zum Zollner. ;)
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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#20

Beitrag von bigherb » 09.01.2011, 15:20

@ Herr Dalbergia: Jedem Tierschen sein Plesierschen...sacht der Reihnländer. Klar, in einem Gurmet-Tempel habe ich gewisse Erwartungen und will keine Tiefkühl-Mafiatorte. Mal abgesehen davon, dass ich die Aldipizza nicht beurteilen kann, du wärst überrascht mit welchen Aufwand die sogenannten Qualitätsanbieter versuchen unter einem Handelsnamen bei Aldi einen Fuß in die Tür zu bekommen. Denn das garantiert Umsatz auf lange Zeit. Aber nur so lange wie die Qualität stimmt. Raus aus dem Sortiment bist du schneller als rein.....(ich habe übrigens nichts mit Aldi zu tun)
Was will der olle Querulant (manche nennen mich auch Minimalist) uns damit sagen. Möchte ich ein richtig gutes Instrument lass ich mir das von einem guten Profi bauen. Aus und mit den edelsten Teilen die der Markt hergibt.....
Und dann kommt so ein junger Saitenderwisch auf einer Korea Epiphone und spielt alles an die Wand.......

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#21

Beitrag von Herr Dalbergia » 09.01.2011, 18:35

"@Herr Dalbergia:
Ich hatte Dich glaube ich schon mal drum gebeten, aber könntest Du mir bitte mal so eine Studio des Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota irgendwie zugänglich machen? Das würde mich schon sehr interessieren. Sozusagen als Gegengift zum Zollner. ;)"

Hallo, ich kann dir die Arbeiten und Forschungsegebnisse / protokolle nicht einfach so als pdf schicken. Ich würde dir den Tipp geben dort einfach mal persönlich anzufragen, via email oder per Telefon. Das gleiche gilt im übrigen für sämtliche Studienarbeiten / Projektarbeiten und Forschungsarbeiten der Hochschule Für Musikinstrumentenbau in Markneukirchen, hier wäre Frau Schunck sowie Herr Professor Meinl Ansprechpartner.

MfG Alex

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#22

Beitrag von Reverend Sykes » 09.01.2011, 21:41

OTZ hat geschrieben:Wieso ist denn Brücke der falsche Begriff deiner Meinung nach?
Weil dat Dingen im Englischen Bridge heißt und im Deutschen Steg. Sonst müßten wir ja jetzt doch anfangen die Saitenreiter Sattel zu nennen. ;)

Und bei Brücke, denk ich an was ganz anderes:
http://www.youtube.com/watch?v=gRkWYPCgdcM

Grüße

Rüdiger
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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#23

Beitrag von Otz » 10.01.2011, 19:43

Da siehst Du mal, wie Sprache sich wandelt infolge von Fehlübersetzugen. Ein weiteres Beispiel sind die "1950er" Jahre, die auf deutsch 50er Jahre des 20. Jahrhunderts heisen. Eigentlich. Bald aber nicht mehr :(

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#24

Beitrag von ABC123 » 09.12.2011, 17:06

hi, bin neu hier und finde das thema spannend, weil ich gerade selber am erfahrungen sammlen bin, was den klang verschiedener stege angeht.

ich konnte leider noch keine reiter der art wie in den videos auf meiner tele testen. muss mal sehen, dass ich die ABM 7886 irgendwo herbekomme um dann mit den verbauten teilen zu vergleichen.

aber ich kann meine erfahrungen bezüglich von tune o matics hier teilen. und zwar klingt wirklich fast jeder dieser stege anders. am besten hat mir der klang von messing gefallen (bei tunomatics). messing hat einen deutlich klareren, lauteren und auf jeden fundamental bassigeren klang als die druckgussgeschichten mit zinklegierung. Hatte schaller, gotoh und tonepros und abm Stege im vergleich auf einer LP. Hierbei fielen tonepros und schaller für mich komplett durch, vergleichsweise total dünn der sound und gerade auf der tiefen e-saite gibts kaum ein ausklingen....

jedoch muss ich auch sagen, dass leihen diese unterschied kaum hören werden, am besten ist es, wenn man so einen vergleich an einem instrument vollzieht, auf dem schon jahre gespielt wurde (da merkt der geneigte musiker jede veränderung).....

meine meinung messing machts!

lg
hannes l.

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Re: Stahl, Alu, Messing, Zink als Brückenmaterial ?

#25

Beitrag von capricky » 09.12.2011, 17:52

ABC123 hat geschrieben:
meine meinung messing machts!

lg
hannes l.

Ist sonst auch gar nicht weiter aufgefallen, daß du Werbung für ABM machst! :lol:
Find ich eh besser als Schaller ;)

capricky - ....der gar nicht so weit weg von ABM wohnt, gibts da auch einen Werksverkauf?

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