Lack einatmen, Gefahren?

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Lack einatmen, Gefahren?

#1

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 18.07.2010, 12:02

Hallo,

bin mir nicht ganz sicher ob das Thema hier oder eher im Offtopic angesidelt sein sollte, ansonsten einfach verschieben ;)

hab gestern meine Gitarre lackiert, und normaler weise benutze ich immer einen Mundschutz. Gestern hab ich es schlicht weg vergessen. Habe teilweise mit Schwarzem sprühlack lackiert, darum ist mir das überhaupt aufgefallen , denn ( jetzt wirds ein bisschen eklig ) als ich später meine Nase geputzt habe, hatte ich richtig schöne schwarze Masse im taschentuch. und ich denke wenn so lack in der Lunge ist, ist das nicht so schön, der körper kann das ja schlecht verarbeiten oder so.

Also um dieses eine mal mach ich mir keine Sorgen, dass da irgendwelche bleiben schäden aufkommen, aber es ist schon so, dass ich das gefühl lackreste in meiner Lunge zu haben nicht so cool finde.

was sagt ihr dazu? ist sowas stark gefährlich wenn man das öfter macht? hatte evtl soagr jemand schonmal stärkere probleme?

gruß

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bigherb
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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#2

Beitrag von bigherb » 18.07.2010, 12:15

Du hast dir die Antwort im Prinzip schon selbst gegeben. Was im Taschentuch gelandet ist ist nicht bis zur Lunge durchgedrungen. Aber es wird schon deutlich, wie wichtig eine gute Absaugung oder Belüftung des Sprühbereiches ist. Nun sind die Farbpartikel eine Seite der Münze. Schlimmer noch ist das Lösungsmittel der Farbe / Lackes.
Eine Staubmaske kann nur bedingt Lösungsmittel-Dämpfe auffangen. Nicht ganz grundlos hat man in der Autoindustrie Wasserlacke den Vorzug gegeben. Nitro ist aus den Baumärkten verschwunden.
Wegen jahrelangen Nitrolackierens ist mancher Berufssprayer schwer krank geworden. Also achte beim gelegentlichen Spayen auf gute Belüftung.

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irgendwer
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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#3

Beitrag von irgendwer » 18.07.2010, 15:39

Hallo Claas!

Off-Topic sollte das Thema Arbeitsschutz eigentlich nicht sein *g*.

Lackpartikel vom Spritzen sollten eigentlich kaum lungengängig sein (Teilchengrösse ist natürlich auch immer vom jeweiligen Lack/Düse etc. abhängig). Heisst, das meiste bleibt beim Atmen durch die Nase im Atemtrakt hängen. Der ist auch halbwegs darauf ausgelegt sich selbst zu reinigen(Rotz, Schleim, Husten).

Wie Bigherb schon sagte, sind die Lösungsmittel kritischer. Gottseidank ist das meiste was es mittlerweile zu kaufen gibt schon "relativ" harmlos und sollte bei längerer Einwirkdauer vor allem Leber und Nieren schädigen. Kurzfristige Folgen können da auch rauschähnliche Symptome sein.

Bei einmaliger Exposition sollte das bei Dir aber keine Schäden hervorrufen.

Lösung:
Zuerst möglichst harmlose Lacke verwenden, auf Wasserbasis, oder Ölen etc.
Nur weil es früher nix anderes gab, muss man das Zeug nicht heute auch noch gedankenlos verwenden (Nitrolacke etc).
Oft wars nur damals das billigste, aber nicht das beste Zeug, was verwendet wurde.

Ansonsten die Warnhinweise beachten.
Aber da Lackieren im Freien nicht das wahre ist, auch wenn's aus Gründen der guten Belüftung sinnvoll ist, sollte man halt vernünftig abwägen. Und daran denken, dass es zum Lackieren dann nicht nur Pistole oder Dose und Lack braucht, sondern auch ne vernünftige Maske.
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#4

Beitrag von www.rall-online.net » 27.07.2010, 10:01

Hi Claas,
nicht nur dass sich die nicht auf der Gitarre befindlichen Lackpartikel sich im ganzen Raum und in allen Ritzen (Nasenhaaren) niederlegen - das gefährliche daran sind neben den Feststoffen in der Luft die Lösemitteldämpfe.
Wie oft man ohne Maske oder Absaugung Lackieren kann ohne dauerhaft krank zu werden ist nicht die Frage. Es ist halt bekannt, dass der Organismus sich selber wieder heilen kann - aber auch bekannt ist, dass bei Überbeanspruchung man dauerhaft - und meist viel später - krank werden kann.

Ich habe eine Trockenabsaugung in einem Raum. Trotzdem nehme ich eine wiederverwendbare Halbmaske mit austauschbaren Filtern von 3M her. Die Type heißt 7500 wobei die letzte Zahl für die Größe steht (1/2/3).
http://www.3meshop.de/products/detail/461
http://multimedia.3m.com/mws/mediawebse ... SeSSSSSS--

Diese Masken können mit verschiedenen Filtern ausgerüstet werden. Da gibt es Feinstaubfilter, Filter für Lösungsmittel und Kombinationen davon. Kann ich nur empfehlen. Das kostet mal 30-40EUR - aber das ist wirklich eine Investition in die Gesundheit.

Auch Wasserlack ist nicht ungefährlich! Da ist nur das Lösemittel Wasser und der Rest ist noch nicht vernetzter Kunststoff in sehr feinen Molekülketten! Auch hier gelten alle Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.

Neben dem Lackieren sind solche Masken mit entsprechendem Partikelfiltern auch super für das Schleifen von exotischen und teilweise toxischen Hölzern.
Keep on building!
Andreas
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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#5

Beitrag von Delayar » 27.07.2010, 15:43

Die Billig-Masken aus dem Baumarkt sind allerdings nur bedingt zu empfehlen. Zumindest diejenige, die ich hatte, saß so schlecht, dass sie nicht wirklich abgeschlossen hat. Man hat also in Endeffekt trotz maske die Lösungsmittel eingeatmet.

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#6

Beitrag von capricky » 27.07.2010, 15:54

Delayar hat geschrieben:Die Billig-Masken aus dem Baumarkt sind allerdings nur bedingt zu empfehlen. Zumindest diejenige, die ich hatte, saß so schlecht, dass sie nicht wirklich abgeschlossen hat. Man hat also in Endeffekt trotz maske die Lösungsmittel eingeatmet.

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Die Staub- und Feinstaubmasken schützen alle nicht vor Lösungsmitteldämpfen, das hat nicht primär etwas mit Baumarktware zu tun, sondern mit ihrem Filterprinzip. Für Lösungsmittel wird ein auf Aktivkohle basierendes System gebraucht und das würde auf Dauer sehr teuer kommen. Da hilft nur Zwangsentlüftung (Spritzkabine), Frischluftbeatmungsgeräte (Schlauch) oder eben im Freien arbeiten (mit all seinen Nachteilen). Meine Methode im Kellergang - Luft anhalten, schnell sprayen, schnell wegrennen (das funktioniert aber nur bei Hälsen gut )

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#7

Beitrag von Delayar » 27.07.2010, 16:10

capricky hat geschrieben: Die Staub- und Feinstaubmasken schützen alle nicht vor Lösungsmitteldämpfen, das hat nicht primär etwas mit Baumarktware zu tun, sondern mit ihrem Filterprinzip.
Tja, sie war aber als Lackiermaske deklariert......
das war beim (Österreichischen) Obi so eine blaue mit einem runden schwarzen Filter vorne drauf. (Obi-Hausmarke)

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#8

Beitrag von 12stringbassman » 27.07.2010, 16:22

Als Taucher könnte ich noch die Variante "schwerer Atemschutz" ins Spiel bringen: Tauchgerät hinstellen, Atemregler mit langem Schlauch in den Mund, Tauchermaske auf (dann ist die Nase automatisch zu). Der Inhalt einer kleinen 10L-Flasche (200bar) reicht so locker 1,5h. Kein Nitrox verwenden, Explosionsgefahr!! Ordinäre Pressluft ist hier ausnahmsweise das beste Atemgas ;)
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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#9

Beitrag von capricky » 27.07.2010, 17:55

Delayar hat geschrieben:
capricky hat geschrieben: Die Staub- und Feinstaubmasken schützen alle nicht vor Lösungsmitteldämpfen, das hat nicht primär etwas mit Baumarktware zu tun, sondern mit ihrem Filterprinzip.
Tja, sie war aber als Lackiermaske deklariert......
das war beim (Österreichischen) Obi so eine blaue mit einem runden schwarzen Filter vorne drauf. (Obi-Hausmarke)

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Na gut, dann war es die Richtige....auf dem falschen Gesicht! ;) Mir passen die Dinger sowieso nicht wegen dem Bart, ich brauche Vollschutz! :oops:

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#10

Beitrag von drebes » 19.01.2011, 13:36

Ich habe, ohne jede Schutzzmaßnahme, in jungen Jahren gern mal mein Auto in der Garage umgefärbt.
Mal mit Spraydosen, mal mit der Pistole.
Das waren natürlich viel größere Mengen, als die beim Lackieren eine Gitarre.
Ich habe aber auch die Quittung dafür bekommen. Meine Nasenschleimhäute sind, bis heute, völlig im Eimer und ich habe kaum mehr einen Geruchssinn.
--> Das eine Mal sollte durchaus überlebbar sein. Wiederholen würde ich es jedoch keinesfalls.

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#11

Beitrag von expo » 19.01.2011, 14:04

capricky hat geschrieben:
Na gut, dann war es die Richtige....auf dem falschen Gesicht! ;) Mir passen die Dinger sowieso nicht wegen dem Bart, ich brauche Vollschutz! :oops:
Ich habe sowas mit einem Gasfilter, das sollte auch mit Bart gehen:

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Re: Lack einatmen, Gefahren?

#12

Beitrag von Poldi » 19.01.2011, 21:11

expo hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:
Na gut, dann war es die Richtige....auf dem falschen Gesicht! ;) Mir passen die Dinger sowieso nicht wegen dem Bart, ich brauche Vollschutz! :oops:
Ich habe sowas mit einem Gasfilter, das sollte auch mit Bart gehen:
Wenn der Bart nicht im Bereich der Dichtlippen ist, geht das.

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