bea hat geschrieben:
Ist denn sichergestellt, dass er auf Resten von Glutinleim hält? Daß er überhaupt hält? Sekundenkleber war für mich bisher immer nur Quell der Frustration.
Ja er hält auf Glutinleimen, über die Jahrzehnte bei vielen Instrumenten, völlig reklamationsfrei.
Ich nehme Sekundenkleber übrigens auch als "Hautleim", wenn ich mir mal wieder ein Saitenende in den Finger gestochen, oder sonst ein blutenden Riss bzw. kleinen Schnitt zugefügt habe. Blut abwischen - Tropfen Sekundenkleber drauf - Ruhe ist mit der Sauerei!
bea hat geschrieben:Wobei ich über das Spaltmaß keine Annahmen gemacht (gefunden..? capr.) hatte, mir aber die Verleimung eines Streifens mit Heißleim selbst nicht zutraue. Ich würde die Flächen ganz leicht konisch (im Querschnitt) anlegen - dann klappt das mit dem Spaltmaß zumindest so weit, dass es nachher hält - und Fischleim verwenden. Und man kann bequem mit einer Beilage pressen.
Dem Skunkstripe ein konisches Profil zu geben (zwangsläufig auch der Fräsung auf der Halsrückseite) ist in der Praxis nicht einfach zu realisieren (ich würde es nicht mal versuchen, weil der Aufwand sowie die Gefahr des Scheiterns viel zu groß sind.)
bea hat geschrieben:
Ich dachte, die läge zwischen 50 und 60°. Liest man jedenfalls immer.
Ich habe schon bis kurzzeitig knapp 100°C gelesen, nur kochen sollte er nicht.
Auf Grund des "Warmverarbeitungsgebotes" halte ich die Anwendung von Knochenleim in der Reparaturpraxis von Instrumenten für ungeeignet, außer bei der Verleimung eines neuen Stegs bei Akustikgitarren vielleicht.
bea hat geschrieben:
Hast Du eigentlich schon mal versucht, eine dieser Verleimungen zu öffnen?
Ja, ich hatte vor kurzem eine kleine Probeverklebung mit Fischleim gemacht und versucht sie mit der Heißluftpistole zu lösen. Es ging nicht gut, sehr wahrscheinlich fehlte dabei Wasser (als Dampf). Aber nur ein armseliger Versuch ist jetzt nicht wirklich aussagekräftig.
bea hat geschrieben:Ach so: weil ja auch PVA-Leim spaltfüllend ist, wären hier ja grundsätzlich Titebond oder Ponal Express geeignet? Aber dazu müsste der Glutinleim komplett entfernt werden.
Die sind zwar "spaltfüllend", die behalten aber nicht ihre Klebekraft dabei.
Nochmal- das Problem der Reparaturverleimung von Rissen mit wasserhaltigen Leimen ist die Quellwirkung von Wasser auf Holz. Es quillt schneller, als es sich über die Kapillarwirkung den Leim einsaugt. Es geht nur mit dünnflüssigem (niedrigviskosem) Sekundenkleber. Der braucht Wasser zum Aushärten, das holt er sich aus dem Holz.
capricky