Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

alles zum Thema Klebeverbindung und Verbrauchsmaterial Tauglichkeiten
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Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#1

Beitrag von jhg » 30.04.2010, 17:09

Immer wieder kommt die Frage: Welchen Leim bzw. Kleber sollte man benutzen, um Gitarren zu bauen? Der erste Weg führt in den Baumarkt zu den üblichen Weißleimen. Hier mal ein kleiner Leitfaden für Leim- bzw. Kleberverwendung im Gitarrenbau:

Normale Holzverbindungen:

1. Die normalen Weißleime (Ponal (nicht Express, etc.) sind für den Gitarrenbau unbrauchbar, da sie nicht wirklich hart werden. Die Ausnahme ist Ponal Express - der wird hart und man kann damit auch Gitarren bauen.
2. Traditionell wurde im Instrumentenbau Warmleim verbaut: Knochenleim, Hautleim etc. Viele Gitarrenbauer schwören immer noch darauf. Der Vorteil ist die leichte Lösbarkeit bei Reparaturen. Nachteil ist die geringe Haltbarkeit (wird schnell schimmelig) und die Verabeitung. Man muss halt schnell arbeiten, sonst geliert der Leim zu früh und es klebt eben nichts mehr. Als sehr praktisch zum warm machen haben sich Babyflaschenwärmer erwiesen
3. Standard in vielen Firmen und bei uns Hobbygitarrenbauern ist Titebond Holzleim. Dieser Leim wird richtig hart, klebt sehr gut und lässt sich auch mit Hitze und Feuchtigkeit wieder lösen. Mittlerweile ist er bei einigen Onlineshops verfügbar. Hier sei die Adresse http://www.dick.biz genannt.

Reparaturen:
1. Für Halsbrüche und andere komplizierte Frakturen hat sich UHU Endfest 300 bewährt. Das ist ein 2K Kleber mit sehr hoher Festigkeit. Vorteil ist: Er ist spaltfüllend, härtet chemisch aus und ist wirklich stabil. Nachteil: Man bekommt die Klebestelle nie mehr auseinander (soll an manchen Stellen von Vorteil sein :) )
2. Des Gitarrebauers liebster Freund: Sekundenkleber oder Cyanoacrylat. Universalkleber für alles Mögliche. Besonders beliebt um Lackrisse zu kaschieren, Bindings einzukleben, Inlays, Bundstäbchen uvm. Vorsicht (wie immer :!: ) : klebt besonders gut an Fingern und brennt bei größeren Mengen in Augen und Nase!

Sonstige:
1. Aceton: Eignet sich um Kunststoff mit Holz zu verbinden - z.B. Bindings.
2. 5min Epoxy: klebt Inlays und lässt sich zum Porenfüllen verwenden

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#2

Beitrag von gitarrenmacher » 30.04.2010, 20:22

jhg hat geschrieben:
1. Die normalen Weißleime (Ponal, etc.) sind für den Gitarrenbau unbrauchbar, da sie nicht wirklich hart werden.
Da frage ich mich, warum meine allererste Gitarre, die ich mit Ponal Express geleimt habe saugut klingt, und nach über 10 Jahren intensivstem Gebrauch unter allen möglichen Umweltbedingungen, noch nicht auseinander geflogen ist. Ich finde die Aussage zu pauschal, wenn nicht sogar falsch.
Ich würde mich auf "Mit Titebond kannste fast nichts falsch machen" einlassen. Sogar Martin&Co. nimmt für einige Verklebungen Weissleim. Natürlich nur geeigneten.
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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#3

Beitrag von Delayar » 30.04.2010, 21:17

gitarrenmacher hat geschrieben:
jhg hat geschrieben:
1. Die normalen Weißleime (Ponal, etc.) sind für den Gitarrenbau unbrauchbar, da sie nicht wirklich hart werden.
Da frage ich mich, warum meine allererste Gitarre, die ich mit Ponal Express geleimt habe saugut klingt, und nach über 10 Jahren intensivstem Gebrauch unter allen möglichen Umweltbedingungen, noch nicht auseinander geflogen ist.
Also soweit ich das verstanden habe, gibts da eben unterschiede zwischen den Ponals.
Ponal EXPRESS ist der einzige Ponal, der im Gitarrenbau sinnvoll ist, da er fest aushärtet.
Der normale Ponal und Ponal Wasserfest bleiben elastisch und sind daher nicht geeignet.

Mittlerweile habe ich auch in Wien eine Quelle für Titebond Leime gefunden, wo man ihn einfach im Geschäft kaufen kann (hat auch Versand): http://www.gaisch.at/

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#4

Beitrag von jhg » 30.04.2010, 23:21

OK,
Ponal Express geht auch - hab ich ja auch schon benutzt. Ich habs oben mal editiert ...

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#5

Beitrag von Simon » 01.05.2010, 23:24

Delayar hat geschrieben:

Mittlerweile habe ich auch in Wien eine Quelle für Titebond Leime gefunden, wo man ihn einfach im Geschäft kaufen kann (hat auch Versand): http://www.gaisch.at/

mfG
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Danke für den Link, danach hab ich schon so lange gesucht!!!

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#6

Beitrag von bigherb » 02.05.2010, 10:20

Titebond mal außen vor....bisher habe ich alles...aber auch wirklich alles mit Ponal Classic geleimt. Bodie-Hälften, Decken, Streifen-Hälse, Schaftnähte, Halsbrüche......mir fällt vorerst nix mehr ein.
Nichts, aber auch gar nichts hat sich gelöst oder hält nicht. Sogar eine Gitarre komplett aus dem "ewig arbeitenden" Holz hat bis heute (mehrere Jahre) an keiner Stelle nachgegeben (Schäftkopf, eingeleimter Hals, Bodiehälften)
Entscheidend ist die Leimfläche und ihre Vorbereitung. Holzleim wird nicht als Lückenfüller gebraucht. das Zauberwort heißt: "Dünn"
Auch wenn eine unsaubere Halstaschenleimstelle sehr nett mit dem ausquellenden Material geschlossen werden kann......

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#7

Beitrag von clonewood » 02.05.2010, 10:31

Entscheidend ist die Leimfläche und ihre Vorbereitung. Holzleim wird nicht als Lückenfüller gebraucht. das Zauberwort heißt: "Dünn"
Genau.....eine Leimfuge ist eine "tausendfache" Verdüblung ......der Leim hält vor allem durch das Verkrallen in den Poren.....(deshalb ritzen manche die Leimflächen von sehr feinporigen Hölzern mit dem Cutter)

und natürlich halten alle Weissleime (Ponalprodukte, Kleiberit...etc...)....jeder Tischler verwendet sie....

jhg hat aber die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Leime bereits aufgeführt

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#8

Beitrag von gkr » 03.05.2010, 07:56

Hab mir Bindan-P bestellt, Propellerleim. Ich glaub, der wurde bei Gearbuilder auch mal empfohlen. Ist relativ günstig zu bekommen, hab für die 500g incl Versand 12€ gezahlt.

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#9

Beitrag von bigherb » 03.05.2010, 09:20

stimmt, clonewood
aber Ponal Classic kann notfalls wieder gelöst werden. Ponal Express eher nicht.

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#10

Beitrag von gitarrenmacher » 04.05.2010, 17:01

Hier meine Hitliste.
Deckt sich weitestgehend mit Jörgs.
Alle Verleimungen beim Akustikgitarrenbau, wenn nicht anders angegeben. TITEBOND Classik
Hals-Korpusverbindung / Dovetail und Griffbrettzunge auf Decke. TITEBOND Hideglue
Kunststoffbindings aus Celluloid oder ABS. RUDERER L530 ( IMHO der Beste für unsere Zwecke )
Perlmuttinlays. Sekundenkleber, 5-min. Epoxy. Aber bitte gute Qualitäten wie Araldite oder R&G
Reparaturen von feinen Rissen bei denen leimen nicht möglich ist (feiner Zargen-oder Deckenriss): Sekundenkleber
Kopfbruch (der Klassiker) Wenn ganz auseinander und nicht gesplittert. TITEBOND Wenn der Bruch nicht durch ist UHU Endfest
Gelöster Hals oder Brücke bei Billiggitarren. PU-Leim

http://shop.rall-online.net/epages/6151 ... egories/90
Andreas erweitert Momentan sein Sortiment. Das Meiste wird bald bei ihm zu bekommen sein.

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#11

Beitrag von Otz » 04.05.2010, 22:25

gitarrenmacher hat geschrieben: Perlmuttinlays. Sekundenkleber, 5-min. Epoxy. Aber bitte gute Qualitäten wie Araldite oder R&G
Das interessiert mich näher. Findest Du den R&G-Kleber besser als den von Uhu? Wieso?

Edit: Ach ja, ich beziehe mich auf Epoxi

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#12

Beitrag von AxelW » 05.05.2010, 09:22

Hallo zusammen,

aus leidvoller Erfahrung meine Anmerkungen zum Sekundenkleber:
- das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
- Sekundenkleber hat die Eigenheit, auf verschiedenen Oberflächen einen weissen Schleier zu hinterlassen (im Umfeld der Klebung), den man nur sehr schlecht wegbekommt - in meinem Fall war das schwarzer, hochglänzender Kunststoff.
- und last, but not least: Das Zeug klebt überall - nur nicht da, wo es soll (ok, das ist eine generelle Eigenschaft von Kleber im allgemeinen).

(Und nein, ich mag das Zeug nicht - was mich nicht davon abhält, es ständig zu benutzen).

Gruß, Axel

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#13

Beitrag von clonewood » 05.05.2010, 09:30

aus leidvoller Erfahrung meine Anmerkungen zum Sekundenkleber:
- das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
ein winzig kleines Veto...du hast mit deiner Aussage natürlich vollkommen recht...

...ich möchte nur anmerken, dass sich Sekunden Kleber hervorragend bei Substanzdefekten an dunklen Griffbrettern etc..eignet um Löcher oder Absplitterungen beinahe unsichtbar zu füllen.....

Vorgehensweise:

- feinen dünnen Schleifstaub herstellen (vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das angesprochene Griffbrett)
- die Fehlstelle mit dem Sekundenkleber (Cyanoacrylat) betreufeln
- Schleifstaub darüber
- betreufeln
.
.
.
- etc..bis man einen Niveauüberstand hat
- bündig schleifen

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#14

Beitrag von AxelW » 05.05.2010, 09:57

clonewood hat geschrieben:...ich möchte nur anmerken, dass sich Sekunden Kleber hervorragend bei Substanzdefekten an dunklen Griffbrettern etc..eignet um Löcher oder Absplitterungen beinahe unsichtbar zu füllen.....
Ok - da reden wir ja auch von 'gepimptem' Sekundenkleber... :D

Wobei ich bei sowas normalerweise Pattex Stabilit bevorzuge - längere offene Zeit, gut färbbar (ich hab mal Zahnräder damit repariert und dabei die Masse mit Graphit gefärbt - hat mich echt gewundert, dass das gehalten hat), und im allgemeinen nicht ganz so eklig wie Sekundenkleber...

Gruß, Axel

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#15

Beitrag von Otz » 05.05.2010, 10:54

AxelW hat geschrieben: - das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
Aber nicht dickflüssig oder in Gelform. Du sprichst von der wässrigen Formulierung.

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#16

Beitrag von jhg » 05.05.2010, 12:12

AxelW hat geschrieben: - das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
- Sekundenkleber hat die Eigenheit, auf verschiedenen Oberflächen einen weissen Schleier zu hinterlassen (im Umfeld der Klebung), den man nur sehr schlecht wegbekommt - in meinem Fall war das schwarzer, hochglänzender Kunststoff.
- und last, but not least: Das Zeug klebt überall - nur nicht da, wo es soll (ok, das ist eine generelle Eigenschaft von Kleber im allgemeinen).

(Und nein, ich mag das Zeug nicht - was mich nicht davon abhält, es ständig zu benutzen).

Gruß, Axel
Deine Erfahrung teile ich nicht! Sekundenkleber ist im Gitarrenbau sehr universell einsetzbar - sogar auch für Spalte, die entstanden sind z.B. beim Binding. Evlt. muss man ein paar mal nachfüllen. Ich verwende ihn auch um Inlays einzukleben - evlt. braucht man etwas Schleifstaub dazu.
Allerdings scheint es größere Unterschiede in der Qualität zu geben. Ich hatte mal den von UHU und der war Mist. Gute Erfahrungen hab ich mit Pattex gemacht.
Sehr praktisch ist bei dünnflüssigem Kleber, dass dank der Kapillarkräfte der Kleber in die Klebestellen "hineingesaugt" wird. Man kann z.B. ein Rosette mit Furnierspänen trocken einlegen und dann satt mit Sekundenkleber beträufelnt. Evtl. macht es Sinn (gerade bei Fichte) die Oberfläche mit Lack zu versiegeln, damit der Kleber nicht zu weit ins Holz der Decke einzieht und es hinterher bei der Lackierung Farbunterschiede gibt.

Das mit dem weißen Schleier bei Kunststoffen stimmt. Deswegen nutze ich Sekundenkleber in solchen Fällen (Kunststoff oder lackierte Oberflächen) nur, wenn ich hinterher die Oberfläche nachbearbeite (schleifen, polieren)

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#17

Beitrag von gitarrenmacher » 05.05.2010, 12:25

OTZ hat geschrieben:
gitarrenmacher hat geschrieben: Perlmuttinlays. Sekundenkleber, 5-min. Epoxy. Aber bitte gute Qualitäten wie Araldite oder R&G
Das interessiert mich näher. Findest Du den R&G-Kleber besser als den von Uhu? Wieso?

Edit: Ach ja, ich beziehe mich auf Epoxi
Ich habe mit UHU Endfest 300 beste Erfahrungen gemacht. Ich glaube nicht, das R&G etwas ähnliches hat.
Ich habe mit R&G 5-min Epoxy und diversen Laminiersystemen ebenfalls beste Erfahrungen gemacht. 5min EP von Uhu habe ich nicht ausprobiert.
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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#18

Beitrag von AxelW » 05.05.2010, 12:32

Hallo zusammen,
OTZ hat geschrieben:
AxelW hat geschrieben: - das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
Aber nicht dickflüssig oder in Gelform. Du sprichst von der wässrigen Formulierung.
Stimmt - ich kenne es bislang aber auch nur in der dünnflüssigen Variante - müsste ich mich mal nach anderen 'Sorten' umsehen... Welche Produkte verwendet Ihr da?

Das sich das dünnflüssige Zeug kapillar einsaugt ist allerdings wirklich praktisch - hab ich auch schon einige male so benutzt.

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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#19

Beitrag von clonewood » 05.05.2010, 12:33

ich hatte vorhin die 10tel Angabe im Zitat überlesen und dachte bei Spaltfüllung sofort an Millimeterüberbrückungen wozu Sekundenkleber in der Tat wenig bis gar nicht geeignet ist.....

.....bei den von jhg beschriebenen Anwendungen habe ich auch nur gute Erfahrungen gemacht.....

bei mir ist es im übrigen umgekehrt.....bei "gleichsinnvoller" Anwendbarkeit von 2K oder Cyano, ziehe ich Cyano vor.....

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#20

Beitrag von gitarrenmacher » 05.05.2010, 12:36

AxelW hat geschrieben:Hallo zusammen,

aus leidvoller Erfahrung meine Anmerkungen zum Sekundenkleber:
- das Zeug ist in KEINSTER Form spaltfüllend, d.h. man kann damit nix kleben, was auch nur den Hauch eines Spaltes (mehr als ein Zehntel) beinhaltet.
- Sekundenkleber hat die Eigenheit, auf verschiedenen Oberflächen einen weissen Schleier zu hinterlassen (im Umfeld der Klebung), den man nur sehr schlecht wegbekommt - in meinem Fall war das schwarzer, hochglänzender Kunststoff.
- und last, but not least: Das Zeug klebt überall - nur nicht da, wo es soll (ok, das ist eine generelle Eigenschaft von Kleber im allgemeinen).

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Gruß, Axel
Deine Aussage ist nicht nur nicht ganz richtig, sondern schlichtweg falsch.
Es gibt sehrwohl spaltfüllend eingestellte Cyano-kleber. Es gibt z.B. Reparaturkleber mit Spaltfüllvermögen über 0,1mm, Schwarz eingefärbte, Dauerelastische ......
Es gibt ebenso CA-Kleber, die nur minimalen bis gar keinen weissen Niederschlag auf Kunststoff erzeugen. Die haben oft die Eigenschaft länger abzubinden. Sehr oft ist aber auch der Einsatz von Beschleuniger -Aktivator oder Kicker- schuld an der Misere.

Du hast einfach nicht das richtige Produkt verwendet.
Und mal so eine kleine Orientierungshilfe in Sachen Preis. 20Gramm Sekundenkleber bekommt man im Modellbauhandel ab 2,50. Mehr ist das Zeug aber auch nicht wert. Qualitäten von Loctite, Sekumet oder R&G habe ihren Preis.
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Re: Welcher Leim zum Bau von Gitarren?

#21

Beitrag von AxelW » 05.05.2010, 13:29

Hallo nochmal,
gitarrenmacher hat geschrieben:Deine Aussage ist nicht nur nicht ganz richtig, sondern schlichtweg falsch.
Let me rephrase that...

Mit dem Standard 08/15 dünnflüssigen Sekundenkleber kann man keine Spalte füllen. Etwas anderes habe ich als Amateur aber noch nie verwendet (mir war auch nicht bewusst, dass es da andere Arten gibt - aber man lernt ja dazu).
gitarrenmacher hat geschrieben:Du hast einfach nicht das richtige Produkt verwendet.
Jup. Mea maxima culpa.

Ich war davon ausgegangen, dass viele andere unter dem Stichwort 'Sekundenkleber' das gleiche abgeheftet haben, wie ich - es gab schon desöfteren Threads, in denen es genau deswegen Probleme gab. Mehr wollte ich damit auch gar nicht ausdrücken.

Ergebnis: Ich werde mir diese Produkte mal angucken und meinen Giftschrank adequat ergänzen - Sorry, falls ich hier das Niveau runtergezogen haben sollte.

Gruß, Axel

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