Beize - spiritus vs. wasserlöslich
- Oleg
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Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Habe gerade 2 verschiedene Sorten Tütenbeize von Clou
in der Hand, und fragte mich was der Unterschied zwischen
wasser und spirituslöslicher Sorte ist.
Sind sie mischbar ?
Kann man sie übereinander verwenden ?
Naja, hoff es ist jemand hier schlauer als ich ....
thx vorab
in der Hand, und fragte mich was der Unterschied zwischen
wasser und spirituslöslicher Sorte ist.
Sind sie mischbar ?
Kann man sie übereinander verwenden ?
Naja, hoff es ist jemand hier schlauer als ich ....
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- Simon
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Hey Oleg.
Wie der Name schon sagt ist wasserlösliche in Wasser und spiritlösliche in einem anderen Lösungsmittel löslich (steh grad auf der Leitung, weiß nicht in welchem, werds nich nachposten!).
Mischbar sind sie nicht, da sie nicht das selbe Lösungsmittel benötigen.
Allerdings können sie nacheinander aufgetragen werden, wobei hier der Vorteil ist das die Beizen nicht ineinander verrinnen.
Ich persönlich verwende immer wasserlösliche, den Rest kann man nämlich immer wegkippen, da kein Lösungsmittel im spiel ist.
Wie der Name schon sagt ist wasserlösliche in Wasser und spiritlösliche in einem anderen Lösungsmittel löslich (steh grad auf der Leitung, weiß nicht in welchem, werds nich nachposten!).
Mischbar sind sie nicht, da sie nicht das selbe Lösungsmittel benötigen.
Allerdings können sie nacheinander aufgetragen werden, wobei hier der Vorteil ist das die Beizen nicht ineinander verrinnen.
Ich persönlich verwende immer wasserlösliche, den Rest kann man nämlich immer wegkippen, da kein Lösungsmittel im spiel ist.
- Otz
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Falsch. Auch in der wasserlöslichen Beize sind Farbstoffe und Pigmente, die Umweltgefährlich sind und daher nicht ins Abwassersystem gehören.filzkopf hat geschrieben: Ich persönlich verwende immer wasserlösliche, den Rest kann man nämlich immer wegkippen, da kein Lösungsmittel im spiel ist.
- Simon
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
ui wieder was gelernt, gottseidank hab ich noch nicht viel gebeizt.
- 12stringbassman
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Würde ein mit Spiritusbeize eingefärbtes Stück Holz abfärben, wenn es während einer späteren Bauphase mit wasserhaltigem Leim und/oder Wasserbeize in Berührung käme?
Konkret habe ich vor, in Zukunft nur noch tropenholzfreie Instrumente zu bauen. Also ohne Ebenholz, Wenge, Palisander etc. pp.
Da einheimische Laubhölzer aber oftmals nicht dunkel genug sind für Trennfurniere, Griffbretter u.ä. würde ich z.B. schwarz eingefärbtes Ahornfurnier nehmen wollen.
Konkret habe ich vor, in Zukunft nur noch tropenholzfreie Instrumente zu bauen. Also ohne Ebenholz, Wenge, Palisander etc. pp.
Da einheimische Laubhölzer aber oftmals nicht dunkel genug sind für Trennfurniere, Griffbretter u.ä. würde ich z.B. schwarz eingefärbtes Ahornfurnier nehmen wollen.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"
- khal
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Ich habe mir die Eingangsfrage auch schon gestellt.
Selbst habe ich nur zweimal in meinem Leben und zwar wasserlösliche Beize verwendet (vor meinen Gitarrenbastelzeiten…)
Nach einigem überlegen bin ich aber etwas stutzig geworden.
Wasser und Alkohol (Spiritus) sind doch mischbar. Im Gegensatz zur Vermengung von Wasser mit anderen organischen, öligen Substanzen bilden sich doch keine zwei Phasen, oder? Das würde doch bedeuten, dass aufgelöste Spiritus- und Wasserbeizen mischbar sein müssten (was dann beim Auftragen passiert ist mir dann allerdings unklar).
Wenn die Beizen allerdings getrocknet sind könnte es tatsächlich den Vorteil haben , dass sie sich nicht gegenseitig anlösen. Kann jemand diese theoretischen Überlegungen mit persönlicher Erfahrung belegen/widerlegen?
Das Ganze interessiert mich auch recht aktuell, da ich einen rohen Korpus habe den ich möglicherweise beizen und ölen wollte.
Hier auch gleich meine Frage: sollte ich bei geplanter Ölbehandlung eine Spiritus oder Wasserbeize verwenden? Vom Gefühl würde ich sagen Wasserbeize….
Selbst habe ich nur zweimal in meinem Leben und zwar wasserlösliche Beize verwendet (vor meinen Gitarrenbastelzeiten…)
Nach einigem überlegen bin ich aber etwas stutzig geworden.
Wasser und Alkohol (Spiritus) sind doch mischbar. Im Gegensatz zur Vermengung von Wasser mit anderen organischen, öligen Substanzen bilden sich doch keine zwei Phasen, oder? Das würde doch bedeuten, dass aufgelöste Spiritus- und Wasserbeizen mischbar sein müssten (was dann beim Auftragen passiert ist mir dann allerdings unklar).
Wenn die Beizen allerdings getrocknet sind könnte es tatsächlich den Vorteil haben , dass sie sich nicht gegenseitig anlösen. Kann jemand diese theoretischen Überlegungen mit persönlicher Erfahrung belegen/widerlegen?
Das Ganze interessiert mich auch recht aktuell, da ich einen rohen Korpus habe den ich möglicherweise beizen und ölen wollte.
Hier auch gleich meine Frage: sollte ich bei geplanter Ölbehandlung eine Spiritus oder Wasserbeize verwenden? Vom Gefühl würde ich sagen Wasserbeize….
So what...?....
- 12stringbassman
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Wasserbeize und anschließen Ölen geht einwandfrei, da verläuft nix und abfärben tut's auch nicht.khal hat geschrieben:sollte ich bei geplanter Ölbehandlung eine Spiritus oder Wasserbeize verwenden? Vom Gefühl würde ich sagen Wasserbeize….
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- capricky
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Die Spiritusbeize ist "besser"! Sie enthält angemischt in Spiritus nur 4% Wasser. Lösungsmittel verdunstet schneller, Holz quillt weniger auf als bei Wasserbeize. Spiritusbeize kann auch zum anfärben von Klarlacken verwendet werden, wenn man sie in zum Lack passenden Lösungsmittel auflöst.Chisi hat geschrieben:und was ist jetzt "besser"?
also welche Vor-/Nachteile haben die jeweiligen Beizen?
Die kann man auch gut (am besten) mit der Spritzpistole auftragen, nicht alle Pistolen sind "wasserfest".
Nachteil - Gesundheits-, Brand- und Explosionsgefährdung.
capricky
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
PS. "Nachteile Spiritus-Beize"
nicht aus Erfahrung, aber der Rede nach können Spiritus-Beizen beim Überlackieren auch mal "Bluten", wenn der Lack das gleiche Lösungsmittel benutzt. Das sieht man dann wohl z.B. am Binding, oder im Falle von "Bursting" - aber wie gesagt, das habe ich nur aufgeschnappt nicht erfahren
könnte sogar im Stewmac Finishing Book angesprochen sein ?!
nicht aus Erfahrung, aber der Rede nach können Spiritus-Beizen beim Überlackieren auch mal "Bluten", wenn der Lack das gleiche Lösungsmittel benutzt. Das sieht man dann wohl z.B. am Binding, oder im Falle von "Bursting" - aber wie gesagt, das habe ich nur aufgeschnappt nicht erfahren
könnte sogar im Stewmac Finishing Book angesprochen sein ?!
- clonewood
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
natürlich...die Gefahr des "blutens" ist da....ich würde sie aber als minimal einschätzenLex Luthier hat geschrieben:PS. "Nachteile Spiritus-Beize"
nicht aus Erfahrung, aber der Rede nach können Spiritus-Beizen beim Überlackieren auch mal "Bluten", wenn der Lack das gleiche Lösungsmittel benutzt. Das sieht man dann wohl z.B. am Binding, oder im Falle von "Bursting" - aber wie gesagt, das habe ich nur aufgeschnappt nicht erfahren
könnte sogar im Stewmac Finishing Book angesprochen sein ?!
wenn das Holz direkt gebeizt wird saugt sich ein Teil in die Fasern...der Überstand sollte ja stets vertrieben werden.....
ist der Farbstoff dem Lack beigemengt, so ist er auch gut gebunden.....
anders sieht es aus wenn Poren mit Farbstoff gefüllt werden.....dort ist dann eine relativ hohe Konzentration....und es kann Bluten....
die Intensität des Blutens wiederum ist auch abhängig von der Menge des aufgetragenen Lacks / Anteil des Lösemittels
unterm Strich passiert aber eigentlich immer unvorhergesehens sobald mit Farbstoffen herumgepunscht wird....so meine Erfahrung...
-
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Re: Beize - spiritus vs. wasserlöslich
Als ich Wasserbeize auf mein aus Ahornmesserfurnier gesperrtes Schlagbrett aufgetragen habe, hat es sich durchbegogen wie ein Flitzebogen, das hab ich auch nicht wieder weggekriegt. Das sollte mit Spiritusbeize nicht oder zumindest weniger passieren.
Die Sache mit dem Bluten wird im Guitar Finishing Book beschrieben, allerdings hauptsächlich als positives Merkmal. Im Zusammenhang mit einem Cherryred Finish wurde in frühen Gibson-Jahrgängen so verfahren, dass lediglich ein eingefärbter Porenfüller auf das Mahagony aufgetragen wurde und dann mit Nitro-Klarlack überlackiert wurde. Der Nitrolack löst dann die Farbe an und diese blutet in den eigentlich farblosen Lack, so dass der Lack sozusagen nachträglich eingefärbt wird. Angeblich entsteht dadurch eine Art 3D Effekt, zumindest soll das Finish sehr plastisch rüberkommen.
Wenn man dieses Vorgehen nachempfinden will, kann man auf Produkte der Firma Clou zurückgreifen. Ebenso wie bei der Pulverbeize gibt es ja auch die Spachtelmasse in wasserlöslich und lösemittelhaltig. Man greift also zur lösemittelhaltigen Spachtelmasse und färbt diese mit der Spiritusbeize ein. Anschließend wird Schnellschliffgrund grundiert und dann mit Nitrolack überlackiert.
Ähnlich hat es ja auch Frank Deimel damals im Gitarre&Bass Workshop beschrieben.
Da die Lösemittelbeize ja auch benutzt werden kann, um direkt den Nitrolack einzufärben, kann man für Reperaturen und Ausbesserungen (bei Durchschliff...) den gleichen Farbton verwenden.
Übrigens gibt es zum Einfärben von Lacken/Porenfüllern auch spezielle Abfärbetinkturen (u.a. auch von Clou).
Ein weiterer Unterschied zwischen wasserlöslicher Beize und Spiritusbeize ist, dass es die Wasserbeize im Baumarkt gibt (z.B. Praktiker) während man die Spiritusbeize im Cloushop bestellt (oder sich anderweitig besorgt).
Ich erinnere mich vage, mal gelesen zu haben, dass bei PRS sowohl wasserlösliche als auch Spiritusbeizen zum Einsatz kommen. Ich hab das so verstanden, dass das auch durchaus bei der gleichen Gitarre der Fall ist. Über den genauen Wortlaut bin ich mir nicht sicher, aber es war sowas wie "...es wird eine Mischung aus Wasserbeize und Lösemittelbeize verwendet". Allerdings bezweifle ich, dass die da die beiden Flüssigkeiten verpanschen. Abgesehen davon ist bei meinen PRS Klampfen eindeutig eingefärbter Lack verwendet worden, die sieht man bei den Lackabplatzern eindeutig das helle Ahorn (Sunburst und Goldtop).
Die Sache mit dem Bluten wird im Guitar Finishing Book beschrieben, allerdings hauptsächlich als positives Merkmal. Im Zusammenhang mit einem Cherryred Finish wurde in frühen Gibson-Jahrgängen so verfahren, dass lediglich ein eingefärbter Porenfüller auf das Mahagony aufgetragen wurde und dann mit Nitro-Klarlack überlackiert wurde. Der Nitrolack löst dann die Farbe an und diese blutet in den eigentlich farblosen Lack, so dass der Lack sozusagen nachträglich eingefärbt wird. Angeblich entsteht dadurch eine Art 3D Effekt, zumindest soll das Finish sehr plastisch rüberkommen.
Wenn man dieses Vorgehen nachempfinden will, kann man auf Produkte der Firma Clou zurückgreifen. Ebenso wie bei der Pulverbeize gibt es ja auch die Spachtelmasse in wasserlöslich und lösemittelhaltig. Man greift also zur lösemittelhaltigen Spachtelmasse und färbt diese mit der Spiritusbeize ein. Anschließend wird Schnellschliffgrund grundiert und dann mit Nitrolack überlackiert.
Ähnlich hat es ja auch Frank Deimel damals im Gitarre&Bass Workshop beschrieben.
Da die Lösemittelbeize ja auch benutzt werden kann, um direkt den Nitrolack einzufärben, kann man für Reperaturen und Ausbesserungen (bei Durchschliff...) den gleichen Farbton verwenden.
Übrigens gibt es zum Einfärben von Lacken/Porenfüllern auch spezielle Abfärbetinkturen (u.a. auch von Clou).
Ein weiterer Unterschied zwischen wasserlöslicher Beize und Spiritusbeize ist, dass es die Wasserbeize im Baumarkt gibt (z.B. Praktiker) während man die Spiritusbeize im Cloushop bestellt (oder sich anderweitig besorgt).
Ich erinnere mich vage, mal gelesen zu haben, dass bei PRS sowohl wasserlösliche als auch Spiritusbeizen zum Einsatz kommen. Ich hab das so verstanden, dass das auch durchaus bei der gleichen Gitarre der Fall ist. Über den genauen Wortlaut bin ich mir nicht sicher, aber es war sowas wie "...es wird eine Mischung aus Wasserbeize und Lösemittelbeize verwendet". Allerdings bezweifle ich, dass die da die beiden Flüssigkeiten verpanschen. Abgesehen davon ist bei meinen PRS Klampfen eindeutig eingefärbter Lack verwendet worden, die sieht man bei den Lackabplatzern eindeutig das helle Ahorn (Sunburst und Goldtop).
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