Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Nauerter
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Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#1

Beitrag von Nauerter » 01.02.2018, 17:29

Hallo,

ich bin seit längerem am meinem Gitarren Projekt dran. Ich hab mich vorher in vielen Bereichen schlau gemacht und bisher ist alles super gelaufen!
Mein grundsätzliches Vorgehen bestand bisher in schleifen - dunkle beize zum anfeuern - schleifen - beize- schleifen ,... ein Endlosspiel.
Geschliffen habe ich meistens mit 400er oder gegen Ende hin 600er Schleifpapier und als Beize habe ich wasserlösliche Clou Tütenbeize genutzt.

Nun zu meinem vermutlich ersten Fehler: beim letzten Beizvorgang habe ich den Rand der Gitarre für ein Burstfinish mehrmals nass in nass nachgebeizt, da er mir nie dunkel genug war. Kann es sein, dass das Holz hier irgendwann vollgesogen war und keine weitere Farbe aufgenommen hat (später mehr)?

Nachdem ich mich mit Klarlack- und Hartölversiegelungen auseinandergesetzt habe, habe ich mich für einen Nitrolack zum Pinseln entschieden, da ein Freund gute Erfahrungen damit gemacht hat.

Gestern habe ich eine dünne Schicht Clou Holzgrundierung mit dem Pinsel gleichmäßig aufgetragen. Eben hab ich Grundierung nass angeschliffen (600er Papier, da mir das auf der Grundierung beschriebene 240er sehr grob schien) und ohne großen Druck habe ich direkt jede Menge Farbe regelrecht "weggespült". Lag dies vielleicht daran, dass ich zu viel nass in nass aufgetragen habe? Bei meinen vorherigen, bewussten Schleifvorgängen musste ich richtig viel wegschleifen, um eine saubere Ausgangslage für die nächste Beizschicht zu bekommen.

:!:
Soviel zum Vorgeplänkel. Jetzt meine Hauptfrage: Im momentanen Zustand (auch wenn ich das Holz nass mache um ein besseres Bild zu bekommen, da das angschliffene natürlich erst einmal matt erscheint) ist mir zu viel von dem Burst, vor allem die kräftige rote Farbe, verloren gegangen und ich würde den Rand gerne dunkler nachbeizen. Wie tief ist die Grundierung eurer Erfahrung nach eingezogen, wie tief muss ich runterschleifen und kann ich nochmal nachbeizen, oder bekomme ich "Farbflecken" falls noch Reste von der Grundierung vorhanden sind. (Ich würde ungern wieder zu viel wegschleifen) Oder zaubert mir der Klarlack die Farbe wieder deutlich kräftiger hervor?

Fragen über Fragen,
ich hoffe ihr könnt mir helfen. (think)
Gruß

Anbei noch 2 Fotos vor dem Grundieren und eins nach der angeschliffenen Grundierung.
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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#2

Beitrag von Sven » 01.02.2018, 18:13

Hast Du vielleicht noch Verschnittreste von dem Holz übrig, an denen du das gefahrlos testen kannst?

Achte beim Testen aber darauf, dass Dein Holzstück ebenfalls eine Wölbung ähnlich der Decke hat, denn dort hast du Bereiche der Fläche an denen die Fasern enden, und diese nehmen die Beize/Frabe/Grundierung/Lack anders auf, als die ebenen Bereiche, wo die Holzfasern parallel zur Oberfläche laufen.

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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#3

Beitrag von Nauerter » 01.02.2018, 18:28

Hi Sven,

Danke für deine Antwort.
Verschnittreste habe ich leider keine, da ich mir die Gitarre als Bausatz bestellt habe. :(

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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#4

Beitrag von penfield » 01.02.2018, 20:18

Ist das Top furniert?
(Ich vermute es, da das Schleifbild so aussieht und es sich um einen Bausatz handelt; die Bilder sind aber nicht eindeutig)
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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#5

Beitrag von Nauerter » 01.02.2018, 20:52

Sorry, hätte ich noch schreiben sollen. Richtig erkannt: Ahorn-Furnier auf Linde-Korpus.

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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#6

Beitrag von Poldi » 02.02.2018, 05:39

Bei dem Furnier wäre ich jetzt ganz vorsichtig mit dem schleifen, da bist du ruck zuck durch.
Die Grundierung bekommst du, ohne die Beize an- bzw. wegzuschleifen nicht runter und dann ist das Furnier auch platt.
Aber ich denke Du machst dir da zu viel Sorgen, geh mal erneut mit Klarlack drüber und das Ganze wird wieder dunkler.
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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#7

Beitrag von AsturHero » 02.02.2018, 06:59

ansonsten wenn du auf Nummer sicher gehen willst, ohne schleifen zu müssen, HArtöl mit Farbpigmenten färben und eine dünne Schicht aufbringen, und nach dem trocknen wie geplant mit Klarlack versiegeln
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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#8

Beitrag von penfield » 02.02.2018, 09:46

Ich habe am Anfang auch diese Bausätze gebaut. Die Furniere nahmen da meist nicht viel Beize auf, weil dünn und mit Klebstoff ziemlich gesättigt. Das Anfeuern der Riegel durch beizen und schleifen hat da schon deshalb nicht besonders gut funktioniert; jetzt einmal abgesehen davon, dass diese Furniere aufgrund ihrer Dünne recht schnell durchgeschliffen sind.

Ich finde, es schaut nicht schlecht aus und würde weitermachen wie Poldi schreibt, also Klarlack aufbauen.

Optional könntest du vor weiterem Klarlack die AhornRiegel vorher auf/nachmalen/ergänzen.

Gutes Gelingen.
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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#9

Beitrag von Nauerter » 02.02.2018, 12:23

Vielen Dank für eure zahlreiche Unterstützung!!

Ok das schleifen werde ich dann sein lassen, zumal ich dem Furnier durch das befeuern schon gut was weggeschliffen habe. Hartwachsöl habe ich sogar noch da, weil ich den Hals damit behandeln wollte um eine "holzigere" Oberfläche zu bekommen.
Auf jeden Fall werde ich dann jetzt ein paar Schichten Klarlack auftragen und abwarten wie das Ergebnis ist.

Nochmals vielen Dank und das Ergebnis werde ich natürlich präsentieren

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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#10

Beitrag von Nauerter » 04.02.2018, 15:40

So erste Rückmeldung:

die Farbe ist tatsächlich wieder deutlich dunkler durch der Klarlack geworden und sieht echt richtig gut aus !
Als neues Problem stellt sich nur heraus, dass sich der Klarlack -egal wie dick man ihn aufträgt- an 3 Teilflächen an Kopf, Vorder- und Rückseite scheinbar einfach in Luft auflöst und matte Flecken hinterlässt, die sich sehr holzig anfühlen...also so, als wäre gar kein Klarlack drauf. Und das trotz reinigen, Grundieren und schleifen. Ich werde das ganze jetzt mal 2 Tage trocknen lassen, leicht nass zwischenschleifen und dabei hoffen, dass sich auf den holzigen Stellen doch was Klarlack befindet und dann neue Schichten auftragen und mich wieder melden.
...Dass die Probleme immer auf der Zielgraden auftauchen müssen :(
Schönen Sonntag!

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Re: Beizen nach (dünnem) Grundieren und Schleifen möglich?

#11

Beitrag von AsturHero » 04.02.2018, 16:40

die Stellen sind nicht richtig grundiert/bzw. nicht genug gefüllert..da sackt der ganze Klarlack noch ein, bzw. wird komplett eingesogen....lass mal anständig trocknen und dann halt immer weiter LAck aufbauen....
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