Polyesterlack überlackieren

[JacobWieder]

Hallo,
ich habe eine Frage, hoffe das Thema wurde nicht schon irgendwo behandelt, per Suchfunktion habe ich leider nichts gefunden.

Ich habe eine Mexico-Telecaster von Fender, laut Angaben mit Polyesterlack. An ein paar Stellen ist mir der Lack abgeplatzt und ich wollte das Reparieren (im Nachhinein hätte ich es besser bleiben lassen). Ich hab den abgeplatzten Lack wieder angeklebt, die Stelle (schwarz) übersprüht und wollte anschließend die ganze Gitarre anschließend neu mit Klarlack überlackieren (Sie hat ein Sunburst). Benutzt habe ich einen Lack aus dem Autoteilehandel: Ralley Fast Finishhttps://www.auspuffanlage.de/Sonderpost ... Gwod98YM-A

Ich hab mehrere Schichten klarlackiert. Alles sah soweit sehr gut aus, aber als ich zwei Wochen später die Gitarre feinschleifen und polieren wollte habe ich gemerkt dass er nicht richtig auf dem alten Lack haftet. Ich konnte ihn teilweise wie eine Haut abziehen. Ich habe den neuen Lack jetzt wieder runtergeholt (mit Aceton ist er wieder flüssig geworden).
Naja die Gitarre sieht jetzt natürlich super aus. Jetzt meine Frage: Gibt es einen Lack, der auf dem Polyester hält? Ich war heute nochmal in einem Lackierzubehörhandel, wo mir ein transparentes Plastikhaftgrundspray empfohlen wurde, auf den ich dann mit Acryllack sprühen könnte. Aber eine Garantie, dass es hält konnte er mir natürlich auch nicht geben.
Vielen Dank schon Mal im Voraus und Grüße
Jacob

[capricky]

Jeder Lack hält auf Polyesterlack. Nur muß man den vor dem Lackieren entfetten, eventuell auch fein(st) Schleifen.

capricky

[JacobWieder]

Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort! Dann hoffe ich dass es an einer Fettdreckschicht lag. Ich werde es nochmal mit einer anderen Lackmarke probieren. Entfettet man das dann mit irgendeinem speziellem Mittel?

[capricky]

Nichts spezielles, Aceton, Isopropanol (aus der Apotheke), Spiritus, Bremsen-/Kupplungsreiniger...

capricky

[AsturHero]

dann ist es auch wichtig, das der neue Lack immer in sehr dünnen Schichten aufgetragen wird und auch wichtig ist das die jewilige Schicht genug Zeit zum Ablüften des Lösungsmittel hat (steht i.d.R. immer auf den Dosen/Lack drauf, wie lange man zwischen den Schichten warten soll)..sonst kann es passieren, das der neue LAck zwar oberflächlich super fest ist, aber die darunter liegenden Schichten noch weich sind/bleiben so das sich sämtliche Gewebemuster einer Hose oder der Fingernagelabruch leicht zu sehen ist...

Hatte mal auch einen Kandidaten, wo ich zu schnell zu viele Schichten aufgetragen hatte..selbst nach 3/4 Jahr waren die unteren LAckschichten immer noch nicht ganz ausgehärtet....DIeses Bass ist und bleibt mein "nur im stehen spielen" Bass

[JacobWieder]

Alles klar, Vielen Dank für die Tipps! Gestern hab ich die Gitarre angeschliffen und mit viel Aceton gereinigt. Ich gehe heute nochmal ins Lackhandelgeschäft und kaufe das Teuerste Dann wird der nächste Versuch hoffentlich besser.

[capricky]

dann ist es auch wichtig, das der neue Lack immer in sehr dünnen Schichten aufgetragen wird und auch wichtig ist das die jewilige Schicht genug Zeit zum Ablüften des Lösungsmittel hat (steht i.d.R. immer auf den Dosen/Lack drauf, wie lange man zwischen den Schichten warten soll)..sonst kann es passieren, das der neue LAck zwar oberflächlich super fest ist, aber die darunter liegenden Schichten noch weich sind/bleiben so das sich sämtliche Gewebemuster einer Hose oder der Fingernagelabruch leicht zu sehen ist...

Hatte mal auch einen Kandidaten, wo ich zu schnell zu viele Schichten aufgetragen hatte..selbst nach 3/4 Jahr waren die unteren LAckschichten immer noch nicht ganz ausgehärtet....DIeses Bass ist und bleibt mein "nur im stehen spielen" Bass

Bei einer Polyestergrundierung passiert das Einsacken nicht. Natürlich sind bei Nitrolackenn die Trockenzeiten zu beachten. Aber man braucht auch viel weniger Lackschichten. Bei Acryllacken (die auch nach "Nitro" stinken) sind wiederum Zeitfenster zu beachten. Zu lange Wartezeiten zwischen den einzelnen Schichten erfordert sonst wieder einen Zwischenschliff, damit es haftet. (Sollte alles so auf der Dose stehen)
Eine Polyestergrundierung mit nachfolgender Nitro- oder Acryllackierung war auch das "Geheimnis" früherer Fenderlackierungen. Das beschleunigt ungemein die Trocknungszeiten der gesamten Lackierung. Zeit ist Geld und wochenlang trocknende Gitarrenteile sind gebundenes, totes Kapital. Leo Fender war ein technisch hochbegabter Buchhalter, die Grundlage seines Erfolgs!

capricky

[JacobWieder]

nochmal danke an Capricky, Das mit den Wartezeiten ist ein guter Hinweis (der übrigens nicht auf der Dose steht ) Ich hatte bei meiner ersten Lackierung jeweils einen Tag gewartet bis ich die nächste Schicht aufgetragen habe. Das könnte auch (mit) erklären warum es dann nicht gehaftet hat.