Empfehlung für Sprühdosenlackierer

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Bastelmann
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Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#1

Beitrag von Bastelmann » 24.01.2017, 08:54

Im Lauf des letzten Jahres habe ich etliche Autoteile (Schaltknäufe und ein Holzlenkrad aus Walnussmaser) per Sprühdose klarlackiert.
DSC02618_zpsvd4pt6dj.jpg
In diesem Zusammenhang habe einen Sprühdosenklarlack entdeckt, mit dem ich so gute Erfahrungen gemacht habe, daß ich dafür eine Empfehlung aussprechen möchte:

http://www.spraymax.de/index.php?id=361

Es handelt sich um einen hochglänzenden 2K-Acryllack, den es auch in diversen RAL-Farben oder Matt-Klar gibt. Durch die kurze Ablüftzeit ist es möglich, etwa alle 10 Minuten (abhängig von der Umgebungstemperatur) eine neue Schicht aufzutragen und so innerhalb kurzer Zeit die gewünschte Endschichtstärke zu erreichen. Innerhalb eines Tages ist der Lack völlig durchgehärtet und kann geschliffen und poliert werden. Das gefürchtete Nachsacken in Holzporen gibt es bei dem Lack nicht. Beim Schleifen und Polieren merkt man, daß dieser Lack ganz erheblich abriebfester ist als z.B. einfacher Nitrolack. Im Endergebnis lässt sich eine hochtransparente Beschichtung mit außerordentlichem Glanzgrad erreichen. Angebrochene Dosen lassen sich im Tiefkühlfach ohne weiteres mindestens einige Tage lang lagern. Die Düse sprüht sauber und breit und ist gut geeignet für größere Flächen (Gitarrenbody o.ä.). Für kleinere Flächen empfiehlt sich die Verwendung feinerer Düsen, die es z.B. beim Gitarrenbastler für 50 Cents das Stück gibt.

Einschränkung: Da ich mit diesem Lack bislang noch kein Instrument lackiert habe, kann ich leider nicht sagen, ob der Lack auch gut schwingt und klingt. :lol:
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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#2

Beitrag von hatta » 24.01.2017, 10:19

(dance a) na endlich jemand, der auch diese Dosen entdeckt hat 8)

Ich nehme diesen Lack immer für Reparaturen an Motorrädern usw.
Ein top Produkt mit echt gewaltigen Eigenschaften (außer natürlich dass der Lack kein so gutes "Klangverhalten" wie Nitrolack hat :lol: ;) )

An ner Gitarre habe ich ihn allerdings auch noch nie probiert (hatte noch nix zum lackieren...)
Gruß
Harald

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#3

Beitrag von Bastelmann » 24.01.2017, 10:39

Was man noch erwähnen könnte: Die fertige Beschichtung ist temperaturunempfindlich. In meinem Auto hat sie sowohl Hitzeperioden als auch Minusgrade unbeschadet überstanden. Wer also Wert auf rissige Lackierungen legt, sollte etwas anderes verwenden.
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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#4

Beitrag von thoto » 24.01.2017, 11:49

Vielen Dank für deinen Hinweis! Muss ich auch mal ausprobieren! (clap3) (clap3) (clap3)

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#5

Beitrag von Poldi » 24.01.2017, 13:36

thoto hat geschrieben:
24.01.2017, 11:49
Vielen Dank für deinen Hinweis! Muss ich auch mal ausprobieren! (clap3) (clap3) (clap3)
dito. Danke.

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#6

Beitrag von Titan-Jan » 24.01.2017, 14:23

Super, danke für den Tipp!

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#7

Beitrag von Simon » 24.01.2017, 23:11

Super, danke! ist gespeichert! :)

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#8

Beitrag von Bastelmann » 25.01.2017, 10:23

Bitte, bitte. Heute morgen habe ich übrigens noch ein nützliches kleines Hilfsmittel entdeckt, um den Lackauftrag beim Sprühen zu optimieren:
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 26986.html
:D
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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#9

Beitrag von hatta » 25.01.2017, 14:10

:roll: ich frag mich wozu der aufwand...
Die bestrebungen der auto industeie gehen sowieso in vor eingefärbte anbauteile wo das grundmaterial bereits die endgültige farbe hat.

Klar... an ner stahl karosse geht das natürlisch nicht :D
Und warum sie die tropfengröße messen ist im bericht leider auch nicht ersichtlich, bzw. welche vorteile dieses gerät mit sich bringt.

Das klingt für mich jetzt so irgendwie " schalten Sie bei mir in der Zeitung 1 Seite Werbung und sie werden garantiert 100.000 neue Kunden in der nächsten Woche haben" (think)

Naja... manche kaufen aber auch gitarren um 100.000 eier :lol: (whistle) ...
Gruß
Harald

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#10

Beitrag von Bastelmann » 25.01.2017, 15:40

Ich nehme an, daß die Tropfengröße beim Lackieren mit der Gleichmässigkeit des Lackauftrags korreliert.
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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#11

Beitrag von hatta » 25.01.2017, 22:44

Naja...das ist ja klar, aber dafür muss dann ja eine lösung her, dienauch noch gleichmäßiger zerstäubt, als die jetzt in der lackierstraße verwendeten hochgeschwindigkeits rotationszerstäuber (think)
Gruß
Harald

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#12

Beitrag von thoto » 26.01.2017, 08:22

hatta hat geschrieben:
25.01.2017, 22:44
Naja...das ist ja klar, aber dafür muss dann ja eine lösung her, dienauch noch gleichmäßiger zerstäubt, als die jetzt in der lackierstraße verwendeten hochgeschwindigkeits rotationszerstäuber (think)
Ich denke, genau diese Veränderungen/Verbesserungen an den Zerstäubungsverfahren wollen sie damit messen können... (think)

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#13

Beitrag von numbypumby » 18.03.2017, 16:26

Hallo Bastelmann,

Von mir auch vielen Dank für das Vorstellen des Lackes. Hast du dabei einen Porenfüller benutzt und dafür vielleicht eine Empfehlung? Würde der Clou SSG mit ausreichend Trockungszeit als Grundlage funktionieren?

Danke und ein schönes Wochenende!

Matthias

Bastelmann hat geschrieben:
24.01.2017, 08:54

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#14

Beitrag von kehrdesign » 18.03.2017, 18:48

SSG ist eigentlich kein richtiger Füller, sondern Lack mit höherem Füllstoffanteil. Für porenarmes Holz wie Ahorn kann das ausreichen. Bei tiefen Poren (wie beispielsweise in Nussbaum) wirst Du mit NC-Lackmaterial ohne richtig zu füllen nicht glücklich werden.

Ich mache das mit Schellack und Bimsmehl; darauf hat bei mir nicht nur Nitrolack bestens funktioniert. Noch effektivere Füller wie Epoxi bieten sich natürlich auch an.

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#15

Beitrag von numbypumby » 19.03.2017, 00:00

Danke für deine Antwort. Beim Ahorn mache ich mir auch weniger Sorgen. Ich habe einen Sandwichkorpus aus zwei Ahorndecken und einer Mittellage Mahagoni. Das ist sehr grobporig. Decke und Boden sollen gleich gebeizt werden, Mittellage nicht und anschließend alles mit Klarlack lackiert werden.

Beim Gitarrenbastler wird auch ein Porenfüller angeboten, allerdings auch nicht ganz billig. Vielleicht gebe ich dem eine Chance und anschließend dem im Thread vorgeschlagenen Klarlack.
Auf umfangreiche Schleifarbeit und Politur bin ich schon eingestellt..😄

Gute Nacht,
Matze

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#16

Beitrag von kehrdesign » 19.03.2017, 01:57

Jetzt muss ich nochmal ergänzen:
Durch die SSG-Erwähnung (der ist ja auf Nitro-/NC-Basis) bin ich fälschlicherweise auch von Nitrolack ausgegangen; bitte um Entschuldigung. Der vom Bastelmann empfohlene 2K-Lack allerdings ist deutlich anders geartet als das Nitro-Material. Der 2K-Lack schwindet bei weitem nicht so stark und lange, löst bei einer neuen Schicht das bereits Getrocknete nicht wieder an und härtet auch viel schneller aus. Ergebnis ist eine sehr stabile Schicht, so dass auch Mahagoni ohne Füller geschlossenporig hinzubekommen ist.

Wenn man allerdings füllt (auch 2K-Lack hält auf Schellack) kann man einige Schichten Lack und Zwischenschliffe sparen. Ob das aber preisgünstiger ist, liegt wohl hauptsächlich am Preis des gewälten Füllers. Letztens habe ich grobporige Sumpfesche mit Schellack/Bimsmehl gefüllt, daraufhin haben drei Schichten 2K-Lack (allerdings anderer als vom Bastelmann empfohlen) für eine Hochglanzpolitur völlig ausgereicht. Meine bisherigen Nitrolackierungen bestehen allesamt aus mindesten 14 Schichten.
Also Daumen hoch für den "Bastelmann"-Lack, sogar ohne Füller.

.

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#17

Beitrag von numbypumby » 19.03.2017, 11:13

Danke für die Berichtigung. Bislang habe ich nur mit TruOil geölt und gewachst und daher auch nur deren grain filler genutzt. Da fehlt mir beim Lack einfach die Erfahrung, wann wieviel Porenfüller verwendet werden muss.
Bastelmann's Lack scheint mir einiges bedienfreundlicher zu sein... Ich werde das mal testen.

Schönen Sonntag,
Matze

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#18

Beitrag von kehrdesign » 19.03.2017, 13:28

Wenn Du grain filler ohnehin besitzt, kannst Du diesen doch auch mal auf 'nem Reststück testen. Wenn er keine Ölbestandteile enthält und normaler Kunstharzlack darauf hält, sollte das für den 2K-Lack auch kein Problem sein.

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Re: Empfehlung für Sprühdosenlackierer

#19

Beitrag von penfield » 19.03.2017, 14:56

Danke! Gut zu wissen.
Ich kenne zwar so einen 2k Sprühklarlack von Dupli, den ich einmal vor Jahren verwendet habe und der gut funktioniert, den gibt es mWn aber nur in 200ml Dosen (für Normalverbraucher) - der Spraymax ist viel günstiger.

Habe die angebrochene Dose im Kühlschrank aufbewahrt - war nach einer Woche noch verwendbar.

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