Hier noch mein Nachtrag wie ich das Thema letztendlich gelöst habe.
Ich habe mich weitestgehend an der Vorlage der
klappbaren Lackierkabine aus den folgenden beiden Videos orientiert:
Teil 1:
https://www.youtube.com/watch?v=6qx9TU_-e5c
Teil2
https://www.youtube.com/watch?v=wrYY3m1USNc
Das Geniale an der Kabine ist, dass sie ausreichend Isolation zur Umwelt bietet, innerhalb von Minuten auf- und abgebaut ist, zusammengeklappt kaum Platz wegnimmt und auch kein Vermögen kostet.
Er geht in den Videos auf alle wichtigen Details an, weshalb ich mir hier eine Wiederholung spare und nur auf die Abweichungen eingehe.
Ich habe mich wie im Video für eine Größe von 2m x 2m x 2m entschieden, was schon sehr üppig ist für unsere Zwecke. Eine Grundfläche von 1,5m x 1,5m sollte es auch locker tun.
Zur Entlüftung dient ein Inline-Ventilator (
Vents TT160V): Bürstenlos, Gehäuse und Rotor aus Kunststoff, in der Hoffnung dafür zumindest amateurhaft etwas für den Ex-Schutz getan zu haben.
Rohrdurchmesser 160mm, Förderleistung 400-500 m³/h, für mein Empfinden wird der Lacknebel ausreichend schnell nach draußen befördert. Bei der Kabinengröße bedeutet das theoretisch einen Luftaustausch innerhalb einer Minute. Kommt auch dem gefühlten Eindruck nahe.
Um den "Feststoffanteil" aus dem Lacknebel zu filtern wird eine Dunstabzugshauben-Filtermatte vor die Absaugung gesetzt. Funktioniert prinzipiell ganz gut. Allerdings muss der Lackstaub dort alle paar Lackier-Stunden abgesaugt werden, da die Förderleistung ansonsten spürbar in die Knie geht.
Bei der Filterung der Zuluft kann man es sich einfacher machen als im Video gezeigt. Ich verwende zum Betreten der Kabine eine Staubschutztür, so eine mit Reißverschluss für Renovierungsarbeiten. Diese ist luftdurchlässig und sollte die meisten Staubpartikel und Textilpartikel aus der Zuluft fernhalten.
Mit das wichtigste beim Lackieren ist aber wohl Licht. Je mehr, desto besser.
Dazu hatte ich mir anfangs zwei
LED Lichtleisten von außen auf- bzw. an die Kabine gestellt. Zuletzt habe ich die Beleuchtung noch durch ein günstiges LED Panel mit 6500K (!) erweitert um eine flächigere Ausleuchtung zu bekommen.
Zusätzlich wurde noch eine Latte eingehangen, woran das Werkstück zum Lackieren bzw. Trocknen aufgehangen werden kann. Die Latte liegt einfach über zwei Blechstreifen an dem Außengerüst auf.
Bevorzugt werden die Teile aber in der Horizontalen lackiert. Dieses 2-Achs-Lackierhalter-Provisorium kann ich jedoch in der Form nicht weiterempfehlen.
Wie man sieht, alles in allem sehr rudimentär gelöst. Dennoch erfüllt die Kabine ihren Zweck. Das Werkstück wird vor umherfliegendendem Staub geschützt und die Umgebung vor'm Lacknebel, Lösungsmitteldämpfe werden nach abgeführt, zudem ist das ganze zügig aufgebaut und nimmt bei Nicht-Gebrauch nur wenig Platz ein.
Über Diskussion, Verbesserungsvorschläge, etc. würde ich mich freuen. Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen zum Bau der eigenen Lackierkabine vielleicht etwas Inspiration liefern.