Bau Lackierkabine

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Re: Bau Lackierkabine

#51

Beitrag von shocki » 02.05.2017, 11:30

Ich lackiere immer mit Maske. Ich denke allerdings das vielen Hobby Lackierern die Gefahren beim Wasserlack gar nicht bewusst ist. Mir ja wie gesagt auch nicht bewusst dass ich dringend einen Partikelfilter benötige. Der Lack ist wird ja als "ökologisch" im Gegensatz zum bösen Lösungsmittellack verkauft. Trotzdem geht es mir jetzt erst einmal darum, möglichst viel nach außen zu leiten. Die Maske kommt dann "on top".

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Re: Bau Lackierkabine

#52

Beitrag von hatta » 02.05.2017, 13:15

Also wenn ich euch eine Maske ans Herz legen darf, dann diese hier von 3M
Der Standart in jeder Lackiererei...

https://www.amazon.de/3M-Premium-Lackie ... ckiermaske


Natürlich könnt ihr auch diese hier nehmen, die ist günstiger, allerdings ist der Gummi der am Gesicht anliegt härter, nicht so angenehm und dichtet nicht so gut ab...
https://www.amazon.de/3M-Mehrweg-Halbm ... maske&th=1

Diese Masken sind wie erwähnt der Standart in den Lackierereien und halten bei guter behandlung ewig! Nach dem Lackiere nmit einem Tuch sauber Innen und Außen abwischen (man schwitzt ja und das Kondenswasser vom Athem sammelt sich innen) und man hät nächstes mal eine saubere Maske.
Aufbewahrt werden die Masken wegen dem Aktivkohlefilter in einem verschlossenen Plastikbeutel (am besten ein Zipp Beutel oder so). Dann halten die Aktivkohle Filter länger.

Getauscht werden sollten die Filter aber doch hin und wieder, da die Aktivkohle durch die Luftfeuchtigkeit ihre Filterwirkung verliert.
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#53

Beitrag von shocki » 02.05.2017, 13:21

Ich habe die hier. Sollte sehr ähnlich sein. Ich vermute, die wolltest Du verlinken.
https://www.amazon.de/3M-Halbmaskenk%C3 ... R29GG6F90D

Wenn du sagst, dass die andere Maske dichter wäre würde ich die evtl. mal probieren. Das mit dem Luftdicht verschließen habe ich auch erst kürzlich gelernt. Ist natürlich sinnvoll.

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Re: Bau Lackierkabine

#54

Beitrag von hatta » 02.05.2017, 13:51

shocki hat geschrieben:
02.05.2017, 13:21
Ich habe die hier. Sollte sehr ähnlich sein. Ich vermute, die wolltest Du verlinken.
https://www.amazon.de/3M-Halbmaskenk%C3 ... R29GG6F90D

Wenn du sagst, dass die andere Maske dichter wäre würde ich die evtl. mal probieren. Das mit dem Luftdicht verschließen habe ich auch erst kürzlich gelernt. Ist natürlich sinnvoll.

Ja genau diese, sorry...habe versehentlich die Wechselfilter verlinkt :oops:

Ja, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die andere (mit dem gräulich blauen Gummi) besser anliegt und um einiges besser abdichtet.
Weiters ist der andere Gummi angenehmer auf der Haut. Habe damit teilweise bis zu 5 Stunden durchlackiert

Bei der Alten Maske hatte ich immer Lackspuren an den Nasenflügeln entlang, was darauf hindeutete, dass am Gummi vorbei Spritznebel eindringt.
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#55

Beitrag von shocki » 02.05.2017, 15:29

Ich denke übrigens dass so etwas ziemlich ideal wäre. Sollte es auch ab und zu gebraucht geben.

http://www.sax-online.de/shop/Kleinspri ... 0_1065.htm

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Re: Bau Lackierkabine

#56

Beitrag von shocki » 02.05.2017, 19:40

Noch einmal zu den Masken. Ich habe eine A1+ Formaldehyd Filter für den Nitrolack. Es gibt aber auch einen A2 Filter. Scheint mir so zu sein, dass der A2 Filter eigentlich nicht der Richtige ist ? Bzw. sollte man A2P2 verwenden. Sehe ich das richtig ?

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Re: Bau Lackierkabine

#57

Beitrag von Poldi » 03.05.2017, 06:00

Ich benutze für die 3M Halbmaske immer einen ABEK Filter (genauer: A2B2E2K2P3). Der ist nur unwesentlich teurer aber damit
bin ich auf der sicheren Seite. Bei der Feuerwehr werden diese Filter auch bei umluftabhängigen Atemschutzgeräten eingesetzt.

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Re: Bau Lackierkabine

#58

Beitrag von shocki » 03.05.2017, 07:45

Das wäre dann ja dieser Filter. Der ist allerdings nicht unwesentlich teurer sondern kosten ca. doppelt so viel. Wobei mir das egal wäre, wenn es wirklich etwas bringen würde.
https://www.voelkner.de/products/20683/ ... -Paar.html

Es handelt sich dabei ja um eine Kombination von Filtern. Wobei man einige dieser Filter definitiv nicht benötigt. z.b. den gelben und den grünen. Der ist für Amoniak bzw. Schwefeldioxid.

Nachteil ist wahrscheinlich, dass die Filter etwas schwerer sind und man dadurch vielleicht etwas schlechter einatmen kann? Die Feuerwehr nutzt diese Filter, da sie ja nie weiß, was auf sie zukommen wird.

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Re: Bau Lackierkabine

#59

Beitrag von Poldi » 03.05.2017, 12:56

Schau mal hier: http://www.ebay.de/itm/3M-6099-ABEK2P3- ... pgjMfXpIqA

Ich persönlich kann dadurch gut einatmen. Der Einatemwiderstand ist auch nicht viel anders als bei den einfachen Filtern.

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Re: Bau Lackierkabine

#60

Beitrag von penfield » 03.05.2017, 13:09

Hab´ mit der gute Erfahrungen:

https://www.amazon.de/Dr%C3%A4ger-X-plo ... B004DJCU34
/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1493809582&sr=8-7&keywords=dr%C3%A4ger

Beim Indoorlackieren ist natürlich die Vollmaske besser

https://www.amazon.de/Esska-X-plore-550 ... A4ger+5500
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Bau Lackierkabine

#61

Beitrag von Jackhammer » 03.05.2017, 13:13

shocki hat geschrieben:
03.05.2017, 07:45
Das wäre dann ja dieser Filter. Der ist allerdings nicht unwesentlich teurer sondern kosten ca. doppelt so viel. Wobei mir das egal wäre, wenn es wirklich etwas bringen würde.
https://www.voelkner.de/products/20683/ ... -Paar.html
Da sind aber 2 Paar Filter. Also 4 Stück, wenn ich die Beschreibung ​ richtig interpretiere... Ist doch in Ordnung für den Preis.
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Bau Lackierkabine

#62

Beitrag von shocki » 03.05.2017, 20:20

Ich habe jetzt erstmal A2P3 bestellt. Das sollte auf jeden Fall passen.

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Re: Bau Lackierkabine

#63

Beitrag von hatta » 21.09.2017, 16:37

Da ich mich in letzter Zeit viel beschäftige mit dem Thema Lackierbox für Teile und Gitarren, die man auch bei nichtgebrauch verstauen kann, hat mir ein Kumpel einen Tipp gegeben:

Ich solle nach einer Growbox der Firma Blackbox oder Homebox ausschau halten. Zu bekommen sei diese in diversen Grow shops im Internet :lol: ...

Anbei mal ein Foto.

Der Vorteil neben relativ flottem Auf und Abbau wäre, dass diese Boxen/Zelte schon ein und Auslaßöffnungen für Druckluftschlauch / Strom und Zu bzw. Abluft haben.
Passend dafür gibt es auch Ventilationssysteme die man auf die Bedürftnisse zum Lackieren anpassen könnte.
Zur Beleuchgtung und deren EX-Schutz: Einfach an 3 Seiten und an der Decke ein Stück ausschneiden, dann mit Transparenter Folie wieder verschließen und dann von Außen LED Panele dranhängen die nach innen hin Licht geben.

Was meint ihr dazu?

Edit meint: Durch die Stangenkonstruktion die auch zum Aufhängen der Aktivkohlefilter und Wachstumslampen verwendet werden, hat man auch schon etwas um Teile aufzuhängen 8)
Die Boxen der Firma Homebox bieten sogar seitlich schon Sichtfenster in denen Man die Beleuchtung von Außen realisieren könnte.
Dateianhänge
652_422504378.jpg
Gruß
Harald

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Re: Bau Lackierkabine

#64

Beitrag von zappl » 26.05.2021, 00:12

Ich muss diesen alten Thread nochmal aus der Versenkung holen. Hier haben sich schon viele nützliche Informationen angehäuft, aber das Thema "Welcher Ablüfter?" ist aus meiner Sicht noch nicht abschließend geklärt. Leider finde ich auch keinen Erfahrungsbericht wie der Thread-Ersteller @shocki das Problem letztendlich gelöst hat.

Zusammengefasst steh ich vor der Frage: Welche Förderleistung in m³/h? Mit welchem Lüfter bin ich "quasi ex-geschützt" ohne mich in Unkosten zu stürzen? :?:

Prinzipiell gefällt mir der von @kehrdesign vorgestellte Aufbau in Beitrag #5 sehr gut. Einfach aber effektiv, dazu kompakt und bei Bedarf zügig aufgebaut.
kehrdesign hat geschrieben:
06.11.2016, 17:01
Eine spezielle Absaugung habe ich nicht, werfe nach dem Spritzen lediglich einen Fensterlüfter an, nur um den Lösungsmittelgeruch zu beseitigen.
Das klingt fast zu schön um wahr zu sein. Steht die Kabine nach einem Spritzgang nicht schon komplett voller Nebel? Ich meine mich zu erinnern, dass du mit einer vergleichsweise kleinen Anlage und wenig Volumenstrom arbeitest, richtig? Ich arbeitete bisher im Freien mit einer kleinen "Low Volume" Pistole und kleinem 24l Kompressor - mir fehlt da einfach die Vorstellungskraft, dass das im Innenbereich möglich wäre ohne direkte Absaugung. Gut möglich, dass ich komplett daneben liege. Deshalb wollte ich nochmal in die Richtung abtasten... :?

Warum betonst du, dass du den Fensterlüfter erst nach dem Spritzen einschaltest? Warum nicht schon währenddessen? Erfüllt der Lüfter irgendwelche Anforderungen bzgl. Ex-Schutz?

Als Freizeit-Lackierer kann und muss ich keine gewerblichen Auflagen bzgl. Ex-Schutz erfüllen. Ein Grundmaß an Sicherheit, etwas "gesunden Menschenverstand", möchte ich jedoch schon an den Tag legen. @capricky hat's wiedermal gut zusammengefasst:
capricky hat geschrieben:
13.11.2016, 17:53
Die Lüftermotoren sind ja im Grunde alle kollektorlos, das heisst, es gibt keine Funken beim Betrieb. Der Spritzwasserschutz bezieht sich auf das Anschlußfeld dieser Motoren, da sollte kein Wasser hineingelangen und Lösungsmittel oder Lack wird es dann auch nicht. Sind die Propellerflügel aus Kunststoff, kann bei einem mechanische Defekt auch kein Funkenschlag entstehen. Das ist im privaten Bereich ausreichende Sicherheit.
Leuchtet ein, nur wo finde ich Lüfter mit Propellerflügel aus Kunststoff und am besten noch mit moderator Förderleistung? (think)

Mir fallen da leider nur diese 100 oder 125mm WC-Ablüfter ein. Die Förderleistung scheint mir doch etwas mickrig (~100 m³/h), dass wiederum eine ganze Batterie installiert werden müsste. Würden diese es schaffen die Abluft zunächst durch einen Filter zu ziehen und dann über ein Rohr nach außen zu drücken? Alternativ könnte auch auf das Rohr verzichtet werden und die "Filter-Abluft-Batterie" direkt in's Fenster gestellt werden, vor welchem wiederum die Kabine mit Abhängern (vgl. Beitrag #5) aufgestellt würde. (think)
capricky hat geschrieben:
12.11.2016, 09:19
Wenn ich es mir recht überlege, dann müsst eigentlich doch so ein Rohrlüfter für Küche oder Bad ausreichen. Der Luftverbrauch einer Sata Minijet oder ähnlicher kleiner Lackierpistolen liegt ja im "schlimmsten" Fall nur bei 120l/min, das sind pro Sekunde nur 2l. In der Regel ist das aber eh noch weniger. Nun zieht der Lüfter ja auch "Nebenluft".... es müsst halt mal jemand probieren.
Da würde dann der Aufwand für die Absaugung sehr günstig ausfallen, Teile sind preiswert im Baumarkt zu finden.
Wenn mann nach unten absaugt, kann man sich vielleich das Zelt sparen, es braucht eventuell nur eine (klappbare) Rückwand und zwei Seitenwände. Pioniere werden gesucht.

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capricky
Ja, es müsste mal jemand probieren. Vermutlich hat sich jetzt ein Freiwilliger gefunden. :D Versuch macht kluch...

Hat in der Zwischenzeit noch jemand Erfahrungen zu dem Thema gesammelt? Hat vielleicht sogar noch jemand einen geeigneten Lüfter übrig? :D

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Re: Bau Lackierkabine

#65

Beitrag von hatta » 26.05.2021, 11:19

Ich kann nur soviel beitragen:

In meiner Growboxlackierkabine/zelt hat die Absaugung mit fast 5000 m2/h nie und nimmer ausgereicht.

Ich hab allerdings durch ein Rohr abgesaugt.

Wenn man zb. Einen KFZ doppel Kühler Lüfter ins Fenster hängt und richtung Fenster lackiert bzw. Daneben, dann sollte das viel besser funktionieren.
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Re: Bau Lackierkabine

#66

Beitrag von kehrdesign » 26.05.2021, 11:42

zappl hat geschrieben:
26.05.2021, 00:12
Steht die Kabine nach einem Spritzgang nicht schon komplett voller Nebel? Ich meine mich zu erinnern, dass du mit einer vergleichsweise kleinen Anlage und wenig Volumenstrom arbeitest, richtig?...
Mit 'ner 0.8er Düse kann man das eher als Airbrush denn als Spritzlackieren bezeichnen. Die Nebelentwicklung ist für mich vernachlässigbar, da der Spritzkegel sehr materialökonomisch begrenzt ist. Lediglich 'ne Maske sollte sein, aber vordringlich als Atemschutz vor Lösemitteldunst.
zappl hat geschrieben:
26.05.2021, 00:12
Warum betonst du, dass du den Fensterlüfter erst nach dem Spritzen einschaltest? Warum nicht schon währenddessen? Erfüllt der Lüfter irgendwelche Anforderungen bzgl. Ex-Schutz?...
Viele kleinere Lackierarbeiten erledige ich mittlerweile ohne die Stoffkabine. Zweck meiner Kabine war es nie, den Spritzraum zu schützen. Da ich in einem Werkstattraum spritze, der auch für alle möglichen Holz- und Metallarbeiten einschl. maschinellem Schleifen genutzt wird, soll die Kabine den frischen Lack hauptsächlich vor schwebenden Partikeln schützen. Ev. Lacknebelablagerungen im Raum stören mich nicht, zumal bislang (ausgenommen die Unterlage) auch kaum welche zu beobachten waren. Den Fensterlüfter (normaler 160er Raumlüfter mit rund 450 m³/h) schalte ich üblicherweise erst nach dem Spritzen ein, da ich während des Spritzens jegliche Luftbewegung möglichst vermeiden möchte.

Das ist sicher nicht verallgemeinerbar, aber ich komme so bestens mit überschaubarem Aufwand zum gewünschten Ergebnis. Daran, dass professionelles Lackieren völlig anders aussieht, besteht kein Zweifel. Ich beabsichtige ja auch nicht Autos zu lackieren.

Nachtrag:
Da mein alter Kompressor kürzlich den Dienst versagt hat und mir eine Reparatur unwirtschaftlich erschien, habe ich mir einen neuen "Flüsterkompressor" mit 0,85 KW und 24l-Tank zugelegt, der auch meine alte Pistole mit 1,2er Düse hinreichend versorgt.
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Re: Bau Lackierkabine

#67

Beitrag von zappl » 26.05.2021, 16:08

Falk, vielen Dank für deine Erläuterung. Das hilft mir das Ganze etwas besser einordnen zu können. Ganz so komfortabel wird es mit meiner 1.2er Düse wohl nicht laufen. Aber ich spüre schon, es kommt hier einfach mal auf einen Versuch an.
hatta hat geschrieben:
26.05.2021, 11:19
Wenn man zb. Einen KFZ doppel Kühler Lüfter ins Fenster hängt und richtung Fenster lackiert bzw. Daneben, dann sollte das viel besser funktionieren.
Fahre ich etwa des Problem's Lösung die Ganze Zeit vor meiner Nase rum? :shock: Die fördern ja schon ganz gut was weg, und zumindest in meinem Skoda sind Flügel und Gehäuse aus Kunststoff, zudem wären sie bezahlbar. Nur frage ich welche Motoren da Verwendung finden. Bürstenlose? Dann bräuchte es wohl noch ein Steuergerät dazu. Ab da könnte es dann wieder kompliziert werden. Werde ich mir mal anschauen. Weißt da jemand mehr zu?

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Re: Bau Lackierkabine

#68

Beitrag von cabriolet » 27.05.2021, 10:02

Nee, wenn du die Dinger vor´m Kühler meinst: Die hängen einfach an 12V (oder, wenn sie zweistufig sind, an einem brückbaren Vorwiderstand) ohne jegiche Regelung, die sind mit Bürsten.
Was ich aber bei uns aus der Firma kenne: Belüften auf Druck. Also bezogen auf das Lackieren im Bastelkeller: Lüfter in die Tür, in den Raum hineinblasend. Dann kommt der garnicht mit dem Lösungsmittel-Luft-Gemisch in Berührung. Zum offenen Fenster wird dann der Nebel herausgeschoben. Dazu muss der Lüfter aber genug Luft aus anderen Räumen saugen können, also in der Wohnung noch ein anderes Fenster als Ansaugung offen lassen.

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Re: Bau Lackierkabine

#69

Beitrag von zappl » 20.10.2021, 00:59

Hier noch mein Nachtrag wie ich das Thema letztendlich gelöst habe.
Ich habe mich weitestgehend an der Vorlage der klappbaren Lackierkabine aus den folgenden beiden Videos orientiert:

Teil 1:
https://www.youtube.com/watch?v=6qx9TU_-e5c
Teil2
https://www.youtube.com/watch?v=wrYY3m1USNc

Das Geniale an der Kabine ist, dass sie ausreichend Isolation zur Umwelt bietet, innerhalb von Minuten auf- und abgebaut ist, zusammengeklappt kaum Platz wegnimmt und auch kein Vermögen kostet.

Er geht in den Videos auf alle wichtigen Details an, weshalb ich mir hier eine Wiederholung spare und nur auf die Abweichungen eingehe.

Ich habe mich wie im Video für eine Größe von 2m x 2m x 2m entschieden, was schon sehr üppig ist für unsere Zwecke. Eine Grundfläche von 1,5m x 1,5m sollte es auch locker tun.

Zur Entlüftung dient ein Inline-Ventilator (Vents TT160V): Bürstenlos, Gehäuse und Rotor aus Kunststoff, in der Hoffnung dafür zumindest amateurhaft etwas für den Ex-Schutz getan zu haben.
Rohrdurchmesser 160mm, Förderleistung 400-500 m³/h, für mein Empfinden wird der Lacknebel ausreichend schnell nach draußen befördert. Bei der Kabinengröße bedeutet das theoretisch einen Luftaustausch innerhalb einer Minute. Kommt auch dem gefühlten Eindruck nahe.
Abluft.jpg
Um den "Feststoffanteil" aus dem Lacknebel zu filtern wird eine Dunstabzugshauben-Filtermatte vor die Absaugung gesetzt. Funktioniert prinzipiell ganz gut. Allerdings muss der Lackstaub dort alle paar Lackier-Stunden abgesaugt werden, da die Förderleistung ansonsten spürbar in die Knie geht.
Abluftfilter.jpg
Bei der Filterung der Zuluft kann man es sich einfacher machen als im Video gezeigt. Ich verwende zum Betreten der Kabine eine Staubschutztür, so eine mit Reißverschluss für Renovierungsarbeiten. Diese ist luftdurchlässig und sollte die meisten Staubpartikel und Textilpartikel aus der Zuluft fernhalten.
Zugang.jpg
Mit das wichtigste beim Lackieren ist aber wohl Licht. Je mehr, desto besser. ;) Dazu hatte ich mir anfangs zwei LED Lichtleisten von außen auf- bzw. an die Kabine gestellt. Zuletzt habe ich die Beleuchtung noch durch ein günstiges LED Panel mit 6500K (!) erweitert um eine flächigere Ausleuchtung zu bekommen.

Zusätzlich wurde noch eine Latte eingehangen, woran das Werkstück zum Lackieren bzw. Trocknen aufgehangen werden kann. Die Latte liegt einfach über zwei Blechstreifen an dem Außengerüst auf.
Hängend.jpg
Bevorzugt werden die Teile aber in der Horizontalen lackiert. Dieses 2-Achs-Lackierhalter-Provisorium kann ich jedoch in der Form nicht weiterempfehlen. ;)
Lackierhalter.jpg
Wie man sieht, alles in allem sehr rudimentär gelöst. Dennoch erfüllt die Kabine ihren Zweck. Das Werkstück wird vor umherfliegendendem Staub geschützt und die Umgebung vor'm Lacknebel, Lösungsmitteldämpfe werden nach abgeführt, zudem ist das ganze zügig aufgebaut und nimmt bei Nicht-Gebrauch nur wenig Platz ein.

Über Diskussion, Verbesserungsvorschläge, etc. würde ich mich freuen. Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen zum Bau der eigenen Lackierkabine vielleicht etwas Inspiration liefern. :)
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